Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt: Unterschied zwischen den Versionen

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<blockquote>'''Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935):'''
<blockquote>'''Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935):'''


Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.<ref>Bertolt Brecht: Über Lyrik. Frankfurt/M. 1977, S. 123<br /></ref></blockquote>Ausgehend von dem historischen Ereignis des Jahres 2020, 30 Jahre Wiedervereinigung, werden deutschsprachige, politische [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte|Gedichte und Songtexte]] unterschiedlicher Dekaden zusammengetragen und analysiert.
Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.<ref name=":0">Bertolt Brecht: Über Lyrik. Frankfurt/M. 1977, S. 123<br /></ref></blockquote><br />Was ist Lyrik?
 
Das verrät dir dieses kleine Lied:   
 
Marie Ebner-Eschenbach (1830-1916)
 
'''Ein kleines Lied'''
 
Ein Kleines Lied, wie geht's nur an,
 
dass man so lieb es haben kann?
 
Was liegt darin? erzähle!
 
 
Es liegt darin ein wenig Klang,
 
ein wenig Wohllaut und Gesang
 
und eine ganze Seele.
 
 
 
www.lyrikmond.de
<br />
 
===Wie interpretiere ich ein Gedicht?===
Eine Anleitung zur schrittweisen, vollständigen Gedichtinterpretation findest du [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?|hier]].
 
===[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10|Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10]]===
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Heinrich Heine: Die schlesischen Weber|Heinrich Heine: Die schlesischen Weber (1844)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Georg Weerth: Das Hungerlied (1845)|Georg Weerth: Das Hungerlied (1845)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Emma Döltz: Hoffnung|Emma Döltz: Hoffnung (1910)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Mascha Kaléko: Heimweh, wonach?|Mascha Kaléko: Heimweh, wonach? (ca. 1938)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Ingeborg Bachmann: Alle Tage|Ingeborg Bachmann: Alle Tage (1952)]] =====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Ernst Jandl: My own song|Ernst Jandl: My own song (1966)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus|Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus (1974)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Karat: Über sieben Brücken musst du gehn|Karat: Über sieben Brücken musst du gehen]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Martina Sens: der schrei nach führung|Martina Sens: der schrei nach führung (2019)]]=====
 
=====[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Samira Schogofa: Das war‘s dann|Samira Schogofa: Das war‘s dann (aktuell)]]=====
<br />
 
===Naturlyrik im Spiegel der Zeit===
[[Datei:Naturlyrik.jpg|mini|Naturlyrik. Aus: Weidemann/Weidemann: 75 Bildkarten für Coaching und Beratung. Beltz 2013]]
Im Schuljahr 21/22 beschäftigen sich Lernenden der Einführungsphase (EF) mit dem Thema Naturlyrik.
 
Wir werden uns mit Gedichten verschiedener Epochen beschäftigen, die im weitesten Sinne das Thema „Natur“ behandeln, dabei wollen wir herausfinden, warum ein Motiv über die Jahrhunderte hinweg aktuell geblieben ist, und wie es sich in dieser Zeit aber verändert hat.
 
''Leitfragen'' unserer Arbeit werden sein:
 
- Was ist überhaupt Naturlyrik?
 
- Wie hat sich die Lyrik im Laufe der Zeit verändert? Unterschiede zwischen dem 17. Jh. und heute
 
- Wie finde ich die Emotionen des Schriftstellers im Gedicht wieder?
 
- Welche Folgen hat Lyrik für die heutige Zeit?
 
- Wie formuliert man eine [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?|Gedichtanalyse]]?
 
 
Aus den folgenden Gedichten gilt es,  exemplarisch zwei - aus verschiedenen Zeiten - vergleichend zu interpretieren.
 
=====Andreas Gryphius: Einsamkeit (1663) - Barock=====
Andreas Gryphius: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Andreas Gryphius: Einsamkeit|Einsamkeit]]
 
=====Johann Wolfgang v. Goethe: Über den Gipfeln ist Ruh’ (1780) - Klassik=====
J. W. v. Goethe: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Goethe: Über den Gipfeln ist Ruh'|Über den Gipfeln ist Ruh']]<br />
 
=====Anette v. Droste- Hülshoff: Der Knabe im Moor (1844)=====
Anette v. Droste- Hülshoff: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Droste-Hülshoff: Der Knabe im Moor|Der Knabe im Moor]]
 
=====Joseph v. Eichendorff: Mondnacht (1873) - Romantik=====
Joseph v. Eichendorff: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Joseph v. Eichendorff: Mondnacht|Mondnacht]]
 
=====Christian Morgenstern: Novembertag  (ça. 1900) - Jahrhundertwende=====
Christian Morgenstern: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Naturlyrik/Morgenstern: Novembertag|Novembertag]]
 
=====Georg Trakl: Sommersonate (1909-1912) - Expressionismus=====
Georg Trakl: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Naturlyrik/Georg Trakl: Sommersonate|Sommersonate]]
 
=====Ernst Jandl: Auf dem Land (1963) - Konkrete Poesie - Experimentelles=====
Ernst Jandl: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Ernst Jandl: Auf dem Land|Auf dem Land]]
 
=====Ulla Hahn: Schöne Landschaft (1985) - Moderne=====
Ulla Hahn: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Naturlyrik/Ulla Hahn: Schöne Landschaft|Schöne Landschaft]]
 
=====Jürgen Drews: Ein Bett im Kornfeld (1976) - Exkurs über Kitsch=====
Jürgen Drews: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Naturlyrik/Jürgen Drews: Ein Bett im Kornfeld|Ein Bett im Kornfeld]]
 
<br />
 
*
 
===Politische Lyrik im Wandel der Zeit===
 
Ausgehend von dem historischen Ereignis des Jahres 2020, 30 Jahre Wiedervereinigung, werden deutschsprachige, politische [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte|Gedichte und Songtexte]] unterschiedlicher Dekaden zusammengetragen und analysiert.


Tagesschau vom 9.11.1989: [https://www.youtube.com/watch?v=llE7tCeNbro https://www.youtube.com]
Tagesschau vom 9.11.1989: [https://www.youtube.com/watch?v=llE7tCeNbro https://www.youtube.com]


===Politische Lyrik im Wandel der Zeit===
Tagesschau vom 3.10.1990: [https://www.youtube.com/watch?v=IiOEAumyrRo https://www.youtube.com]




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'''Aufgabe:''' Erprobe das abgebildete Analyseschema an einem der von dir ausgewählten Gedichte.
'''Aufgabe:''' Erprobe das abgebildete Analyseschema an einem der von dir ausgewählten Gedichte.


===Inhaltsanalysen===
=====Mascha Kaléko: Der kleine Unterschied=====
Mascha Kaléko: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Mascha Kaléko: Der kleine Unterschied|Der kleine Unterschied]]
 
Das Gedicht "Der kleine Unterschied" von [https://de.wikipedia.org/wiki/Mascha_Kal%C3%A9ko Mascha Kaléko] aus dem Jahr 1940 behandelt das Sprach- und damit Existenzproblem deutscher Emigranten im englischsprachigen Exil. Als Folge des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland (1933 - 1945) mussten auch jüdische Dichterinnen wie Mascha Kaléko das Land verlassen und versuchten, im Exil eine neue Existenz aufzubauen. Auch wenn deutsche Wörter aufgrund ihrer lautlichen Ähnlichkeit vordergründig leicht ins Englische übersetzbar scheinen, so offenbart eine genauere Betrachtung von Wörtern wie "Land, Heimat, Gedicht" die fehlende emotionale Verbindung zum übersetzen Wort. Lyrik ist nicht übersetzbar, könnte man als Kerngedanken dieses Gedichtes annehmen. Damit wäre den geflüchteten Dichterinnen und Dichtern ihre Kunst im Exil nicht mehr möglich. Die politische Aussage dieses Gedichtes wäre, dass eine Emigration die Künstler*innen zwar körperlich rettet, nicht aber geistig.


=====Mascha Kaléko: Der kleine Unterschied=====
=====Paul Celan: Todesfuge=====
'''[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte#Mascha%20Kal.C3.A9ko%3A%20Der%20kleine%20Unterschied%20.28ca.%201940.29.5BBearbeiten.5D|Der kleine Unterschied]]'''  
Paul Celan: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Paul Celan: Todesfuge|Todesfuge]]
 
Die "Todesfuge" von [https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Celan Paul Celan] aus letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs beschreibt den Alltag der Menschen in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten. Die "schwarze Milch", die die Lagerinsassen täglich trinken, ist zum Symbol für die menschenverachtende Tötungs- und Verbrennungsmaschinerie der Deutschen geworden: Die Milch als lebensspendender Saft, der den Menschen in den Lagern vorenthalten wurde, ist schwarz von der Asche Krematorien, in denen die Leichen der Verhungerten und Vergasten verbrannt wurden. Celan beschrieb mit diesem Gedicht das Schicksal seiner eigenen jüdischen Familie wie auch das von Millionen weiterer Menschen, die im Holocaust getötet worden sind. Die politische Intention dieses Gedichtes sind Gedenken, Mahnung, Warnung.
 
=====Nelly Sachs: Gebete für den toten Bräutigam=====
Nelly Sachs: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Nelly Sachs: Gebete für den toten Bräutigam|Gebete für den toten Bräutigam]]
 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Nelly_Sachs Nelly Sachs] schreibt ein Gedicht über einen, vermutlich von den Nazis ermordeten Bräutigam. Es wird deutlich, dass das lyrische Ich um ihn trauert und versucht, sich den Schmerz aus der Seele zu schreiben. Auf politischer Ebene beschreibt das Gedicht das Leiden der Juden die zurzeit des Nationalsozialismus'.
 
=====Reiner Kunze: Die Antenne=====
[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/ Reiner Kunze: Die Antenne|Reiner Kunze: Die Antenne]]<br />In dem Gedicht "Die Antenne" von [https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Kunze Reiner Kunze] steht die Antenne als Metapher für einen Menschen, welcher seine Gedanken nicht frei ausleben kann, da dieses von einer Regierung oder auch einer Diktatur abgelehnt wird und dieser Mensch somit in seinem Denken und Handeln eingeschränkt wird.
 
=====Udo Jürgens: Griechischer Wein=====
[https://de.wikipedia.org/wiki/Udo_J%C3%BCrgens Udo Jürgens]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Udo Jürgens: Griechischer Wein|Griechischer Wein]]
 
Das Lied beschreibt die Sehnsucht griechischer Gastarbeiter nach ihrer Heimat im Deutschland der frühen Siebziger Jahre. Der Schlager-Charakter des Liedes täuscht darüber hinweg, dass es sich hierbei um einen sozial-kritischen Text handelt.
=====Karat: Über sieben Brücken musst du gehn=====
[https://de.wikipedia.org/wiki/Karat_(Band) Karat]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Karat: Über sieben Brücken musst du gehn|Über sieben Brücken musst du gehen:]]
 
Das Lied thematisiert die Überbrückung schlechter Phasen im Leben eines jenen Menschen. Die sieben Brücken oder die sieben dunklen Jahre stehen für die schlechten Zeiten, die Jeder von uns überwinden muss. Gleichfalls stehen sie in verschlüsselter Form für das Leben der Menschen in der DDR der Siebziger Jahre.
 
=====Marius Müller-Westernhagen: Freiheit=====
[https://www.westernhagen.de/ Marius Müller-Westernhagen]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Marius Müller-Westernhagen: Freiheit|Freiheit]]
 
Obwohl bereits 1987 zum ersten Mal veröffentlicht, wurde der Song zu einem Symbol des [https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer Mauerfalls] und Untergangs der DDR. Das lyrische Ich entlarvt die wirtschaftliche und politische Freiheit nach "gemacht[en] Verträgen" als "naiv" und propagiert an dessen Stelle eine persönliche, fast anarchische Freiheit in der Metapher des Feierns.
 
=====Eva Strasser: Die Welt steht still=====
[https://literaturwissenschaft.de/buch/splitter-aus-der-quarantaene.html Eva Strasser]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Eva Strasser: Die Welt steht still|Die Welt steht still]]
 
Eva Strasser beschreibt in ihrem Tagebuch-Gedicht die Auswirkungen des [https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland ersten Corona-Lockdowns] auf unsere Welt. Die Covid-19-Pandemie hatte drastische Änderungen auf unser normales Leben: Die Straßen sind leer, ruhig und düster. Menschen meiden die Außenwelt und bleiben zu Hause um sich und andere zu schützen. Eine depressive und bedrückte Atmosphäre herrscht über der Welt. Nicht nur wir Menschen werden von dem Virus beeinflusst, auch Tiere und Pflanzen leiden unter ihm. Das Corona- Virus bringt drastische Veränderungen mit sich.
 
===Unterwegs sein - Reiselyrik im Wandel der Zeit===
Reiselyrik im Wandel der Zeit, das ist das Thema des Deutschunterrichts in der Q1: Was bedeutete für die Menschen das Unterwegssein in ihrer Zeit, welche Arten von Reisen traten sie an, welchen Sinn ergab das Reisen für sie? Diese und weitere Fragen wollen wir in den Epochen des Barocks, der Romantik, des Expressionismus und der Moderne untersuchen und vergleichen.
 
Doch was ist eigentlich ein Gedicht, was macht ein Gedicht aus? Bertolt Brecht vergleicht ein Gedicht mit einer Rose und beschreibt es als "etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ..., also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles" (In: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935).<ref name=":0" />
 
Er fordert: "Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön" und weiter: "In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses." (s.o.)
 
Wir probieren es aus! Zur „Anwendung von Kriterien“ bietet uns das Wiki eine methodische Anleitung unter: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?|Wie interpretiere ich ein Gedicht?]]
===== Joachim Ringelnatz: Zwei Ameisen =====
[[Datei:Ameisen-Kalender 1897.jpg|mini|Abb.:  Ameisen-Kalender 1897; Verlag Friedrich Geißler. Gemeinfrei (2019).]]
 
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
 
Die wollten nach Australien reisen.
 
Bei Altona auf der Chaussee
 
Da taten ihnen die Beine weh,
 
Und da verzichteten sie weise
 
Denn auf den letzten Teil der Reise.
 
So will man oft und kann doch nicht
 
Und leistet dann recht gern Verzicht.
 
 
In: https://www.projekt-gutenberg.org/ringelnz/gedichte/chap005.html
 
====== 1.) Erster Eindruck: ======
Zwei Ameisen auf Abenteuerreise
 
Wirkung: groß, aufregend, anstrengend, fröhlich, unernst, ironisch/übertrieben, lustig ; mit ernstem/traurigem Fazit am Ende -
 
Erste Aussageideen:
 
* • schlicht aufgrund der schlichten Form; Deutungshypothese: Vermeintlich Einfaches entpuppt sich später als durchaus schwierig.
 
* • verwirrend: Ameisen auf Weltreise - Was hat das mit meinem Leben zu tun?
 
* • Überheblich: größenwahnsinnige Ameisen - Übertragung auf den Menschen: Sind wir eigentlich auch nur Ameisen?
 
====== 2.) Inhalt: ======
Zwei Ameisen wollen von Hamburg aus nach Australien reisen, geben aber schon in Altona erschöpft auf. In der Folge verzichten sie auf „den Rest der Reise“. Es wird ein Fazit formuliert: Man verzichtet gerne auf Dinge, die man nicht realisieren konnte.
 
====== 3.) Analyse: ======
'''Inhalt''':
 
V1.: Funktion: Vorstellung der Szenerie:
 
* • zwei Ameisen leben in Hamburg: klein, fleißig, Kolonie-Tiere in Hamburg als Hafen- /Handels-Stadt; Startpunkt vieler Auswanderer
* • Wirkung: ironisch, übertrieben, abenteuerlich
'''Sprache''':
* • Hyperbel in V. 1/2: Ameisen auf Weltreise
* • Antithetik: klein/groß: Ameise/Stadt; Australien/Altona, Wollen/Können
 
Alliterationen:
 
Funktionen:
 
auf D - Darstellung der einzelnen Schritte
 
auf A - Darstellung/Verknüpfung  der Figuren und Orte
 
* • Verbindung mit der Antithetik
 
Wirkungen: schlicht/einprägsam / lustig/bedacht
 
 
'''Form''':
 
Insgesamt ein kurzes Gedicht analog zur Kürze der tatsächlichen Reise (von Hamburg nach Altona); bestehend aus zwei Strophen -mit einmal sechs Versen und einmal zwei Versen analog zum Abbruch der Reise bereits in Altona.
 
Das Strophenarrangement wirkt so, als wäre es nur eine Strophe, da die zweite wie ein Anhang wirkt: Die erste Strophe enthält die Geschichte von den Ameisen, die zweite formuliert eine Moral/Lehre aus der Geschichte: Menschen geben zu schnell auf, begründen ihr Aufgeben mit vorgeschobenen Argumenten (hier: Beinschmerzen) und stellen ihr Aufgeben als Verzicht dar, um vor sich selbst und anderen nicht als Verlierer, sondern als großzügig Verzichtender dazustehen.
 
Kritik an der Überheblichkeit der Menschen, die sich zu viel vornehmen und das dann nicht erfüllen können.
 
Alternativ - weiterführende Deutungen:
 
- Ziele, egal wie unrealistisch, sollten dennoch verfolgt werden. Verzichten ist besser, als es gar nicht probiert zu haben (hier: Altona ist nicht Australien, aber auch eine Reise wert).
 
- Menschen verzichten auch gerne aus angeblich altruistischen Gründen  (Selbstlosigkeit), die aber oftmals Garn ich so selbstlos sind, sondern eher eigennützig.
 
 
 
'''Reime und Kadenzen:'''
 
Durchgängiger Paarreim — Funktion: zwei Verse gehören immer Inhaltlich zusammen: Ameisenreise; Scheitern; Weisheit des Reiseabbruchs, Verzicht.
 
