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<br /> | Bei der sprachlichen Analyse ist es besonders wichtig, nicht nur Stilmittel zu finden und zu benennen, sondern auch sie in Bezug auf den von ihnen dargestellten Inhalt zu deuten. Das wird nämlich oft vergessen! Eine Alliteration z.B. steht aber nicht einfach so im Gedicht, sie erzeugt eine Wirkung, z.B. die beiden Wörter miteinander klaglich und damit auch gedanklich zu verknüpfen. | ||
'''Welche [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?/Sprachliche Merkmale interpretieren|sprachlichen Merkmale]] kennzeichnen das Gedicht?''' Aus welchem Bereich stammen diese Merkmale? Was könnten sie bedeuten? | |||
- Beschreibung der Wortfelder von Substantiven, Adjektiven und Verben. Darstellung ihrer Wirkung. | |||
'''Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet?''' Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw. Darstellung ihrer Wirkung. | |||
'''Wie ist das Gedicht [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?/ Syntaktische Analyse|syntaktisch gestaltet]]?''' (Syntax ist der Satzbau). Welche Wirkung erzielt die Syntax? | |||
'''Welche anderen [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?/Rhetorische Stilmittel|rhetorischen Stilmittel]] erkenne ich?''' Darstellung des Effektes, den die verwendeten Stilmittel erzeugen. | |||
- Formulierung einer Gesamtdeutung der sprachlichen Gestaltung des Gedichtes, die zum Inhalt und ihrer Gesamtdeutung passt. Das kann auch ein Kontrast sein, wenn z.B. inhaltlich ganz schöne Dinge (Liebesgeflüster) mit düsteren Bildern und Farben dargestellt werden. Dann ist die Liebe vielleicht schon erloschen, das lyrische Ich hat es aber nur im Unterbewusstesein begriffen. <br /> | |||
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Bei Gedichten fällt die jeweilige Form oft zuerst ins Auge. Sie ist bei der Analyse immer von besonderer Bedeutung, da sich der Autor ja bewusst gerade für diese Form entschieden hat. Die Beschreibung der Form sollte nicht isoliert erfolgen, sondern auch hier muss die jeweilige Wirkung bzw. die Intention des Autors erklärt werden! | Bei Gedichten fällt die jeweilige Form oft zuerst ins Auge. Sie ist bei der Analyse immer von besonderer Bedeutung, da sich der Autor ja bewusst gerade für diese Form entschieden hat. Die Beschreibung der Form sollte nicht isoliert erfolgen, sondern auch hier muss die jeweilige Wirkung bzw. die Intention des Autors erklärt werden! |
Version vom 14. November 2023, 16:15 Uhr
Schule: Nelly-Sachs Gymnasium
Seminar: Nelly Sachs Gymnasium Neuss
Meine Projekte: Rebellion
Mein Arbeitsschwerpunkt:
1. Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus
2. Martina Sens: der schrei nach führung
Wie interpretiere ich ein Gedicht?
Betreut von: Benutzerin:MaFlo
Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus (1974)
in diesem mietshaus wohnen wir seit einem jahr und sind hier wohlbekannt
doch stell dir vor, was ich soeben unter unsrer haustür fand
es ist ein brief von unsern nachbarn, darin steht, wir müssen raus!
