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| Ist der Funktionsterm einer linearen Funktion eine Konstante, so wird dauerhaft nur ein <math>y</math>-Wert angenommen. | | Ist der Funktionsterm einer linearen Funktion eine Konstante, so wird dauerhaft nur ein <math>y</math>-Wert angenommen. |
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| Ist der Funktionsterm einer linearen Funktion keine Konstante, so kann jeder <math>y</math>-Wert nur einmal getroffen werden. | | Ist der Funktionsterm einer linearen Funktion '''keine '''Konstante, so kann jeder <math>y</math>-Wert nur '''einmal '''getroffen werden. |
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| Die allgemeine Funktionsgleichung einer linearen Funktion ist von der Form <math> f(x) = mx + b </math>. Der Wert <math>b</math> gibt dabei immer den <math>y</math>-Achsenabschnitt an. (Verändere in der unteren Abbildung <math>d</math> und beobachte wie sich der Graph verändert.) | | Die allgemeine Funktionsgleichung einer linearen Funktion ist von der Form <math> f(x) = mx + b </math>. Der Wert <math>b</math> gibt dabei immer den <math>y</math>-Achsenabschnitt an. (Verändere in der unteren Abbildung <math>d</math> und beobachte wie sich der Graph verändert.) |
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| Den <math>x</math>-Achsenabschnitt, die sogenannte Nullstelle, berechnest du indem du <math>f(x)</math> gleich <math>0</math> setzt. Denn an dem Punkt, wo der Graph die <math>x</math>-Achse schneidet, ist der <math>y</math>-Wert gleich <math>0</math>. | | Den <math>x</math>-Achsenabschnitt, die sogenannte '''Nullstelle''', berechnest du indem du <math>f(x)</math> gleich <math>0</math> setzt. Denn an dem Punkt, wo der Graph die <math>x</math>-Achse schneidet, ist der <math>y</math>-Wert gleich <math>0</math>. |
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| Die Steigung ist der Vorfaktor der unabhängigen Variabel. Wenn die Funktionsgleichung von der Form <math>f(x) = mx + b</math> ist, so ist die Steigung gleich dem Wert von <math>m</math>. Der Wert der Steigung gibt dabei die Höhe des Steigungsdreiecks an, wenn die Länge <math>1</math> beträgt. (Verändere in der unteren Abbildung <math>k</math> und betrachte das Steigungsdreieck.) | | Die Steigung ist der Vorfaktor der unabhängigen Variabel. Wenn die Funktionsgleichung von der Form <math>f(x) = mx + b</math> ist, so ist die Steigung gleich dem Wert von <math>m</math>. Der Wert der Steigung gibt dabei die Höhe des Steigungsdreiecks an, wenn die Länge <math>1</math> beträgt. (Verändere in der unteren Abbildung <math>k</math> und betrachte das Steigungsdreieck.) |
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| Das Vorzeichen der Steigung gibt an, ob die Gerade fällt (negatives Vorzeichen), oder steigt (positives Vorzeichen). (Beobachte wie sich der Graph verändert wenn du <math>k</math> auf einen positiven oder auf einen negativen Wert schiebst.) | | Das Vorzeichen der Steigung gibt an, ob die Gerade fällt (negatives Vorzeichen), oder steigt (positives Vorzeichen). (Beobachte wie sich der Graph verändert wenn du <math>k</math> auf einen positiven oder auf einen negativen Wert schiebst.) |
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| Den Schnittpunkt zweier Funktionen erhältst du durch Gleichsetzten der beiden Funktionsterme. | | Den '''Schnittpunkt''' zweier Funktionen erhältst du durch '''Gleichsetzten der beiden Funktionsterme. |
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| <ggb_applet id="ZK6s9Hzy" width="950" height="550" border="888888" /> | | <ggb_applet id="ZK6s9Hzy" width="950" height="550" border="888888" /> |
Info
In diesem Lernpfad kannst du dein Wissen über lineare Funktionen vertiefen und anwenden. Das Kapitel behandelt die Zusammenhänge zwischen linearen Funktionen, ihren Funktionsgleichungen, ihren Funktionsgraphen und darauf liegenden Punkten. Es beginnt mit einem Quiz zur Wiederholung und endet mit einer fordernden Anwendungsaufgabe.