Alternierende Kadenzen: Vers 1 und 2 - klingende Kadenzen („Ameisen/reisen“), Vers 3 und 4 - stumpfe Kadenz, Vers 5 und 6 - klingende Kadenz, Vers 7 und 8 stumpfe Kadenz
 
Deutung: Hin und Her oder Höhen und Tiefen der Ameisenbewegung;
 
Stumpfe Kadenzen treten beim Wehleiden auf und im Fazit (Verzicht), Abbruch unterstreicht eher negative Wirkung; im Kontrast zur offenen, klingenden  Wirkung bei der Reise.
 
'''Metrum''': 4-hebiger Jambus mit einer metrischen Verschiebung im ersten Vers auf Ameise:
 
u    /      u      /    u    /        u  /  u
 
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
 
Die wollten nach Australien reisen.
 
Wirkung:  Dynamik der Reise-Bewegung, Fröhlichkeit/Aufbruchsstimmung der Ameisen durch auftaktischen Jambus.
 
Metrische Verschiebung …
 
- verstärkt den Reim auf „ei“  und rückt damit Ameisen und Reisen stärker zusammen. -> Absurdität des Inhalts.
 
- verstolpert das Vorhaben schon in der Planung bzw. in der Reisegruppe - > zwei Ameisen. 
 
==== Unterwegssein … im Barock ====
 
[[Datei:Barthel_(Bartholomäus)_Bruyn_-_Vanitas.JPG|alternativtext=Barthel (Bartholomäus) Bruyn - Vanitas|mini|360x360px|[[:Datei:Barthel (Bartholomäus) Bruyn - Vanitas.JPG|Barthel (Bartholomäus) Bruyn - Vanitas.JPG]]; gemeinfrei]]
 
 
===== Paul Fleming: An Deutschland =====
Durch die geschickte Verwendung dieser sprachlichen Mittel gelingt es Paul Fleming, die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend auf eine eindringliche und kraftvolle Weise zu vermitteln. Die Sprache des Gedichts unterstützt und verstärkt die inhaltliche Deutung und trägt dazu bei, eine tiefgreifende Botschaft über menschliche Schwächen, moralische Werte und die Hoffnung auf Erneuerung zu vermitteln.
[[Datei:PPN663958342_Bildnis_von_Paul_Flemming.jpg|alternativtext=PPN663958342 Bildnis von Paul Flemming|mini|419x419px|Paul Fleming (Frontispiz zu ''Teütsche Poemata'', 1642)]]
 
 
 
<blockquote>'''Paul Fleming: An Deutschland (1546)'''
 
Ja Mutter es ist war. Ich habe diese Zeit
 
die Jugend mehr als faul und übel angewendet.
 
Ich hab' es nicht gethan/wie ich mich dir verpfändet.
 
So lange bin ich aus/und dencke noch so weit.
 
Ach Mutter zürne nicht; es ist mir mehr als leid/
 
der Vorwitz dieser Muth hat mich zu sehr verblendet.
 
Nun hab' ich allzuweit von dir/Trost/abgeländet/
 
und kan es endern nicht/wie hoch es mir auch reut.
 
 
Ich bin ein schwaches Both ans große Schiff gehangen/
 
muß folgen/wie/und wenn/und wo man denckt hinaus.
 
Ich will gleich/oder nicht. Es wird nichts anders draus.
 
 
Indessen meyne nicht/O du mein schweer Verlangen/
 
Ich dencke nicht auff dich/und was mir frommen bringt.
 
Der wohnet überall/der nach der Tugend ringt.<ref>Paul Fleming: An Deutschland. In:
 
http://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9601&#x20;/66&#x20;(22.06.2018);&#x20;Bild:&#x20;bpk</ref></blockquote>
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
===== Inhalt: =====
Das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming aus der Barockzeit reflektiert die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend. In dem Gedicht drückt das lyrische Ich seine Reue und sein Bedauern gegenüber Deutschland aus, gesteht, seine Jugendzeit verschwendet zu haben und nicht so gehandelt zu haben, wie es versprochen hatte. Es erkennt an, dass sein Übermut und seine Unbesonnenheit es von Deutschland entfernt haben und dass es nun die Konsequenzen tragen muss, ohne die Vergangenheit ändern zu können.
 
Das lyrische Ich beschreibt sich als schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist und dem Schicksal folgen muss, wohin es auch führen mag. Es akzeptiert, dass es keine andere Wahl hat, als den Konsequenzen seines Handelns zu begegnen.
 
Obwohl das lyrische Ich seine Fehler bereut und sich Deutschland gegenüber reuig zeigt, betont es, dass es nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch an die Tugend und das Streben danach. Es erkennt an, dass Tugend überall vorhanden ist und dass es wichtig ist, danach zu streben, unabhängig von den eigenen Fehlern und dem Bedauern über vergangene Handlungen.
 
Die letzten Verse reflektieren somit die Idee, dass wahre Tugend und moralisches Handeln nicht durch egoistische Motive getrübt werden sollten, sondern dass sie universell und unabhängig von persönlichen Interessen angestrebt werden sollten.
 
Insgesamt vermittelt das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming eine Mischung aus Reue, Selbstreflexion und dem Streben nach Tugend, wobei das lyrische Ich sich seiner Fehler bewusst ist, aber auch den Wert der Tugend und des moralischen Handelns anerkennt.
 
===== Form: =====
 
* '''Metrum:''' Das Metrum des Gedichts ist überwiegend jambisch, da die meisten Verse aus einer unbetonten und einer betonten Silbe bestehen (z.B. "Ja Mutter es ist war"; V.1). Es gibt jedoch auch einige Variationen im Metrum, wie z.B. der erste Vers, der trochäisch ist.Das variierende Metrum spiegelt die innere Zerissenheit und das Bedauern des lyrischen Ichs wider, während es über vergangene Fehler reflektiert.
 
* '''Reim:''' Das Reimschema des Gedichts ist abwechslungsreich. Es gibt Paarreime (z.B. "angewendet" und "verpfändet", V.1-2), Kreuzreime und umarmende Reime (z.B. "gehangen<nowiki>''</nowiki>und "verlangen", V.7 und V. 10). Diese Vielfalt an Reimen trägt zur Lebendigkeit des Gedichts bei. Seine Paarreime erzeugen eine direkte Verbindung zwischen den Gedanken. Die umarmenden Reime, bei denen sich das erste und das vierte sowie das zweite und das dritte Wort der Strophe reimen, verleihen dem Gedicht eine gewisse Abrundung, die den Leser dazu bringt über die Botschaft des Gedichts nachzudenken.
 
* '''Kadenzen:''' Die Kadenzen in diesem Gedicht sind überwiegend stumpf, da die letzten Silben der Reime betont sind (z.B. "angewendet" und "verpfändet", V. 2-3). Dies verleiht dem Gedicht eine kraftvolle und energische Klangqualität, die den emotionalen Inhalt des Gedichts widerspiegelt.
 
Diese Analyse zeigt, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen in Paul Flemings Gedicht "An Deutschland" dazu beitragen, den Rhythmus, die Struktur und den Klang des Gedichts zu formen und zu verstärken.
 
Die strukturellen Elemente des Gedichts, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen, tragen dazu bei, die inhaltliche Deutung des Gedichts "An Deutschland" von Paul Fleming zu verstärken. Das jambische Metrum verleiht dem Gedicht einen fließenden und rhythmischen Ton, der die Reue und das Bedauern des lyrischen Ichs betont. Die abwechslungsreichen Reimschemata spiegeln die Vielschichtigkeit der Themen wider, während die männlichen Kadenzen eine kraftvolle und entschiedene Stimmung erzeugen, die die Selbstreflexion und das Streben nach Tugend unterstreichen.
 
Die Struktur des Gedichts, die durch Metrum, Reim und Kadenzen geformt wird, harmoniert somit mit den inhaltlichen Aspekten des Bedauerns, der Reue und des Tugendstrebens. Durch die Verbindung von Form und Inhalt gelingt es dem Gedicht, eine tiefgreifende Botschaft über die menschliche Natur, die Fehler und die Hoffnung auf moralische Erneuerung zu vermitteln.
 
 
'''Das vorliegende Gedicht ist ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Sonett Sonett].''' Das Sonett (von lat. ''sonore:'' ,, tönen") ist ein 14-zeiliges Gedicht, bestehend aus zwei Vierzeilern (Quartetten) und zwei Dreizeilern (Terzetten). Das klassische Reimschema, das aber häufig variiert wird, lautet: abba abba cdc dcd. Charakteristisch ist außerdem der [https://de.wikipedia.org/wiki/Alexandriner Alexandriner], ein sechshebiger jambischer Vers mit einer Zäsur (einem Einschnitt) nach der dritten Hebung. Meist stellen die Quartette in These und Antithese das Thema des Gedichtes vor, die Terzette führen das ange­ sprochene Thema dann zueinem Ergebnis bzw. zu einer endgültigen Aussage (Synthese).
 
===== Sprache: =====
In dem Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming werden verschiedene sprachliche Mittel verwendet, um die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend zu verstärken und zu vermitteln.
 
# '''Metaphern und bildhafte Sprache''': Das lyrische Ich beschreibt sich selbst als ein schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist (V.9). Diese Metapher verdeutlicht die Hilflosigkeit und das Gefühl der Ohnmacht, das das lyrische Ich empfindet, da es den Konsequenzen seines Handelns ausgeliefert ist. Die bildhafte Sprache verstärkt die emotionale Tiefe des Gedichts und macht die Abstraktion der Themen greifbar.
 
# '''Personifikation''': Die Personifikation von Deutschland als Empfänger der Reue und des Bedauerns des lyrischen Ichs verleiht dem Land menschliche Eigenschaften und macht die emotionale Bindung zwischen dem Ich und seinem Heimatland deutlich (V.7-8). Deutschland wird als lebendiges Wesen dargestellt, das die Konsequenzen des Handelns des Ichs spürt (V.1-5).
 
# '''Kontrastive Sprache''': Durch den Kontrast zwischen der Reue des lyrischen Ichs und dem Streben nach Tugend wird die innere Zerrissenheit und der moralische Konflikt des Ichs verdeutlicht. Der Einsatz von gegensätzlichen Begriffen und Gedanken verdeutlicht die Ambivalenz und die Komplexität der Themen, die im Gedicht behandelt werden.
 
# '''Alliteration und Assonanz''': Die Verwendung von wiederkehrenden Anfangslauten (Alliteration) und Vokallauten (Assonanz) verstärkt den Klang und die Melodie des Gedichts. Dies trägt dazu bei, die emotionale Intensität und die Bedeutung der Worte zu betonen, indem sie hervorgehoben und verstärkt werden.
 
Durch die geschickte Verwendung dieser sprachlichen Mittel gelingt es Paul Fleming, die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend auf eine eindringliche und kraftvolle Weise zu vermitteln. Die Sprache des Gedichts unterstützt und verstärkt die inhaltliche Deutung und trägt dazu bei, eine tiefgreifende Botschaft über menschliche Schwächen, moralische Werte und die Hoffnung auf Erneuerung zu vermitteln.
 
5.negative Konnotationen: Die zahreiche Verwendung von negativ konnotierten Wörtern, wie bespielsweise ,, zürne"  Vers 5, sowie ,,faul und übel" Vers 2, haben eine bedrückende und selbstklagende Wirkung auf den Leser. Dies verdeutlicht die Reue des Lyrischen Ichs im Bezug auf seinen Lebensstil und die negativen Erinnerungen die es damit assoziiert. Außerdem ist anzumerken, dass sich das lyrische Ich selbstreflextiert äußert, was durch die negativen Konnotationen besonders hervorgehoben wird.
 
Paul Fleming (Frontispiz zu ''Teütsche Poemata'', 1642)
 
Entstehungshintergrund:
 
Paul Fleming (1609 - 1640), bekannt für seine vielen Lebenserfahrungen und Reisen, verband in seinem Gedicht "An Deutschland" persönliche Erlebnisse mit tiefgreifenden Themen und schuf so eine kraftvolle Dichtung. Seine Expedition nach Persien und die Vielfalt der Eindrücke von fremden Kulturen könnten seine Fähigkeit zur Verwendung metaphorischer Bilder in Gedichten beeinflusst haben. Diese Erfahrungen spiegelten sich möglicherweise in seiner tiefen Verbundenheit mit Deutschland wider, die er in seinem Werk zum Ausdruck brachte.
 
Als Arzt und Diplomat zeigte Fleming eine Vielseitigkeit und Selbstreflexion, die sich auch im Gedicht manifestieren könnte. Die inneren Konflikte und moralischen Dilemmata, die er thematisierte, spiegelten möglicherweise seine eigene Reflektiertheit wider. Sein früher Tod auf dem Rückweg von einer Reise könnte als tragisches Ende eines ereignisreichen Lebens gesehen werden, was die Hoffnung auf Erneuerung in seinem Gedicht verstärkt.
 
In "An Deutschland" nutzte Fleming verschiedene sprachliche Mittel, um Themen wie Reue, Selbstreflexion und Tugend zu verstärken. Metaphern und bildhafte Sprache verliehen dem Gedicht eine emotionale Tiefe, während die Personifikation von Deutschland die Bindung zwischen dem lyrischen Ich und dem Heimatland verdeutlichte. Der Kontrast zwischen Reue und Tugend zeigte die innere Zerrissenheit des Ichs, unterstützt durch Alliteration und Assonanz, die den Klang und die Melodie des Gedichts verstärkten.
 
Durch die geschickte Verwendung dieser sprachlichen Mittel gelang es Fleming, eine eindringliche Botschaft über menschliche Schwächen, moralische Werte und die Hoffnung auf Erneuerung zu vermitteln. Die Verbindung zwischen seinen Lebenserfahrungen und seinem literarischen Schaffen zeigt, wie persönliche Erlebnisse und äußere Einflüsse in der Dichtung eines Autors miteinander verschmelzen können, um eine kohärente und tiefgründige Interpretation zu schaffen.
 
 
Entstehungshintergrund:
[https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Fleming Paul Fleming] (1609 - 1640),  bekannt für seine ungewöhnlichen Lebenserfahrungen und Reisen, verband in seinem Gedicht "An Deutschland" persönliche Erlebnisse mit tiefgreifenden Themen und schuf so eine kraftvolle Dichtung. Seine Expedition nach Persien und die Vielfalt der Eindrücke von fremden Kulturen könnten seine Fähigkeit zur Verwendung metaphorischer Bilder in Gedichten beeinflusst haben. Diese Erfahrungen spiegelten sich möglicherweise in seiner tiefen Verbundenheit mit Deutschland wider, die er in seinem Werk zum Ausdruck brachte.
 
Als Arzt und Diplomat zeigte Fleming eine Vielseitigkeit und Selbstreflexion, die sich auch im Gedicht manifestieren könnte. Die inneren Konflikte und moralischen Dilemmata, die er thematisierte, spiegelten möglicherweise seine eigene Reflektiertheit wider. Sein früher Tod auf dem Rückweg von einer Reise könnte als tragisches Ende eines ereignisreichen Lebens gesehen werden, was die Hoffnung auf Erneuerung in seinem Gedicht verstärkt.
 
 
https://unterrichten.zum.de/wiki/Reise-Lyrik
 
https://unterrichten.zum.de/wiki/Lyrik_des_Barock
 
===== Entstehungshintergrund Barock und Dreißigjähriger Krieg =====
[[Datei:PPN663958342_Bildnis_von_Paul_Flemming.jpg|alternativtext=PPN663958342 Bildnis von Paul Flemming|mini|419x419px|Paul Fleming (Frontispiz zu ''Teütsche Poemata'', 1642)]][https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Fleming Paul Fleming] war einer der bedeutendsten Dichter während des [https://de.wikipedia.org/wiki/Dreißigjähriger_Krieg Dreißigjähigen Krieges] (1618 bis 1648) und prägte diese Zeit mit seinen Werken.
 
Das Gedicht zeigt typische Merkmale aus dem Barock, typisch ist die metaphorische Sprache und Bildsprache (schwaches Boot). Es lässt sich ebenfalls sagen, dass der Dreißigjährige Krieg  Einfluss auf ihn hatte und seine persönlichen Erfahrungen und Denkweise davon beeinflusst wurden.
 
Zudem ist es es erwähnenswert, dass das analysierte Gedicht aus der Epoche Barock stammt.Einige Merkmale lassen sich im Gedicht wiederspiegeln. Beispielsweise ist es ein Merkmal des Barocks, dass in den Gedichten zahlreiche rhetorische Stilmittel wie Symbole, Vergleiche und Personifikation verwendet wurden. Diese hat auch Flemming in sein Gedicht oftmals benutz ,wie beispielsweise die Personifikation Deutschlandes oder die metaphorische Darstellung des Lyrischen Ichs ,als ,,schwaches Both<nowiki>''</nowiki> welches hinter großen Schiffe hinterhergezogen wurde. Ein weiteres Merkmal in der Lyrik des Barocks ist die  Erwähnung der Tugend. Laut dem lyrsichen Ich ist der tugenhafte Mensch überall zu Hause.(V. 14).
 
Der Barock ist geprägt von zentralen Leitmotiven wie "Carpe Diem", "Vanitas" und "Memento Mori". Flemming nutzt das Motiv "Memento Mori" (gedenke dem Tag), indem er darüber klagt, wie er seine Jugendzeit verschwendet habe. Diese Motive verfolgen das selbe Ziel: sie erinnern den Menschen an die eigene Vergänglichkeit und rufen zur Selbstreflektion auf, wie es hier auch deutlich wird, indem Flemming seine Jugend reflektiert. Eine oft vorkommende lyrische Form des Barocks ist das Sonett. Die Quartetten zeigen dabei die Seite des Widerspruchs, hier Flemmings Reue, die folgenden Terzetten beschreiben die andere Seite, also Flemmings Selbstreflektion und Trost.
 
