Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Goethe: Über den Gipfeln ist Ruh'

Aus ZUM Projektwiki

J. W. v. Goethe (1780)

Ueber allen Gipfeln

Ist Ruh',

In allen Wipfeln

Spürest Du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur! Balde

Ruhest du auch.[1]

Der erste Eindruck

Wovon handelt das Gedicht? Welche Wirkung erzielt es? Welchen Eindruck macht es auf mich?

- Thema: Stille in der Natur: Winter, Abend/Nacht, Lebensende

- Beschreibung der Berggipfel, Baumwipfel, Wald, Windstille, schweigende Vögel, Ruhe

- Wirkung: Abendmüdigkeit, - Erschöpfung, Sterben (V. 7/8) im Sinne von Lebensende, nicht negativ gemeint, Stille, Ende

- melancholisch, nachdenklich

Inhaltsangabe

Bleibt noch offen - warum?

Inhaltsanalyse

Wovon handelt das Gedicht konkret?

- Benennung aller einzelnen inhaltlichen Aussagen, z.B. kann hier strophen- oder sogar versweise vorgegangen werden.

- Darstellung der Wirkung, die die inhaltlichen Aussagen erzeugen, z.B. ob eine bestimmte Stimmung erzeugt wird oder ein Gefühl erweckt oder ein politischer Appell formuliert.

Vorschlag 1:

In dem Naturgedicht geht es um die Ruhe und Stille der Natur , welches den Himmel die Pflanzenwelt und die Tierwelt bedeckt.


Das Gedicht fängt so an , das es ein Szenario über den Berggipfeln erstellt (V. 1). Die Beschreibung ,,ist Ruh‘‘ lässt dem Leser ein harmonisches, visuelles Bild von der Landschaft erstellen. Zunächst wird die Pflanzenwelt im 3. Vers beschrieben, indem die Baumwipfel näher beschrieben werden. Wirkung?

Im nächsten Vers (V.4) tritt der Adressat (das lyrische du ), das erste mal zur Erscheinung. Anschließend springt der Autor auf die Tierwelt und es werden die schweigenden Vögel beschrieben. Der Vers lässt mit dem 5. Vers vergleichen , in welcher der windstille Zustand des Waldes beschrieben wird.In beiden Versen kommt die Ruhe und die Leblosigkeit zum Vorschein , welches für ein Naturgedicht eher ungewöhnlich ist. Die Verse laufen auf die gleiche Bedeutung hinaus. Anschließend folgt der Vers (die Verse) „Warte nur ,Balde Ruhest du auch“. (V.7-8) . Dies kann entweder als Drohung oder Erlösung verstanden werden . Einerseits ist das ,,Warte nur , ‚balde“ dafür verantwortlich sein das es als Bedrohung angesehen werden kann. Andererseits sorgt das ,, Ruhest du auch“ für eine befreiende,ruhige Atmosphäre. Es lässt sich also daraus schließen dass dieses Gedicht je nach „Blickwinkel“ anders verstanden werden kann und jeder sich sein ,,Bild“ selbst erschließt. [EdANSG]

Vorschlag 2:

In den ersten beiden Versen wird beschrieben, dass es über allen Gipfeln leise ist (Ist Ruh).

Diese beiden Verse erzeugen das Gefühl von leere und Dunkelheit. Außerdem bekommt man die Information, dass sich diese Szene auf einem Berg abspielt, da es um Gipfel geht.

Die drei folgenden Versen gehen darum, dass du in allen Wipfeln fast keinen Wind spürst (Spürst du Kaum ein Hauch).

Die drei Verse bewirken, dass man sich beruhigt fühlt und sie sagen aus, dass man sich an einem Windstillen Ort befindet. Außerdem sogen die Verse dafür, dass es noch ruhiger wirkt, da selbst der Wind keinen Ton von sich gibt.

