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=[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion/Emma Döltz: Hoffnung|Emma Döltz: Hoffnung]]=
=Ingeborg Bachmann: Alle Tage=
Der Krieg wird nicht mehr erklärt,
Der Krieg wird nicht mehr erklärt,


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jeglichen Befehls.
jeglichen Befehls.


aus: : https://de.wikipedia.org/wiki/Emma_D%C3%B6ltz ''Die Neue Welt. Illustriertes Unterhaltungsblatt''. Hamburg 1909, Nr. 31, S. 246.[[Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10#cite%20note-2|[2]]]
Linkadresse zu diesem Gedicht: https://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-129.php#2702


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Version vom 12. November 2023, 15:40 Uhr

Schule: Nelly-Sachs-Gymnasium

Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Meine Projekte: Rebellion– ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10

Mein Tätigkeitsschwerpunkt: Ingeborg Bachmann: Alle Tage, Ernst Jandl: My own song

Wie interpretiere ich ein Gedicht?

Betreut von: Benutzerin:MaFlo


Ingeborg Bachmann: Alle Tage

Der Krieg wird nicht mehr erklärt,

sondern fortgesetzt. Das Unerhörte

ist alltäglich geworden. Der Held

bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache

ist in die Feuerzonen gerückt.

Die Uniform des Tages ist die Geduld,

die Auszeichnung der armselige Stern

der Hoffnung über dem Herzen.

Er wird verliehen,

wenn nichts mehr geschieht,

wenn das Trommelfeuer verstummt,

wenn der Feind unsichtbar geworden ist

und der Schatten ewiger Rüstung

den Himmel bedeckt.

Er wird verliehen

für die Flucht von den Fahnen,

für die Tapferkeit vor dem Freund,

für den Verrat unwürdiger Geheimnisse

und die Nichtachtung

jeglichen Befehls.



1.) Der erste Eindruck

Der Text zeigt die Verzweiflung mit der Situation, dem Krieg und schaut gleichzeitig auch in die Zukunft. Dabei wirkt das Gedicht düster aber auch hoffnungsvoll auf eine Wende auf mich.

2. ) Die Inhaltsangabe

Das Gedicht beschreibt zuerst die Situation des Krieges unter anderem, dass einfach nur noch gekämpft wird ohne den Grund zu rechtfertigen. In einer Art zweiten und dritten Strophe werden die Bedingungen aufgezählt unter denen der armselige Stern der Hoffnung verliehen wird bzw. die Empfänger der Auszeichnung.

3a.) Inhaltsanalyse

In den Versen 1-5 wird von einem unerhörtem Krieg geschrieben, der alltäglich geworden ist und in welchem die Kämpfer die Schwachen sind. Diese Situation wirkt wie eine Akzeptanz in der Verzweiflung. Dabei wird eine hoffnungslose, sowie ernüchternde Stimmung erweckt. In den nächsten drei Versen wird auf die alltägliche Geduld auf das Ziel des armseligens Sterns der Hoffnung hingewiesen. Dies hat die Wirkung, dass man Mitleid bekommt sowie um eine starke Besserung hofft. Die darauf folgenden Verse hinterlassen eine hoffnungsvollere, wenn auch direkte Stimmung und erzeugen eine entschlossene sowie auffordernde Wirkung. Diese Verse handeln von den möglichen Schritten um den armseligen Stern der Hoffnung verleihen zu können, wie z.B. das Verstummen der Trommelfeuer, dem Verschwinden der Feinde und oder das Missachten jeglicher Befehle.

Das Gedicht erweckt zwar nicht oft das Gefühl von Hoffnung (sowie man es vom Titel erwarten würde), versucht allerdings zu ergründen unter welchen Bedingungen Hoffnung entstehen könnte. So ist der Titel eher ein Blick in die Zukunft als die Wirkung des Textes.

Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ziehen, dass Hoffnung in so einer Kriegssituation erst erkennbar ist sobald nichts Derartiges mehr geschieht.