Zudem wurde die Epoche des Barocks geprägt durch den 30-jährigen Krieg und noch vielen weiteren Religions- und Machtkonflikten. Daraus kann man entnehmen, dass diese zahlreichen Kriege die Gründe sind, weshalb das lyrische Ich sich nutzlos und faul fühlt und Deutschland während dieser Krisen im ,,Stich <nowiki>''</nowiki>gelassen und aus dem Grund auch seine Taten bereut.
 
 
Vorgängerversion:
 
Inhalt:
 
Das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming aus der Barockzeit reflektiert die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend. In dem Gedicht drückt das lyrische Ich seine Reue und sein Bedauern gegenüber Deutschland aus, gesteht, seine Jugendzeit verschwendet zu haben und nicht so gehandelt zu haben, wie es versprochen hatte. Es erkennt an, dass sein Übermut und seine Unbesonnenheit es von Deutschland entfernt haben und dass es nun die Konsequenzen tragen muss, ohne die Vergangenheit ändern zu können.
 
Das lyrische Ich beschreibt sich als schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist und dem Schicksal folgen muss, wohin es auch führen mag. Es akzeptiert, dass es keine andere Wahl hat, als den Konsequenzen seines Handelns zu begegnen.
 
Obwohl das lyrische Ich seine Fehler bereut und sich Deutschland gegenüber reuig zeigt, betont es, dass es nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch an die Tugend und das Streben danach. Es erkennt an, dass Tugend überall vorhanden ist und dass es wichtig ist, danach zu streben, unabhängig von den eigenen Fehlern und dem Bedauern über vergangene Handlungen.
 
Die letzten Verse reflektieren somit die Idee, dass wahre Tugend und moralisches Handeln nicht durch egoistische Motive getrübt werden sollten, sondern dass sie universell und unabhängig von persönlichen Interessen angestrebt werden sollten.
 
Insgesamt vermittelt das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming eine Mischung aus Reue, Selbstreflexion und dem Streben nach Tugend, wobei das lyrische Ich sich seiner Fehler bewusst ist, aber auch den Wert der Tugend und des moralischen Handelns anerkennt.
 
 
Wiederholungen reduzieren: Reue, Selbstreflexion!
 
 
 
Form:
 
* '''Metrum:''' Das Metrum des Gedichts ist überwiegend jambisch, da die meisten Verse aus einer unbetonten und einer betonten Silbe bestehen (z.B. "Ja Mutter es ist war"). Es gibt jedoch auch einige Variationen im Metrum, wie z.B. der erste Vers, der trochäisch ist.
* '''Reim:''' Das Reimschema des Gedichts ist abwechslungsreich. Es gibt Paarreime (z.B. "angewendet" und "verpfändet"), Kreuzreime (z.B. "leid" und "verblendet") und umarmende Reime (z.B. "reut" und "bringt"). Diese Vielfalt an Reimen verleiht dem Gedicht eine '''''interessante Struktur.'''''
*
* '''Kadenzen:''' Die Kadenzen in diesem Gedicht sind überwiegend männlich, da die letzten Silben der Reime betont sind (z.B. "angewendet" und "verpfändet"). Dies verleiht dem Gedicht eine kraftvolle und energische Klangqualität, die '''''gut''''' zu den emotionalen Inhalten des Gedichts '''''passt'''''.
Wertungen durch Wirkungen ersetzen! …
 
Diese Analyse zeigt, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen in Paul Flemings Gedicht "An Deutschland" dazu beitragen, den Rhythmus, die Struktur und den Klang des Gedichts zu formen und zu verstärken.
 
Die strukturellen Elemente des Gedichts, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen, tragen dazu bei, die inhaltliche Deutung des Gedichts "An Deutschland" von Paul Fleming zu verstärken. Das jambische Metrum verleiht dem Gedicht einen fließenden und rhythmischen Ton, der die Reue und das Bedauern des lyrischen Ichs betont. Die abwechslungsreichen Reimschemata spiegeln die Vielschichtigkeit der Themen wider, während die männlichen Kadenzen eine kraftvolle und entschiedene Stimmung erzeugen, die die Selbstreflexion und das Streben nach Tugend unterstreichen.
 
Die Struktur des Gedichts, die durch Metrum, Reim und Kadenzen geformt wird, harmoniert somit mit den inhaltlichen Aspekten des Bedauerns, der Reue und des Tugendstrebens. Durch die Verbindung von Form und Inhalt gelingt es dem Gedicht, eine tiefgreifende Botschaft über die menschliche Natur, die Fehler und die Hoffnung auf moralische Erneuerung zu vermitteln.
 
Vorausdeutung auf Rousseau einfügen!
 
 
 
'''Das vorliegende Gedicht ist ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Sonett Sonett].''' Das Sonett (von lat. ''sonore:'' ,, tönen") ist ein 14-zeiliges Gedicht, bestehend aus zwei Vierzeilern (Quartetten) und zwei Dreizeilern (Terzetten). Das klassische Reimschema, das aber häufig variiert wird, lautet: abba abba cdc dcd. Charakteristisch ist außerdem derAlexandriner, ein sechshebiger jambischer Vers mit einer Zäsur (einem Einschnitt) nach der dritten Hebung.
 
Meist stellen die Quartette in These und Antithese das Thema des Gedichtes vor, die Terzette führen das ange­ sprochene Thema dann zueinem Ergebnis bzw. zu einer endgültigen Aussage (Synthese).
 
Sprache:
 
In dem Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming werden verschiedene sprachliche Mittel verwendet, um die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend zu verstärken und zu vermitteln.
 
# '''Metaphern und bildhafte Sprache''': Das lyrische Ich beschreibt sich selbst als ein schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist. Diese Metapher verdeutlicht die Hilflosigkeit und das Gefühl der Ohnmacht, das das lyrische Ich empfindet, da es den Konsequenzen seines Handelns ausgeliefert ist. Die bildhafte Sprache verstärkt die emotionale Tiefe des Gedichts und macht die Abstraktion der Themen greifbar.
# '''Personifikation''': Die Personifikation von Deutschland als Empfänger der Reue und des Bedauerns des lyrischen Ichs verleiht dem Land menschliche Eigenschaften und macht die emotionale Bindung zwischen dem Ich und seinem Heimatland deutlich. Deutschland wird als lebendiges Wesen dargestellt, das die Konsequenzen des Handelns des Ichs spürt.
# '''Kontrastive Sprache''': Durch den Kontrast zwischen der Reue des lyrischen Ichs und dem Streben nach Tugend wird die innere Zerrissenheit und der moralische Konflikt des Ichs verdeutlicht. Der Einsatz von gegensätzlichen Begriffen und Gedanken verdeutlicht die Ambivalenz und die Komplexität der Themen, die im Gedicht behandelt werden.
# '''Alliteration und Assonanz''': Die Verwendung von wiederkehrenden Anfangslauten (Alliteration) und Vokallauten (Assonanz) '''''verstärkt den Klang und die Melodie des Gedichts (Welchen? Welche?)'''''. Dies trägt dazu bei, die emotionale Intensität und die Bedeutung der Worte zu betonen, indem sie hervorgehoben und verstärkt werden.
# negative Konnotationen: …
 
 
 
===== Sibylla Schwarz: Auff die, so durch Reisen wollen berühmet werden (ca. 1650) =====
[[File:Sibylla Schwarz 1650.jpg|thumb|[https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylla_Schwarz Sibylla Schwarz] (Frontispiz-Detail: Deutsche Poëtische Gedichte, 1650)]]
Wer weit verreisen wir / der reise weit und breit
 
die Heilge Schrift hierdurch /  das hilfft zur Seeigkeit;
 
wer weit  verraisen wil / der schaw die Bücher an /
 
darin er recht wohl die Welt beschawen kan;
 
<nowiki>#</nowiki>der hat ein freyen Pas / der geht Auff Gottes Wegen /
 
an andrer Raisenart ist gar nicht viel gelegen.
 
Quelle: [https://www.zgedichte.de/gedichte/sibylla-schwarz/auff-die-so-durch-reisen-wollen-beruehmet-werden.html. www.zgedichte.de/gedichte/sibylla-schwarz/auff-die-so-durch-reisen-wollen-beruehmet-werden.html.]<p>
 
==== Unterwegssein …. In der Romantik ====
 
===== [https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_von_Eichendorff Joseph v. Eichendorff]: Die blaue Blume (1818) =====
{| class="wikitable"
|
 
 
 
 
 
 
5
 
 
 
 
 
 
10
 
 
|Ich suche die blaue Blume,
 
Ich suche und finde sie nie,


1) Ein deutscher Auswanderer spricht mit dem Amerikaner Mister Goodwill. Der Einwanderer zählt dabei Land, Heimat und Gedicht auf und sagt, dass diese Sachen immer noch die gleichen sind, nur auf Englisch. Daraus zieht er das Fazit, dass er glücklich, jedoch nicht "happy" ist. Sein Gesprächspartner versteht nicht was er meint.
Mir träumt, dass in der Blume


Der Einwanderer spricht mit „Mister Goodwill“ (V. 1), einer fiktiven Person. „Goodwill“ ist der englische Begriff für Wohlwollen, wodurch klargestellt wird, wie die Person zu Immigranten steht. Die zweite Person im Gedicht ist ein deutscher Emigrant (V. 2), der wahrscheinlich nach Amerika ausgewandert ist, da im Jahr 1940, in dem das Gedicht erschienen ist, viele Deutsche in die USA ausgewandert sind. Er vergleicht seine Muttersprache mit der englischen Sprache (V. 3 - 5). Dabei vergleicht er auch sein neues „land“ (V. 3) mit seinem alten „Land“ (V. 3) in den Kriterien ob sich das neue „homeland“ (V. 4) wie die „Heimat“ (V. 4) anfühlt und wie die amerikanischen „poem[s]“ (V. 5) im Vergleich zu den deutschen „Gedicht[en]“ (V. 5) sind. Er kommt zu dem Entschluss, dass es in Amerika und in Deutschland prinzipiell gleich ist, da er immer noch „happy“ (V. 6) ist, aber dennoch ist er nicht so „glücklich“ (V. 7) und kann nicht richtig sagen warum dieser kleine Unterschied ihm so wichtig ist. Mister Goodwill versteht nicht was der Einwanderer ihm sagen möchte und denkt die beiden Gefühle sind "dasselbe" (V. 8).
Mein gutes Glück mir blüh.


2) Das Gedicht handelt von einem Migranten aus Deutschland, der zu einem Einheimischen spricht(v.1-2). Dieser hat den englisch klingenden Namen Mr Goodwill. Das liegt nahe, dass der Migrant in ein englischsprachiges Land emigriert ist. Der Migrant fragt sich ob er die deutsche oder englische Version der Wörter Land, Heimat und Gedicht nutzen soll(v.4-6) obwohl er vorher meinte: "Gewiss, es bleibt dasselbe."(v.3). Das sind keine zufällig ausgewählten Wörter. Besonders das Wort "Gedicht" ist ein Hinweis darauf, dass der Migrant Dichter ist. Er weiß, dass die Wörter im deutschen nicht ganz gleich sind wie im englischen und anderssprachige deshalb seine Gedichte nicht verstehen könnte. Das macht ihm Sorgen und deshalb lässt er in Vers 7 und 8 seinen Unmut darüber in ähnlicher Art und Weise hinaus.
Ich wandre mit meiner Harfe


3) Ein deutscher Immigrant spricht zu einem ,,Mister Goodwill". Der Immigrant benutzt seine Muttersprache und behauptet, es habe dieselbe Bedeutung.
Durch Länder, Städt und Au'n,


Am Anfang des Gedichtes würd ich denken das ein Deutscher Emigrant in ein Land, wo Englisch gesprochen wird geht. Dort trifft er ein Mann namens „Mr Goodwill“ es wirkt so als wäre Mr.Goodwill ein weiser Mann da der Emigrant ihm seine Probleme erzählt. Dazu würd ich denken das der Emigrant sich ausgeschlossen wird, da er eine andere Muttersprache hat. Die Wörter haben zwar die selbe Bedeutung, jedoch wird an der Aussprache schon klar, dass er keiner von hier ist. Dadurch kann es führen das er sich ausgegrenzt und einsam fühlt.
Ob nirgends in der Runde


4) Ein deutscher Immigrant spricht zu einem "Mister Goodwill". Er benutzt statt den deutschen Wörtern, Englische und meint es sei dasselbe. Sein Gefühlszustand sei "Happy", doch gleichzeitig ist er unglücklich. Doch alle wüssten es bleibt dasselbe.
Die blaue Blume zu schaun.


Die ersten beiden Verse würde ich so deuten, dass ein Deutscher Fuß auf englisches Land gesetzt hat, vielleicht eine Auswanderung (V.1/2). "Mister Goodwill" (V.1), bedeutet übersetzt "guter Wille", ich würde diesen als Gott deuten. Der Deutsche spricht zu Gott. Er ist sich bewusst, dass deutsche Wörter nur ins englische übersetzt, dieselbe Bedeutung haben (V.3). Offensichtlich, oberflächlich bleibt die Bedeutung gleich, doch es macht trotzdem einen kleinen Unterschied. Seine Muttersprache ist eine andere, als die in England gesprochene Sprache. Er spricht in England, Deutsch und obwohl die Wörter von derselben Bedeutung sind, fühlt er selbst einen Unterschied, welcher ihn unglücklich macht (V.8). Meine Deutung wäre, dass er merkt, nicht komplett dazu zugehören, durch seine Sprache grenzt er sich aus der Allgemeinheit aus und wird eventuell deswegen nicht als Engländer, der er ja so oder so nicht ist, wahrgenommen. Er stellt seine Gefühle dar (V.8). Er bemüht sich zu integrieren, doch die Sprache macht es ihm schwer. Integration im allgemeinen wird aufgrund unterschiedlicher Muttersprachen als sehr schwierig dargestellt.
Ich wandre schon seit lange,


5) Das Gedicht aus dem Jahr 1940 beschreibt das Leben eines Gastarbeiters und seine Flucht in ein anderes Land. Es handelt von seiner Ankunft und seinen Emotionen. Seine Migration scheint sehr schwer zu sein, da er ausgeschlossen wird und sich unwohl fühlt.
Hab lang gehofft, vertraut,


Durch die ersten beiden Verse würde ich vermuten, dass es sich um einen Deutschen handelt, welcher in ein englischsprachiges Land ausgewandert ist ( V.1-2 ). Das Gedicht ist in zwei inhaltliche Absetze geteilt. Die ersten beiden Verse scheinen aus einer anderen Perspektive, von oben geschrieben zu sein ( Es sprach zum Mister Goodwill ein deutscher Emigrant: ; V.1-2 ). Er spricht anscheinend zu "Mister Goodwill" , was übersetzt "Guter Wille" bedeutet. Zum einen könnte damit Gott gemeint sein, was seinen glauben widerspiegeln würde und zum anderen könnte damit aber auch ein Symbol für eine ausgedachte Figur sein. Somit würde er im folgendem Abschnitt ( V. 3-8) zu Gott oder einer ausgedachten Figur sprechen, welche für ihn die nächste Bezugsperson darstellen würde. Er ist sich bewusst, dass deutsche Wörter nur ins englische übersetzt, dieselbe Bedeutung haben (V.3). Die Bedeutung ist die selbe, aber es macht trotzdem einen gewissen Unterschied. Seine Muttersprache ist eine andere, als die in englischsprachigen Ländern. Er spricht in diesen Ländern, Deutsch und obwohl die Wörter von gleicher Bedeutung sind, ist er unglücklich(V.8). Ich vermute, dass er sich ausgeschlossen fühlt und merkt nicht dazu zu gehören. Zusätzlich fällt es ihm schwer sich zu integrieren, da er nunmal nicht Engländer ist.
Doch ach, noch nirgends hab ich


6) Das Gedicht handelt von einem deutschen Emigranten, der einen Mister Goodwill anspricht und Aussagen tätig (V.1-2). Die Aussagen, die er trifft, drücken Unsicherheit und Verzweiflung aus (V.3-5). Seine Muttersprache ist Deutsch (V.2) und er will wissen, ob die Begriffe im Englischen die gleiche Bedeutung wie im Deutschen haben (V.3-5). Auf die Fragen folgen zwei Aussagen, die uns etwas über die Emotionen des Emigranten aussagen (V.7). Am Ende steht die Antwort von Mister Goodwill, die uns unvollständig erscheint. Das Gedicht setzt sich mit der Schwierigkeit, Lyrische Texte zu publizieren in einem Land, wo kein Deutsch gesprochen wird.
Die blaue Blum geschaut.


7) Das Gedicht handelt von der Flucht aus Deutschland beziehungsweise die Ankunft und das Einleben in das fremde Land. Dazu beschreibt der Autor die Gefühle des lyrischen Ichs beim Einleben ins fremde Land.
|}


Zu Beginn des Gedichtes wird beschrieben, wie ein deutscher Migrant zu einem einheimischen spricht (V.1-2). In diesem Gespräch erläuterte Immigrance dass die Sprache an sich vielleicht nicht großartig anders sei (V. 3-6), aber zudem wird genannt dass der Emigrant zwar sagen können er sei happy, aber glücklich sei er nicht (V. 7-8). Diese Verse stellen den Bezug zum Titel dar, ja klar wird, dass es für den deutschen etwas völlig anderes bedeute, mit dieser Situation glücklich zu sein.
Das Thema des wohl bekanntesten Gedichtes der Romantik ist zugleich programmatisch, es thematisiert die sehnsüchtige Suche nach unerreichbarem Glück oder Ideal, symbolisiert durch die blaue Blume.


