Abiturwissen Chemie Oberstufe/Proteine/Aminosäuren/Zwitterionen: Unterschied zwischen den Versionen

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Aminosäuren existieren im praktischen niemals wie in der allgemeinen Strukturformel dargestellten Form ungeladenen Zustand.
[[Datei:Amino acid-Zwitterion.jpg|mini|Strukturformel eines Zwitterions]]
[[Abiturwissen Chemie Oberstufe/Proteine/Aminosäuren|Aminosäure]]-Moleküle werden in der allgemeinen Strukturformel in der ungeladenen Form dargestellt, allerdings existieren sie praktisch so nicht.
 
In wässriger, neutraler Lösung und in kristalliner Form liegen Aminosäuren als Zwitterionen bzw. Ampholyte vor. Ampholyt bedeutet, dass Zwitterionen als Säure oder als Base fungieren können.
 
Zwitterionen sind Ionen, welche zeitgleich eine negative und eine positive Ladung aufweisen. Hierbei handelt es sich um die positiv geladene Ammonium-Gruppe (-NH<sub>3</sub><sup>+</sup>) und die negativ geladene Carboxylat-Gruppe (-COO<sup>-</sup>). Nach außen hin sind diese Moleküle somit elektrisch neutral geladen.
 
Daraus resultieren die hohen zwischenmolekularen Kräfte und die schlechte [[Abiturwissen Chemie Oberstufe/Proteine/Aminosäuren/Zwitterionen/Löslichkeit|Löslichkeit]], da die Zwitterionen ähnlich wie bei Kationen und Anionen Ionengitter mit starken Bindungen zwischen den Teilchen ausbilden.
 
Diese sind für die hohen Schmelztemperaturen der Aminosäure Glycin von 292 °C  verantwortlich.

Aktuelle Version vom 26. März 2019, 08:45 Uhr

Strukturformel eines Zwitterions

Aminosäure-Moleküle werden in der allgemeinen Strukturformel in der ungeladenen Form dargestellt, allerdings existieren sie praktisch so nicht.

In wässriger, neutraler Lösung und in kristalliner Form liegen Aminosäuren als Zwitterionen bzw. Ampholyte vor. Ampholyt bedeutet, dass Zwitterionen als Säure oder als Base fungieren können.

Zwitterionen sind Ionen, welche zeitgleich eine negative und eine positive Ladung aufweisen. Hierbei handelt es sich um die positiv geladene Ammonium-Gruppe (-NH3+) und die negativ geladene Carboxylat-Gruppe (-COO-). Nach außen hin sind diese Moleküle somit elektrisch neutral geladen.

Daraus resultieren die hohen zwischenmolekularen Kräfte und die schlechte Löslichkeit, da die Zwitterionen ähnlich wie bei Kationen und Anionen Ionengitter mit starken Bindungen zwischen den Teilchen ausbilden.

Diese sind für die hohen Schmelztemperaturen der Aminosäure Glycin von 292 °C verantwortlich.