Lineare Funktionen - ein Überblick
Aufgabe 1: Weißt du's noch?
Beantworte die Fragen zu linearen Funktionen. Es können auch mehrere Antworten möglich sein.
Bei einer linearen Funktion hat die unabhängige Variabel maximal den Exponenten
.
Der Graph einer linearen Funktion ist immer eine Gerade, da der Exponent der unabhängigen Variabel maximal
ist.
Die Funktionsvorschrift gibt immer eine bestimmte Rechnung vor, bei welcher der Wert der unabhängigen Variabel variiert werden kann. Wird dafür ein fester Wert eingesetzt, haben wir eine bestimmte Rechnung mit festen Zahlen, wo nur ein Ergebnis rauskommen kann. (Z.B. ist
und es kann nicht sein, dass auch
gilt.) Daher sind auch Kreise oder ähnliches als Funktionsgraphen nicht möglich.
Da der Graph einer linearen Funktion immer eine Gerade ist, steigt dieser entweder, oder er fällt, oder er ist konstant. Einen Wechsel kann es dabei nicht geben. Hat somit ein Graph einmal einen
-Wert, zum Beispiel
erreicht und steigt, so wird er den
-Wert
danach nicht mehr treffen, da er nur noch Werte größer als
annimmt. Um die
nochmal zu erreichen müsste der Graph fallen, was nicht möglich ist, da er eine Gerade ist. Wenn der Graph allerdings konstant ist, wird ein
-Wert durchgehend angenommen.
Der
-Achsenabschnitt ist der Punkt, an dem der Graph der Funktion die
-Achse schneidet. Hier ist
. Da
mit
multipliziert wird, wird dieser Ausdruck
und es bleibt nur
übrig.
Der
-Achsenabschnitt ist der Punkt, an dem der Graph der Funktion die
-Achse schneidet. Hier ist der Funktionswert
.
Die Steigung ist bei linearen Funktionen immer der Vorfaktor von der Variablen, also der Wert mit dem das
multipliziert wird. Dieser Faktor beschreibt um wie viel sich der
-Wert verändert wenn sich das
ändert. (z.B. steigt der
-Wert bei der Steigung
um
wenn sich der
-Wert um
erhöht.)
Das Vorzeichen der Steigung gibt an ob der Graph steigt (positives Vorzeichen), oder fällt (negatives Vorzeichen). Dabei beschreibt die Steigung im Steigungsdreieck die Höhenveränderung bei einer Schrittweite von
.
Zwei Funktionen schneiden sich dort wo sie gleich sind. Man sucht also den Punkt im Koordinatensystem der von beiden Funktionen getroffen wird. Den
-Wert dieses Punktes kann man durch Gleichsetzten der Funktionen herausfinden. Den
-Wert durch Einsetzten des ausgerechneten
-Wertes in eine der beiden Funktionsgleichungen.
Das solltest du verinnerlichen!
Der Graph einer linearen Funktion ist immer eine Gerade! Der Graph kann daher keine Kurven haben.
Auch eine Funktion, deren Funktionsterm nur aus einer Konstante besteht, hat als Funktionsgraphen eine Gerade. Diese ist parallel zur -Achse, da sie jedem -Wert den gleichen -Wert zuordnet. (Schiebe in der unteren Abbildung auf und schaue dir den entstandenen Graphen an.)
Bei linearen Funktionen, aber auch bei den anderen Funktionstypen gilt: Einem -Wert wird immer nur ein -Wert zugeordnet.