=====Paul Celan: Todesfuge=====
[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte#Paul%20Celan%3A%20Todesfuge%20.281944.2F45.29%20.5BBearbeiten.5D|Todesfuge]]


1) Das lyrische Wir beschreibt die Lebenssituation in einem Arbeitslager. Sie trinken schwarze Milch und werden von Aufsehern überwacht. Die Aufseher geben ihnen verschiedene Aufgaben z.B. Gräber ausheben und zum Tanz aufspielen. Einer der Aufseher ist Deutscher und schreibt Briefe nach Deutschland zu Margarete.
Inhalt:
Das lyrische Ich beschreibt seine hoffnungslose Suche nach der blauen Blume, die ihm Glück verheißen soll. Es wandert viele Jahre mit einer tragbaren Harfe durch verschiedene Orte (Länder, Städte, Wiesen), allerdings ohne Erfolg.


Es geht um die „schwarze Milch“, die das lyrische Wir rund um die Uhr trinkt (V.1-3). Das lyrische Wir buddelt ein Grab (V.4) , während ein Aufseher nach Deutschland zu Margarete schreibt (V.5-7). Der Mann spielt mit den Schlangen (V.5) und lässt die Juden in den Himmel aufsteigen (V. 37/28). Das lyrische Wir bekommt im Laufe des Gedichts immer mehr Aufgaben (V.11/20) und wird von dem Aufseher bedroht (mit Waffen)(V.21). Margarete und Sulamith werden verglichen (V. 18/19/26/27/40/41).
Interpretation - inhaltlich:
* Die blaue Blume steht als zentrales Symbol für das unerreichbare Ideal oder das ungreifbare Glück, das das lyrische Ich sich erträumt.
* Die Wanderung mit der Harfe kann als Symbol für die schöpferische oder künstlerische Reise des Individuums verstanden werden, das versucht, durch seine Kunst oder seine Suche Erfüllung zu finden.
* Die Enttäuschung am Ende des Gedichts spiegelt die oft unerfüllte Sehnsucht des Menschen wider, der trotz aller Anstrengungen und Hoffnungen nicht immer sein ideales Glück oder Ziel erreicht.


Der Titel kann in zwei Wörter gegliedert werden: „Todes“, also das Sterben und „Fuge“, was eine musikalische Form der Mehrstimmigkeit, die streng einzuhalten ist.
Das Gedicht thematisiert somit die menschliche Erfahrung des Strebens und Suchens nach einem höheren Ideal, das letztlich unerreichbar bleibt.


=====Nelly Sachs: Gebete für den toten Bräutigam=====
Interpretation sprachlich, z.B.:
1) Das Gedicht ist aus der Perspektive einer Witwe(lyrisches Ich) geschrieben (V. 3 und Titel), die am Grab ihres Mannes steht und sich dabei erst weinend fragt was die Elemente meinen(V. 6). Als Elemente werden hier Symbole aus den ersten Versen eine Kerze (V.1), Tränen (V.3) und Erde/Satun (V.4) verstanden. Diese Elemente werden in ihrem folgenden Gedankengang wieder aufgegriffen. Die Witwe fragt sich verzweifelt (V.9) wie ihr Bräutigam denn, anscheinend während des Holocaust (V.23), verstorben ist (Nelly Sachs lebte als Jüdin zu Zeiten des dritten Reichs). Hier werden dann von ihr Vermutungen aufgestellt. So ob der letzte Blick (V.10) des Verstorbenen ein Stein oder Erde war, der letzte Weg, eine Wasserlache, Metall oder der Feind gar selbst (V.11-23). Als letztes Element wird die Luft aufgegriffen(V.25). Als Himmel steht sie für die Hoffnung der Witwe auf ein friedvolles Nachleben ihres Mannes.


2) In ihrem Gedicht erzählt Nelly Sachs davon, wie sie um ihren verstorbenen Mann trauert, indem sie sagt dass Wasser vom Auge tropfe (V.3). Aus dem Satz "Dein Staub vernehmlich rufe zum ewigen Leben"(V.4), kann man deuten, dass die Leiche ihres Mannes verbrannt wurde, da dies üblich ist in der jüdischen Religion. Sie fragt sich: "Worauf dein letzter Blick ruhte." , daraus lässt schließen, dass Nelly Sachs bei seinem Tod nicht dabei war und er wahrscheinlich von jemandem ermordet wurde. Außerdem äußerte sie die Frage, ob es ein letzter Weg war (V.19). Nelly Sachs kommt aus einem Jüdischen Haushalt, weswegen ihr Mann ermordet wurde. Er wurde "qualverbrannt" (V.30). Er wollte nicht sterben und wurde dennoch ermordet.
* '''Symbolik:'''
** Blaue Blume: Symbol für Sehnsucht, unerreichbares Glück, Ideal.
** Harfe: Symbol für Kunst, Kreativität, Begleitung auf der Suche.
* '''Wortwahl:'''
** "Suche" und "finde sie nie": Betonung der Unmöglichkeit, das Ideal zu erreichen.
** "träumt": Ausdruck von Hoffnung und Wunschdenken.
** "wandre": Bewegung und ständige Suche, Rastlosigkeit.
* '''Wiederholung:'''
** "Ich suche", "Ich wandre": Verstärkung der fortwährenden Suche und Anstrengung.
** "Die blaue Blume": Wiederkehrendes Symbol, das die zentrale Bedeutung unterstreicht.
* '''Metaphern:'''
** "Durch Länder, Städt und Au'n": Metapher für das umfassende, allumfassende Suchen in allen Lebensbereichen.
** "Hab lang gehofft, vertraut": Metapher für die anhaltende Hoffnung und den Glauben an das Erreichen des Ziels.
|-
|'''interpretiert''' formal, z.B.:


3) Nelly Sachs schreibt ein Gedicht über ihren von den Nazis ermordeten Ehemann. Es wird deutlich, dass sie um ihn trauert und versucht, sich den Schmerz aus der Seele zu schreiben. Das Gedicht beschreibt das Leiden der Juden die zurzeit des Nationalsozialismus gelebt haben, und wie schlimm es für sie sein musste Familienangehörige zu verlieren wie auch nicht zu wissen was mit ihnen passiert ist.
* '''Struktur:'''
** Drei Strophen: Jede Strophe vertieft die Suche und die damit verbundenen Gefühle.
** Steigerung: Zunehmende Intensität der Suche und der Enttäuschung.
* '''Metrum''': vierhebiger Jambus mit  Zäsuren in den Versen 1, 2 und 5.
** - einigermaßen gleichmäßige Suche (mit Hindernissen).
** Reim: (unreine) Kreuzreime mit alternierenden Kadenzen unterstützen die Gleichmäßigkeit.
* '''Klang:'''
** Rhythmus und Reim: Verstärken die melancholische und sehnsüchtige Stimmung des Gedichts.


Das Gedicht Gebete Für den toten Bräutigam besteht aus 30 Versen. In den ersten vier Versen wird deutlich das sich Nelly Sachs vor dem Grab ihres ermordeten Mannes befindet. Daraufhin wird die tiefe Trau die sie aufgrund ihres Verlustes empfindet beschrieben bzw. das er ihr fehlt (z.5-9). In den folgenden Zeilen (10-11) wird einem bewusst das Nelly Sachs als ihr Ehemann starb nicht bei ihm gewesen ist. Sie macht sich Gedanken darüber was ihm in seinen letzten momentan widerfahren ist und worauf als letztes geschaut haben könnte (Z.12-17). Zuletzt geht die darauf ein das Ihr Ehemann Qualvoll von den Nationalsozialisten ermordet und verbrannt worden ist (Z.29-30).
|-
|Das Gedicht enthält typisch romantische Motive und Stimmungen, z.B. die unstillbare Sehnsucht, die ständige Suche nach dem Unerreichbaren, gepaart mit einer Naturverbundenheit, idealisiert in der Erwähnung von Landschaften, Städten und Auen (V.  


=====Reiner Kunze: Die Antenne=====
- Symbolik der blauen Blume:'''


=====Udo Jürgens: Griechischer Wein=====
** Symbol für das Streben nach dem Unendlichen
[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte#Udo%20J.C3.BCrgens%3A%20Griechischer%20Wein%20.281974.29%20.5BBearbeiten.5D|Griechischer Wein]]
** Ideal der Schönheit und Vollkommenheit
** Beispiel: „Die blaue Blume seh ich immer.


1) Es ist dunkel und ein Mann geht eine Straße runter. Er sieht ein Wirtshaus woraus Licht scheint. Ihm war kalt, weshalb er reinging (V.1-5). Im Wirtshaus sitzen Männer mit braunen Augen und schwarzen Haaren, welche südliche Musik hören und ihn einluden (V. 6-11). Ihm wird Griechischer Wein eingeschenkt und wird traurig, weil er mer an die Heimat denken muss(V.12-17). Sie hören vertraute Lieder und Trinen noch mehr Wein und fühlen sich fremd in der Stadt wo sie sind(V.20-24). Die Männer in der Bar erzählen von der Natur, ihren Kinder und Frauen aus der Heimat(V. 25-27). Doch sie sagen das sie zurückgehen und mit ihrem Ersparten Glücklich sein werden und sie nicht mehr darüber nachdenken müssen wie es hier war(V.28-33).
- Melancholie und Weltschmerz:'''


2) Ein Mann geht abends durch die Vorstadt, bis er in ein Gasthaus eingeladen wird in dem südländische Musik läuft. Er trinkt mit den dort sitzenden griechischen Wein während sie ihm von ihrer Heimat und ihren Familien erzählen, die sie wiedersehen wollen, sobald sie genug Geld gespart haben um sich in ihrer Heimat ein gutes Leben leisten zu können.
** Ausdruck tiefer Melancholie
** Gefühl der Unvollständigkeit und Entfremdung
** Beispiel: „Hab lang gehofft, vertraut.


Die Männer in dem Gasthaus haben "braune Augen" (V. 6f) und "schwarze[s] Haar" (V. 7), was zusammen mit der "fremd[en]" (V. 9) Musik darauf hindeutet, dass die Männer Einwanderer sind. Der Refrain wird aus Sicht der Männer in dem Wirtshaus erzählt, die beim Gedanken an zuhause traurig werden (V. 15 - 17) und Sehnsucht empfinden (V. 22). Außerdem trinken sie "griechische[n] Wein" (V. 12), der auch "das Blut der Erde" (V. 13) genannt wird, was auf die Herkunft der Einwanderer schließen lässt. Anschließend erzählen die Männer ihm von ihrer Heimat (V. 25) und ihren Frauen und Kindern, die sie zurückgelassen haben (V. 26f) um Geld "für ein kleines Glück" (V. 31) in ihrer Heimat zu haben. Dieses Ziel ist typisch für Gastarbeiter, die in ihrer Heimat keinen Beruf finden. Gleichzeitig kann sich jedoch kaum einer diesen Traum erfüllen (V. 28f) und trotzdem träumen sie davon. Da die Gastarbeiter nicht das Ziel haben dauerhaft in Deutschland zu bleiben versuchen sie kaum sich zu integrieren und bleiben "immer nur ein Fremder" (V. 46).
- Mystik und Transzendenz:'''


3) Die erste Strophe beginnt mit einer Person, die zu später Stunde ein Gasthaus betritt(v.1–5). Dort trifft sie auf Männer "mit braunen Augen und mit schwarzem Haar", die südliche Musik hören(v.6–8). Das sind Hinweise darauf, dass sie aus einem südlichen Land stammen. Diese Leute laden das lyrische ich ein sich zu ihnen zu setzen(v.9–10). Der nun folgende Refrain wird von einem zweiten lyrischen ich gesungen. Dieses erzählt von dem bereits im Titel erwähnten griechichen Wein, der das Blut der Erde ist(v.11–12). Mit Blut der Erde ist gemeint, dass der griechische Wein etwas ganz besonderes ist. Und das würde vor allem für Griechen zutreffen. Da die Fremden auch noch südlich aussehen und südliche Musik hören, sind sie ziemlich eindeutig Griechen. "Und wenn ich dann traurig werde. Liegt es daran. Dass ich immer träume von daheim. Du musst verzeihen."(v.15-18) verdeutlicht dem Leser die Sehnsucht der Griechen und zeigt, dass sie lieber zu hause wären. Die Verse 22-24 führen dies weiter aus. Und die wiederholte Aufforderung zum Nachschenken in den Versen 14 und 21 erzählt, dass die Griechen den Wein gegen das Heimweh gebrauchen. Dann folgt die zweite Strophe aus der Perspektive des ersten lyrischen Ichs. Diese beginnt damit, dass die Griechen von "von grünen Hügeln, Meer und Wind" erzählen (V.25). Damit ist ihre Heimat gemeint. Außerdem erzählen sie von ihren noch jungen Frauen, die dort alleine mit ihren Kindern, welche nicht einmal ihren Vater kennen, leben(v.26-27). Das bedeutet, dass die Griechen nicht grundlos fortgereist sind, sondern eine wichtige Absicht hatten. Allerdings wollen sie wieder zurück, wenn sie genug gespart haben(v.28-31). Diese Verse machen dem Leser endgültig klar, dass diese Griechen Gastarbeiter sind. Sie sind also nur zeitlich begrenzt von der Heimat entfernt sind und bald wieder zurückkehren wollen. Der letzten Verse der zweiten Strophe "Und bald denkt keiner mehr daran. Wie es hier war."(v.32-33) verdeutlichen noch einmal, dass die Griechen es nicht so toll finden und eigentlich lieber zu hause wären. Abschließend folgt nur noch einmal der Refrain.
** Suche nach spiritueller Erleuchtung oder höherem Sinn
** Verbindung zum Transzendenten und Unbekannten
** Beispiel: „Die blaue Blume seh ich immer.


4) In dem Gedicht „Griechischer Wein“ geht es um die Sehnsucht zur eigenen Heimatstadt. Der Autor, der als Gastarbeiter in diesem Land aktiv ist beschreibt das Einleben in ein fremdes Land und die Fremdheitsgefühle die dies mit sich bringt. Er hat Angst sich nie wieder zu Hause fühlen zu können.
- Subjektivität und Individualität:'''


Zu Beginn des Gedichts beschreibt der Autor das Ziehen durch die fremden Straßen (V.1-4), da er den Weg bildlich beschreibt (V.1:,,Es war schon dunkel“). Im weiteren Verlauf des Gedichts erläutert er das fremde Land selbst (V.5-8) und dessen Gastfreundschaft (V.9-13). Er beschreibt zudem die Sehnsucht und Liebe zur Heimat (V.14-22) und seine Angst und Einsamkeit in der fremden Stadt (V.23-26). Der Autor möchte damit sagen, dass die eigene Heimat immer etwas Besonderes bleiben wird und man sich nicht in jedem Land wie zu Hause fühlt.
** Betonung der subjektiven Erfahrung
** Individuelle Suche nach Erfüllung
** Beispiel: „Ich suche und finde sie nie.


5) Das Lied handelt von einem Gastarbeiter und dem Leben in einem fremden Land. Dazu wird die Sehnsucht zum Heimatland beschrieben. Außerdem beschreibt der Autor, dass er Angst hat, dass man den Krieg irgendwann vergisst. Zudem äußert er mehrfach die Befürchtung, dass er immer fremd in diesem Land sein wird. Er beschreibt seine Emotionen während er durch die fremden Straßen geht.
- Rückzug in die Innenwelt:'''


Zu Beginn des Gedichts beschreibt der Erzähler die ersten Eindrücke und das Ziehen durch die Straßen im fremden Land (V. 1-4). Dazu beschreibt dieser bildlich, wie diese auf ihn wirken (V.1: ,,Es war schon dunkel”). Des Weiteren erläutert er das fremde Land und zugleich dessen Gastfreundschaft (V.5-13).dazu erzählt er zunächst von den Unterschieden, zu seiner Heimat (V. 8-9: ,,und aus einer Jukebox erklang Musik, die fremd und südlich war”). Darauf beschreibt das lyrische ich, wie die Einheimischen es aufnahmen (V.11: ,,stand einer auf und lud mich ein”). Des weiteren erläutert es die Liebe aber vor allem Sehnsucht nach seiner Heimat (V. 15-22). Zuerst erklärt das lyrische ich dazu, das ist Sehnsucht spüre (V.22). Im weiteren Verlauf wird die Angst, in dem unbekannten Land immer fremd zu sein, beschrieben(V. 23-29). Dazu erzählt ist, wie die einheimischen ihm, ihm fremde Sachen erzählten(V. 25-29). Zuvor gab es zu bedenken dass es für immer fremd sein würde(V. 24). In der letzten Strophe äußert es die Hoffnung, dass die Menschen die dunkle Vergangenheit irgendwann hinter sich lassen können(V. 30-33).
** Rückzug in die Träume und Hoffnungen des lyrischen Ichs
** Leben in der eigenen Vorstellungswelt
** Beispiel: „Träum ich von ihr zur Nacht.


=====Karat: Über sieben Brücken musst du gehn=====
Typische Merkmale der deutschen Romantik
[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte#Karat%3A%20.C3.9Cber%20sieben%20Br.C3.BCcken%20musst%20du%20gehn%20.281978.29%20.5BBearbeiten.5D|Über sieben Brücken musst du gehen:]]


1) Das lyrische ich beschreibt Probleme, Unsicherheiten, Schwierigkeiten und Unruhen im Leben. Wenn man 7 übersteht, über sieben Brücken gegangen ist, die Hindernisse überwältigt hat, so folgt der helle Schein.
|}


Manchmal hat das lyrische Ich kein Ziel vor Augen (V.1), wünscht sich die Vergangenheit zurück (V.2), ist unruhig (V.3), sperrt sich zu (V.4), ihm ist heiß und kalt (V.5), ist sich sehr unsicher (V.6), ist morgens müde (V.7). Das lyrische Ich beschreibt objektiv, welche andere Schwierigkeiten das Leben noch mit sich bringt (V.13-19). Wenn man über sieben Brücken geht (V.9/ V.21/V.25), sieben dunkle Jahre übersteht (V.10/V.22/V.26), sieben Mal Asche gewesen ist (V.11/V.23/V.27), dann folgt der helle Schein (V.12/V.24/V.28).
===== [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Hebbel Friedrich Hebbel]: Der junge Schiffer (1836) =====
{| class="wikitable"
|


Der Titel des Monologs ist ein Vers des Refrains. Er sagt aus, dass es um 7 Hindernisse, um Schwierigkeiten und um die hoffnungsgebende Zahl „7“ geht.