Die letzten drei Verse beschreiben, dass es in einem Wald keinen Ton von Vögeln gibt und auch du bald Ruhen wirst. In dem Wald gibt es zwar Vögel, die jedoch keinen Laut von sich geben und der Satz „Balde ruhst auch du“ lässt das Gedicht düster wirken und gibt einem das Gefühl von dem Tod. [JoKNSG]


Vorschlag 3: Konzept zur Analyse - noch keine Deutungen!

1/2 Vers: In dem ersten Vers wird die Ruhe und Gelassenheit , die in den Bergen und Gipfeln herrscht beschrieben.

3/4/5Vers: Vom 3 bis zum 5 Vers wird erwähnt, wie windstill es doch sei. So still,dass man nichtmal einen Hauch spürt.

6 Vers: In dem 6 Vers wird vom Autor nochmal deutlich gemacht, das es so still ist, dass man nicht einmal die lautesten Tiere, die Vögel, zwitschern hört.

7/8 Vers: In den letzten beiden Versen wird von Ruhe gesprochen. In welcher? Art scheint der Autor hierbei dem Leser mit den Worten „Balde ruhest DU auch.“ ,zu drohen. Der Leser wird direkt angesprochen durch Verwendung des lyrischen Du.

Es wird eine Naturszene beschrieben. Das Lyrische Ich befindet sich überhalb der Baumwipfel in den Gipfel. [MaMNSG]

Welche Erwartungen weckt die Überschrift? Wie verhalten sich Titel und Text zueinander?

- Titel und Text, d.h. Überschrift und Inhalt, können einander entsprechen oder einander widersprechen oder vordergründig gar nichts miteinander zu tun haben. Inwiefern werden die Erwartungen des Titels vom Inhalt erfüllt? Dies gilt es herauszufinden, und sich zu fragen, warum das so gemacht worden sein könnte (Interpretation).



Wie verhalten sich Überschrift und Text zueinander?

Vorschlag 2:

Die Überschrift „über den gipfeln ist ruh“ passt meiner Meinung nach gut zum Text, da er viel über Ruhe und Gipfel/Wipfel geht. In dem Text geht es hauptsächlich darum, dass es ruhig ist und egal wie sehr man sich bemüht man wird nichts hören. Die Überschrift beschreibt, was in dem Gedicht passiert. Sie handelt über Ruhe, genau wie das Gedicht an sich auch. Deshalb denke ich, dass die Überschrift zum Text passt.[JoKNSG]

Vorschlag 3:


Der Titel des Gedichtes ist gleich mit dem ersten und zweiten Vers. Die Überschrift allein erweckt daher an sich keine konkreten Erwartungen, da es nur eine Aussage ist, und zwar, dass über den Gipfeln Ruhe herrscht.

Die Überschrift verrät im Grunde genommen schon sehr viel über den Inhalt des Gedichtes, da es ausgiebig nur um die Stille in den Gipfeln geht. [MaMNSG]

Da es wie schon gesagt, mit den ersten beiden Versen übereinstimmt, ist es im direkten Bezug mit dem Gedicht und nimmt den Anfang dieses den Lesern, schon bevor sie es überhaupt bemerken. [JePNSG]

Der lenkt die Wahrnehmung der Lesenden auf die ruhige Atmosphäre, die in der Naturszenerie liegt.


Welche Kernaussage/Botschaft ergibt sich aus dem Inhalt?

Vorschlag 2:


Die Kernaussagen aus dem kurzem Gedicht sind einerseits die Ruhe die das Gedicht vermittelt in dem es keine einzigen Geräusche beschreibt und immer wieder das Wort Ruhe wiederholt und andererseits den Tod den das Gedicht mit dem letzten Vers beschreibt. Ich denke dass es für viele Personen ein eher düsteres Gedicht ist. [JoKNSG]


Trotz der Kürze des Gedichtes, schafft es eine entspannte und ruhige Atmosphäre zu erzeugen oder, je nach dem wie man das Ende deutet, zwei gegensätzliche Gefühle in einer kurzen Zeitspanne zu durchleben. In beiderlei Hinsicht ist es angenehm und gut verständlich und es lässt viel Raum für Interpretationen. [JePNSG]


Formulierung eines inhaltlichen ersten Fazits.

