Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.<ref>Bertolt Brecht: Über Lyrik. Frankfurt/M. 1977, S. 123<br /></ref></blockquote>Ausgehend von dem historischen Ereignis des Jahres 2020, 30 Jahre Wiedervereinigung, werden deutschsprachige, politische [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Gedichte und Songtexte|Gedichte und Songtexte]] unterschiedlicher Dekaden zusammengetragen und analysiert. | |||
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Version vom 19. Oktober 2020, 14:04 Uhr
Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935): Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.[1]
Ausgehend von dem historischen Ereignis des Jahres 2020, 30 Jahre Wiedervereinigung, werden deutschsprachige, politische Gedichte und Songtexte unterschiedlicher Dekaden zusammengetragen und analysiert.
Politische Lyrik im Wandel der Zeit
Politische Lyrik ist kommunikative Lyrik:
Was | wird | wann | wie | von wem | wozu | vorgetragen? |
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Inhalt/
Thema |
historisch-sozialer Zusammenhang, auf den sich das Gedicht bezieht | inhaltlich,
sprachlich, formal |
Bedingungen der Autorin/des Autors | Intention
(Absicht) |
Aufgabe: Erprobe das abgebildete Analyseschema an einem der von dir ausgewählten Gedichte.
Teilnehmende:
BeLNSG
OlMNSG
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ErBNSG
ZoHNSG
MaKNSG
PhKNSG
RoNNSG
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TiPNSG
MeRNSG
LaSNSG
KonTNSG
- ↑ Bertolt Brecht: Über Lyrik. Frankfurt/M. 1977, S. 123