Benutzer:AlHoNSG

Aus ZUM Projektwiki

Schule: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Meine Projekte: Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10

Mein Arbeitsschwerpunkt: Emma Döltz: Hoffnung (1910) https://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-129.php#2702


Martina Sens: der schrei nach führung www.lyrikmond.de

Wie interpretiere ich ein Gedicht?

Betreut von: Benutzerin:MaFlo

Emma Döltz: Hoffnung

< Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss‎ | Lyrik im thematischen Längsschnitt

Geh’ ich abends durch die lauten Straßen,

Schleicht die graue Sorge mir zur Seit’:

Zeigt mir, mit den gichtgekrümmten Fingern,

Meiner Brüder, meiner Schwestern Leid, –

Haucht, mit ihrem giftgetränktem Atem

Den Vorübergeh’nden ins Gesicht, –

Zeigt mir Furchen in den Kinderstirnen

Und wie früh sie junge Körper bricht ...

Tret’ ich ein in die Versammlungshalle,

Bleibt die graue Sorge draußen stehn,

Denn sie wagt es nicht in so viel frohe,

Hoffnungsstarke Augen g’rad zu sehn.

Schreit’ ich nachts dann durch die stillen Straßen,

Geht die junge Hoffnung mir zur Seit’,

Und nur fern, in dunkler Häuser Schatten

Flattert scheu der Sorge graues Kleid.

1.) Der erste Eindruck

Wovon handelt das Gedicht? Welchen Eindruck macht es auf mich?

Das Gedicht handelt von einem Abend, den das lyrische Ich erlebt. Die graue Sorge tritt am Anfang ein und erzeugt somit eine düstere und negative Stimmung. Im Laufe des Gedichts tritt jedoch die Hoffnung ein, die wiederum eine frohe positive Wirkung erzielt.

2. ) Die Inhaltsangabe

Wie ist das Gedicht grundätzlich gestaltet?
Das lyrische Ich erzählt davon Abends durch die Straßen zu laufen, in Begleitung der grauen Sorge. Sie vermittelt dem lyrischen Ich negative Sachen. Jedoch folgt danach ein Eintreten in die Versammlungshalle des lyrischen Ichs, was dafür sorgt, dass die graue Sorge verschwindet. Auf dem Heimweg wird das lyrische Ich von der Hoffnung begleitet und somit bleibt die graue Sorge weg.

3a.) Inhaltsanalyse:

Wovon handelt das Gedicht konkret? Welche Erwartungen weckt die Überschrift? Welche Kernaussage/Botschaft ergibt sich aus dem Inhalt?

Das Gedicht erzählt von dem lautem Weg zur Versammlungshalle, welcher von der grauen Sorge mitgegangen wird. Sie besitzt gichtgekrümmte Finger und einen giftgetränkten Atem. Sie erinnert das lyrische Ich an seine/ihre kranken Geschwister und und macht sich in den Gesichtern der vorbeilaufenden Menschen sichtbar. Bei der Ankunft der Versammlungshalle verschwindet die graue Sorge wegen der frohen und hoffnugsvollen Augen der Menschen. Nach dem Verlassen der Versammlungshalle bleibt die Hoffnung bei dem lyrischen Ich und begleitet es auf dem stillen Heimweg. Die Sorge bleibt fern.

Durch die Überschrift erwartet man einen hoffnungsvollen Text. Zum Ende hin erfüllt das Gedicht diese Erwartungen.


3b.) Sprachanalyse:

Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen das Gedicht?

Nomen, die eine negative Stimmung erzeugen: graue Sorge (Z. 2,10,16), Häuser Schatten (Z. 15), Leid (Z. 4)

Adjektive, die eine negative Stimmung erzeugen: gichtgekrümt (Z. 3), giftgetränkt (Z. 5), dunkel (Z.15)

Nomen, die eine positive Stimmung erzeugen: Hoffnung (Titel, Z. 14)

Adjektive, die eine positive Stimmung erzeugen: hoffnungsstark (Z. 12)


Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet? Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw. Darstellung ihrer Wirkung.

laute Straßen, stille Straßen

Abends, Nachts

Metaphern: gichtgekrümmten Fingern (Z. 3), giftgetränktem Atem (Z. 5), Hoffnungsstarke Augen (Z. 12), der Sorge graues Kleid (Z. 16)


Wie ist das Gedicht syntaktisch gestaltet?


Welche anderen rhetorischen Stilmittel erkenne ich?

