Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Mascha Kaléko: Heimweh, wonach?: Unterschied zwischen den Versionen

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aus: Gisela Zoch-Westphal (Hg.): Mascha Kaléko: Mein Lied geht weiter. 100 Gedichte. dtv: 2077.
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{{Box|Interpretation|* [[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?#1..29%20Der%20erste%20Eindruck|1.) Der erste Eindruck]]
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=== Heimweh, wonach? ===
Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“.
Denn die alte Heimat gibt es kaum.
Wenn ich Heimweh sage, mein ich viel:
Was uns lange drückte im Exil.
Fremde sind wir nun im Heimatsort.
Nur das „Weh“, es blieb.
Das „Heim“ ist fort.
==== Analyse: ====
===== Der erste Eindruck =====
Das Gedicht wirkt auf mich ergreifend, traurig und zutiefst bedrückend. Nach dem ersten Lesen kommen mir viele Anreize in den Kopf. Es wird hier eine Leere, gefüllt mit Trauer und tiefem Leid, dargestellt. Nach dem lesen sehe ich ein Kind mit einem Kuscheltier in der Hand vor mir stehen, welches alleine vor Ruinen und zerbombten Städten steht. Es hat getrocknete Tränen am Gesicht und einen kleinen Koffer in der Hand. Dieses Kind hat eine Schleife im Haar und sieht fehl am Platz aus. Das Thema dieses Gedichtes könnte der Schmerz der Heimatlosigkeit nach dem 2. Weltkrieg sein.
===== Die Inhaltsangabe =====
Das Gedicht erzählt eine Geschichte von einer Person, welche kein zu Hause mehr hat und sich heimatlos fühlt. Es berichtet davon, dass die Heimat der Person nicht mehr existiert, weiter noch. Das diese Heimat nur noch ein Traum ist und die reale Welt sich nicht nach einem wohligen Gefühl des zu Hauses richtet. Das Gedicht berichtete davon, dass alleine der Gedanken an das Heim schmerzt.
===== Inhaltsanalyse =====
In dem ersten Vers geht es darum, dass der Wunsch '''der Dichterin''' wieder nach Hause zu gelangen sehr surreal ist. So surreal, dass es vielmehr einem Wunsch als der Realität entspricht. Ihre Heimat ist nicht mehr greifbar, daher hat sie zwar eine Wunschvorstellung, allerdings ist und wird dies eine reine Vorstellung und Erinnerung bleiben?
Die Dichterin beschreibt in dem zweiten Vers des Gedichtes, das Gefühl ihr Zuhause nicht mehr wiederzuerkennen. Das vertraute ist ein Blick in die Vergangenheit.
In dem dritten Vers erklärt die Dichterin, dass der Begriff der Heimat ist, welcher weit gedeutet werden kann und muss um ihn verstehen zu können. Für sie persönlich bedeutet es viel zu sagen mit einem Wort.
In dem vierten Vers erzählt sie von den Erfahrungen, welche sie mit ihrer einst so geliebten Heimat gemacht hat. Ihre Heimat hat sie bis ins Exil gedrückt und sich gegen sie gestellt. Heimat bedeuten für sie nicht nur schöne Erinnerungen.
Der fünfte Vers berichtet uns, dass der Ort, wo man sich zu Hause gefühlt hat sich gegen einen gestellt hat. Er ist zu lesen mit dem vierten Vers in Kombination bedeutet es, dass durch den Exil das Gefühl der Fremde in der eigenen Heimat hochkommt.
Der sechste Vers erläutert, dass von dem Gedanken an die eigne Heimat nur der Schmerz geblieben, jedoch nicht mehr die positiven Assoziationen und der Wunsch zurück zukehren.
Der siebte Vers schließt damit ab, dass er noch einmal vor Augen ruft, dass die positiven Assoziationen, die man an sein zu Hause verknüpft verschwunden sind. Es ist kein Wunsch geblieben zurückzukehren.
Die Aussagen des Gedichtes erzeugen eine erdrückende Stimmung und ein starkes Mitgefühl für die Dichterin. Dieses melancholische Gefühl steigert sich und wandelt sich. Das Gedicht fängt mit der Erzeugung von viel Trauer und Mitgefühl an. Es kommt ein niedergeschlagenes Gefühl hinzu und am Ende artet dieses in zusätzlicher Wut aus.
Die Überschrift dieses Gedichtes ist als rhetorische Frage formuliert, welche durch den Text und Inhalt des Gedichtes weiterausgeführt wird.
Die Kernaussage des Gedichtes ist, dass der Begriff Heimat sich drastisch und schnell verändern kann. Sowie das der Gedanke an eine Heimat eine Assoziation im Gehirn ist, welche in diesem Fall alleine steht.
# Vers: Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“. - Der Wunsch wieder nach Hause zu gelangen ist so surreal, dass er einem Traum entspricht. Ihre Heimat ist nicht mehr greifbar. Dies ist ihr bewusst. In der Realität ist ihr klar und deutlich, dass das Heimische nicht mehr existiert. - melancholisches Gefühl erzeugt
# Vers: Denn die alte Heimat gibt es kaum. - Die vertraute Heimat ist ein Blick in die Vergangenheit. Da diese im Jetzt nicht mehr wiederzuerkennen ist, bzw. nicht mehr existiert.- Tristesse
# Vers: Wenn ich Heimweh sage, mein ich viel: - Für die Sprecherin bedeutet der Begriff der Heimat viel. vielsagend
# Vers: Was uns lange drückte im Exil. - Die Heimat stellt sich gegen einen und ist vielleicht gar nicht so toll.- Mitgefühl
# Vers: Fremde sind wir nun im Heimatsort. - Der Ort, wo man seine Heimat hat, wo man zu Hause ist
# Vers: Nur das „Weh“, es blieb.- Von dem Gedanken an Heimat ist nur der Schmerz geblieben. Nicht doch die positiven Assoziationen.
# Vers: Das „Heim“ ist fort.- Die Erinnerung an Heimat ist das einzige was bleibt.