Sprachanalyse

Welche Sprachlichen Merkmale kennzeichnet das Gedicht? Aus welchem Bereich stammen diese Merkmale? Was könnten sie bedeuten?

- Beschreibung der Wortfelder von Substantiven, Adjektiven und Verben. Darstellung ihrer Wirkung.

Substantive:Du (V.4);Die Vögelein (V.6);Du(V,8). Wirkung:Er bezieht sich nur auf den Adressaten und auf die Tiere(Vögelein),auf keine Gegenstände. Der Leser fühlt sich dadurch näher angesprochen.

Adjektive:In dem Gedicht sind keine Adjektive vorhanden. Wirkung:Das Lyrische ich möchte ,dass der Leser sich auf das Thema des Gedichtes konzentriert.

Verben: ist (V.2);spürest (V.4);schweigen (V.6);Ruhest (V.8) Wirkung: Bis auf das erste Verb, beziehen sich die restlichen Verben auf die Ruhige Atmosphäre welche in diesem Gedicht herrscht.

Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet?

Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw Darstellung ihrer Wirkung.

Vergleich,Wirkung:Der Adressat wird mit den Vögelein in Vers 6 verglichen, indem sich das Lyrische Ich dem Adressaten mitteilt das er bald AUCH ruhen würde, wie die Vögelein in Vers 6.

Symbole wie z.B. „Gipfel“ ( V. 1) ; „Wipfel“ oder „Vögel“ (V.6) , dienen dazu das Naturbezogene Thema zu reflektieren [NiBNSG]


Das Gedicht erweckt das Gefühl, dass es direkt zu dir spricht. Dies wird erzeugt, da keine Personen beschrieben werden aber zweimal das Wort "Du" drin vorkommt (V. 4-5).

Insgesamt werden 2 Zeiten benutzt, einmal Präsens (V. 1-6) und Futur (V. 7+8). [JePNSG]


-Vers 1 bis 4: Kreuzreim (Gipfeln-Wipfeln; Ruh'-Du): Verschränkung der Natur mit dem lyrischen Ich; „natürliche Ordnung“; die Struktur der Natur

-Vers 5 bis 8: Umarmender Reim (Hauch-auch; Walde-Balde):

-Vers 6: Personifizierung "[...] Vögelein schweigen [...]": Identifizierung des Menschen (des lyrischen Ichs) mit der belebten Natur (in den Tieren).


-Präsens und Futur [SoPNSG]: Beschreibung der Gegenwart, das Immerwährende im Präsens, mit einer Prophezeiung für die Zukunft: Das baldige, zu erwartende Ruhe (ewiger Frieden).


Das Gedicht verwendet weder formale noch umgangs Sprache es ist aber ein bisschen gehoben formuliert z.B 'Spürest' anstat Spürst, durch solche Formulierungen wird die Harmonische Stimmung in dem Gedicht weiter unterstützt. Das Gedicht ist größtenteils im Präsenz bis auf die letzten zwei Zeilen die auf die Zukunft bezogen sind und damit andeuten, dass die Ruhe des Gedichts auch in Zukunft bleiben wird. [AlWNSG]

3 c) Formanalyse

Das Gedicht besteht aus 8 Versen die man in der Mitte nach Reimschema teilen kann, dies ist nämlich in den ersten Vier Versen ein Kreutzreim und in Vers 5 bis 8 ein Umarmender Reim. [AlWNSG].

Es wechselt der Schwerpunkt von der Naturbeschreibung von der Natur zum lyrischen Ich, dieser inhaltliche Wechsel entspricht dem Wechsel des Reimschemas und findet sich auch im Wechsel des Metrums vom Trochäus/Jambus zum Daktylus wieder.



Weblinks

https://de.wikipedia.org/wiki/Wandrers_Nachtlied; zuletzt aufgerufen am 2.11.21; 9.00 Uhr

  1. [1]Goehte: Wanderers Nachtlied - Wikipedia