2) Das Lied besteht aus insgesamt 28 Versen. In den ersten Versen werden Gedanken und Gefühle erwähnt die von einer betrübten und verzweifelten Person stammen könnten, es wird innere Leere ausgestrahlt(Z.1-8).Daraufhin wird in Betracht gezogen dass es einem häufig so vorkommt als ob die Zeit nicht vergeht ,einen monotonen Alltag führt und einem immer die selben Aufgaben bevorstehen (Z.13-14). In Vers 15 wird darauf eingegangen das man sich bei Niederlagen nach einem besseren Ort sehnt in der man von seinen alltäglichen Pflichten entkommen kann bzw. mehr Glückseligkeit wo vorhanden ist. Zuletzt kommt deutlich zum Ausdruck, dass wir Menschen nach Luxus streben und nicht mit dem zufrieden sind was wir haben (Z.17). Und wenn man nicht sehr wohlhabend ist für jede Kleinigkeit dankbar ist (Z.18).


3) Das Gedicht thematisiert die Überbrückung schlechter Phasen im Leben eines jenen Menschen. Die sieben Brücken oder die sieben dunklen Jahre stehen für die schlechten Zeiten, die Jeder von uns überwinden muss. Das lyrische Ich beschreibt seine Gefühlszustände in der ersten Strophe(V1-8), wenn er sich traurig und alleine fühlt. Der Refrain zwischen der ersten und zweiten Strophe schenkt wieder Hoffnung. Im Vers 9 wird man beispielsweise vom Lyrischen-ich direkt angesprochen. Die Zahl sieben hat eine symbolische Bedeutung und steht für die Veränderung. In der 2 Strophe geht es um die Gemütszustände des Lyrischen Ichs und das das Leben nicht immer nach Plan verläuft. Das Gedicht endet mit der zweifachen Wiederholung des Refrains und bekommt dadurch eine positive und optimistische Note. Alle Verse außer die aus dem Refrain fangen mit „manchmal“ an.


=====Marius Müller-Westernhagen: Freiheit=====
[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte#Marius%20M.C3.BCller-Westernhagen%3A%20Freiheit%20.281987.29%20.5BBearbeiten.5D|Westernhagen: Freiheit]]


1) Das lyrische Ich beschreibt eine Feier nach gemachten Verträgen, wo nur noch die Freiheit fehlt (vgl. V. 1-3). Ansonsten ist soweit alles gut, schreibt er weiter, außer eben das die Freiheit fehlt (vgl. V. 8-9) und das sie das einzige ist was zählt. Diese sollte deswegen auch gefeiert werden. Die Überschrift „Freiheit“ passt sehr gut zum Gedicht, weil das Wort Freiheit häufig wiederkehrt (V. 4,8,10,14,18,20) und das Gedicht allgemein die Freiheit thematisiert. Die, durch die Überschrift, erweckten Erwartungen werden also erfüllt. Das die Freiheit gefeiert werden soll taucht wiederholt in weiteren Versen auf (V. 15-17). In den letzten Versen taucht nun erneut die Feststellung auf, dass die Freiheit das einzige ist was zählt (V. 18-21).
5


2) In dem Gedicht „Freiheit“ wird der Verlust von Freiheit beklagt. Anfangs wird erzählt, dass die Menschen mit der Arbeit fertig und fröhlich sind (V.1-4). Im Laufe des Gedichtes wird jedoch klar, dass die vorher so gefeierte Freiheit fehlt (V.8,9).


3) Das Gedicht handelt von der Freiheit. Diese soll - wie im Gedicht erwähnt - ausreichend gefeiert werden.


Er schreibt über die Feier nach gemachten Verträgen, wo nur noch die Freiheit fehlt (vgl. V. 1-3). Sonst ist alles gut schreibt er weiter, außer eben das die Freiheit fehlt (vgl. V. 8-9) und das sie das einzige ist was zählt. Diese sollte deswegen auch gefeiert werden. Die Überschrift passt sehr gut zum Gedicht, weil das Wort Freiheit häufig wiederkehrt (V. 4,8,10,14,18,20) und das Gedicht insgesamt die Freiheit thematisiert. Die, durch die Überschrift, erweckten Erwartungen werden also erfüllt. Das die Freiheit gefeiert werden soll taucht wiederholt in weiteren Versen auf (V. 15-17). In den letzten Versen taucht nun erneut die Feststellung auf, dass die Freiheit das einzige ist was zählt (V. 18-21).


=====Eva Strasser: Die Welt steht still=====
'''[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte#Eva%20Strasser%3A%20Die%20Welt%20steht%20still%20.282020.29%20.5BBearbeiten.5D|Die Welt steht still]]'''


1) Die Verse 1 bis 4 beschreiben alle eine stille, eingefrorene und unwirkliche Situation, die in Bezug auf Erscheinungsjahr und Erscheinungsmedium als Beschreibung des Corona-Lockdowns gedeutet werden können. Die Vögel(V. 5) die die Dichterin erwähnt können hinter diesem Hintergrund als Reisen allgemein oder spezifischer als Flugzeuge gedeutet werden. Damit werden die weltweiten Reisebeschränkungen sowie, wenn man sich mehr auf den Suizid bezieht, die ebenso weltweiten Wirtschaftseinbrüche angesprochen. Die Aussage über die Wirtschaftseinbrüche lässt sich auch noch auf den Vers Fünf ("Die Stadt ist eine Wüste") beziehen. Die als leer und einsam charakterisiert wird und die Geschäfte in dieser vor finanzielle Probleme stellt. In Vers 6 ("Mauern stürzen ein") wird auf darauf Bezug genommen wie grundlegende Systeme plötzlich nicht mehr funktionieren und im letzten Vers wird die allgemeine Stimmung angedeutet. So war die Welt vormals schön und ist jetzt gebrochen steht also im Gegensatz zur Vergangenheit.


<br />2) Die Welt steht Still und es herrscht eine gefrorene Ohnmacht(V.1-2). Über den Plätzen schwebt eine unwirkliche Ruhe und Vögel begehen Selbstmord (V.3-5). Mauern sind eingestürzt, die Stadt ist eine Wüste und Blumen sind gebrochen(V.7-9).
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3) ,,Die Welt steht still‘‘(V.1) , scheint so als würde die Welt beobachtet werden. Dieser Satz ist auch in der Überschrift wieder zu finden, daher ist es also von starker Bedeutung. ,,Stille“, verbinde ich mit Adjektiven wie Frieden, ruhig, stillstehend, leere. ,,unwirkliche Ruhe‘‘(V.3), etwas unvorstellbares, keiner hätte sich jemals vorstellen können, was aus der Welt mal wird. ,,Mauern stürzen ein‘‘(V.5), die Schutzmauer ist weg, die Sicherheit geht verloren. ,,die Stadt ist eine Wüste‘‘(V.7), damit verbinde ich die Adjektive wie verlassen oder trocken.


4) Die Welt wird in diesem Gedicht als stillstehend und surreal beziehungsweise unwirklich (V.3) beschrieben. Eva Strasser versucht mit verschieden unwirklichen Beispielen den aktuellen Zustand zu erklären. So erwähnt sie suizide Vögel (V.5), einstürzende Mauern (V.6), eine wüstenähnliche Stadt (V.7) oder brechende Blumen (V.8).


<br />5) Eva Strasser beschreibt in ihrem Tagebuch die krasse Auswirkungen der Quarantäne Zeit auf unsere Welt. Diese Pandemie hatte drastische Änderungen auf unser normales Leben. Die Straßen sind leer, ruhig und düster. Menschen meiden die Außenwelt und bleiben zu Hause um sich und andere zu schützen.


Das Gedicht wird so beschrieben, als würde eine Person über die Stadt fliegen und herab gucken. Im ersten Vers(1.) „Die Welt steht still“ wird schon klar worum es in diesem Gedicht handelt. Ich persönlich verbinde das Wort „Still“ als lebloses und trauriges Wort. Dieses Gedicht beschreibt die Stille der Welt, traurig, leblos und düster. Als wäre die Welt stehen geblieben. „Unwirkliche Ruhe“ Vers(3.), etwas unvorstellbares, keiner hätte jemals denken können, was aus der Welt einmal werden würde. Die Ruhe die im Moment wegen der Pandemie herrscht ist unvorstellbar und unertragbar. „Vögel begehen Selbstmord“ Vers (5.) Ich verbinde Selbstmordgedanken damit das man keine Lust mehr hat weiter zu leben, in diesem Sinne das die Hoffnung komplett weg ist. „Wüste“ Vers(8.) eine Wüste ist in meinen Augen ein Ort, wo es komplett leer und ruhig ist. Einsam, verlassen und düster. Das finde das passt, zum aktuellen Thema der Pandemie, da die Straßen wie eine Wüste wirken. Dazu wird im Gedicht auch von „gebrochenen Blumen“ erzählt. Ich denke mal das die Blumen uns Menschen darstellen sollen. Da wir wegen dieser Phase gebrochen sind. In diesem Sinne traurig, leblos und einsam.


6) Eva Strasser beschreibt in ihrem Corona-Tagebuch die starken Auswirkungen der Quarantäne-Zeit auf die Welt. Es herrscht Stille auf der Welt. Menschen meiden die Außenwelt und bleiben Zuhause. Leere, ruhige Plätze, eingestürzte Mauern, tote Vögel und trostlose Blumen sind Folgen des Corona- Virus. Eine depressive und bedrückte Atmosphäre herrscht über der Welt. Nicht nur wir Menschen werden von dem Virus beeinflusst, auch Tiere und Pflanzen leiden unter ihm. Das Corona- Virus bringt drastische Veränderungen mit sich.


Es wirkt wie eine Vogelperspektive, jemand beschreibt die Welt von oben herab. "Die Welt steht still" (V.1), ein Satz von schwerer Bedeutung, im Titel als auch im ersten Vers genannt. „Stille“, verbinde ich mit Adjektiven wie leblos, ruhig, stillstehend, die Gesellschaft ist wie tot, keine Bewegung, kein richtiges Leben, keine Emotionen, die Welt ist stehengeblieben und es herrscht Totenstille. „Gefrorene Ohnmacht“ (V.2), Kälte, Minusgrade, Zeichen, die auf eine trostlose Stimmung deuten. "Unwirkliche Ruhe" (V.3), etwas unvorstellbares, surrealistisches, keiner hätte sich jemals vorstellen können, was aus der Welt einmal werden kann. Die im Moment herrschende Ruhe ist nicht ertragbar. „Vögel begehen Selbstmord“ (Z.5), Suizid, eine tiefgründige Bedeutung, dass es niemand mehr aushalten kann zu leben, die Hoffnung ist erloschen und keiner findet einen Ausweg. "Mauern stürzen ein" (V.5), eine Stütze auf die die Gesellschaft gebaut ist, verfällt und die Sicherheit geht verloren. „Wüste“ (V.8), deutet auf Einsamkeit und verlassene Gegenden, welche die bedrückte Atmosphäre unterstützen. "Gebrochene Blumen", etwas zerteiltes, Menschen sind "gebrochen", verwirrt und ängstlich. „Gebrochen“ verbinde ich mit gebrochenen Herzen, verletzte Menschen und mental labilen Zuständen.
15


7) Das Gedicht aus dem Jahr 2020 stellt aktuelle Geschehen in der Welt da. Nicht nur die Corona-Pandemie, die starke Auswirkungen auf unser Leben hat, sondern auch der Klimawandel werden thematisiert. Es herrscht große Stille auf der Welt. Leere, ruhige Plätze, eingestürzte Mauern, tote Vögel und trostlose Blumen sind Folgen des Corona-Virus und dem Klimawandels. Nicht nur wir Menschen werden von diesen Geschehen beeinflusst, auch Tiere und Pflanzen leiden unter ihm.
|Dort bläht ein Schiff die Segel,


Schon durch die Überschrift ,,Die Welt steht still" sowie den ersten Vers wird deutlich, dass es ich um etwas ernstes handelt. ,,Die Welt steht still", für mich die Bedeutung von leblos, keine Bewegung, keine Lichter die Leben zeigen alles ruhig, die Welt ist stehen geblieben (V.1). ,,Gefrorene Ohnmacht" (V.2) die auf eine traurige Gesellschaft hindeutet. ,,Unwirkliche Ruhe" (V.3), etwas womit gar keiner gerechnet hat, nichtmal einen Gedanken dran verloren hat. ,,Vögel begehen Selbstmord " ( V.5 ), niemand kann mehr es aushalten zu leben, keine Hoffnung. ,,Die Stadt ist eine Wüste" ( V.7 ), ,,Wüste<nowiki>''</nowiki> steht für mich für Unfruchtbarkeit, stille und unendliche Leere, was die bedrückende Lage/ Atmosphäre beschreiben würde. "Gebrochene Blumen" (V.8), etwas zerteiltes. „Gebrochen“ verbinde ich direkt mit gebrochenen Herzen, verletzte Menschen, traurige Menschen.
frisch saust dahin der Wind!


8) Das Gedicht wirkt sehr aktuell und ist sehr gut auf die Corona-Situation übertragbar. Es strahlt Trauer und eine gewisse Ruhe aus. Zudem ist es klar und deutlich geschrieben.
Der Anker wird gelichtet,


In dem Gedicht wird das Leben und der Alltag durch die vielen Corona-Einschränkungen als „leer“ dargestellt. Es beschreibt leere Plätze in einer Stadt, da die Quarantäne vieles verändert hat. Es herrscht eine bedrückte Stille, da Menschen sowie Tiere von dem Corona-Virus beeinflusst werden. Es verändert die ganze Welt.
das Steuer flugs gerichtet,


Zu Beginn des Gedichts beschreibt die Autorin die Welt aus einer anderen Perspektive und wie sie plötzlich still steht (V.1). Die Worte „gefrorene Ohnmacht“ (V.2) strahlen eine negative, kalte und bedrückende Stimmung aus. Zudem die „unwirkliche Ruhe“ (V.3) verdeutlicht die Stille und gibt einem das Gefühl von „Leere“. Die Situation wirkt außerdem auf die Tier- und Pflanzenwelt ein (V.5,8) und betrifft die ganze Stadt (V.6-8), sowohl räumlich als auch menschlich betrachtet. Das Gedicht bezieht sich auf die aktuelle Corona-Pandemie, die die ganze Welt betrifft. Es soll zeigen, wie schwierig diese Zeit für alle war und wie viel darunter gelitten hat, insbesondere die Menschheit.
nun fliegt's hinaus geschwind.


9) Das Gedicht beschreibt die Beobachtung und das Empfinden eines Menschen über den augenblicklichen Zustand seiner Umgebung. Der Titel "Die Welt steht still" erscheint uns unmöglich und unwirklich. Was ist der Grund für den Stillstand der Welt? Wer oder was hat sie angehalten? Im Gedicht folgen Empfindungen über dem momentanen veränderten Zustand. Die uns bekannte Welt ist laut und lebendig. Doch die Autorin spricht von unwirklicher Ruhe (V.3), gefrorener Ohnmacht (V.2), der Stadt als Wüste (V.7), eingestürzten Mauern (V.6) und gebrochenen Blumen (V.8).


10) Mit ihrem Gedicht will Eva Strasser aussagen, wie sich die Welt verändert hat während der Corona-Pandemie. Es schwebe unwirkliche Unruhe über den Plätzen (V.3f), diese Metapher beschreibt die Lockdown Zeit, als kaum Menschen mehr auf den Straßen zusehen waren und alle in ihren Häusern saßen und darauf warteten, dass die Welt wieder zur Normalität zurückkehrt. Vögel würden Selbstmord begehen (V.5), bedeutet, dass die Jugendlichen, die normalerweise ihre Freiheit auslebten und genossen, sich zu Hause schrecklich und eingeengt fühlen. Außerdem würden laut ihr die Mauern einstürzen (V.6), was die Wirtschaft betrifft. Da die Schulen teilweise geschlossen werden mussten, die Kontakte eingeschränkt waren und alle Geschäfte schließen mussten, wirkte sich dies negativ auf die Wirtschaft, nicht nur von Deutschland, aus.
Ein kühner Wasservogel


11) Eva Strassers Gedicht „Die Welt steht still“ aus dem Jahre 2020 thematisiert die Corona Quarantäne und ihre Auswirkungen auf das Leben in einer Stadt. Das Gedicht vermittelt einen Eindruck der Negativität und dass kein Leben mehr in der Stadt stattfindet. In dieser Extremsituation geht alles Lebenswerte kaputt. Zum Beispiel wird beschrieben, dass Mauern einstürzen, Vögel Selbstmord begehen und Blumen brechen.Vers 1 steht für den Stillstand der Weld.Der zweite Vers beschreibt die Ohnmacht die gefroren ist. Der dritte Vers thematisiert die unwirkliche Ruhe über den Plätzen. „die Wüste“ aus dem Vers 7 steht beispielsweise für die Leere der Stadt, da niemand sein Zuhause verlässt. In dem Gedicht ist der Mensch komplett abwesend. Der Stellvertreter sind die Vögel(V.5) . Die Ausweglosigkeit endet im Selbstmord.
kreist grüßend um den Mast,


12) Das Gedicht handelt von der Corona Pandemie und die dadurch ausgelöste Quarantäne. Es thematisiert die entstandene Leere in dieser Zeit.
die Sonne brennt herunter,


Eva Strasser schreibt über die Stille in der Welt während des Lockdowns und die Stimmung die durch diese Situation entsteht ,,Die Welt steht still‘‘ (V. 1). Es wirkt so als hätte jemand einen Blick auf die ganze Welt. Die Überschrift erweckt die Erwartungen, dass es um genau die Stille geht die im Gedicht behandelt wird. Sie beinhaltet ja auch die selben Worte. Deswegen passt der Titel sehr gut zum Text. ,,unwirkliche Ruhe‘‘ (V. 3) ist z.B. eine Folge und diese kommt einem schier unvorstellbar, surreal vor. ,,Mauern stürzen ein‘‘(V.5), die Schutzmauer ist weg, die Sicherheit geht verloren. ,,die Stadt ist eine Wüste‘‘(V.7), damit verbinde ich die Adjektive wie verlassen oder trocken <br />
manch Fischlein, blank und munter,


===Teilnehmende:===
umgaukelt keck den Gast.
[[Benutzer:FaBNSG|FaBNSG]]


[[Benutzer:FaDNSG|FaDNSG]]


[[Benutzer:SoGNSG|SoGNSG]]
Wär' gern hineingesprungen,


[[Benutzer:SeHNSG|SeHNSG]]
da draußen ist mein Reich!