sie meinen du und ich wir passen nicht, in dieses ehrenwerte haus
weil wir als paar zusammen leben und noch immer ohne trauschein sind
hat man sich gestern hier getroffen und dann hat man abgestimmt
und die gemeinschaft aller mieter schreibt uns nun „ziehen sie hier aus!“
(hey, hey, hey)
denn eine wilde ehe, das passt nicht in dieses ehrenwerte haus
es haben alle unterschrieben; schau dir mal die lange liste an
die frau von nebenan, die ihre lügen nie für sich behalten kann
und die vom erdgeschoss, tagtäglich spioniert sie jeden aus
auch dieser kerl, der seine tochter schlägt, spricht für dies' ehrenwerte haus
und dann die dicke, die den hund verwöhnt, jedoch ihr eigenes kind vergisst
der alte, der uns stets erklärt, was hier im haus verboten ist
und der vom ersten stock, er schaut die ganze zeit zum fenster raus
(hey, hey, hey)
und er zeigt jeden an, der mal falsch parkt, vor diesem ehrenwerten haus
der graue don juan, der starrt dich jedes mal im aufzug schamlos an
die witwe, die verhindert hat, dass hier ein schwarzer einziehen kann
auch die von oben, wenn der gasmann kommt, zieht sie den schlafrock aus
sie alle schämen sich für uns, denn dies ist ja ein ehrenwertes haus
wenn du mich fragst, diese heuchelei halt' ich nicht länger aus
wir packen unsere sieben sachen und ziehen fort aus diesem ehrenwerten haus
Quelle: LyricFind
Songwriter: Michael Kunze / Udo Juergens
Songtext von Ein ehrenwertes Haus © BMG Right Management
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_ehrenwertes_Haus_(Lied)
1.) Der erste Eindruck
Das Lied ist sehr oberflächlich gestaltet und spiegelt den Egoismus der Menschheit wieder. Es gibt auch wieder das viele Menschen Vorurteile denen gegenüber haben die in ihren Augen ,,anders,, sind. Es wirkt auf mich jedoch nicht wirklich traurig sondern eher wie eine Message an die Meschheit.
2. ) Die Inhaltsangabe
Ein Mann und seine Frau wohnen schon seit einem Jahr in diesem ‘‘ehrenwerten’‘ Haus. Die anderen Mieter sind jedoch der Meinung das sie ausziehen müssen, da sie keinen Trauschein besitzen und trotzdem als paar zusammen leben. Laut ihnen gehören sie nicht in dieses ‘‘ehrenwerte’‘ Haus und sollen ausziehen. In dem Lied redet der Texter dann von den Nachbarn welche unterwandertem auch Dinge tun die nicht als ehrenwert betitelt werden können. Diese werden dafür jedoch nicht verurteilt. Am Ende des Leides haben sie sich dann dazu entschieden ihre Sachen zu packen und auszuziehen.
Wie ist das Gedicht grundsätzlich gestaltet?: Es ist in Form eines Liedes
Erzählt es eine Geschichte?: Ja! Es erzählt die Geschichte von einem unverheirateten Paar welches aus ihrem Haus ausziehen muss.
Beschreibt es eine Situation?: Ja! Die Situation von einem Paar, welches aus dem Haus geworfen wird.
Formuliert es eine Botschaft?:
3.) Die Analyse:
Gedichte heißen so, weil sie "verdichtete Sprache" sind, d.h. es wird auf oft engem Raum/mit wenigen Worten ganz viel gesagt, vieles angedeutet und manches nicht gesagt, was das Analysieren von Gedichen besonders interessant macht.
Ein gelungenes Gedicht verbindet Inhalt, Sprache und Form so miteinander, dass jedes Einzelne und alles zusammen einen Sinn ergibt - des Schlüssel nämlich. Damit wir diesen Schlüssel finden können, müssen wir Inhalt, Sprache und Form genau untersuchen und uns bei jedem einzelnen Befund fragen: Was ist das? (Analyse) und welche Bedeutung/Funktion/Wirkung hat es? (Interpretation).
Die Kunst der Analyse besteht also darin, systematisch vorzugehen.
3a.) Inhaltsanalyse:
Wovon handelt das Gedicht konkret?
- Benennung aller einzelnen inhaltlichen Aussagen, z.B. kann hier strophen- oder sogar versweise vorgegangen werden.
- Darstellung der Wirkung, die die inhaltlichen Aussagen erzeugen, z.B. ob eine bestimmte Stimmung erzeugt wird oder ein Gefühl erweckt oder ein politischer Appell formuliert.
Welche Erwartungen weckt die Überschrift? Wie verhalten sich Titel und Text zueinander?
- Titel und Text, d.h. Überschrift und Inhalt, können einander entsprechen oder einander widersprechen oder vordergründig gar nichts miteinander zu tun haben. Inwiefern werden die Erwartungen des Titels vom Inhalt erfüllt? Dies gilt es herauszufinden, und sich zu fragen, warum das so gemacht worden sein könnte (Interpretation).
Welche Kernaussage/Botschaft ergibt sich aus dem Inhalt?
