Psychologie im Umweltschutz/Kann man Schlagzeilen auffällig und dennoch auch schon in der Schlagzeile "konstruktiv" fassen?

Aus ZUM Projektwiki


Einleitung

Viele Onlinemedien geraten im modernen digitalen Zeitalter immer mehr in die Kritik, ein unsachliches Clickbaiting zu betreiben. Das Clickbaiting soll darauf abzielen, dass die Artikel mehr Reichweite und dadurch mehr Werbeeinnahmen generieren, indem viele wichtigere Themenüberschriften durch in der Regel unwichtigere, aber mehr Aufmerksamkeit erregende Themenüberschriften, ersetzt werden.

Das Ziel dieser vorliegenden Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, inwieweit man Schlagzeilen auffällig, aber dennoch konstruktiv formulieren kann, ohne dass zu viel wichtige Themen unbeachtet bleiben.

Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, soll eine bereits vorhandene Nutzerstudie, die die Wirkung von Clickbaiting auf Leser untersuchte und ein selbstständig erstellter Fragebogen helfen.

Theoretischer Hintergrund

Im folgenden Abschnitt soll der Begriff des "Clickbaiting" näher beleuchtet werden. Dazu wird in einem ersten Schritt eine Definition erfolgen. Im Anschluss wird über die Verbreitung und Anwendung von "Clickbaiting" informiert. Zuletzt werden die Wirkungsweise und die Folgen des "Clickbaiting" untersucht und begründet.

Definition

Der Begriff Clickbaiting stammt aus den 1990er Jahren und setzt sich aus den englischen Wörtern "click" und "bait" (engl. für Köder) zusammen. (vgl. Oxford Dictionaries, o.J.)"Clickbaiting" beschreibt im Allgemeinen die Verwendung von reißerischen Überschriften im Online- und besonders im Social-Media Umfeld. Die Nutzer sollen dabei mit allen Mitteln dazu bewegt werden, einen Artikel anzuklicken. Die Herausgeber dieser Artikel bzw. Schlagzeilen arbeiten dabei mit verschiedenen Stilmitteln. Dem User wird ein überspitzter Titel angezeigt, der in dem User eine sogenannte"Curiosity gap" auslöst, die dadurch entsteht, dass der User so neugierig geworden ist, dass er sich durch den Klick auf den Artikel die restlichen Informationen zu dem Thema einholen möchte. Die Herausgeber der Artikel lassen den User sozusagen am Höhepunkt "hängen", bis dieser auf den Link des Artikels klickt, um auch den Rest der Geschichte zu erfahren. Das Clickbaiting existiert im Allgemeinen in allen Genres des Journalismus, sowohl in Online- als auch in Printmedien wie Zeitungen oder Zeitschriften. Besonders beliebte Themen für das Clickbaiting stellen emotional behaftete Themen dar, wie zum Beispiel Krankheiten, Kinder oder Tiere. Der User erfährt von der manipulativen Vorgehensweise des Clickbaitings in der Regel erst, nachdem er auf den vermeintlich interessanten Artikel geklickt hat. Das Clickbaiting läuft dabei allerdings immer relativ ähnlich ab: Das Medium nutzt strittige Themen oder Thesen von oder über andere Personen, zu denen sich nahezu jeder Nutzer bereits eine Meinung gebildet hat oder bilden wird. Besonders interessant für die User sind dabei Diskussionen über Personen, die einen allgemein sehr hohen Bekanntheitsgrad besitzen. Jede Schlagzeile wird mit sehr prägnanten Adjektiven wie "unglaublich" oder "atemberaubend"außerdem stark emotionalisiert, da diese in der Regel die sofortige Aufmerksamkeit des Lesers herbeiführen können.