[[Benutzer:NiHNSG|NiHNSG]]
Ich bin ja jung von Jahren,


[[Benutzer:LuKNSG|LuKNSG]]
da ist's mir nur ums Fahren,


[[Benutzer:BeLNSG|BeLNSG]]
wohin? das gilt mir gleich!
|}


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===== Karoline von Günderode: Der Luftschiffer =====
Eine Video-Interpretation von PhONSG
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==== Unterwegssein .. im Expressionismus ====
Was man zur Epoche des Expressionismus wissen muss, zeigt die Grafik:
[[Datei:Lyrik im Expressionsmus - Collage.jpg|thumb|Collage: Lyrik im Expressionismus. Quellen: [[Benutzer:KiANSG|KiANSG]], [[Benutzer:ElDeNSG|ElDNSG]].  CC-by-sa 4.0, 2024.]]


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===== Gottfried Benn: Schöne Jugend =====
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Benn Gottfried Benn]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gottfried Benn: Schöne Jugend|Schöne Jugend]]


[[Benutzer:DaSNSG|DaSNSG]]
===== Jakob v. Hodddis:  Weltende =====
[https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_van_Hoddis Jakob v. Hodddis:]  [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Jakob van Hoddis: Weltende|Weltende]]


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===== Georg Heym: Der Gott der Stadt =====
[https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Heym Georg Heym]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Georg Heym: Gott der Stadt|Gott der Stadt]]


[[Benutzer:ChWNSG|ChWNSG]]


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{{Box|Aufgabe|Interpretiert eines der drei expressionistischen Gedichte schriftlich. Dokumentiert eure Ergebnisse auf euren Benutzerseiten.|Üben
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=====Gottfried Benn: Ophelia=====
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Benn Gottfried Benn]: [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gottfried Benn: Ophelia|Ophelia]]


[[Benutzer:JuANSG|JuANSG]]
Gottfried Benn (1886 - 1956) nimmt in seinem Gedicht ''Ophelia'' Bezug auf die literarische Figur der Ophelia von William Shakespeare. Ophelia ertrinkt, nachdem ihre Liebesbeziehung zu Prinz [https://de.wikipedia.org/wiki/Hamlet Hamlet] gescheitert ist.


[[Benutzer:MiBNSG|MiBNSG]]
Benn verarbeitet das Motiv des tragischen Todes aufgrund eines gebrochenen Herzens - vermutet wird Selbstmord - auf seine ganz eigene Weise: morbide, zynisch, expressionistisch. Man spricht in der Literaturgeschichte in Bezug auf Benn auch von seinem "medizynischen Blick".


[[Benutzer:LuBNSG|LuBNSG]]


[[Benutzer:ElBNSG|ElBNSG]]


[[Benutzer:HeBNSG|HeBNSG]]


[[Benutzer:ErBuNSG|ErBuNSG]]


[[Benutzer:MeCNSG|MeCNSG]]


[[Benutzer:VaENSG|VaENSG]]


[[Benutzer:ChFNSG|ChFNSG]]


[[Benutzer:LoGNSG|LoGNSG]]
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== Exkurs: Wie gut kann ChatGPT Gedichte interpretieren? ==
ChatGPT ist ein Computerprogramm, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) menschliche Sprache verarbeitet. Es kann Texte untersuchen, Texte produzieren, sie in andere Sprachen übersetzen und auf Fragen antworten. Das geschieht in Form eines Chats. ChatGPT wurde von der US-amerikanischen Firma OpenAI entwickelt und basiert auf Daten bis 2021. Es wurde trainiert, um Texte in verschiedenen Sprachen zu verstehen und darauf zu antworten, einschließlich Deutsch. Das geschieht, indem das Programm die gespeicherten Daten nach geeigneten Informationen durchsucht und daraus Sätze macht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit passen könnten.


[[Benutzer:ZoHNSG|ZoHNSG]]
Deshalb unsere Frage: '''Wie gut kann ChatGPT deutsche Gedichte interpretieren?'''


[[Benutzer:BeKNSG|BeKNSG]]
'''Arbeitsaufträge:'''


[[Benutzer:MaKNSG|MaKNSG]]
{{Box|Achtung|Bearbeite mindestens die Aufgaben 1 - 3; du hast dafür 15 Minuten Zeit.| Hervorhebung1}}


[[Benutzer:PhiKNSG|PhiKNSG]]
{{Box|Aufgabe 1|Führe unterschiedliche Prompts mit einem von dir bereits interpretierten Gedicht aus|Arbeitsmethode}}


[[Benutzer:RoNNSG|RoNNSG]]
{{Box|Aufgabe 2|Steuere deinen Chat mit ChatGPT, z.B.
* indem du für einen Prompt verschiedene Formulierungen verwendest,
* indem du mehrere Prompts hintereinander ausführst, so dass deine Anfragen präzisiert werden,
* indem du ChatGPT bei Fehlern korrigierst.|Arbeitsmethode}}


[[Benutzer:NiPNSG|NiPNSG]]
{{Box|Aufgabe 3|Vergleiche die Ergebnisse mit deinen eigenen Interpretationen und notiere deine Beobachtungen  auf deinem Arbeitsblatt.|Arbeitsmethode}}


[[Benutzer:TiPNSG|TiPNSG]]
{{Box|Aufgabe 4|Bewerte die Qualität von ChatGPT für Gedichtinterpretationen: Wie gut kann es Gedichte interpretieren? Notiere auf deinem Arbeitsblatt.|Arbeitsmethode}}


[[Benutzer:MeRNSG|MeRNSG]]


[[Benutzer:LaSNSG|LaSNSG]]


[[Benutzer:KonTNSG|KonTNSG]]


[[Benutzer:ToWNSG|ToWNSG]]
<references />
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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 08:16 Uhr

Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935): Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.[1]


Was ist Lyrik?

Das verrät dir dieses kleine Lied:

Marie Ebner-Eschenbach (1830-1916)

Ein kleines Lied

Ein Kleines Lied, wie geht's nur an,

dass man so lieb es haben kann?

Was liegt darin? erzähle!


Es liegt darin ein wenig Klang,

ein wenig Wohllaut und Gesang

und eine ganze Seele.


www.lyrikmond.de

Wie interpretiere ich ein Gedicht?

Eine Anleitung zur schrittweisen, vollständigen Gedichtinterpretation findest du hier.

Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10

Heinrich Heine: Die schlesischen Weber (1844)
Georg Weerth: Das Hungerlied (1845)
Emma Döltz: Hoffnung (1910)
Mascha Kaléko: Heimweh, wonach? (ca. 1938)
Ingeborg Bachmann: Alle Tage (1952)
Ernst Jandl: My own song (1966)
Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus (1974)
Karat: Über sieben Brücken musst du gehen
Martina Sens: der schrei nach führung (2019)
Samira Schogofa: Das war‘s dann (aktuell)


Naturlyrik im Spiegel der Zeit

Naturlyrik. Aus: Weidemann/Weidemann: 75 Bildkarten für Coaching und Beratung. Beltz 2013

Im Schuljahr 21/22 beschäftigen sich Lernenden der Einführungsphase (EF) mit dem Thema Naturlyrik.

Wir werden uns mit Gedichten verschiedener Epochen beschäftigen, die im weitesten Sinne das Thema „Natur“ behandeln, dabei wollen wir herausfinden, warum ein Motiv über die Jahrhunderte hinweg aktuell geblieben ist, und wie es sich in dieser Zeit aber verändert hat.

Leitfragen unserer Arbeit werden sein:

- Was ist überhaupt Naturlyrik?

- Wie hat sich die Lyrik im Laufe der Zeit verändert? Unterschiede zwischen dem 17. Jh. und heute

- Wie finde ich die Emotionen des Schriftstellers im Gedicht wieder?

- Welche Folgen hat Lyrik für die heutige Zeit?

- Wie formuliert man eine Gedichtanalyse?


Aus den folgenden Gedichten gilt es, exemplarisch zwei - aus verschiedenen Zeiten - vergleichend zu interpretieren.

Andreas Gryphius: Einsamkeit (1663) - Barock

Andreas Gryphius: Einsamkeit

Johann Wolfgang v. Goethe: Über den Gipfeln ist Ruh’ (1780) - Klassik

J. W. v. Goethe: Über den Gipfeln ist Ruh'

Anette v. Droste- Hülshoff: Der Knabe im Moor (1844)

Anette v. Droste- Hülshoff: Der Knabe im Moor

Joseph v. Eichendorff: Mondnacht (1873) - Romantik

Joseph v. Eichendorff: Mondnacht

Christian Morgenstern: Novembertag (ça. 1900) - Jahrhundertwende

Christian Morgenstern: Novembertag

Georg Trakl: Sommersonate (1909-1912) - Expressionismus

Georg Trakl: Sommersonate

Ernst Jandl: Auf dem Land (1963) - Konkrete Poesie - Experimentelles

Ernst Jandl: Auf dem Land

Ulla Hahn: Schöne Landschaft (1985) - Moderne

Ulla Hahn: Schöne Landschaft

Jürgen Drews: Ein Bett im Kornfeld (1976) - Exkurs über Kitsch

Jürgen Drews: Ein Bett im Kornfeld


Politische Lyrik im Wandel der Zeit

Ausgehend von dem historischen Ereignis des Jahres 2020, 30 Jahre Wiedervereinigung, werden deutschsprachige, politische Gedichte und Songtexte unterschiedlicher Dekaden zusammengetragen und analysiert.

Tagesschau vom 9.11.1989: https://www.youtube.com

Tagesschau vom 3.10.1990: https://www.youtube.com


Politische Lyrik ist kommunikative Lyrik:

Was wird wann wie von wem wozu vorgetragen?
Inhalt/

Thema

historisch-sozialer Zusammenhang, auf den sich das Gedicht bezieht inhaltlich,

sprachlich,

formal

Bedingungen der Autorin/des Autors Intention

(Absicht)


Aufgabe: Erprobe das abgebildete Analyseschema an einem der von dir ausgewählten Gedichte.

Mascha Kaléko: Der kleine Unterschied

Mascha Kaléko: Der kleine Unterschied

Das Gedicht "Der kleine Unterschied" von Mascha Kaléko aus dem Jahr 1940 behandelt das Sprach- und damit Existenzproblem deutscher Emigranten im englischsprachigen Exil. Als Folge des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland (1933 - 1945) mussten auch jüdische Dichterinnen wie Mascha Kaléko das Land verlassen und versuchten, im Exil eine neue Existenz aufzubauen. Auch wenn deutsche Wörter aufgrund ihrer lautlichen Ähnlichkeit vordergründig leicht ins Englische übersetzbar scheinen, so offenbart eine genauere Betrachtung von Wörtern wie "Land, Heimat, Gedicht" die fehlende emotionale Verbindung zum übersetzen Wort. Lyrik ist nicht übersetzbar, könnte man als Kerngedanken dieses Gedichtes annehmen. Damit wäre den geflüchteten Dichterinnen und Dichtern ihre Kunst im Exil nicht mehr möglich. Die politische Aussage dieses Gedichtes wäre, dass eine Emigration die Künstler*innen zwar körperlich rettet, nicht aber geistig.

Paul Celan: Todesfuge

Paul Celan: Todesfuge

Die "Todesfuge" von Paul Celan aus letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs beschreibt den Alltag der Menschen in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten. Die "schwarze Milch", die die Lagerinsassen täglich trinken, ist zum Symbol für die menschenverachtende Tötungs- und Verbrennungsmaschinerie der Deutschen geworden: Die Milch als lebensspendender Saft, der den Menschen in den Lagern vorenthalten wurde, ist schwarz von der Asche Krematorien, in denen die Leichen der Verhungerten und Vergasten verbrannt wurden. Celan beschrieb mit diesem Gedicht das Schicksal seiner eigenen jüdischen Familie wie auch das von Millionen weiterer Menschen, die im Holocaust getötet worden sind. Die politische Intention dieses Gedichtes sind Gedenken, Mahnung, Warnung.

Nelly Sachs: Gebete für den toten Bräutigam

Nelly Sachs: Gebete für den toten Bräutigam

Nelly Sachs schreibt ein Gedicht über einen, vermutlich von den Nazis ermordeten Bräutigam. Es wird deutlich, dass das lyrische Ich um ihn trauert und versucht, sich den Schmerz aus der Seele zu schreiben. Auf politischer Ebene beschreibt das Gedicht das Leiden der Juden die zurzeit des Nationalsozialismus'.

Reiner Kunze: Die Antenne

Reiner Kunze: Die Antenne
In dem Gedicht "Die Antenne" von Reiner Kunze steht die Antenne als Metapher für einen Menschen, welcher seine Gedanken nicht frei ausleben kann, da dieses von einer Regierung oder auch einer Diktatur abgelehnt wird und dieser Mensch somit in seinem Denken und Handeln eingeschränkt wird.

Udo Jürgens: Griechischer Wein

Udo Jürgens: Griechischer Wein

Das Lied beschreibt die Sehnsucht griechischer Gastarbeiter nach ihrer Heimat im Deutschland der frühen Siebziger Jahre. Der Schlager-Charakter des Liedes täuscht darüber hinweg, dass es sich hierbei um einen sozial-kritischen Text handelt.

Karat: Über sieben Brücken musst du gehn

Karat: Über sieben Brücken musst du gehen:

Das Lied thematisiert die Überbrückung schlechter Phasen im Leben eines jenen Menschen. Die sieben Brücken oder die sieben dunklen Jahre stehen für die schlechten Zeiten, die Jeder von uns überwinden muss. Gleichfalls stehen sie in verschlüsselter Form für das Leben der Menschen in der DDR der Siebziger Jahre.

Marius Müller-Westernhagen: Freiheit

Marius Müller-Westernhagen: Freiheit

Obwohl bereits 1987 zum ersten Mal veröffentlicht, wurde der Song zu einem Symbol des Mauerfalls und Untergangs der DDR. Das lyrische Ich entlarvt die wirtschaftliche und politische Freiheit nach "gemacht[en] Verträgen" als "naiv" und propagiert an dessen Stelle eine persönliche, fast anarchische Freiheit in der Metapher des Feierns.

Eva Strasser: Die Welt steht still

Eva Strasser: Die Welt steht still

Eva Strasser beschreibt in ihrem Tagebuch-Gedicht die Auswirkungen des ersten Corona-Lockdowns auf unsere Welt. Die Covid-19-Pandemie hatte drastische Änderungen auf unser normales Leben: Die Straßen sind leer, ruhig und düster. Menschen meiden die Außenwelt und bleiben zu Hause um sich und andere zu schützen. Eine depressive und bedrückte Atmosphäre herrscht über der Welt. Nicht nur wir Menschen werden von dem Virus beeinflusst, auch Tiere und Pflanzen leiden unter ihm. Das Corona- Virus bringt drastische Veränderungen mit sich.

Unterwegs sein - Reiselyrik im Wandel der Zeit

Reiselyrik im Wandel der Zeit, das ist das Thema des Deutschunterrichts in der Q1: Was bedeutete für die Menschen das Unterwegssein in ihrer Zeit, welche Arten von Reisen traten sie an, welchen Sinn ergab das Reisen für sie? Diese und weitere Fragen wollen wir in den Epochen des Barocks, der Romantik, des Expressionismus und der Moderne untersuchen und vergleichen.

Doch was ist eigentlich ein Gedicht, was macht ein Gedicht aus? Bertolt Brecht vergleicht ein Gedicht mit einer Rose und beschreibt es als "etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ..., also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles" (In: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935).[1]

Er fordert: "Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön" und weiter: "In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses." (s.o.)

Wir probieren es aus! Zur „Anwendung von Kriterien“ bietet uns das Wiki eine methodische Anleitung unter: Wie interpretiere ich ein Gedicht?

Joachim Ringelnatz: Zwei Ameisen
Abb.: Ameisen-Kalender 1897; Verlag Friedrich Geißler. Gemeinfrei (2019).

In Hamburg lebten zwei Ameisen,

Die wollten nach Australien reisen.

Bei Altona auf der Chaussee

Da taten ihnen die Beine weh,

Und da verzichteten sie weise

Denn auf den letzten Teil der Reise.

So will man oft und kann doch nicht

Und leistet dann recht gern Verzicht.


In: https://www.projekt-gutenberg.org/ringelnz/gedichte/chap005.html

1.) Erster Eindruck:

Zwei Ameisen auf Abenteuerreise

Wirkung: groß, aufregend, anstrengend, fröhlich, unernst, ironisch/übertrieben, lustig ; mit ernstem/traurigem Fazit am Ende -

Erste Aussageideen:

  • • schlicht aufgrund der schlichten Form; Deutungshypothese: Vermeintlich Einfaches entpuppt sich später als durchaus schwierig.
  • • verwirrend: Ameisen auf Weltreise - Was hat das mit meinem Leben zu tun?
  • • Überheblich: größenwahnsinnige Ameisen - Übertragung auf den Menschen: Sind wir eigentlich auch nur Ameisen?
2.) Inhalt:

Zwei Ameisen wollen von Hamburg aus nach Australien reisen, geben aber schon in Altona erschöpft auf. In der Folge verzichten sie auf „den Rest der Reise“. Es wird ein Fazit formuliert: Man verzichtet gerne auf Dinge, die man nicht realisieren konnte.