Interpretiert von [[Benutzer:ChANSG|ChANSG]]
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Aktuelle Version vom 12. November 2023, 17:03 Uhr

Heimweh, wonach?

Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“.

Denn die alte Heimat gibt es kaum.

Wenn ich Heimweh sage, mein ich viel:

Was uns lange drückte im Exil.

Fremde sind wir nun im Heimatsort.

Nur das „Weh“, es blieb.

Das „Heim“ ist fort.

aus: Gisela Zoch-Westphal (Hg.): Mascha Kaléko: Mein Lied geht weiter. 100 Gedichte. dtv: 2077.




Heimweh, wonach?

Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“.

Denn die alte Heimat gibt es kaum.

Wenn ich Heimweh sage, mein ich viel:

Was uns lange drückte im Exil.

Fremde sind wir nun im Heimatsort.

Nur das „Weh“, es blieb.

Das „Heim“ ist fort.

Analyse:

Der erste Eindruck

Das Gedicht wirkt auf mich ergreifend, traurig und zutiefst bedrückend. Nach dem ersten Lesen kommen mir viele Anreize in den Kopf. Es wird hier eine Leere, gefüllt mit Trauer und tiefem Leid, dargestellt. Nach dem lesen sehe ich ein Kind mit einem Kuscheltier in der Hand vor mir stehen, welches alleine vor Ruinen und zerbombten Städten steht. Es hat getrocknete Tränen am Gesicht und einen kleinen Koffer in der Hand. Dieses Kind hat eine Schleife im Haar und sieht fehl am Platz aus. Das Thema dieses Gedichtes könnte der Schmerz der Heimatlosigkeit nach dem 2. Weltkrieg sein.

Die Inhaltsangabe

Das Gedicht erzählt eine Geschichte von einer Person, welche kein zu Hause mehr hat und sich heimatlos fühlt. Es berichtet davon, dass die Heimat der Person nicht mehr existiert, weiter noch. Das diese Heimat nur noch ein Traum ist und die reale Welt sich nicht nach einem wohligen Gefühl des zu Hauses richtet. Das Gedicht berichtete davon, dass alleine der Gedanken an das Heim schmerzt.