Verbreitung und Anwendung

Die Technik des Clickbaiting ist daraus entstanden, dass die Online-Nachrichtenportale immer mehr auf die Steigerung der Reichweite angewiesen sind. In einer Studie untersuchten Gallur Santorun, Berta Garcia-Orosa und Lopez Garcia im Jahre 2017 die reichweitenstärksten Online-Nachrichtenportale der 28 EU- Staaten jeweils auf die Verwendung von Clickbaiting. Die Autoren stellten dabei auf jedem dieser Online-Nachrichtenportale eine regelmäßige Verwendung von Clickbaitmechanismen fest: Besonders Medien, die sich ausschließlich über Werbung finanzieren, sollen auf diese Mechanismen regelmäßig zurückgreifen. Medien, die sich über paid-content-Modelle finanzieren, sollen das Clickbaiting allgemein seltener einsetzen. Clickbait-Überschriften kommen laut der Studie

Wirkungsweise

Clickbaiting will die Nutzer durch Spannung ,Neugier oder Sensationalisierung dazu bewegen, auf einen Artikellink zu klicken (vgl. B García Orosa, S Gallur Santorun, X López García, 2017). Allgemein soll beim Leser eine sehr starke emotionale Reaktion hervorgerufen werden. Dabei würde die Art dieser Emotion keine Rolle spielen, da sowohl positive als auch negative emotionale Reaktionen die Rezipienten dazu veranlassen, den Artikel anzuklicken.(vgl. ebd.) Weiterhin sind Clickbaitüberschriften im Allgemeinen länger in ihrer Überschrift, sowohl in der Wörter- als auch in der Zeichenanzahl(vgl. Chakraborty et al.,2016). Die restliche Inhalte der Artikel sind dabei allerdings kürzer, da viele Wörter Wörter abgekürzt werden. Ein weiterer Unterschied zwischen Clickbaitartikeln und Nichtclickbaitartikeln besteht darin, dass Überschriften ohne Clickbait meist eine neutrale Perspektive einer dritten Person beschreiben, während in Clickbaitüberschriften eine direkte Ansprache an den Leser erfolgt: Ein Beispiel dafür stellt die Anrede in der ersten Person Singular dar:"Ich" oder in der dritten Person: "Er","Sie","Es". Außerdem werden Clickbaitüberschriften meistens im Präteritum formuliert und häufig durch die Verwendung von Punktuationen wie Ausrufe- oder Fragezeichen unterstrichen. Die Punktuationen sorgen beim Leser dafür, dass dieser eine scheinbare Dringlichkeit sieht, den Artikel schnell anklicken zu müssen. Außerdem arbeiten Clickbaitüberschriften mit Widersprüchen:Beispiel: "10 Gründe, warum eine gesunde Lebensweise ungesund ist".Dem Leser erscheint diese Aussage so unplausibel, dass es in ihm ein Interesse weckt, dieser Widersprüchlichkeit näher auf den Grund zu gehen und mögliche neue Informationen, die zu der Formulierung dieser Überschrift geführt haben, aufzunehmen. Auch erregen Schlagzeilen Aufmerksamkeit, die auf die Grundbedürfnisse des Menschen eingehen:Beispiel:So einfach machst du deine nächste Steuererklärung oder "So erholst du deinen Lieblingshoodie für fünf Euro billiger!" Derartige Schlagzeilen werden deshalb so gerne genutzt, weil diese eine besonders große Zielgruppe an Menschen erreicht, da jeder Mensch Grundbedürfnisse besitzt.

Folgen des Clickbaitings

Pengnate, Young & Chen (2018) untersuchten in einer Studie die Beweggründe für das vermehrt auf Onlineseiten eingesetzte Clickbaiting: "While clickbait headlines have reportedly been recognized as misleading and deceptive, if they are carefully developed and appropriately used, clickbait headlines can be considered an effective strategy to attract online users given the intense competition in today’s online market environment“ (S. 8). Das Clickbaiting hat im Allgemeinen zur Folge, dass sich nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch die Aufenthaltsdauer und die Weiterklickraten. (vgl.Sommer,2018). Allerdings ist der Begriff des Clickbaitings meist negativ behaftet. Viele Artikel, denen Clickbaits voraus gegangen waren konnten den Erwartungen des Lesers an den restlichen Inhalt nicht mehr gerecht werden.Chakraborty et al. (2016) beschrieben diesen Vorgang so:"„In the long-run, clickbaits usually don’t live up to the expectations of the readers, and leave them disappointed“. Jede Enttäuschung darüber, dass der Inhalt nicht der Überschrift gerecht wird, sorgt im Anschluss dann dafür, dass die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Besuchs dieser Website sinkt. Abschließend soll Clickbaiting damit nicht nur einem Unternehmen schaden, sondern der gesamten Branche, aus der das Unternehmen stammt.(vgl. Chen, Conroy & Rubin, 2015, S. 16).