3.) Analyse:

Inhalt:

V1.: Funktion: Vorstellung der Szenerie:

  • • zwei Ameisen leben in Hamburg: klein, fleißig, Kolonie-Tiere in Hamburg als Hafen- /Handels-Stadt; Startpunkt vieler Auswanderer
  • • Wirkung: ironisch, übertrieben, abenteuerlich

Sprache:

  • • Hyperbel in V. 1/2: Ameisen auf Weltreise
  • • Antithetik: klein/groß: Ameise/Stadt; Australien/Altona, Wollen/Können

Alliterationen:

Funktionen:

auf D - Darstellung der einzelnen Schritte

auf A - Darstellung/Verknüpfung  der Figuren und Orte

  • • Verbindung mit der Antithetik

Wirkungen: schlicht/einprägsam / lustig/bedacht


Form:

Insgesamt ein kurzes Gedicht analog zur Kürze der tatsächlichen Reise (von Hamburg nach Altona); bestehend aus zwei Strophen -mit einmal sechs Versen und einmal zwei Versen analog zum Abbruch der Reise bereits in Altona.

Das Strophenarrangement wirkt so, als wäre es nur eine Strophe, da die zweite wie ein Anhang wirkt: Die erste Strophe enthält die Geschichte von den Ameisen, die zweite formuliert eine Moral/Lehre aus der Geschichte: Menschen geben zu schnell auf, begründen ihr Aufgeben mit vorgeschobenen Argumenten (hier: Beinschmerzen) und stellen ihr Aufgeben als Verzicht dar, um vor sich selbst und anderen nicht als Verlierer, sondern als großzügig Verzichtender dazustehen.

Kritik an der Überheblichkeit der Menschen, die sich zu viel vornehmen und das dann nicht erfüllen können.

Alternativ - weiterführende Deutungen:

- Ziele, egal wie unrealistisch, sollten dennoch verfolgt werden. Verzichten ist besser, als es gar nicht probiert zu haben (hier: Altona ist nicht Australien, aber auch eine Reise wert).

- Menschen verzichten auch gerne aus angeblich altruistischen Gründen (Selbstlosigkeit), die aber oftmals Garn ich so selbstlos sind, sondern eher eigennützig.


Reime und Kadenzen:

Durchgängiger Paarreim — Funktion: zwei Verse gehören immer Inhaltlich zusammen: Ameisenreise; Scheitern; Weisheit des Reiseabbruchs, Verzicht.

Alternierende Kadenzen: Vers 1 und 2 - klingende Kadenzen („Ameisen/reisen“), Vers 3 und 4 - stumpfe Kadenz, Vers 5 und 6 - klingende Kadenz, Vers 7 und 8 stumpfe Kadenz

Deutung: Hin und Her oder Höhen und Tiefen der Ameisenbewegung;

Stumpfe Kadenzen treten beim Wehleiden auf und im Fazit (Verzicht), Abbruch unterstreicht eher negative Wirkung; im Kontrast zur offenen, klingenden Wirkung bei der Reise.

Metrum: 4-hebiger Jambus mit einer metrischen Verschiebung im ersten Vers auf Ameise:

u / u / u / u / u

In Hamburg lebten zwei Ameisen,

Die wollten nach Australien reisen.

Wirkung: Dynamik der Reise-Bewegung, Fröhlichkeit/Aufbruchsstimmung der Ameisen durch auftaktischen Jambus.

Metrische Verschiebung …

- verstärkt den Reim auf „ei“ und rückt damit Ameisen und Reisen stärker zusammen. -> Absurdität des Inhalts.

- verstolpert das Vorhaben schon in der Planung bzw. in der Reisegruppe - > zwei Ameisen.

Unterwegssein … im Barock


Paul Fleming: An Deutschland

Durch die geschickte Verwendung dieser sprachlichen Mittel gelingt es Paul Fleming, die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend auf eine eindringliche und kraftvolle Weise zu vermitteln. Die Sprache des Gedichts unterstützt und verstärkt die inhaltliche Deutung und trägt dazu bei, eine tiefgreifende Botschaft über menschliche Schwächen, moralische Werte und die Hoffnung auf Erneuerung zu vermitteln.

PPN663958342 Bildnis von Paul Flemming
Paul Fleming (Frontispiz zu Teütsche Poemata, 1642)


Paul Fleming: An Deutschland (1546)

Ja Mutter es ist war. Ich habe diese Zeit

die Jugend mehr als faul und übel angewendet.

Ich hab' es nicht gethan/wie ich mich dir verpfändet.

So lange bin ich aus/und dencke noch so weit.

Ach Mutter zürne nicht; es ist mir mehr als leid/

der Vorwitz dieser Muth hat mich zu sehr verblendet.

Nun hab' ich allzuweit von dir/Trost/abgeländet/

und kan es endern nicht/wie hoch es mir auch reut.


Ich bin ein schwaches Both ans große Schiff gehangen/

muß folgen/wie/und wenn/und wo man denckt hinaus.

Ich will gleich/oder nicht. Es wird nichts anders draus.


Indessen meyne nicht/O du mein schweer Verlangen/

Ich dencke nicht auff dich/und was mir frommen bringt.

Der wohnet überall/der nach der Tugend ringt.[2]









Inhalt:

Das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming aus der Barockzeit reflektiert die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend. In dem Gedicht drückt das lyrische Ich seine Reue und sein Bedauern gegenüber Deutschland aus, gesteht, seine Jugendzeit verschwendet zu haben und nicht so gehandelt zu haben, wie es versprochen hatte. Es erkennt an, dass sein Übermut und seine Unbesonnenheit es von Deutschland entfernt haben und dass es nun die Konsequenzen tragen muss, ohne die Vergangenheit ändern zu können.

Das lyrische Ich beschreibt sich als schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist und dem Schicksal folgen muss, wohin es auch führen mag. Es akzeptiert, dass es keine andere Wahl hat, als den Konsequenzen seines Handelns zu begegnen.

Obwohl das lyrische Ich seine Fehler bereut und sich Deutschland gegenüber reuig zeigt, betont es, dass es nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch an die Tugend und das Streben danach. Es erkennt an, dass Tugend überall vorhanden ist und dass es wichtig ist, danach zu streben, unabhängig von den eigenen Fehlern und dem Bedauern über vergangene Handlungen.

Die letzten Verse reflektieren somit die Idee, dass wahre Tugend und moralisches Handeln nicht durch egoistische Motive getrübt werden sollten, sondern dass sie universell und unabhängig von persönlichen Interessen angestrebt werden sollten.

Insgesamt vermittelt das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming eine Mischung aus Reue, Selbstreflexion und dem Streben nach Tugend, wobei das lyrische Ich sich seiner Fehler bewusst ist, aber auch den Wert der Tugend und des moralischen Handelns anerkennt.

Form:
  • Metrum: Das Metrum des Gedichts ist überwiegend jambisch, da die meisten Verse aus einer unbetonten und einer betonten Silbe bestehen (z.B. "Ja Mutter es ist war"; V.1). Es gibt jedoch auch einige Variationen im Metrum, wie z.B. der erste Vers, der trochäisch ist.Das variierende Metrum spiegelt die innere Zerissenheit und das Bedauern des lyrischen Ichs wider, während es über vergangene Fehler reflektiert.
  • Reim: Das Reimschema des Gedichts ist abwechslungsreich. Es gibt Paarreime (z.B. "angewendet" und "verpfändet", V.1-2), Kreuzreime und umarmende Reime (z.B. "gehangen''und "verlangen", V.7 und V. 10). Diese Vielfalt an Reimen trägt zur Lebendigkeit des Gedichts bei. Seine Paarreime erzeugen eine direkte Verbindung zwischen den Gedanken. Die umarmenden Reime, bei denen sich das erste und das vierte sowie das zweite und das dritte Wort der Strophe reimen, verleihen dem Gedicht eine gewisse Abrundung, die den Leser dazu bringt über die Botschaft des Gedichts nachzudenken.
  • Kadenzen: Die Kadenzen in diesem Gedicht sind überwiegend stumpf, da die letzten Silben der Reime betont sind (z.B. "angewendet" und "verpfändet", V. 2-3). Dies verleiht dem Gedicht eine kraftvolle und energische Klangqualität, die den emotionalen Inhalt des Gedichts widerspiegelt.

Diese Analyse zeigt, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen in Paul Flemings Gedicht "An Deutschland" dazu beitragen, den Rhythmus, die Struktur und den Klang des Gedichts zu formen und zu verstärken.

Die strukturellen Elemente des Gedichts, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen, tragen dazu bei, die inhaltliche Deutung des Gedichts "An Deutschland" von Paul Fleming zu verstärken. Das jambische Metrum verleiht dem Gedicht einen fließenden und rhythmischen Ton, der die Reue und das Bedauern des lyrischen Ichs betont. Die abwechslungsreichen Reimschemata spiegeln die Vielschichtigkeit der Themen wider, während die männlichen Kadenzen eine kraftvolle und entschiedene Stimmung erzeugen, die die Selbstreflexion und das Streben nach Tugend unterstreichen.

Die Struktur des Gedichts, die durch Metrum, Reim und Kadenzen geformt wird, harmoniert somit mit den inhaltlichen Aspekten des Bedauerns, der Reue und des Tugendstrebens. Durch die Verbindung von Form und Inhalt gelingt es dem Gedicht, eine tiefgreifende Botschaft über die menschliche Natur, die Fehler und die Hoffnung auf moralische Erneuerung zu vermitteln.


Das vorliegende Gedicht ist ein Sonett. Das Sonett (von lat. sonore: ,, tönen") ist ein 14-zeiliges Gedicht, bestehend aus zwei Vierzeilern (Quartetten) und zwei Dreizeilern (Terzetten). Das klassische Reimschema, das aber häufig variiert wird, lautet: abba abba cdc dcd. Charakteristisch ist außerdem der Alexandriner, ein sechshebiger jambischer Vers mit einer Zäsur (einem Einschnitt) nach der dritten Hebung. Meist stellen die Quartette in These und Antithese das Thema des Gedichtes vor, die Terzette führen das ange­ sprochene Thema dann zueinem Ergebnis bzw. zu einer endgültigen Aussage (Synthese).

Sprache:

In dem Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming werden verschiedene sprachliche Mittel verwendet, um die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend zu verstärken und zu vermitteln.

  1. Metaphern und bildhafte Sprache: Das lyrische Ich beschreibt sich selbst als ein schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist (V.9). Diese Metapher verdeutlicht die Hilflosigkeit und das Gefühl der Ohnmacht, das das lyrische Ich empfindet, da es den Konsequenzen seines Handelns ausgeliefert ist. Die bildhafte Sprache verstärkt die emotionale Tiefe des Gedichts und macht die Abstraktion der Themen greifbar.
  1. Personifikation: Die Personifikation von Deutschland als Empfänger der Reue und des Bedauerns des lyrischen Ichs verleiht dem Land menschliche Eigenschaften und macht die emotionale Bindung zwischen dem Ich und seinem Heimatland deutlich (V.7-8). Deutschland wird als lebendiges Wesen dargestellt, das die Konsequenzen des Handelns des Ichs spürt (V.1-5).
  1. Kontrastive Sprache: Durch den Kontrast zwischen der Reue des lyrischen Ichs und dem Streben nach Tugend wird die innere Zerrissenheit und der moralische Konflikt des Ichs verdeutlicht. Der Einsatz von gegensätzlichen Begriffen und Gedanken verdeutlicht die Ambivalenz und die Komplexität der Themen, die im Gedicht behandelt werden.
  1. Alliteration und Assonanz: Die Verwendung von wiederkehrenden Anfangslauten (Alliteration) und Vokallauten (Assonanz) verstärkt den Klang und die Melodie des Gedichts. Dies trägt dazu bei, die emotionale Intensität und die Bedeutung der Worte zu betonen, indem sie hervorgehoben und verstärkt werden.

Durch die geschickte Verwendung dieser sprachlichen Mittel gelingt es Paul Fleming, die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend auf eine eindringliche und kraftvolle Weise zu vermitteln. Die Sprache des Gedichts unterstützt und verstärkt die inhaltliche Deutung und trägt dazu bei, eine tiefgreifende Botschaft über menschliche Schwächen, moralische Werte und die Hoffnung auf Erneuerung zu vermitteln.

5.negative Konnotationen: Die zahreiche Verwendung von negativ konnotierten Wörtern, wie bespielsweise ,, zürne"  Vers 5, sowie ,,faul und übel" Vers 2, haben eine bedrückende und selbstklagende Wirkung auf den Leser. Dies verdeutlicht die Reue des Lyrischen Ichs im Bezug auf seinen Lebensstil und die negativen Erinnerungen die es damit assoziiert. Außerdem ist anzumerken, dass sich das lyrische Ich selbstreflextiert äußert, was durch die negativen Konnotationen besonders hervorgehoben wird.

Paul Fleming (Frontispiz zu Teütsche Poemata, 1642)

Entstehungshintergrund:

Paul Fleming (1609 - 1640), bekannt für seine vielen Lebenserfahrungen und Reisen, verband in seinem Gedicht "An Deutschland" persönliche Erlebnisse mit tiefgreifenden Themen und schuf so eine kraftvolle Dichtung. Seine Expedition nach Persien und die Vielfalt der Eindrücke von fremden Kulturen könnten seine Fähigkeit zur Verwendung metaphorischer Bilder in Gedichten beeinflusst haben. Diese Erfahrungen spiegelten sich möglicherweise in seiner tiefen Verbundenheit mit Deutschland wider, die er in seinem Werk zum Ausdruck brachte.

Als Arzt und Diplomat zeigte Fleming eine Vielseitigkeit und Selbstreflexion, die sich auch im Gedicht manifestieren könnte. Die inneren Konflikte und moralischen Dilemmata, die er thematisierte, spiegelten möglicherweise seine eigene Reflektiertheit wider. Sein früher Tod auf dem Rückweg von einer Reise könnte als tragisches Ende eines ereignisreichen Lebens gesehen werden, was die Hoffnung auf Erneuerung in seinem Gedicht verstärkt.

In "An Deutschland" nutzte Fleming verschiedene sprachliche Mittel, um Themen wie Reue, Selbstreflexion und Tugend zu verstärken. Metaphern und bildhafte Sprache verliehen dem Gedicht eine emotionale Tiefe, während die Personifikation von Deutschland die Bindung zwischen dem lyrischen Ich und dem Heimatland verdeutlichte. Der Kontrast zwischen Reue und Tugend zeigte die innere Zerrissenheit des Ichs, unterstützt durch Alliteration und Assonanz, die den Klang und die Melodie des Gedichts verstärkten.

Durch die geschickte Verwendung dieser sprachlichen Mittel gelang es Fleming, eine eindringliche Botschaft über menschliche Schwächen, moralische Werte und die Hoffnung auf Erneuerung zu vermitteln. Die Verbindung zwischen seinen Lebenserfahrungen und seinem literarischen Schaffen zeigt, wie persönliche Erlebnisse und äußere Einflüsse in der Dichtung eines Autors miteinander verschmelzen können, um eine kohärente und tiefgründige Interpretation zu schaffen.


Entstehungshintergrund: Paul Fleming (1609 - 1640), bekannt für seine ungewöhnlichen Lebenserfahrungen und Reisen, verband in seinem Gedicht "An Deutschland" persönliche Erlebnisse mit tiefgreifenden Themen und schuf so eine kraftvolle Dichtung. Seine Expedition nach Persien und die Vielfalt der Eindrücke von fremden Kulturen könnten seine Fähigkeit zur Verwendung metaphorischer Bilder in Gedichten beeinflusst haben. Diese Erfahrungen spiegelten sich möglicherweise in seiner tiefen Verbundenheit mit Deutschland wider, die er in seinem Werk zum Ausdruck brachte.

Als Arzt und Diplomat zeigte Fleming eine Vielseitigkeit und Selbstreflexion, die sich auch im Gedicht manifestieren könnte. Die inneren Konflikte und moralischen Dilemmata, die er thematisierte, spiegelten möglicherweise seine eigene Reflektiertheit wider. Sein früher Tod auf dem Rückweg von einer Reise könnte als tragisches Ende eines ereignisreichen Lebens gesehen werden, was die Hoffnung auf Erneuerung in seinem Gedicht verstärkt.


https://unterrichten.zum.de/wiki/Reise-Lyrik

https://unterrichten.zum.de/wiki/Lyrik_des_Barock

Entstehungshintergrund Barock und Dreißigjähriger Krieg
PPN663958342 Bildnis von Paul Flemming
Paul Fleming (Frontispiz zu Teütsche Poemata, 1642)

Paul Fleming war einer der bedeutendsten Dichter während des Dreißigjähigen Krieges (1618 bis 1648) und prägte diese Zeit mit seinen Werken.

Das Gedicht zeigt typische Merkmale aus dem Barock, typisch ist die metaphorische Sprache und Bildsprache (schwaches Boot). Es lässt sich ebenfalls sagen, dass der Dreißigjährige Krieg Einfluss auf ihn hatte und seine persönlichen Erfahrungen und Denkweise davon beeinflusst wurden.

