Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Ingeborg Bachmann: Alle Tage: Unterschied zwischen den Versionen

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===== Erster Eindruck: =====
=====Erster Eindruck:=====
Der Text zeigt die Auswirkungen und Verzweiflungen vom Krieg und gibt einen Einblick in eine hoffnungsvollere Zukunft. Das Gedicht wirkt deshalb größtenteils düster und bedrückend.
Der Text zeigt die Auswirkungen und Verzweiflungen vom Krieg und gibt einen Einblick in eine hoffnungsvollere Zukunft. Das Gedicht wirkt deshalb größtenteils düster und bedrückend.


===== Inhaltsangabe: =====
=====Inhaltsangabe:=====
Das Gedicht beschreibt zuerst die Situation des Krieges und dass einfach nur gekämpft wird ohne den Grund zu rechtfertigen. Außerdem handelt der Text von zurückgezogenen Helden und kämpfenden Schwachen. Zuletzt werden die Bedingungen (z.B. Kampf stilllegen, Tapferkeit erweisen) in deren Hoffnung entstehen können aufgelistet und eine mögliche eher negative Zukunftsvision dargestellt.
Das Gedicht beschreibt zuerst die Situation des Krieges und dass einfach nur gekämpft wird ohne den Grund zu rechtfertigen. Außerdem handelt der Text von zurückgezogenen Helden und kämpfenden Schwachen. Zuletzt werden die Bedingungen (z.B. Kampf stilllegen, Tapferkeit erweisen) in deren Hoffnung entstehen können aufgelistet und eine mögliche eher negative Zukunftsvision dargestellt.


===== Inhaltsanalyse: =====
=====Inhaltsanalyse:=====
In den Versen 1-5 wird von einem unerhörten Krieg geschrieben, der alltäglich geworden ist in welchem die Kämpfer die Schwachen und die Helden die zurückhaltenden sind. Also normalerweise gesellschaftliche angesehene Rollenbilder vertauscht und verbotene Dinge zum Alltag gehören. Diese Situation wirkt wie eine Akzeptanz in der Verzweiflung. Dabei wird eine hoffnungslose, sowie ernüchternde Stimmung erweckt. In den nächsten drei Versen wird auf die alltägliche Geduld, auf das Ziel des armseligens Sterns, der Hoffnung hingewiesen. Dies hat den Effekt einer leicht positiveren Stimmung sowie erzeugt Spannung auf den weiteren Verlauf.  Die darauf folgenden Verse hinterlassen eine direkte Stimmung und erzeugen eine entschlossene, sowie auffordernde Wirkung. Diese Verse handeln von den möglichen Schritten um den armseligen Stern der Hoffnung verleihen zu können, wie z.B. das Verstummen der Trommelfeuer (Z. 11), dem Verschwinden der Feinde (Z.12) und oder das Missachten jeglicher Befehle (letzte Zeile). Außerdem wird vor der Nachkriegszeit gewarnt (Z.13) in Form von „der Schatten ewiger Rüstung den Himmel bedeckt“.Diese Taten haben alle etwas mit der Verweigerung des Voranbringen des Krieges zu tun, was auf mich unerreichbar und etwas unrealistisch wirkt, da es immer ein paar Menschen gibt, die einen Krieg nicht freiwillig aufgeben werden. Und genau das lässt sowohl den Erzähler als auch den Leser mit einem pessimistischen Blick auf das Eintreten der Verleihung des Sternes der Hoffnung zurück.
In den Versen 1-5 wird von einem unerhörten Krieg geschrieben, der alltäglich geworden ist in welchem die Kämpfer die Schwachen und die Helden die zurückhaltenden sind. Also normalerweise gesellschaftliche angesehene Rollenbilder vertauscht und verbotene Dinge zum Alltag gehören. Diese Situation wirkt wie eine Akzeptanz in der Verzweiflung. Dabei wird eine hoffnungslose, sowie ernüchternde Stimmung erweckt. In den nächsten drei Versen wird auf die alltägliche Geduld, auf das Ziel des armseligens Sterns, der Hoffnung hingewiesen. Dies hat den Effekt einer leicht positiveren Stimmung sowie erzeugt Spannung auf den weiteren Verlauf.  Die darauf folgenden Verse hinterlassen eine direkte Stimmung und erzeugen eine entschlossene, sowie auffordernde Wirkung. Diese Verse handeln von den möglichen Schritten um den armseligen Stern der Hoffnung verleihen zu können, wie z.B. das Verstummen der Trommelfeuer (Z. 11), dem Verschwinden der Feinde (Z.12) und oder das Missachten jeglicher Befehle (letzte Zeile). Außerdem wird vor der Nachkriegszeit gewarnt (Z.13) in Form von „der Schatten ewiger Rüstung den Himmel bedeckt“. Diese Taten haben alle etwas mit der Verweigerung des Voranbringen des Krieges zu tun, was auf mich unerreichbar und etwas unrealistisch wirkt, da es immer ein paar Menschen gibt, die einen Krieg nicht freiwillig aufgeben werden. Und genau das lässt sowohl den Erzähler als auch den Leser mit einem pessimistischen Blick auf das Eintreten der Verleihung des Sternes der Hoffnung zurück.


