Digitale Werkzeuge in der Schule/Wie Funktionen funktionieren/Terme und Gleichungen
Dieses Kapitel des Lernpfades soll Dir helfen, dein Wissen über Terme und Gleichungen zu überprüfen und aufzufrischen. Du kannst selbst auswählen, in welcher Reihenfolge du das Kapitel bearbeiten möchtest und welche Aufgaben für dich am geeignetsten sind.
Damit du etwas anspruchsvollere Aufgaben direkt erkennst, sind Aufgaben, die dich fordern mit einem Stern (*) und knifflige Knobelaufgaben mit zwei Sternen (**) gekennzeichnet.
Viel Spaß!Inhaltsverzeichnis
- 1 Wiederholung: Terme und Gleichungen
- 2 Wiederholung: Bruchrechnung
- 3 Terme durch Addieren und Subtrahieren zusammenfassen
- 4 Klammern in Termen auflösen
- 5 Terme durch Ausklammern in Produkte umformen
- 6 Terme und Gleichungen zur Beschreibung von Sachsituationen
- 7 Lineare Gleichungen lösen
- 8 Quadratische Gleichungen lösen
- 9 Lineare Gleichungssysteme lösen
- 10 Lineare Gleichungssysteme zum Lösen von Textaufgaben nutzen
Wiederholung: Terme und Gleichungen
Lies dir die Inhalte der folgenden Infokästchen sorgfältig durch und nutze sie, wenn du bei späteren Aufgaben ins Stocken kommst.
Ein Term ist ein mathematischer Ausdruck, der Zahlen, Variablen, Symbole für mathematische Verknüpfungen (Plus, Minus, Mal, Geteilt) und Klammern enthalten kann.
Beispiele:
Eine Gleichung ist eine Aussage über die Gleichheit zweier Terme, die mit Hilfe des Gleichheitszeichens ("=") symbolisiert wird.
Gleichungen sind entweder wahr (5 = 5) oder falsch (5 = 6).
Beispiele:
Terme zu vereinfachen bedeutet, die Terme durch die dir bekannten Methoden wie Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Ausmultiplizieren und Ausklammern zu verkürzen oder übersichtlicher darzustellen. Hier sind einige Beispiele.
Addieren:
Subtrahieren:
Multiplizieren:
Ausmultiplizieren:
Ausklammern:
Bei einer Gleichung mit einer Variablen, z.B.
, ist vor allem derjenige x
-Wert von Interesse, für den die Gleichung erfüllt, das heißt wahr, ist.
Einige Menschen fragen sich: "Wozu brauche ich das alles überhaupt?!". Das kommt im Alltag oft vor, z.B. wenn es um (dein) Geld geht. Vielleicht kannst du es auch gebrauchen, um eine Million Euro zu gewinnen...?
Wiederholung: Bruchrechnung
Beim Rechnen mit Termen und Gleichungen stößt man regelmäßig auf Brüche. Falls Du Dich damit noch ein wenig unsicher fühlst, schau Dir die folgenden Erklärungen an:
1. Zwei Brüche mit gleichem Nenner (gleichnamige Brüche) werden addiert, indem man ihre Zähler addiert und den gemeinsamen Nenner beibehält.
2. Vorgehensweise für ungleichnamige Brüche:
Ungleichnamige Brüche oder nicht gleichnamige Brüche sind Brüche, die unterschiedliche Nenner haben.
Diese Brüche mit verschiedenen Nennern addiert man, indem man die Brüche auf denselben Nenner bringt. Hierzu muss mindestens einer der Brüche gekürzt oder erweitert werden. Oftmals müssen beide Brüche erweitert werden. Der neue, gemeinsame Nenner ist das kleinste gemeinsame Vielfache der alten Nenner. Anschließend kann wieder wie oben mit gleichen Nennern addiert werden.
Kürzen
Allgemein:
kürzen mit n:
Ein Beispiel:
kürzen mit 2:
Erweitern
Allgemein:
erweitern mit m:
Ein Beispiel:
Brüche werden miteinander multipliziert, indem man Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert.