Fragestellung und Hypothesen

Zur Überprüfung der Fragestellung, ob Schlagzeilen sowohl auffällig als auch konstruktiv verfasst werden können, werden sechs Hypothesen aufgestellt, die im Anschluss an den ausgewerteten Fragebogen verifiziert bzw. abgelehnt werden sollen.

Hypothesen

H1: Die User sehen die allgemeine Formulierung von Schlagzeilen in deutschen Print-und Onlinemedien sehr kritisch.

H2: Die Konstruktivität eines Artikels geht in keinster Weise mit der Wirksamkeit des Clickbaitings einher.

H3: Clickbait Artikel enthalten nur unwichtige Hinweise und liefern keine wichtigen Informationen, die der Leser der Überschrift sofort entnehmen kann und diesem sofort weiterhelfen.

H4: Durch die Einführung von alternativen Nutzungsmodellen wie dem paid-content-Modell kann der Einsatz von Clickbaiting durch Online-Nachrichtenmedien in Zukunft allgemein reduziert werden.

Methode

Erhebungsinstrument

Es wurde ein eigenständig angelegter Fragebogen verwendet, der ausschließlich Fragen beinhaltet, die auf die direkte Beantwortung der Fragestellung, ob Schlagzeilen sowohl auffällig als auch konstruktiv formuliert werden können, abzielen sollen.Der Fragebogen beinhaltet insgesamt 12 Fragen. Die ersten drei Fragestellungen zielen darauf ab, den allgemeinen Wissenstand und das Bewusstsein der Probanden zur Benutzung von Clickbaiting zu untersuchen. Die Fragestellungen vier, fünf und sechs sollen Auskunft über den aktuellen Meinungsstand der Probanden zum Thema Clickbaiting und den Onlinenews-Medien geben. Die Fragen sieben, acht und neun besitzen die Funktion, herauszuarbeiten, inwiefern der Einsatz von Clickbaitartikeln ein positiver Faktor für eine effizienteren Nachrichtenaufnahme der Rezipienten sein kann. Zuletzt dienen die Fragen Nummer 10,11 und 12 dazu, herauszufinden, welche notwendigen Veränderungen bei dem Einsatz von Clickbaitartikeln durchgesetzt werden sollen, um Nachrichten sowohl auffällig, als auch konstruktiv formulieren zu können.

Weiterhin wurde zur präziseren Beurteilung der Hypothesen eine bereits durchgeführte Studie von Gallur Santorun, Berta Garcia-Orosa und Lopez Garcia, die 2017 die nachrichtenstärksten Onlineportale der 28-EU-Mitgliederstaaten untersuchten, verwendet.

Untersuchungsdurchführung

Der Fragebogen wurde auf der online Umfrageplattform „Soscisurvey“ angelegt. Danach wurden der Link auf einem nicht öffentlichen "Facebook"-Profil geteilt und weiteren Personen, die nicht auf der Socialmedia-Plattform "Facebook" registriert sind, privat zugesendet. Die Zeitspanne des Umfragezeitraums betrug 2 1/2 Monate, vom 31. Dezember 2021 bis zum 15. März 2021. Zur Beantwortung der einzelnen Items wurde eine fünfstufigestufige Antwortskala verwendet, die jeweils von "überhaupt nicht zutreffend"(1) bis "voll zutreffend" (5) reicht. Im folgenden Abschnitt werden die Items aus dem Fragebogen untereinander aufgelistet:

Item 1: Ich weiß über die allgemeine Existenz von Clickbaitartikeln Bescheid.