- Formulierung eines inhaltlichen ersten Fazits.
3b.) Sprachanalyse:
Bei der sprachlichen Analyse ist es besonders wichtig, nicht nur Stilmittel zu finden und zu benennen, sondern auch sie in Bezug auf den von ihnen dargestellten Inhalt zu deuten. Das wird nämlich oft vergessen! Eine Alliteration z.B. steht aber nicht einfach so im Gedicht, sie erzeugt eine Wirkung, z.B. die beiden Wörter miteinander klaglich und damit auch gedanklich zu verknüpfen.
Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen das Gedicht? Aus welchem Bereich stammen diese Merkmale? Was könnten sie bedeuten?
- Beschreibung der Wortfelder von Substantiven, Adjektiven und Verben. Darstellung ihrer Wirkung.
Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet? Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw. Darstellung ihrer Wirkung.
Wie ist das Gedicht syntaktisch gestaltet? (Syntax ist der Satzbau). Welche Wirkung erzielt die Syntax?
Welche anderen rhetorischen Stilmittel erkenne ich? Darstellung des Effektes, den die verwendeten Stilmittel erzeugen.
- Formulierung einer Gesamtdeutung der sprachlichen Gestaltung des Gedichtes, die zum Inhalt und ihrer Gesamtdeutung passt. Das kann auch ein Kontrast sein, wenn z.B. inhaltlich ganz schöne Dinge (Liebesgeflüster) mit düsteren Bildern und Farben dargestellt werden. Dann ist die Liebe vielleicht schon erloschen, das lyrische Ich hat es aber nur im Unterbewusstesein begriffen.
3c.) Formanalyse:
Bei Gedichten fällt die jeweilige Form oft zuerst ins Auge. Sie ist bei der Analyse immer von besonderer Bedeutung, da sich der Autor ja bewusst gerade für diese Form entschieden hat. Die Beschreibung der Form sollte nicht isoliert erfolgen, sondern auch hier muss die jeweilige Wirkung bzw. die Intention des Autors erklärt werden!
In der Formanalyse werden Angaben zum formalen Aufbau angefertigt und gedeutet - auch das wird oft vergessen! Die Formanalyse untersucht die formale Gesamtanlage des Gedichts, z.B. seines Gliederung in Strophen und Versen:
Strophe: Eine Strophe ist ein Gedichtabschnitt, der sich in der Regel aus mehreren Versen zusammensetzt und der durch einen Absatz von den folgenden Versen getrennt ist.
Vers: Als Vers bezeichnet man die Zeile eines Gedichtes, deren Länge bewusst vom Autor bestimmt wird.
Hinzu kommen weitere Merkmale der Form: Bestimmung des Metrums, Reimschemas usw. Auch besondere Auffälligkeiten der Form werden benannt.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Form und Inhalt? Eine offene Form (z.B. reimlos, ungleiche Verslängen o.ä.) kann dem Ihnalt (z.B. offene Fragen, unklare Gefühle) ensprechen oder ihm widersprechen (z.B. eine abgeschlossene Handlung in offener Form, vielleicht ist das Beschriebene doch noch nicht zuende?
Martina Sens: der schrei nach führung (2019)
der schrei nach führung
obwohl sich der mensch -
rein instinktiv -
gegen beengende zwänge wehrt
kann man doch immer wieder
das brüllen nach einem
verantwortungstragenden
und somit entlastenden
führer vernehmen
und führt er auch
durch grauenhafte schluchten
und verschlingende moore
so geht es sich doch leicht
mit freien schultern
und leerem kopf
aus: Martina Sens :POLLY Jahrbuch für politische Lyrik 2019/2020.
Linkadresse zu diesem Gedicht: https://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-146.php#1651
1.) Der erste Eindruck
Das Gedicht wirkt auf mich sehr dunkel. Die Person sagt zwar aus das es sich besser mit leichten Schultern gehen lässt doch dafür muss eine andere Person die ganze Last tragen.
2. ) Die Inhaltsangabe
In dem Gedicht geht es darum, das man immer eine Person braucht die einen Führt und es egal ist wohin und auf welchem Pfad man sich bewegt. Die Person sagt aus das es sich leichter lebt wenn man mit freien Schultern und leerem Kopf diesen geht. Damit sagt sie aus das es schwieriger . Die Last liegt dann jedoch auf den Schultern der führenden Person.
