Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935):''' ''Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.''[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt#cite%20note-1|[1]]]
'''Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935):''' ''Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.''[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt#cite%20note-1|[1]]]
{{Box|Arbeitsauftrag|Wähle zwei Gedichte aus, die du interpretieren willst.|Arbeitsmethode}}


=== Gedichtauswahl ===


Ernst Jandl: My own song (1966)
===== Ernst Jandl: My own song (1966) =====
 
Heinrich Heine: Die schlesischen Weber
 
Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus
 
Karat: Über sieben Brücken musst du gehen
 
Emma Döltz: Hoffnung
 
Annemarie Bergmeister: Aus der Kurstadt-Chronik
 
Annemone von Berg: Vertreibung aus dem Paradies
 
Veronika Bauer: Muttertag
 
Martina Sens: der schrei nach führung
 
Samira Schogofa: Das war‘s dann


===== Heinrich Heine: Die schlesischen Weber =====


===== Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus =====


Ernst Jandl: My own song (1966)
===== Karat: Über sieben Brücken musst du gehen =====


Heinrich Heine: Die schlesischen Weber
===== Emma Döltz: Hoffnung =====


Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus
===== Annemarie Bergmeister: Aus der Kurstadt-Chronik =====


Karat: Über sieben Brücken musst du gehen
===== Annemone von Berg: Vertreibung aus dem Paradies =====


Emma Döltz: Hoffnung
===== Veronika Bauer: Muttertag =====
 
Annemarie Bergmeister: Aus der Kurstadt-Chronik
 
Annemone von Berg: Vertreibung aus dem Paradies
 
Veronika Bauer: Muttertag
 
Martina Sens: der schrei nach führung
 
Samira Schogofa: Das war‘s dann
 
 
{{Box|Arbeitsauftrag|Wähle zwei Gedichte aus, die du interpretieren willst.|Arbeitsmethode}}


===== Martina Sens: der schrei nach führung =====


{{Box|Info|[[[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?|Wie interpretiere ich ein Gedicht?]]]]|Kurzinfo}}
===== Samira Schogofa: Das war‘s dann =====
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Version vom 5. Oktober 2023, 20:52 Uhr

Bertolt Brecht: Über das Zerpflücken von Gedichten (ca. 1935): Der Laie hat für gewöhnlich, sofern er ein Liebhaber von Gedichten ist, einen lebhaften Widerwillen gegen das, was man das Zerpflücken von Gedichten nennt, ein Heranführen kalter Logik, Herausreißen von Wörtern und Bildern aus diesen zarten blütenhaften Gebilden. Demgegenüber muss gesagt werden, daß nicht einmal Blumen welken, wenn man in sie hineinsticht. Gedichte sind, wenn sie überhaupt lebensfähig sind, ganz besonders lebensfähig und können die eingreifendsten Operationen überstehen. [...] Der Laie vergißt, wenn er Gedichte für unnahbar hält, daß der Lyriker zwar mit ihm jene leichten Stimmungen, die er haben kann, teilen mag, daß aber ihre Formulierung in einem Gedicht ein Arbeitsvorgang ist und das Gedicht eben etwas zum Verweilen gebrachtes Flüchtiges ist, also etwas verhältnismäßig Massives, Materielles. Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm nicht wirklich nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke eine Rose und jedes Blatt ist schön.[1]

Arbeitsauftrag
Wähle zwei Gedichte aus, die du interpretieren willst.

Gedichtauswahl

Ernst Jandl: My own song (1966)
Heinrich Heine: Die schlesischen Weber
Udo Jürgens: Das ehrenwerte Haus
Karat: Über sieben Brücken musst du gehen
Emma Döltz: Hoffnung
Annemarie Bergmeister: Aus der Kurstadt-Chronik
Annemone von Berg: Vertreibung aus dem Paradies
Veronika Bauer: Muttertag
Martina Sens: der schrei nach führung
Samira Schogofa: Das war‘s dann