Item 2: Mir ist bewusst, welche Clickbaitartikel als solche definiert werden können und auf welche Art sich diese von Nicht-Clickbaitartikeln unterscheiden.

Item 3: Ich verstehe die Funktion des Einsatzes von Clickbaitartikeln.

Item 4: Ich habe im Allgemeinen eine negative Einstellung gegenüber Onlinenewsseiten.

Item 5: Ich bin im Allgemeinen nicht damit einverstanden, auf welcher Weise und in welcher Anzahl mir Werbungen auf Onlinenewsseiten angezeigt werden

Item 6: Ich bin allgemein nicht damit zufrieden, auf welcher Weise und in welcher Anzahl Clickbaitartikel eingesetzt werden.

Item 7: Clickbaitartikel können mir dabei helfen, einen schnelleren Zugang zu Informationen zu erhalten.

Item 8: Clickbaitartikel verschaffen mir einen allgemein besseren Überblick über aktuelle Themen.

Item 9: Clickbaitartikel können mir dabei helfen, unwichtige Informationen von wichtigen Informationen zu unterscheiden.

Item 10: Für mich stellt das "paid-in" -Modell eine sinnvolle Alternative zur Nutzung von Medien dar, die sich über Reichweite und Werbung finanzieren.

Item 11: Ich halte es für sinnvoll, Onlinenewsseiten regelmäßiger behördlich auf Fehlmeldungen kontrollieren und gegebenenfalls sanktionieren zu lassen.

Item 12: Ich bin der Meinung, dass mehr Werbung, dafür dann allgemein allerdings weniger Clickbaiting eingesetzt werden soll.

Stichprobe

Insgesamt wurde der Fragebogen von 102 Probanden begonnen. Nach der Bereinigung  der Daten konnten 89 Fragebögen weiterhin verwendet werden. 54 der 89 Teilnehmer, die den Fragebogen vollständig abgeschlossen haben, gaben an, männlichen Geschlechts zu sein, während 35 der Teilnehmer aufführten, weiblichen oder diversen Geschlechts zu sein.Die Altersspanne der befragen Teilnehmer geht von 16-83 Jahren.6 der 89 Teilnehmer gaben an, unter 20 Jahren alt zu sein, 51 zwischen 20-30 Jahren und 32 über 30 Jahren. 4 Teilnehmer wiesen sich dabei als Schüler aus, 44 als Studenten und 25 als Selbständige, während 14 Probanden eine Anstellung auswählten. Der Rest der Probanden ( zwei Teilnehmer) war bzw. ist arbeitssuchend. In Bezug auf das Einkommen lässt sich feststellen, dass die Mehrheit der Probanden zwischen 500 und 1000 Euro verdient (40 Teilnehmer), gefolgt von einem Einkommen über 4000 Euro(19 Teilnehmer).

Ergebnisse

allgemeine Messergebnisse


Gütekriterien

Reliabilität
Definition

„Unter Reliabilität versteht man das Ausmaß, in dem ein Messverfahren das, was es misst, genau misst. Genauigkeit der Messung bedeutet dabei Messfehlerfreiheit oder geringe Messfehlerbehaftetheit“ (Amelang, Bartussek, Stemmler, Hagemann, 2006, S. 120).Reliabilität kann man am besten mit Hilfe der Re-Test- und/oder Paralleltest-Methode nachweisen. Korreliert man die beiden Untersuchungen, so erhält man den Reliabilitätskoeffizienten. Dieser liegt zwischen 0,00 und 1,00, je höher dieser Wert ist, umso reliabler ist das Instrument.Das korrelative Maß wird meist anhand der Übereinstimmung der Werte aus zwei getrennt durchgeführten Hälften des Tests, aus unterschiedlichen Formen des Tests oder bei wiederholter Durchführung des Tests gewonnen, sodass zwischen Retest-Reliabilität, Paralleltest-Reliabilität, Split-Half-Reliabilität und Konsistenzanalyse unterschieden werden muss

Die Konsistenzanalyse stellt die am häufigsten verwendete Methode der Reliabilitätsschätzung einer Skala dar. Dabei wird Konsistenz über Cronbachs Alpha bestimmt.