Terme durch Addieren und Subtrahieren zusammenfassen
Fasse zusammen.
a)
b)
c)
Nutze das Distributivgesetz! Klammere die Variable aus und fasse innerhalb der Klammer zusammen.
Beispiel:Zu b) und c): Um die Brüche zu addieren oder subtrahieren, bringe sie auf denselben Nenner.
Beispiel:a)
b)
Fasse zusammen.
a)
b)
c)*
Nutze das Kommutativgesetz (Vertauschungsgesetz, gilt für Addition) und sortiere nach den Variablen!
Beispiel: .
Beachte: Du kannst auch Subtraktionen als Additionen umschreiben und anschließend das Kommutativgesetz anwenden.
Beispiel:Fasse jeweils die Terme mit gleicher Variable zusammen.
Beispiel :a)
b)
Fasse zusammen.
a)
b)
c)*
Nutze das Kommutativgesetz (Vertauschungsgesetz, es gilt für die Addition) und sortiere nach Variablen!
Beispiel: .
Beachte Du kannst auch Subtraktionen als Additionen umschreiben und dann das Kommutativgesetz anwenden.
Beispiel:a)
b)
Fasse zusammen.
a)
b)
c)*
Gleiche Variablen mit unterschiedlichem Exponenten (z.B. und
) dürfen bei der Addition nicht zusammengefasst werden!
a)
b) , das
fällt hier weg, da
sind.
Klammern in Termen auflösen
Löse die Klammern auf.
a)
b)
c)
a)
b)
Löse die Klammern auf.
a)
b)
c)
a)
b)
Terme durch Ausklammern in Produkte umformen
Klammere möglichst viel aus.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
Terme und Gleichungen zur Beschreibung von Sachsituationen
Ein Parallelogramm hat einen Umfang von 132 Längeneinheiten. Eine Seite ist 38 Längenheiten kürzer als die andere. Wie lang sind die Seiten des Parallelogramms?
x=kürzere Seite
kürzere Seite: 14
längere Seite: 52
Peter, sein Vater und seine Mutter sind zusammen 100 Jahre alt. Peters Vater ist dreimal so alt wie er und Peters Mutter ist 5 Jahre jünger als Peters Vater. Wie alt ist Peter, wie alt ist sein Vater und wie alt ist seine Mutter?
x=Alter von Peter
Wenn x das Alter von Peter ist, dann ist das Alter des Vaters und somit ist das Alter der Mutter
.
Also:
Peters Alter: 15
Alter von Peters Mutter: 40
Alter von Peters Vater: 45
Merve schoss in der letzten Saison doppelt so viele Tore wie ihre Mitspielerin Lena. Marie erzielte 5 Tore weniger als Merve. Alle drei schossen insgesamt 30 Tore. Wie viele Tore erzielte jede einzelne?
x=Anzahl der Tore von Merve
Merve: 14 Tore
Lena: 7 Tore
Marie: 9 ToreLineare Gleichungen lösen
Eine lineare Gleichung ist eine Gleichung 1. Grades. Das heißt: Die Variable x hat als Exponenten höchstens die Zahl 1:
.
Ihre einfachste Form ist: , wobei
und
reelle Zahlen sind
und
eine Variable.
Zur Wiederholung schaue dir doch das zugehörige Kapitel in diesem Lernpfad zu linearen Funktionen nochmal an.
Bringe die Teilterme mit einer Variablen und die ohne Variablen auf jeweils eine Seite.
Beispiel:
Quadratische Gleichungen lösen
Löse mit Hilfe der pq-Formel die folgenden quadratischen Gleichungen.
a)
b)
c)
d)
Die pq-Formel erhalten wir aus der Normalform der quadratischen Gleichung durch quadratische Ergänzung:
(quadratische Ergänzung)
binomische Formel
Wurzelziehen
pq-Formel mit p=-11 und q=24
pq-Formel mit p=7 und q=-8
pq-Formel mit p=-20 und q=96
pq-Formel mit
und
(gekürzt)
Löse mit Hilfe der Nullproduktregel die folgenden quadratischen Gleichungen.
a)
b)
c)
linker Faktor:
rechter Faktor:
linker Faktor:
rechter Faktor:
als gemischte Zahl (muss nicht sein)
linker Faktor:
rechter Faktor:
Löse die folgenden quadratischen Gleichungen. Mache bei c) und d) die quadratische Ergänzung.
a)
b)
c)
d)
Gegebene quadratische Gleichung:
Normierung (auf Normalform bringen):
Die linke Seite wird in die Form gebracht, so dass wir die zweite binomische Formel anwenden können.
wird auch auf der rechten Seite addiert.
