Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Martina Sens: der schrei nach führung: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gedicht besteht aus 15 Versen, die einen Satz bilden und ohne Pausen durchgelesen werden. Aufgrund dessen gibt es keine Strophen und das Gedicht ist reimlos. Somit ist kein metrisches Schema oder Reimschema vorhanden. Durch das Auslassen der Reime von der Autorin wirkt das Gedicht klanglos. Dies könnte auf die Folgen des Anschließens an den Führer hindeuten, denn dadurch verliert der Mensch seinen Klang genauso wie seine Kreativität und seine Individualität. Sie sind im Einklang. | Das Gedicht besteht aus 15 Versen, die einen Satz bilden und ohne Pausen durchgelesen werden. Aufgrund dessen gibt es keine Strophen und das Gedicht ist reimlos. Somit ist kein metrisches Schema oder Reimschema vorhanden. Durch das Auslassen der Reime von der Autorin wirkt das Gedicht klanglos. Dies könnte auf die Folgen des Anschließens an den Führer hindeuten, denn dadurch verliert der Mensch seinen Klang genauso wie seine Kreativität und seine Individualität. Sie sind im Einklang. | ||
Das Gedicht scheint im Wechsel von Jambus- und Trochäus Metra geschrieben zu sein, da es zuerst aus unbetonten und betonten Versen besteht. Ein Beispiel dafür ist Vers 1: "der schrei nach führung". Ein Beispiel dafür, das danach der Trochäus folgt ist Vers 2: “obwohl sich der Mensch“. Grundsätzlich ist kein Metrisches Schema erkennbar, was im Zusammenhang mit den Inhalt bedeuten kann, das der Mensch sich nicht zu 100 Prozent dem Führer hingibt, durch sein natürlichen Instinkt und das Wehren von Zwängen (V.3), sodass der Mensch sich, wenn man sich ganz genau mit dem Gedicht befasst und somit fast in den Menschen hineinschaut, ein Funken von eigener Persönlichkeit und natürlichen, eigenen Trieben sieht und somit abwechselnde Metra erkennbar sind. Es ist also noch nicht alles verloren, wie die Hoffnung (von uns) nach zwei individuellen Persönlichkeiten von Führer und Mensch. | |||
Das Gedicht gibt der Menschheit ein Beispiel für die freiwillige Instrumentalisierung eines Menschens. | |||
5.) Fazit | |||
Das Gedicht gibt der Menschheit ein Beispiel für die freiwillige Instrumentalisierung eines Menschens. Der Mensch "schreit" nach Führung. | |||
Trotz beengender Zwänge, gegen die sich der Mensch wehrt, entsteht ein Verlangen nach Führung: Selbst ein “schlechter” Führungsstil ist besser als gar keine Führung. | Trotz beengender Zwänge, gegen die sich der Mensch wehrt, entsteht ein Verlangen nach Führung: Selbst ein “schlechter” Führungsstil ist besser als gar keine Führung. | ||
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Es deutet auf die Folgen hin, welche durch Führung entstehen können, wie ein Klang, der seine Kreativität, Individualität und somit seine Persönlichkeit verliert. | Es deutet auf die Folgen hin, welche durch Führung entstehen können, wie ein Klang, der seine Kreativität, Individualität und somit seine Persönlichkeit verliert. | ||
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Das Gedicht "Der Schrei nach Führung" von Martina Sels gibt uns ein Beispiel für die freiwillige Instrumentalisierung des Menschen. Es zeigt, wie der Mensch nach Führung verlangt, selbst wenn er sich gegen beengende Zwänge wehrt. Das Gedicht verdeutlicht, dass selbst ein "schlechter" Führungsstil immer noch besser erscheint als gar keine Führung. | |||
Das Gedicht, das im Jahr 2019 veröffentlicht wurde, repräsentiert die Überlastung der Menschen in der heutigen Gesellschaft und ihren Wunsch nach einem vorgegebenen und dadurch entspannteren Weg, der durch Führung ermöglicht wird. Es weist auf die möglichen Folgen hin, die durch Führung entstehen können, indem es den Vergleich zu einem Klang zieht, der seine Kreativität, Individualität und somit seine Persönlichkeit verliert. | |||
Insgesamt zeigt das Gedicht die ambivalente Natur des menschlichen Verlangens nach Führung. Es verdeutlicht die Sehnsucht nach Entlastung und Orientierung, aber auch die potenziellen Risiken, die mit der Aufgabe der eigenen Autonomie und Individualität einhergehen. | |||
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Aktuelle Version vom 20. November 2023, 09:56 Uhr
der schrei nach führung
obwohl sich der mensch -
rein instinktiv -
gegen beengende zwänge wehrt
kann man doch immer wieder
das brüllen nach einem
verantwortungstragenden
und somit entlastenden
führer vernehmen
und führt er auch
durch grauenhafte schluchten
und verschlingende moore
so geht es sich doch leicht
mit freien schultern
und leerem kopf
aus: Martina Sens: POLLY Jahrbuch für politische Lyrik 2019/2020.[9]
Linkadresse zu diesem Gedicht: www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-146.php#1651
1.) Der erste Eindruck
Wovon handelt das Gedicht? Welchen Eindruck macht es auf mich?