Mit der Retest-Reliabilität wird untersucht, ob das Messinstrument über die Zeit hinweg stabil misst. Um sie zu berechnen wird das Messinstrument also an zwei oder mehr Zeitpunkten an den gleichen Probanden erhoben und die Korrelation der Messungen berechnet. Je nach Variablentyp und Anzahl der Messungen wird das passende Maß verwendet, siehe folgende Tabelle. Werte ab 0,7 gelten als akzeptabel, ab 0,8 als gut (Bühner, 2011).

Split-Half-Reliabilität: Besteht ein Testverfahren aus einer größeren Anzahl von Items, so kann die Reliabilität auch über die Splithalf-(Testhalbierungs-)Reliabilität geschätzt werden. Hierzu werden die Items dieses Tests in zwei möglichst parallele Testhälften aufgeteilt und die Korrelation der beiden Testhälften bestimmt.(vgl. ebd.)

Berechnung und Bewertung
Validität
Defintion

Die Validität (Gültigkeit) gibt die Eignung eines Messverfahrens oder einer Frage bezüglich ihrer Zielsetzung an. Eine Messung oder Befragung ist valide, wenn die erhobenen Werte geeignete Kennzahlen für die zu untersuchende Fragestellung liefern. Die Überprüfung der Gültigkeit wird mithilfe der Korrelation mit einem Außenkriterium vorgenommen. Es gibt drei Validitätsarten, unter denen es zu unterscheiden gilt: die Kontentvalidität, die Kriteriums- validität und die Konstruktvalidität.

Die Kontentvalidität oder auch Inhaltsvalidität ist dann gegeben, wenn der Inhalt der TestItems das zu messende Konstrukt in seinen wichtigsten Aspekten erschöpfend erfasst. Diese Methode beruht auf einer inhaltlichen Analyse des Messverfahrens, um festzustellen, ob der Itempool eines Tests den zu messenden Merkmalsbereich, wie beispielsweise den Wissensstand in einem bestimmten Stoffgebiet, auch tatsächlich hinreichend genau repräsentiert.Die Kontentvalidität ist umso höher, je besser die Test-Items die Grundgesamtheit der Items repräsentieren. Sie findet Anwendung bei Schulleistungstests und schriftlichen Klassenarbeiten. Dabei versucht der Lehrer für diese schriftlichen Tests solche Aufgaben zusammenzustellen, aus deren richtiger Beantwortung er auf den spezifischen Lernerfolg bei jedem Schüler schließen kann. (vgl. Stangl, 2021).

Kriteriumsvalidität liegt vor, wenn die Messungen mit einer anderen konstruktvaliden Messung (dem Kriterium) hoch korrelieren. Wird die Konstruktvalidität nur über die Kriteriumsvalidität definiert, besteht die Gefahr eines Zirkelschlusses (Test A ist valide, weil er mit Test B korreliert, der mit Test C korreliert, der mit Test A korreliert); betrachtet man es aber so, dass alle Tests konstruktkonform miteinander korrelieren (nomologisches Netzwerk), dann ist dies ein stärkerer Validitätsnachweis als eine paarweise Validierung von Messungen. (vgl. ebd., 2021).

Konstruktvalidität liegt dann vor, wenn Messungen das erfassen, was sie erfassen sollen . Werden aus einem Konstrukt Hypothesen abgeleitet, dann bedeutet eine hohe Konstruktvalidität die gute empirische Bestätigung dieser Hypothesen. Eine geringe Konstruktvalidität spricht nicht unbedingt gegen die Messung, sie kann auch gegen das Konstrukt an sich sprechen. Diese Form der Validität setzt also gesichertes Wissen um das Konstrukt voraus, also Kenntnis der zugehörigen Theorien und der einschlägigen Befunde (vgl. ebd., 2021).