Metaphern: gichtgekrümmten Fingern (Z. 3), giftgetränktem Atem (Z. 5), Hoffnungsstarke Augen (Z. 12), der Sorge graues Kleid (Z. 16)


Martina Sens: der schrei nach führung

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der schrei nach führung

obwohl sich der mensch -

rein instinktiv -

gegen beengende zwänge wehrt

kann man doch immer wieder

das brüllen nach einem

verantwortungstragenden

und somit entlastenden

führer vernehmen

und führt er auch

durch grauenhafte schluchten

und verschlingende moore

so geht es sich doch leicht

mit freien schultern

und leerem kopf

1.) Der erste Eindruck

Wovon handelt das Gedicht? Welchen Eindruck macht es auf mich?

Der Mensch wehrt sich gegen beengende Zwänge, jedoch möchte er jemanden der ihm die Verantwortung abnimmt und die Führung übernimmt.

2. ) Die Inhaltsangabe

Wie ist das Gedicht grundätzlich gestaltet?

In dem Gedicht geht es um den Schrei nach Führung. Der Mensch will nicht unter Kontrolle geraten, aber er braucht etw./jmd. der die Verantwortung übernimmt und einen durchs Leben führt. So muss er sich keine Gedanken machen und kann ein Gefühl von Freiheit verspüren.

3a.) Inhaltsanalyse:

Wovon handelt das Gedicht konkret? Welche Erwartungen weckt die Überschrift? Welche Kernaussage/Botschaft ergibt sich aus dem Inhalt?

Das Gedicht handelt von dem Verlangen nach Führung was auch in der Überschrift besonders deutlich wird durch das Wort „Schrei“. Die beengenden Zwänge sprechen dagegen, jedoch ist der Wunsch nach Entlastung und dem leichtem Weg durchs Leben bedeutender. Das Gedicht von 2019 repräsentiert die Überlastung der Menschen in der heutigen Gesellschaft und somit den Wunsch nach einem vorgegebenen Weg (Führung). Auch eine "schlechte" Führung ist besser als keine Führung. Durch die Führung wird selbstständiges Denken eingeschränkt, was zu oberflächlichen Handeln und Gleichgültigkeit führt.

3b.) Sprachanalyse:

Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen das Gedicht?

„Der Schrei“ ist auffällig -> Schrei symbolisiert hohe Lautstärke, verstärkte Betonung, Wichtigkeit wird hervorgehoben

Schlüsselwörter: führen, führt, Führung und Führer

Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet? Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw. Darstellung ihrer Wirkung.

Methapern: grauenhafte Schluchten (Z. 11), verschlingende Moore (Z. 12), freie Schultern (Z. 14), leerer Kopf (Z. 15)

Wie ist das Gedicht syntaktisch gestaltet?

Das Gedicht besteht aus mehreren Enjambements (Zeilensprünge). Das gesamte Gedichte besteht nur aus einem einzigem Satz. Das Versende wird übersprungen und wird in den folgenenden Versen fortgesetzt. Man liest das Gedicht ohne Pause in einem durch.

Welche anderen rhetorischen Stilmittel erkenne ich?

Methapern: grauenhafte Schluchten (Z. 11), verschlingende Moore (Z. 12), freie Schultern (Z. 14), leerer Kopf (Z. 15)


Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus

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in diesem mietshaus wohnen wir seit einem jahr und sind hier wohlbekannt

doch stell dir vor, was ich soeben unter unsrer haustür fand

es ist ein brief von unsern nachbarn, darin steht, wir müssen raus!

sie meinen du und ich wir passen nicht, in dieses ehrenwerte haus

weil wir als paar zusammen leben und noch immer ohne trauschein sind

hat man sich gestern hier getroffen und dann hat man abgestimmt

und die gemeinschaft aller mieter schreibt uns nun „ziehen sie hier aus!“

(hey, hey, hey)


Die Strophe des Gedichts wird aus der Perspektive eines Ich- Erzählers geschrieben, der seit einem Jahr in einem Haus wohnt und nun einem Brief von seinen Nachbarn bekommt, der ihm sagt er solle ausziehen. Der Ich- Erzähler erzählt von einem „Du“ und das der Grund für den Auszug die Beziehung zwischen Ich und Du sei. Denn sie leben als Paar zusammen in dem Haus, sind jedoch nicht verheiratet. So hat die Nachbarschaft sich geeinigt und einen Brief an den Ich- Erzähler geschickt, indem steht sie sollen ausziehen.