Das Gedicht beschreibt die Sehnsucht und die Suche eines Menschen, der trotz seiner menschlichen und natürlichen Instinkte den Wunsch hat, sich einem Führer anzuschließen, der ihm Orientierung bietet und den Weg weist, unabhängig von dessen Führungsstil. Er braucht einen Führer, der ihm die Verantwortung abnimmt.
Dies wirkt auf uns traurig und naiv, weil er seinem Führer überall hinterherläuft ohne dessen Handeln zu hinterfragen, wie eine freiwillige Instrumentalisierung eines Menschen.
2. ) Die Inhaltsangabe
Wie ist das Gedicht grundätzlich gestaltet?
Das Gedicht „Der Schrei nach Führung“ von Martina Sens, beschreibt die Situation eines Menschen, wie er sich trotz seinem Selbstschutz (verteidigt sich gegen Zwänge), sich doch ganz bewusst einem Führer anschließt. Dies macht er laut und deutlich durch sein Brüllen. Dabei stört es ihn scheinbar nicht, wie der Führer mit ihm umgeht und wie er ihn z.B. durch grauenhafte Schluchten führt. Denn während er geführt wird, hat er den Kopf und Schultern frei. Somit muss sich der Mensch keine Gedanken machen und kann ein Gefühl von Freiheit verspüren.
3a.) Inhaltsanalyse:
Wovon handelt das Gedicht konkret? Welche Erwartungen weckt die Überschrift?Welche Kernaussage/Botschaft ergibt sich aus dem Inhalt?
Das Gedicht beschreibt anfangs (V.1-4) die Gedankenwelt der Menschen. In der darauf einsetzenden Handlung,(V.4) nimmt das Gedicht eine Wendung und nimmt auf den vorderen Vers Bezug und erläutert das Verlangen nach Führung, was auch in der Überschrift besonders deutlich wird durch das Wort „Schrei“. Die beengenden Zwänge (V. 4), die vorab erwähnt wurden, sprechen dagegen, jedoch ist der Wunsch nach Entlastung (Vgl. V. 8) und dem leichtem Weg durchs Leben bedeutender. Das Verhalten des Menschen wirkt unserer Meinung nach naiv und leichtgläubig. Auch eine "schlechte" Führung ist besser als keine Führung, denn der Mensch beschreibt (V.10), dass er nichts gegen den Führungsstil (V.11-12) des Führers zu bemängeln hat (V.9-10). Denn für ihn stellt es eine Entlastung dar („so geht es sich doch leicht“ (V.13). Er sieht dadurch Vorteile von „freien schultern und leerem kopf“ (V.14-15), welche er dadurch, dass er dem Führer nacheifert und folgt, bekommt. Durch die Führung wird selbstständiges Denken eingeschränkt (vgl. V. 15), was zu oberflächlichen Handeln und Gleichgültigkeit führt. Dies stellt eine gemütliche und bequeme Wirkung und Einstellung dar, fast schon so, als würde sich der Mensch auf das Handeln des Führers ausruhen und leiten lassen. Das Gedicht von 2019 repräsentiert die Überlastung der Menschen in der heutigen Gesellschaft und somit den Wunsch nach einem vorgegebenen Weg (Führung).
3b.) Sprachanalyse:
Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen das Gedicht? Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet? Wie ist das Gedicht syntaktisch gestaltet? Welche anderen rhetorischen Stilmittel erkenne ich?
Das Gedicht betont mit dem Wort „Führung“ (V.1,9,10 ) das Hauptthema des Gedichts, wie auch der Titel schon verrät. Zudem rückt das Schlüsselwort „Schrei“ (V. 1) in den Vordergrund. Dabei erzeugen „schrei“ (V.1) und „brüllen“ (V.6) eine laute, dringende Atmosphäre, was deren Wichtigkeit betont.
Zusätzlich erzeugen die Metaphern „grauenhafte Schluchten“ (V.11) und verschlingende Moore“ (V.12) eine düstere Umgebung. Die Schlüsselwörter „verantwortungstragenden“ (V.7) und „entlastenden führer“ (V.8) vermitteln das Bedürfnis des Menschens, sich einem leitenden Führer anzuschließen.
Die drei Verben „wehrt“ (V.4) , „vernehmen“ (V.9) ,und „führt“ (V.10) sind jeweils im Präsens. Dabei verdeutlicht das Verb „wehren“ einen anscheinenden Widerstand.
„grauenhafte schluchten“ (V.11) und „verschlingende moore“ (V.12) werden verbildlicht und könnten die Schwierigkeiten des Alltags/Lebens beschreiben, welche „der mensch“ (V. 2), durch den Führer gezwungen ist, zu überwinden.