Berechnung und Bewertung
Objektivität
Definition

Objektivität ist dann gegeben, wenn ein Untersuchungsergebnis in Durchführung, Auswertung und Interpretation vom Untersuchungsleiter nicht beeinflusst wird, oder mehr noch, wenn mehrere unabhängige Experten gleiche Ergebnisse erzielen. Kern der Durchführungsobjektivität ist, dass das Untersuchungsergebnis vom Anwender unbeeinflusst bleibt. Das Maß der Objektivität kennt drei Dimensionen: Die Durchführungsobjektivität, die Auswertungsobjektivität und die Interpretationsobjektivität.

Die Durchführungsobjektivität bezieht sich auf den Einfluss der Person, die deine Messung tatsächlich durchführt.Um die Durchführungsobjektivität zu gewährleisten, sollte der Durchführende des Fragebogens mit standardisierten Messinstrumenten arbeiten. Außerdem muss der Durchführende sicherstellen, dass alle Teilnehmenden unter den gleichen Bedingungen geprüft werden.

Die Auswertungsobjektivität bezieht sich auf den Einfluss der Person, die deine Untersuchung auswertet.Um die Auswertungsobjektivität sicherzustellen, ist es wichtig, dass die Auswertung nach klaren Regeln erfolgt und nicht von der Verfassung der Durchführenden abhängig ist.

Die Interpretationsobjektivität bezieht sich auf den Einfluss der Person, die deine Ergebnisse interpretiert. Um die Interpretationsobjektivität zu gewährleisten, kann es nützlich sein, die Interpretation von mehreren Personen durchführen zu lassen. So kann man prüfen, ob diese Personen auf die gleichen Ergebnisse kommen, und dafür sorgen, dass es keine individuelle Deutung einer Person gibt. Es muss sichergestellt werden, dass die Interpretation nur eindeutige Schlüsse zulässt.(vgl.)

Berechnung und Bewertung


Hypothesenüberprüfung

H1: Die Hypothese kann nahezu vollständig verifiziert werden.

H2: Die Hypothese kann nicht vollständig verifiziert werden.

H3: Die Hypothese kann weder vollständig verifiziert- noch falsifiziert werden

H4: Die Hypothese vier kann vollständig verifiziert werden.



Ergebnisvergleich


Diskussion

Limitationen

Die zentrale Limitation der vorliegenden Arbeit ergibt sich aus der Stichprobe der Teilnehmer der Umfrage. Es besteht kein ausgeglichenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen/diversen Teilnehmern. Außerdem nehmen nur sehr wenige junge Personen (5 Probanden <20 Jahren) an der Umfrage Teil und dafür umso mehr Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren (51 Probanden). Weiterhin wurde der Zugangslink zu der Umfrage nicht auf einem öffentlichen Facebook-Profil, sondern auf einem privaten Profil, was dazu führte, dass nur Personen, die mit der Person des Facebook-Profils bekannt, sind an der Umfrage teilnahmen, bzw. Personen, denen der Zugangslink privat zugesendet wurde. Weiterhin gilt es zu beachten, dass die Teilnehmer des Fragebogens ausschließlich aus ihren eigenen vergangenen Erfahrungen bei der Nutzung von Online-Nachrichtenportalen berichten und nicht vom Verfasser dieser Arbeit teilnehmend bei dem Konsum dieser Online-Nachrichten beobachtet bzw. aktiv über einen längeren Zeitraum experimental getestet wurden.