Zudem ist es es erwähnenswert, dass das analysierte Gedicht aus der Epoche Barock stammt.Einige Merkmale lassen sich im Gedicht wiederspiegeln. Beispielsweise ist es ein Merkmal des Barocks, dass in den Gedichten zahlreiche rhetorische Stilmittel wie Symbole, Vergleiche und Personifikation verwendet wurden. Diese hat auch Flemming in sein Gedicht oftmals benutz ,wie beispielsweise die Personifikation Deutschlandes oder die metaphorische Darstellung des Lyrischen Ichs ,als ,,schwaches Both'' welches hinter großen Schiffe hinterhergezogen wurde. Ein weiteres Merkmal in der Lyrik des Barocks ist die  Erwähnung der Tugend. Laut dem lyrsichen Ich ist der tugenhafte Mensch überall zu Hause.(V. 14).

Der Barock ist geprägt von zentralen Leitmotiven wie "Carpe Diem", "Vanitas" und "Memento Mori". Flemming nutzt das Motiv "Memento Mori" (gedenke dem Tag), indem er darüber klagt, wie er seine Jugendzeit verschwendet habe. Diese Motive verfolgen das selbe Ziel: sie erinnern den Menschen an die eigene Vergänglichkeit und rufen zur Selbstreflektion auf, wie es hier auch deutlich wird, indem Flemming seine Jugend reflektiert. Eine oft vorkommende lyrische Form des Barocks ist das Sonett. Die Quartetten zeigen dabei die Seite des Widerspruchs, hier Flemmings Reue, die folgenden Terzetten beschreiben die andere Seite, also Flemmings Selbstreflektion und Trost.

Zudem wurde die Epoche des Barocks geprägt durch den 30-jährigen Krieg und noch vielen weiteren Religions- und Machtkonflikten. Daraus kann man entnehmen, dass diese zahlreichen Kriege die Gründe sind, weshalb das lyrische Ich sich nutzlos und faul fühlt und Deutschland während dieser Krisen im ,,Stich ''gelassen und aus dem Grund auch seine Taten bereut.


Vorgängerversion:

Inhalt:

Das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming aus der Barockzeit reflektiert die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend. In dem Gedicht drückt das lyrische Ich seine Reue und sein Bedauern gegenüber Deutschland aus, gesteht, seine Jugendzeit verschwendet zu haben und nicht so gehandelt zu haben, wie es versprochen hatte. Es erkennt an, dass sein Übermut und seine Unbesonnenheit es von Deutschland entfernt haben und dass es nun die Konsequenzen tragen muss, ohne die Vergangenheit ändern zu können.

Das lyrische Ich beschreibt sich als schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist und dem Schicksal folgen muss, wohin es auch führen mag. Es akzeptiert, dass es keine andere Wahl hat, als den Konsequenzen seines Handelns zu begegnen.

Obwohl das lyrische Ich seine Fehler bereut und sich Deutschland gegenüber reuig zeigt, betont es, dass es nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch an die Tugend und das Streben danach. Es erkennt an, dass Tugend überall vorhanden ist und dass es wichtig ist, danach zu streben, unabhängig von den eigenen Fehlern und dem Bedauern über vergangene Handlungen.

Die letzten Verse reflektieren somit die Idee, dass wahre Tugend und moralisches Handeln nicht durch egoistische Motive getrübt werden sollten, sondern dass sie universell und unabhängig von persönlichen Interessen angestrebt werden sollten.

Insgesamt vermittelt das Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming eine Mischung aus Reue, Selbstreflexion und dem Streben nach Tugend, wobei das lyrische Ich sich seiner Fehler bewusst ist, aber auch den Wert der Tugend und des moralischen Handelns anerkennt.


Wiederholungen reduzieren: Reue, Selbstreflexion!


Form:

  • Metrum: Das Metrum des Gedichts ist überwiegend jambisch, da die meisten Verse aus einer unbetonten und einer betonten Silbe bestehen (z.B. "Ja Mutter es ist war"). Es gibt jedoch auch einige Variationen im Metrum, wie z.B. der erste Vers, der trochäisch ist.
  • Reim: Das Reimschema des Gedichts ist abwechslungsreich. Es gibt Paarreime (z.B. "angewendet" und "verpfändet"), Kreuzreime (z.B. "leid" und "verblendet") und umarmende Reime (z.B. "reut" und "bringt"). Diese Vielfalt an Reimen verleiht dem Gedicht eine interessante Struktur.
  • Kadenzen: Die Kadenzen in diesem Gedicht sind überwiegend männlich, da die letzten Silben der Reime betont sind (z.B. "angewendet" und "verpfändet"). Dies verleiht dem Gedicht eine kraftvolle und energische Klangqualität, die gut zu den emotionalen Inhalten des Gedichts passt.

Wertungen durch Wirkungen ersetzen! …

Diese Analyse zeigt, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen in Paul Flemings Gedicht "An Deutschland" dazu beitragen, den Rhythmus, die Struktur und den Klang des Gedichts zu formen und zu verstärken.

Die strukturellen Elemente des Gedichts, wie das Metrum, der Reim und die Kadenzen, tragen dazu bei, die inhaltliche Deutung des Gedichts "An Deutschland" von Paul Fleming zu verstärken. Das jambische Metrum verleiht dem Gedicht einen fließenden und rhythmischen Ton, der die Reue und das Bedauern des lyrischen Ichs betont. Die abwechslungsreichen Reimschemata spiegeln die Vielschichtigkeit der Themen wider, während die männlichen Kadenzen eine kraftvolle und entschiedene Stimmung erzeugen, die die Selbstreflexion und das Streben nach Tugend unterstreichen.

Die Struktur des Gedichts, die durch Metrum, Reim und Kadenzen geformt wird, harmoniert somit mit den inhaltlichen Aspekten des Bedauerns, der Reue und des Tugendstrebens. Durch die Verbindung von Form und Inhalt gelingt es dem Gedicht, eine tiefgreifende Botschaft über die menschliche Natur, die Fehler und die Hoffnung auf moralische Erneuerung zu vermitteln.

Vorausdeutung auf Rousseau einfügen!


Das vorliegende Gedicht ist ein Sonett. Das Sonett (von lat. sonore: ,, tönen") ist ein 14-zeiliges Gedicht, bestehend aus zwei Vierzeilern (Quartetten) und zwei Dreizeilern (Terzetten). Das klassische Reimschema, das aber häufig variiert wird, lautet: abba abba cdc dcd. Charakteristisch ist außerdem derAlexandriner, ein sechshebiger jambischer Vers mit einer Zäsur (einem Einschnitt) nach der dritten Hebung.

Meist stellen die Quartette in These und Antithese das Thema des Gedichtes vor, die Terzette führen das ange­ sprochene Thema dann zueinem Ergebnis bzw. zu einer endgültigen Aussage (Synthese).

Sprache:

In dem Gedicht "An Deutschland" von Paul Fleming werden verschiedene sprachliche Mittel verwendet, um die Themen Reue, Selbstreflexion und Tugend zu verstärken und zu vermitteln.

  1. Metaphern und bildhafte Sprache: Das lyrische Ich beschreibt sich selbst als ein schwaches Boot, das an das große Schiff (die Welt) angehängt ist. Diese Metapher verdeutlicht die Hilflosigkeit und das Gefühl der Ohnmacht, das das lyrische Ich empfindet, da es den Konsequenzen seines Handelns ausgeliefert ist. Die bildhafte Sprache verstärkt die emotionale Tiefe des Gedichts und macht die Abstraktion der Themen greifbar.
  2. Personifikation: Die Personifikation von Deutschland als Empfänger der Reue und des Bedauerns des lyrischen Ichs verleiht dem Land menschliche Eigenschaften und macht die emotionale Bindung zwischen dem Ich und seinem Heimatland deutlich. Deutschland wird als lebendiges Wesen dargestellt, das die Konsequenzen des Handelns des Ichs spürt.
  3. Kontrastive Sprache: Durch den Kontrast zwischen der Reue des lyrischen Ichs und dem Streben nach Tugend wird die innere Zerrissenheit und der moralische Konflikt des Ichs verdeutlicht. Der Einsatz von gegensätzlichen Begriffen und Gedanken verdeutlicht die Ambivalenz und die Komplexität der Themen, die im Gedicht behandelt werden.
  4. Alliteration und Assonanz: Die Verwendung von wiederkehrenden Anfangslauten (Alliteration) und Vokallauten (Assonanz) verstärkt den Klang und die Melodie des Gedichts (Welchen? Welche?). Dies trägt dazu bei, die emotionale Intensität und die Bedeutung der Worte zu betonen, indem sie hervorgehoben und verstärkt werden.
  5. negative Konnotationen: …


Sibylla Schwarz: Auff die, so durch Reisen wollen berühmet werden (ca. 1650)
Sibylla Schwarz (Frontispiz-Detail: Deutsche Poëtische Gedichte, 1650)

Wer weit verreisen wir / der reise weit und breit

die Heilge Schrift hierdurch / das hilfft zur Seeigkeit;

wer weit verraisen wil / der schaw die Bücher an /

darin er recht wohl die Welt beschawen kan;

#der hat ein freyen Pas / der geht Auff Gottes Wegen /

an andrer Raisenart ist gar nicht viel gelegen.

Quelle: www.zgedichte.de/gedichte/sibylla-schwarz/auff-die-so-durch-reisen-wollen-beruehmet-werden.html.

Unterwegssein …. In der Romantik

Joseph v. Eichendorff: Die blaue Blume (1818)




5




10


Ich suche die blaue Blume,

Ich suche und finde sie nie,

Mir träumt, dass in der Blume

Mein gutes Glück mir blüh.

Ich wandre mit meiner Harfe

Durch Länder, Städt und Au'n,

Ob nirgends in der Runde

Die blaue Blume zu schaun.

Ich wandre schon seit lange,

Hab lang gehofft, vertraut,

Doch ach, noch nirgends hab ich

Die blaue Blum geschaut.

Das Thema des wohl bekanntesten Gedichtes der Romantik ist zugleich programmatisch, es thematisiert die sehnsüchtige Suche nach unerreichbarem Glück oder Ideal, symbolisiert durch die blaue Blume.


Inhalt: Das lyrische Ich beschreibt seine hoffnungslose Suche nach der blauen Blume, die ihm Glück verheißen soll. Es wandert viele Jahre mit einer tragbaren Harfe durch verschiedene Orte (Länder, Städte, Wiesen), allerdings ohne Erfolg.

Interpretation - inhaltlich:

  • Die blaue Blume steht als zentrales Symbol für das unerreichbare Ideal oder das ungreifbare Glück, das das lyrische Ich sich erträumt.
  • Die Wanderung mit der Harfe kann als Symbol für die schöpferische oder künstlerische Reise des Individuums verstanden werden, das versucht, durch seine Kunst oder seine Suche Erfüllung zu finden.
  • Die Enttäuschung am Ende des Gedichts spiegelt die oft unerfüllte Sehnsucht des Menschen wider, der trotz aller Anstrengungen und Hoffnungen nicht immer sein ideales Glück oder Ziel erreicht.

Das Gedicht thematisiert somit die menschliche Erfahrung des Strebens und Suchens nach einem höheren Ideal, das letztlich unerreichbar bleibt.

Interpretation sprachlich, z.B.:

  • Symbolik:
    • Blaue Blume: Symbol für Sehnsucht, unerreichbares Glück, Ideal.
    • Harfe: Symbol für Kunst, Kreativität, Begleitung auf der Suche.
  • Wortwahl:
    • "Suche" und "finde sie nie": Betonung der Unmöglichkeit, das Ideal zu erreichen.
    • "träumt": Ausdruck von Hoffnung und Wunschdenken.
    • "wandre": Bewegung und ständige Suche, Rastlosigkeit.
  • Wiederholung:
    • "Ich suche", "Ich wandre": Verstärkung der fortwährenden Suche und Anstrengung.
    • "Die blaue Blume": Wiederkehrendes Symbol, das die zentrale Bedeutung unterstreicht.
  • Metaphern:
    • "Durch Länder, Städt und Au'n": Metapher für das umfassende, allumfassende Suchen in allen Lebensbereichen.
    • "Hab lang gehofft, vertraut": Metapher für die anhaltende Hoffnung und den Glauben an das Erreichen des Ziels.

|- |interpretiert formal, z.B.:

  • Struktur:
    • Drei Strophen: Jede Strophe vertieft die Suche und die damit verbundenen Gefühle.
    • Steigerung: Zunehmende Intensität der Suche und der Enttäuschung.
  • Metrum: vierhebiger Jambus mit  Zäsuren in den Versen 1, 2 und 5.
    • - einigermaßen gleichmäßige Suche (mit Hindernissen).
    • Reim: (unreine) Kreuzreime mit alternierenden Kadenzen unterstützen die Gleichmäßigkeit.
  • Klang:
    • Rhythmus und Reim: Verstärken die melancholische und sehnsüchtige Stimmung des Gedichts.

|- |Das Gedicht enthält typisch romantische Motive und Stimmungen, z.B. die unstillbare Sehnsucht, die ständige Suche nach dem Unerreichbaren, gepaart mit einer Naturverbundenheit, idealisiert in der Erwähnung von Landschaften, Städten und Auen (V.

- Symbolik der blauen Blume:

    • Symbol für das Streben nach dem Unendlichen
    • Ideal der Schönheit und Vollkommenheit
    • Beispiel: „Die blaue Blume seh ich immer.“

- Melancholie und Weltschmerz:

    • Ausdruck tiefer Melancholie
    • Gefühl der Unvollständigkeit und Entfremdung
    • Beispiel: „Hab lang gehofft, vertraut.“

- Mystik und Transzendenz:

    • Suche nach spiritueller Erleuchtung oder höherem Sinn
    • Verbindung zum Transzendenten und Unbekannten
    • Beispiel: „Die blaue Blume seh ich immer.“

- Subjektivität und Individualität:

    • Betonung der subjektiven Erfahrung
    • Individuelle Suche nach Erfüllung
    • Beispiel: „Ich suche und finde sie nie.“

- Rückzug in die Innenwelt:

    • Rückzug in die Träume und Hoffnungen des lyrischen Ichs
    • Leben in der eigenen Vorstellungswelt
    • Beispiel: „Träum ich von ihr zur Nacht.“

Typische Merkmale der deutschen Romantik

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Friedrich Hebbel: Der junge Schiffer (1836)



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Dort bläht ein Schiff die Segel,

frisch saust dahin der Wind!

Der Anker wird gelichtet,

das Steuer flugs gerichtet,

nun fliegt's hinaus geschwind.


Ein kühner Wasservogel

kreist grüßend um den Mast,

die Sonne brennt herunter,

manch Fischlein, blank und munter,

umgaukelt keck den Gast.


Wär' gern hineingesprungen,

da draußen ist mein Reich!

Ich bin ja jung von Jahren,

da ist's mir nur ums Fahren,

wohin? das gilt mir gleich!



Karoline von Günderode: Der Luftschiffer

Eine Video-Interpretation von PhONSG

Unterwegssein .. im Expressionismus

Was man zur Epoche des Expressionismus wissen muss, zeigt die Grafik:

Collage: Lyrik im Expressionismus. Quellen: KiANSG, ElDNSG. CC-by-sa 4.0, 2024.
Gottfried Benn: Schöne Jugend

Gottfried Benn: Schöne Jugend

Jakob v. Hodddis: Weltende

Jakob v. Hodddis: Weltende

Georg Heym: Der Gott der Stadt

Georg Heym: Gott der Stadt


Aufgabe
Interpretiert eines der drei expressionistischen Gedichte schriftlich. Dokumentiert eure Ergebnisse auf euren Benutzerseiten.


Gottfried Benn: Ophelia

Gottfried Benn: Ophelia

Gottfried Benn (1886 - 1956) nimmt in seinem Gedicht Ophelia Bezug auf die literarische Figur der Ophelia von William Shakespeare. Ophelia ertrinkt, nachdem ihre Liebesbeziehung zu Prinz Hamlet gescheitert ist.

Benn verarbeitet das Motiv des tragischen Todes aufgrund eines gebrochenen Herzens - vermutet wird Selbstmord - auf seine ganz eigene Weise: morbide, zynisch, expressionistisch. Man spricht in der Literaturgeschichte in Bezug auf Benn auch von seinem "medizynischen Blick".





Exkurs: Wie gut kann ChatGPT Gedichte interpretieren?

ChatGPT ist ein Computerprogramm, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) menschliche Sprache verarbeitet. Es kann Texte untersuchen, Texte produzieren, sie in andere Sprachen übersetzen und auf Fragen antworten. Das geschieht in Form eines Chats. ChatGPT wurde von der US-amerikanischen Firma OpenAI entwickelt und basiert auf Daten bis 2021. Es wurde trainiert, um Texte in verschiedenen Sprachen zu verstehen und darauf zu antworten, einschließlich Deutsch. Das geschieht, indem das Programm die gespeicherten Daten nach geeigneten Informationen durchsucht und daraus Sätze macht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit passen könnten.

Deshalb unsere Frage: Wie gut kann ChatGPT deutsche Gedichte interpretieren?

Arbeitsaufträge:


Achtung
Bearbeite mindestens die Aufgaben 1 - 3; du hast dafür 15 Minuten Zeit.


Aufgabe 1
Führe unterschiedliche Prompts mit einem von dir bereits interpretierten Gedicht aus


Aufgabe 2

Steuere deinen Chat mit ChatGPT, z.B.

  • indem du für einen Prompt verschiedene Formulierungen verwendest,
  • indem du mehrere Prompts hintereinander ausführst, so dass deine Anfragen präzisiert werden,
  • indem du ChatGPT bei Fehlern korrigierst.


Aufgabe 3
Vergleiche die Ergebnisse mit deinen eigenen Interpretationen und notiere deine Beobachtungen auf deinem Arbeitsblatt.


Aufgabe 4
Bewerte die Qualität von ChatGPT für Gedichtinterpretationen: Wie gut kann es Gedichte interpretieren? Notiere auf deinem Arbeitsblatt.



  1. 1,0 1,1 Bertolt Brecht: Über Lyrik. Frankfurt/M. 1977, S. 123
  2. Paul Fleming: An Deutschland. In: http://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9601+/66+(22.06.2018);+Bild:+bpk