Sprachanalyse

Die Wortfelder in diesem Gedicht sind teilweise widersprüchlich und erzeugen somit auch gegensätzliche Emotionen, welche den Gesamteindruck nicht deutlich positiv bzw. negativ definieren lassen. Beispiele dazu sind die eher negativ konnotierten Worte „das Unerhörte“, „der Schwache“, „Feuerzone“, „armselig“ im Vergleich zu positiveren Substantiven: „Stern der Hoffnung“, „Herz(…)“, „Held“. Diese Worte erwecken bei mir im Gegensatz zu der eher verzweifelten, bedrohten und leidenden Wirkung, eine warme, hoffnungsvolle Stimmung, jedoch nur alleinstehend. Im inhaltlichen Zusammenhang bedeuten Textausschnitte wie „der armselige Stern der Hoffnung“ oder „die Geduld als Uniform des Tages“ den mangelnden Fortschritt in eine Welt ohne Krieg sowie die Trübseligkeit/ Trostlosigkeit. „Die Auszeichnung“, die verliehen werden soll ist eine symbolische Darstellung, die uns einen anschaulicheren Einblick erlaubt. Außerdem bewirkt in dem Gedicht eine Anapher („Er wird verliehen“) das bereits erwähnte noch einmal zu betonen und zu verdeutlichen um was es geht. Dadurch, dass nachdem ein und dasselbe geschrieben wurde trotzdem anderer Inhalt folgt, wird die Vielfältigkeit (in diesem Fall der Auszeichnung) hervorgehoben. Die Syntax ist nicht auffällig. Metaphern wie „Die Uniform des Tages ist die Geduld“ und „der Schatten der ewigen Rüstung“ erzeugen nicht nur Spannung und stellen die Absurdität des Krieges da, sondern schaffen es auch Bilder zumalen. Desweiteren bewirken diese rhetorischen Mittel eine gewisse Vielfalt rund um das Thema Hoffnung.

Insgesamt ist das Thema „Hoffnung“ mit teilweise düsteren Bildern umrandet und lässt uns mit einer Erzählung zum reinversetzten und nachdenken zurück. Dabei wird mit einer kritischen Perspektive auf den Krieg geschaut, also ursprünglich moralisch angesehenen Taten, umgekehrt (Heldenrolle/ Schwächling). All das verleiht dem Gedicht eine bizarre Note. Zuletzt werden wir zurückgelassen mit einer dunklen Vision, welche auf eine schwierige Nachkriegszeit hindeuten könnte.

Formanalyse

Das Gedicht „Hoffnung“ besitzt eine freie Versform, dabei gibt es kein festgelegtes Metrum (der Jambus ist überwiegend) oder Reimschema. Diese Form ermöglicht es dem Autor größere Freiheit in der sprachlichen Gestaltung zu erlangen und in diesem Fall die Vielschichtigkeit des Themas besser ausdrücken zu können. Außerdem können dadurch besser bildliche Darstellungen sowie die Tiefe/ Gegensätze wiedergegeben werden. Der Text enthält keine Strophen, da es keine bestimmte Reihenfolge einer Handlung gibt und die Situation nicht gedanklich voneinander getrennt werden soll. Die im mitten des Satzes gesetzten Absätze erzeugen den Effekt länger über das jeweilige Substantiv nachzudenken und es somit auch mehr zu betonen. Auch werden die Aufzählungen durch Absätze getrennt und gegliedert, dadurch gibt es eine klare Struktur. Die offene Form des Gedichtes gleicht sich mit dem Inhalt, da das Ende ein offenes und unklares ist.

Ernst Jandl: My own song (1966)

my own song

ich will nicht sein

so wie ihr mich wollt

ich will nicht ihr sein

so wie ihr mich wollt

ich will nicht sein wie ihr

so wie ihr mich wollt

ich will nicht sein wie ihr seid

so wie ihr mich wollt

ich will nicht sein wie ihr sein wollt

so wie ihr mich wollt

nicht wie ihr mich wollt

wie ich sein will will ich sein

nicht wie ihr mich wollt

wie ich bin will ich sein

nicht wie ihr mich wollt

wie ich will ich sein

nicht wie ihr mich wollt

ich will ich sein

nicht wie ihr mich wollt will ich sein

ich will sein.

aus: Ernst Jandl: poetische werke 8. Luchterhand Verlag, München 1997

http://www.planetlyrik.de/lyrikkalender/ernst-jandls-gedicht-my-own-song/


1.) Der erste Eindruck

Das Gedicht könnte sich mit der Auseinandersetzung des eigenen Ichs und der Selbstverwirklichung befassen. Auf den ersten Eindruck wirkt der Text auf mich sehr selbstbestimmt sowie trotz einfacher Sprache komplex.

2. ) Die Inhaltsangabe

Beschrieben wird ein Gedanke oder auch eine Art Rede bestehend aus dem Wunsch man selber zu sein. Außerdem handelt der Text von dem Phänomen von anderen ungewollt beim ausleben des eigenen Ichs beeinflusst/ gestört zu werden. Die Botschaft ist somit, dass das lyrische Ich ein eigenständiges Individuum, nicht von äußeren Einflüssen geschaffen, sein möchte.

3a.) Inhaltsanalyse