Der Zusammenhang zwischen Text und Titel „Alle Tage“ ist zwar nicht auf den ersten Blick erkennbar kann jedoch unterschiedlich mit dem Inhalt des Gedichtes in Zusammenhang gesetzt und interpretiert werden. Der Titel könnte für all die Tage in denen der Krieg stattfindet und alle Tage des Krieges zum Alltag geworden sind  
Der Zusammenhang zwischen Text und Titel „Alle Tage“ ist zwar nicht auf den ersten Blick erkennbar kann jedoch unterschiedlich mit dem Inhalt des Gedichtes in Zusammenhang gesetzt und interpretiert werden. Der Titel könnte für all die Tage in denen der Krieg stattfindet und alle Tage des Krieges zum Alltag geworden sind  

Version vom 13. November 2023, 09:02 Uhr

Der Krieg wird nicht mehr erklärt,

sondern fortgesetzt. Das Unerhörte

ist alltäglich geworden. Der Held

bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache

ist in die Feuerzonen gerückt.

Die Uniform des Tages ist die Geduld,

die Auszeichnung der armselige Stern

der Hoffnung über dem Herzen.

Er wird verliehen,

wenn nichts mehr geschieht,

wenn das Trommelfeuer verstummt,

wenn der Feind unsichtbar geworden ist

und der Schatten ewiger Rüstung

den Himmel bedeckt.

Er wird verliehen

für die Flucht von den Fahnen,

für die Tapferkeit vor dem Freund,

für den Verrat unwürdiger Geheimnisse

und die Nichtachtung

jeglichen Befehls.

aus: Ingeborg Bachmann: Die gestundete Zeit. Gedichte. Faber & Faber Leipzig 2019, S. 36.

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/alle-tage-265[1]

https://de.wikipedia.org/wiki/Alle_Tage[2]


Erster Eindruck:

Der Text zeigt die Auswirkungen und Verzweiflungen vom Krieg und gibt einen Einblick in eine hoffnungsvollere Zukunft. Das Gedicht wirkt deshalb größtenteils düster und bedrückend.

Inhaltsangabe:

Das Gedicht beschreibt zuerst die Situation des Krieges und dass einfach nur gekämpft wird ohne den Grund zu rechtfertigen. Außerdem handelt der Text von zurückgezogenen Helden und kämpfenden Schwachen. Zuletzt werden die Bedingungen (z.B. Kampf stilllegen, Tapferkeit erweisen) in deren Hoffnung entstehen können aufgelistet und eine mögliche eher negative Zukunftsvision dargestellt.

Inhaltsanalyse:

In den Versen 1-5 wird von einem unerhörten Krieg geschrieben, der alltäglich geworden ist in welchem die Kämpfer die Schwachen und die Helden die zurückhaltenden sind. Also normalerweise gesellschaftliche angesehene Rollenbilder vertauscht und verbotene Dinge zum Alltag gehören. Diese Situation wirkt wie eine Akzeptanz in der Verzweiflung. Dabei wird eine hoffnungslose, sowie ernüchternde Stimmung erweckt. In den nächsten drei Versen wird auf die alltägliche Geduld, auf das Ziel des armseligens Sterns, der Hoffnung hingewiesen. Dies hat den Effekt einer leicht positiveren Stimmung sowie erzeugt Spannung auf den weiteren Verlauf.  Die darauf folgenden Verse hinterlassen eine direkte Stimmung und erzeugen eine entschlossene, sowie auffordernde Wirkung. Diese Verse handeln von den möglichen Schritten um den armseligen Stern der Hoffnung verleihen zu können, wie z.B. das Verstummen der Trommelfeuer (Z. 11), dem Verschwinden der Feinde (Z.12) und oder das Missachten jeglicher Befehle (letzte Zeile). Außerdem wird vor der Nachkriegszeit gewarnt (Z.13) in Form von „der Schatten ewiger Rüstung den Himmel bedeckt“. Diese Taten haben alle etwas mit der Verweigerung des Voranbringen des Krieges zu tun, was auf mich unerreichbar und etwas unrealistisch wirkt, da es immer ein paar Menschen gibt, die einen Krieg nicht freiwillig aufgeben werden. Und genau das lässt sowohl den Erzähler als auch den Leser mit einem pessimistischen Blick auf das Eintreten der Verleihung des Sternes der Hoffnung zurück.

Der Zusammenhang zwischen Text und Titel „Alle Tage“ ist zwar nicht auf den ersten Blick erkennbar kann jedoch unterschiedlich mit dem Inhalt des Gedichtes in Zusammenhang gesetzt und interpretiert werden. Der Titel könnte für all die Tage in denen der Krieg stattfindet und alle Tage des Krieges zum Alltag geworden sind

Dabei wird mit einer kritischen Perspektive auf den Krieg geschaut, also ursprünglich moralisch angesehenen Taten, umgekehrt (Heldenrolle/ Schwächling). All das verleiht dem Gedicht eine bizarre Note. Zuletzt werden wir zurückgelassen mit einer dunklen Vision, welche auf eine schwierige Nachkriegszeit hindeuten könnte. Des Weiteren könnte es sein, dass Hoffnung erst entsteht, sobald Kriege beendet werden.  

Interpretiert von: MeSCNSG,, JoDNSG, CaSNSG, AKSNSG