Das Adjektiv „rein instinktiv“ (V.3) unterstreicht die ursprüngliche Natürlichkeit des Menschens. Die Adjektive und Metaphern „freie Schultern“ (V.14) und „leerer Kopf“ (V.15) symbolisieren Leichtigkeit und die positiven Aspekte des Anschließens an einen Führer.
Der Zeilenstil des Gedichtes umfasst mehrere Enjambements (Zeilensprünge), diese haben aber eine aussagekräftige und starke Wirkung, da sie die Dringlichkeit des „schreis nach Führung“ ausdrücken. Das gesamte Gedichte besteht nur aus einem einzigem Satz. Das Versende wird übersprungen und wird in den folgenenden Versen fortgesetzt. Man liest das Gedicht ohne Pause in einem durch.
Durch die Entscheidung der Autorin, das komplette Gedicht kleinzuschreiben und somit die Rechtschreibung auszulassen, entsteht ein Gleichgewicht aller Wörter. Dies könnte aufgrund des Inhalts und der Aussage des Gedichtes entschieden worden sein, schließlich übernimmt der Führer den Mensch und somit ist ihr Handeln und die Wege die sie gemeinsam gehen, gleich. Gleich (klein), wie alle Wörter auch.
3c.) Formanalyse:
Das Gedicht besteht aus 15 Versen, die einen Satz bilden und ohne Pausen durchgelesen werden. Aufgrund dessen gibt es keine Strophen und das Gedicht ist reimlos. Somit ist kein metrisches Schema oder Reimschema vorhanden. Durch das Auslassen der Reime von der Autorin wirkt das Gedicht klanglos. Dies könnte auf die Folgen des Anschließens an den Führer hindeuten, denn dadurch verliert der Mensch seinen Klang genauso wie seine Kreativität und seine Individualität. Sie sind im Einklang.
Das Gedicht scheint im Wechsel von Jambus- und Trochäus Metra geschrieben zu sein, da es zuerst aus unbetonten und betonten Versen besteht. Ein Beispiel dafür ist Vers 1: "der schrei nach führung". Ein Beispiel dafür, das danach der Trochäus folgt ist Vers 2: “obwohl sich der Mensch“. Grundsätzlich ist kein Metrisches Schema erkennbar, was im Zusammenhang mit den Inhalt bedeuten kann, das der Mensch sich nicht zu 100 Prozent dem Führer hingibt, durch sein natürlichen Instinkt und das Wehren von Zwängen (V.3), sodass der Mensch sich, wenn man sich ganz genau mit dem Gedicht befasst und somit fast in den Menschen hineinschaut, ein Funken von eigener Persönlichkeit und natürlichen, eigenen Trieben sieht und somit abwechselnde Metra erkennbar sind. Es ist also noch nicht alles verloren, wie die Hoffnung (von uns) nach zwei individuellen Persönlichkeiten von Führer und Mensch.
5.) Fazit
Das Gedicht gibt der Menschheit ein Beispiel für die freiwillige Instrumentalisierung eines Menschens. Der Mensch "schreit" nach Führung.
Trotz beengender Zwänge, gegen die sich der Mensch wehrt, entsteht ein Verlangen nach Führung: Selbst ein “schlechter” Führungsstil ist besser als gar keine Führung.
Das Gedicht, welches 2019 erschienen ist, repräsentiert die Überlastung der Menschen in der heutigen Gesellschaft und somit den Wunsch nach einem vorgegebenen und dadurch entspannteren Weg (Führung).
Es deutet auf die Folgen hin, welche durch Führung entstehen können, wie ein Klang, der seine Kreativität, Individualität und somit seine Persönlichkeit verliert.
Arbeitsauftrag: Überarbeitung von meinem Fazit mit tools.fobizz.com
Das Gedicht "Der Schrei nach Führung" von Martina Sels gibt uns ein Beispiel für die freiwillige Instrumentalisierung des Menschen. Es zeigt, wie der Mensch nach Führung verlangt, selbst wenn er sich gegen beengende Zwänge wehrt. Das Gedicht verdeutlicht, dass selbst ein "schlechter" Führungsstil immer noch besser erscheint als gar keine Führung.
Das Gedicht, das im Jahr 2019 veröffentlicht wurde, repräsentiert die Überlastung der Menschen in der heutigen Gesellschaft und ihren Wunsch nach einem vorgegebenen und dadurch entspannteren Weg, der durch Führung ermöglicht wird. Es weist auf die möglichen Folgen hin, die durch Führung entstehen können, indem es den Vergleich zu einem Klang zieht, der seine Kreativität, Individualität und somit seine Persönlichkeit verliert.
Insgesamt zeigt das Gedicht die ambivalente Natur des menschlichen Verlangens nach Führung. Es verdeutlicht die Sehnsucht nach Entlastung und Orientierung, aber auch die potenziellen Risiken, die mit der Aufgabe der eigenen Autonomie und Individualität einhergehen.