Benutzer:AlHoNSG
Schule: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss
Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss
Meine Projekte: Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10
Mein Arbeitsschwerpunkt: Ingeborg Bachmann: Alle Tage
Martina Sens: der schrei nach führung www.lyrikmond.de
Wie interpretiere ich ein Gedicht?
Betreut von: Benutzerin:MaFlo
Ingeborg Bachmann: Alle Tage (1952)
< Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss | Lyrik im thematischen Längsschnitt
Der Krieg wird nicht mehr erklärt,
sondern fortgesetzt. Das Unerhörte
ist alltäglich geworden. Der Held
bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache
ist in die Feuerzonen gerückt.
Die Uniform des Tages ist die Geduld,
die Auszeichnung der armselige Stern
der Hoffnung über dem Herzen.
Er wird verliehen,
wenn nichts mehr geschieht,
wenn das Trommelfeuer verstummt,
wenn der Feind unsichtbar geworden ist
und der Schatten ewiger Rüstung
den Himmel bedeckt.
Er wird verliehen
für die Flucht von den Fahnen,
für die Tapferkeit vor dem Freund,
für den Verrat unwürdiger Geheimnisse
und die Nichtachtung
jeglichen Befehls.
1.) Der erste Eindruck
Wovon handelt das Gedicht? Welchen Eindruck macht es auf mich?
Es geht um einen Krieg der ausgebrochen ist. Für mich wirkt es negativ und eher hoffnungslos was nicht dem Titel entspricht.
2. ) Die Inhaltsangabe
Wie ist das Gedicht grundätzlich gestaltet?
Martina Sens: der schrei nach führung
< Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss | Lyrik im thematischen Längsschnitt
der schrei nach führung
obwohl sich der mensch -
rein instinktiv -
gegen beengende zwänge wehrt
kann man doch immer wieder
das brüllen nach einem
verantwortungstragenden
und somit entlastenden
führer vernehmen
und führt er auch
durch grauenhafte schluchten
und verschlingende moore
so geht es sich doch leicht
mit freien schultern
und leerem kopf
1.) Der erste Eindruck
Wovon handelt das Gedicht? Welchen Eindruck macht es auf mich?
Der Mensch wehrt sich gegen beengende Zwänge, jedoch möchte er jemanden der ihm die Verantwortung abnimmt und die Führung übernimmt.
2. ) Die Inhaltsangabe
Wie ist das Gedicht grundätzlich gestaltet?
In dem Gedicht geht es um den Schrei nach Führung. Der Mensch will nicht unter Kontrolle geraten, aber er braucht etw./jmd. der die Verantwortung übernimmt und einen durchs Leben führt. So muss er sich keine Gedanken machen und kann ein Gefühl von Freiheit verspüren.
3a.) Inhaltsanalyse:
Wovon handelt das Gedicht konkret? Welche Erwartungen weckt die Überschrift? Welche Kernaussage/Botschaft ergibt sich aus dem Inhalt?
Das Gedicht handelt von dem Verlangen nach Führung was auch in der Überschrift besonders deutlich wird durch das Wort „Schrei“. Die beengenden Zwänge sprechen dagegen, jedoch ist der Wunsch nach Entlastung und dem leichtem Weg durchs Leben bedeutender. Das Gedicht von 2019 repräsentiert die Überlastung der Menschen in der heutigen Gesellschaft und somit den Wunsch nach einem vorgegebenen Weg (Führung). Auch eine "schlechte" Führung ist besser als keine Führung. Durch die Führung wird selbstständiges Denken eingeschränkt, was zu oberflächlichen Handeln und Gleichgültigkeit führt.
3b.) Sprachanalyse:
Welche sprachlichen Merkmale kennzeichnen das Gedicht?
„Der Schrei“ ist auffällig -> Schrei symbolisiert hohe Lautstärke, verstärkte Betonung, Wichtigkeit wird hervorgehoben
Schlüsselwörter: führen, führt, Führung und Führer
Welche sprachlichen Mittel wurden verwendet? Benennung von Vergleichen, Metaphern, Metonymien, Symbolen usw. Darstellung ihrer Wirkung.
Methapern: grauenhafte Schluchten (Z. 11), verschlingende Moore (Z. 12), freie Schultern (Z. 14), leerer Kopf (Z. 15)
Wie ist das Gedicht syntaktisch gestaltet?
Das Gedicht besteht aus mehreren Enjambements (Zeilensprünge). Das gesamte Gedichte besteht nur aus einem einzigem Satz. Das Versende wird übersprungen und wird in den folgenenden Versen fortgesetzt. Man liest das Gedicht ohne Pause in einem durch.
Welche anderen rhetorischen Stilmittel erkenne ich?
Methapern: grauenhafte Schluchten (Z. 11), verschlingende Moore (Z. 12), freie Schultern (Z. 14), leerer Kopf (Z. 15)
Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus
< Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss | Lyrik im thematischen Längsschnitt
in diesem mietshaus wohnen wir seit einem jahr und sind hier wohlbekannt
doch stell dir vor, was ich soeben unter unsrer haustür fand
es ist ein brief von unsern nachbarn, darin steht, wir müssen raus!
sie meinen du und ich wir passen nicht, in dieses ehrenwerte haus
weil wir als paar zusammen leben und noch immer ohne trauschein sind
hat man sich gestern hier getroffen und dann hat man abgestimmt
und die gemeinschaft aller mieter schreibt uns nun „ziehen sie hier aus!“
(hey, hey, hey)
Die Strophe des Gedichts wird aus der Perspektive eines Ich- Erzählers geschrieben, der seit einem Jahr in einem Haus wohnt und nun einem Brief von seinen Nachbarn bekommt, der ihm sagt er solle ausziehen. Der Ich- Erzähler erzählt von einem „Du“ und das der Grund für den Auszug die Beziehung zwischen Ich und Du sei. Denn sie leben als Paar zusammen in dem Haus, sind jedoch nicht verheiratet. So hat die Nachbarschaft sich geeinigt und einen Brief an den Ich- Erzähler geschickt, indem steht sie sollen ausziehen.