3.) Die Analyse:
Gedichte heißen so, weil sie "verdichtete Sprache" sind, d.h. es wird auf oft engem Raum/mit wenigen Worten ganz viel gesagt, vieles angedeutet und manches nicht gesagt, was das Analysieren von Gedichen besonders interessant macht.
Ein gelungenes Gedicht verbindet Inhalt, Sprache und Form so miteinander, dass jedes Einzelne und alles zusammen einen Sinn ergibt - des Schlüssel nämlich. Damit wir diesen Schlüssel finden können, müssen wir Inhalt, Sprache und Form genau untersuchen und uns bei jedem einzelnen Befund fragen: Was ist das? (Analyse) und welche Bedeutung/Funktion/Wirkung hat es? (Interpretation).
Die Kunst der Analyse besteht also darin, systematisch vorzugehen.
3a.) Inhaltsanalyse:
Das Gedicht ist in 15 Verse unterteilt, welche generell sehr kurz gefasst wurden. Es vermittelt eine traurige Stimmung und Verzweiflung. Der Titel des Gedichtes verdeutlicht diese Verzweiflung auch noch mal indem das Wort ‘‘Schrei‘‘ verwendet wird. Der Titel und Text harmonieren sehr gut miteinander indem dieser Schrei nach Führung im Text noch einmal die genaue Bedeutung von Führung erklärt und wie es Menschen geht die diese Last tragen müssen und darunter leiden. Das Lyrische Ich vermittelt damit, dass es sich leichter leben lässt wenn man nichts schlimmes zu befürchten hat und somit einer anderen Person die Verantwortung überträgt. Man ist als Nebenmann zwar an der ganzen Sache beteiligt, jedoch muss man nicht die Schuld auf sich nehmen falls etwas passiert, was nicht erwartet wurde. Es ist zur eigenen Sicherheit und schützt vor etwas unerwartetem. Die Führende Person wird vorgeschickt um die ersten Erfahrungen zu machen und sobald es für die Folgenden Sucher ist verfolgen sie jeden Schritt des Führenden. Dabei ist es egal wo es lang geht. Sobald es eine Person gibt die diese Gruppe führt und alle Lasten auf sich nimmt ist es für die darauf folgenden Personen akzeptabel.
Fazit: Der Führende trägt die Lasten der Folgenden. Sie fühlen sich sicher solang es jemanden gibt der sie sicher fühlen lässt. Diese Person jedoch muss dafür in der Verfassung sein mit bestimmten Situationen umgehen zu können.
3b.) Sprachanalyse:
Bei der sprachlichen Analyse ist es besonders wichtig, nicht nur Stilmittel zu finden und zu benennen, sondern auch sie in Bezug auf den von ihnen dargestellten Inhalt zu deuten. Das wird nämlich oft vergessen! Eine Alliteration z.B. steht aber nicht einfach so im Gedicht, sie erzeugt eine Wirkung, z.B. die beiden Wörter miteinander klaglich und damit auch gedanklich zu verknüpfen.
Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen das Gedicht? Aus welchem Bereich stammen diese Merkmale? Was könnten sie bedeuten?
- Beschreibung der Wortfelder von Substantiven, Adjektiven und Verben. Darstellung ihrer Wirkung.
Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet? Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw. Darstellung ihrer Wirkung.
Wie ist das Gedicht syntaktisch gestaltet? (Syntax ist der Satzbau). Welche Wirkung erzielt die Syntax?
Welche anderen rhetorischen Stilmittel erkenne ich? Darstellung des Effektes, den die verwendeten Stilmittel erzeugen.
- Formulierung einer Gesamtdeutung der sprachlichen Gestaltung des Gedichtes, die zum Inhalt und ihrer Gesamtdeutung passt. Das kann auch ein Kontrast sein, wenn z.B. inhaltlich ganz schöne Dinge (Liebesgeflüster) mit düsteren Bildern und Farben dargestellt werden. Dann ist die Liebe vielleicht schon erloschen, das lyrische Ich hat es aber nur im Unterbewusstesein begriffen.