Verhalten im Unendlichen und nahe Null
Merke
Das Verhalten einer Funktion f im Unendlichen beschreibt, wie sich der Funktionswert f(x) verhält, wenn x gegen
geht, also für sehr große Werte von x. Bei ganzrationalen Funktionen der Form
kann man das Verhalten im Unendlichen untersuchen, indem man sich den Summanden des Funktionsterms mit dem größten Exponenten von x anschaut. Betrachte also
. Im Unendlichen verhalten sich f und g gleich, du musst also nur das Verhalten im Unendlichen von g untersuchen. Es gibt vier Fälle, die du dabei unterscheiden musst.
- n ist eine gerade Zahl und
ist positiv. Dann verläuft f "von links oben nach rechts oben", das heißt
für
.
- n ist eine gerade Zahl und
ist negativ. Dann verläuft f "von links unten nach rechts unten", das heißt
für
.
- n ist eine ungerade Zahl und
ist positiv. Dann verläuft f "von links unten nach rechts oben", das heißt
für
und
für
.
- n ist eine ungerade Zahl und
ist negativ. Dann verläuft f "von links oben nach rechts unten", das heißt
für
und
für
.
Das Verhalten einer Funktion f nahe Null beschreibt, wie sich der Funktionswert f(x) verhält, wenn x gegen Null geht, also für sehr kleine Werte von x. Eine ganzrationale Funktion der Form
verhält sich nahe Null wie die Summe des absoluten Glied
und dem Term mit der geringsten Potenz von x.
Ein Beispiel:
verhält sich im Unendlichen wie
. Für
geht daher
und für
geht
, da 5>0 und 2 eine gerade Zahl ist. Nahe Null verhält sich f wie
. Wenn man sich ein kleines Intervall um x=0 anschaut, sieht der Graph von f dort lokal also aus wie eine Gerade mit der Steigung -3 und dem y-Achsenabschnitt 4. Der y-Achsenabschnitt von f ist daher auch 4.
Ein weiteres Beispiel:
verhält sich im Unendlichen wie
. Für
geht daher
und für
geht
, da 1>0 und 5 eine ungerade Zahl ist. Nahe Null verhält sich f wie
, also wie eine um den Faktor 4 gestreckte, nach oben geöffnete Parabel mit dem Scheitelpunkt (und y-Achsenabschnitt) bei
.