Man nimmt also das Quadrat der Hälfte von p und addiert es auf beiden Seiten der Gleichung. In unserem Beispiel müssen wir also 9 addieren, um die binomische Formel ("rückwärts") anwenden zu können.
Wir machen die quadratische Ergänzung:
Wir bilden das Quadrat:
Wir ziehen die Wurzel:
Löse die quadratischen Gleichungen von a), b) und c). Du kannst Dir aussuchen, welches der obigen Lösungsverfahren Du verwendest. In d) geht es um einen Beweis einer wichtigen Aussage zum Zusammenhang zwischen den Lösungen einer quadratischen Gleichung und ihren Koeffizienten p und q.
a)
b)
c)
d) Der Satz von Vieta besagt: Seien p und q die Koeffizienten der quadratischen Gleichung und
und
deren Lösungen. Dann gilt
und
.
Beweise den Satz von Vieta.
Ausmultiplizieren der Klammern auf der linken Seite
Vereinfachen (Zusammenfassen)
Umdrehen (linke und rechte Seite vertauschen)
pq-Formel
links die binomische Formel anwenden und rechts die Klammern auflösen
Vereinfachen
zweimal die binomische Formel
Ein möglicher Beweis des Satzes von Vieta (mit Koeffizientenvergleich): Der Satz von Vieta ergibt sich direkt durch Ausmultiplizieren der Nullstellenform nach Koeffizientenvergleich:
Lineare Gleichungssysteme lösen
Für das Lösen von Gleichungssystemen gibt es mehrere Verfahren. Die folgenden Aufgaben können alle mithilfe von zwei Verfahren (Additionsverfahren und Einsetzungsverfahren) gelöst werden.
- Entscheide, welche Unbekannte du eliminieren willst.
- Überlege, wie du die Gleichungen addieren musst, damit diese Unbekannte wegfällt.
- Berechne die Unbekannten.
- Löse eine Gleichung nach einer Variablen auf.
- Setze den Term für diese Variable in die andere Gleichung ein.
- Löse die Gleichung nach der in ihr vorkommenden Variablen auf.
- Setze die Lösung in die umgeformte Gleichung aus Schritt 1 ein und berechne die andere Variable.
Lineare Gleichungssysteme zum Lösen von Textaufgaben nutzen
Löse die folgenden Aufgaben in deinem Heft.
In einer Jugendherberge gibt es 18 Zimmer, aufgeteilt in Vier- und Sechsbettzimmer. Insgesamt können 84 Jugendliche untergebracht werden. Wie viele Vier- bzw. Sechsbettzimmer gibt es?
Das zu lösende Gleichungssystem ist:
Additionsverfahren:
Addiere das (-4)-fache von I zu II.
Löse die Gleichung II.
Setze y in I ein.
Einsetzungsverfahren
Löse I nach x auf.
Setze die Gleichung für x in II ein
Setze y in I ein.
Drei Personen werden nach ihrem Vermögen gefragt. Die erste und die zweite besitzen zusammen 20 Denare (römische Währung) mehr als die dritte Person. Die erste und die dritte besitzen zusammen 40 Denare mehr als die zweite Person. Die zweite und die dritte besitzen zusammen 30 Denare mehr als die erste Person. Wie viel besitzt jede der drei Personen? (nach Diophant, 3. Jh. n. Chr.)
Das zu lösende Gleichungssystem ist:
Addiere I + II und I + III.
Löse die Gleichungen II und III.
Setze a und b in I ein.