Ausblick

Allgemein gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass die regelmäßige Benutzung von Clickbaitartikeln in Zukunft abnehmen wird, da es bis heute für Onlinenewsunternehmen kein ähnliches Modell gibt, welches sich in finanzieller Hinsicht auch nur annähernd dem Modell der Finanzierung durch Werbeeinnahmen nähert. Das paid-in Modell, welches von immer mehr Onlinenewsseiten getestet und angewendet wird, stellt im Allgemeinen eine vernünftige Alternative zum Clickbaiting dar, scheint den Konsumenten allerdings verhältnismäßig zu teuer. Die paid-in Modelle haben allgemein den Vorteil, das dem Rezipienten während des Nachrichtenkonsums gar keine Werbeblöcke angezeigt werden und die Titel der Artikel nicht darauf abzielen, angeklickt zu werden. Dadurch, dass die Titel nicht wie Clickbaittitel geschrieben werden müssen, nimmt der allgemeine Informationsgehalt und die Qualität der Überschrift zu. Die Alternative, mehr Werbeblöcke und dafür weniger Clickbaiting einzusetzen, stößt bei den Befragten des Fragebogens eher auf Unverständnis(durchschnittlich 2,8). Eine allgemein strengere Kontrolle und ein verstärkter Einsatz von Sanktionen bei einer zu starken Diskrepanz zwischen der Überschrift und dem restlichen Inhalt eher auf Zustimmung (durchschnittlich 4,2). Da das Clickbaiting vorerst einmal Teil der Berichterstattung in den Onlinenewsmedien bleiben wird, gilt dieser Ansatz der Veränderung/ Verbesserung am effizientesten, um Schlagzeilen sowohl auffällig als auch konstruktiv formuliert werden können.

Literatur- und Quellenverzeichnis

Amelang, M., Bartussek, D., Stemmler, G. & Hagemann, D. (2006): Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung (6. Aufl.). Kohlhammer, Stuttgart.

Markus Bühner (2011) Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion, 3. Auflage, Pearson, München.

Moosbrugger, H. & Kelava, A. (2007). Testtheorie und Fragebogenkonstruktion. Heidelberg: Springer.

Alle der unten aufgelisteten Internetquellen wurden zuletzt am 31.3.2021 abgerufen.

B García Orosa, S Gallur Santorun, X López García (2017): “Use of clickbait in the online news media of the 28 EU member countries”. Revista Latina de Comunicación Social, 72, pp. 1.261 to 1.277. Abgerufen unter:http://www.revistalatinacs.org/072paper/1218/RLCS-paper1218en.pdf

Scacco, Joshua M. & Muddiman, Ashley (o.J.). Investigating the influence of „clickbait“ news headlines. Abgerufen unter: https://mediaengagement.org/research/clickbait-headlines/

Studie zur Nutzung von Clickbait in den Online-Nachrichtenportalen der 28 EU-Staaten. Abgerufen unter: http://www.revistalatinacs.org/072paper/1218/RLCS-paper1218en.pdf

Umfrage zu Nutzung des Internet für aktuelle Nachrichten und Informationen bis 2020. Abgerufen unter:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183128/umfrage/nachrichten-und-informationen---internetnutzung/

Sorgen über und Bemerken von Medienphänomenen weltweit(2018). Abgerufen unter:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1060215/umfrage/sorgen-ueber-und-bemerken-von-medienphaenomenen-weltweit/

Anteil der Nutzer von Werbeblockern unter Internetnutzern in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2017 sowie eine Prognose bis 2019. Abgerufen unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/911968/umfrage/anteil-der-nutzer-von- adblockern-unter-internetnutzern-in-deutschland/.

ARD ZDF Onlinestudie (2019). Onlinenutzung. Nutzungsdauern konkreter Tätigkeiten im Internet 2018. abgerufen unter: http://www.ard-zdf- onlinestudie.de/onlinenutzung/nutzungsdauer/nach-taetigkeiten/.


Stangl, W. (2021). Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.Abgerufen unter: https://lexikon.stangl.eu/1904/kriteriumsvaliditaet

Stangl, W. (2021). Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. Abgerufen unter: https://lexikon.stangl.eu/8557/konstruktvaliditaet/

Stangl, W. (2021).Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik: https://lexikon.stangl.eu/4990/reliabilitaet-zuverlaessigkeit