Inhaltsanalyse

In dem ersten Vers geht es darum, dass der Wunsch der Dichterin wieder nach Hause zu gelangen sehr surreal ist. So surreal, dass es vielmehr einem Wunsch als der Realität entspricht. Ihre Heimat ist nicht mehr greifbar, daher hat sie zwar eine Wunschvorstellung, allerdings ist und wird dies eine reine Vorstellung und Erinnerung bleiben?

Die Dichterin beschreibt in dem zweiten Vers des Gedichtes, das Gefühl ihr Zuhause nicht mehr wiederzuerkennen. Das vertraute ist ein Blick in die Vergangenheit.

In dem dritten Vers erklärt die Dichterin, dass der Begriff der Heimat ist, welcher weit gedeutet werden kann und muss um ihn verstehen zu können. Für sie persönlich bedeutet es viel zu sagen mit einem Wort.

In dem vierten Vers erzählt sie von den Erfahrungen, welche sie mit ihrer einst so geliebten Heimat gemacht hat. Ihre Heimat hat sie bis ins Exil gedrückt und sich gegen sie gestellt. Heimat bedeuten für sie nicht nur schöne Erinnerungen.

Der fünfte Vers berichtet uns, dass der Ort, wo man sich zu Hause gefühlt hat sich gegen einen gestellt hat. Er ist zu lesen mit dem vierten Vers in Kombination bedeutet es, dass durch den Exil das Gefühl der Fremde in der eigenen Heimat hochkommt.

Der sechste Vers erläutert, dass von dem Gedanken an die eigne Heimat nur der Schmerz geblieben, jedoch nicht mehr die positiven Assoziationen und der Wunsch zurück zukehren.

Der siebte Vers schließt damit ab, dass er noch einmal vor Augen ruft, dass die positiven Assoziationen, die man an sein zu Hause verknüpft verschwunden sind. Es ist kein Wunsch geblieben zurückzukehren.

Die Aussagen des Gedichtes erzeugen eine erdrückende Stimmung und ein starkes Mitgefühl für die Dichterin. Dieses melancholische Gefühl steigert sich und wandelt sich. Das Gedicht fängt mit der Erzeugung von viel Trauer und Mitgefühl an. Es kommt ein niedergeschlagenes Gefühl hinzu und am Ende artet dieses in zusätzlicher Wut aus.

Die Überschrift dieses Gedichtes ist als rhetorische Frage formuliert, welche durch den Text und Inhalt des Gedichtes weiterausgeführt wird.

Die Kernaussage des Gedichtes ist, dass der Begriff Heimat sich drastisch und schnell verändern kann. Sowie das der Gedanke an eine Heimat eine Assoziation im Gehirn ist, welche in diesem Fall alleine steht.

  1. Vers: Wenn ich „Heimweh“ sage, sag ich „Traum“. - Der Wunsch wieder nach Hause zu gelangen ist so surreal, dass er einem Traum entspricht. Ihre Heimat ist nicht mehr greifbar. Dies ist ihr bewusst. In der Realität ist ihr klar und deutlich, dass das Heimische nicht mehr existiert. - melancholisches Gefühl erzeugt
  2. Vers: Denn die alte Heimat gibt es kaum. - Die vertraute Heimat ist ein Blick in die Vergangenheit. Da diese im Jetzt nicht mehr wiederzuerkennen ist, bzw. nicht mehr existiert.- Tristesse
  3. Vers: Wenn ich Heimweh sage, mein ich viel: - Für die Sprecherin bedeutet der Begriff der Heimat viel. vielsagend
  4. Vers: Was uns lange drückte im Exil. - Die Heimat stellt sich gegen einen und ist vielleicht gar nicht so toll.- Mitgefühl
  5. Vers: Fremde sind wir nun im Heimatsort. - Der Ort, wo man seine Heimat hat, wo man zu Hause ist
  6. Vers: Nur das „Weh“, es blieb.- Von dem Gedanken an Heimat ist nur der Schmerz geblieben. Nicht doch die positiven Assoziationen.
  7. Vers: Das „Heim“ ist fort.- Die Erinnerung an Heimat ist das einzige was bleibt.

Interpretiert von ChANSG