Ist der Funktionsterm einer linearen Funktion eine Konstante, so wird dauerhaft nur ein -Wert angenommen.
Ist der Funktionsterm einer linearen Funktion keine Konstante, so kann jeder -Wert nur einmal getroffen werden.
Die allgemeine Funktionsgleichung einer linearen Funktion ist von der Form . Der Wert gibt dabei immer den -Achsenabschnitt an. (Verändere in der unteren Abbildung und beobachte wie sich der Graph verändert.)
Den -Achsenabschnitt, die sogenannte Nullstelle, berechnest du indem du gleich setzt. Denn an dem Punkt, wo der Graph die -Achse schneidet, ist der -Wert gleich .
Die Steigung ist der Vorfaktor der unabhängigen Variabel. Wenn die Funktionsgleichung von der Form ist, so ist die Steigung gleich dem Wert von . Der Wert der Steigung gibt dabei die Höhe des Steigungsdreiecks an, wenn die Länge beträgt. (Verändere in der unteren Abbildung und betrachte das Steigungsdreieck.)
Das Vorzeichen der Steigung gibt an, ob die Gerade fällt (negatives Vorzeichen), oder steigt (positives Vorzeichen). (Beobachte wie sich der Graph verändert wenn du auf einen positiven oder auf einen negativen Wert schiebst.)
Den Schnittpunkt zweier Funktionen erhältst du durch Gleichsetzten der beiden Funktionsterme.
Lineare Funktionen erkennen
Aufgabe 2: Erkennst du sie?
Überlege, ob die folgenden Funktionsgleichungen und Graphen lineare Funktionen sind und ordne sie dem entsprechenden Feld zu.
Überlege dir, welche geometrische Form der Graph von linearen Funktionen hat.
Überlege dir, welchen maximalen Exponenten die unabhängige Variable einer linearen Funktion hat.
Überlege dir, ob ein
-Wert von einer Funktion mehrmals angenommen werden darf.
Keine Funktion: Der Kreis und die zur
-Achse parallelen Gerade, sowie die Gleichungen die einem
durchgehend denselben Wert zuordnen sind keine Funktionen. Bei diesen Vorschriften werden
-Werte mehrmals getroffen, was bei Funktionen nicht sein darf.
Lineare Funktion: Alle Geraden, die nicht parallel zur
-Achse verlaufen (also nicht senkrecht sind) und alle Funktionen, bei denen die unabhängige Variabel maximal den Exponent
hat, sind lineare Funktionen.
Andere Funktionstypen: Alle Graphen, bei denen die
-Werte jeweils nur einmal getroffen werden, aber keine Gerade darstellen und alle Funktionsgleichungen bei denen die unabhängige Variabel einen Exponenten hat der größer als
ist, sind Funktionen aber sie sind nicht linear.
Lineare Funktionen - Bestimmung der Geradengleichung
Aufgabe 3: Wie lautet die Gleichung der Geraden?*
Gegeben sei die Steigung der Geraden
. Außerdem verlaufe die Gerade durch den Punkt
. Bestimme in deinem Heft die Gleichung der Geraden in der Form
und klicke dann auf das entsprechende Ergebnis.
Setze die gegebenen Informationen in die Geradengleichung der Form
ein.
Setze zunächst für die Steigung
, sodass dein erstes Gerüst
entsteht. Nutze in einem zweiten Schritt die Angabe des Punktes
, sodass du mit
und
die Gleichung
erhältst. Bestimme nun mit Auflösung nach
den Wert
, sodass sich schließlich die Geradengleichung
ergibt.
Aufgabe 4: Finde die gesuchte Geradengleichung!*
Bestimme in deinem Heft die Gleichung der Geraden, welche durch die Punkte
und
verläuft, in der Form
und klicke dann auf das entsprechende Ergebnis.
Bestimme die Steigung der Geraden mithilfe der Punkte und , indem du rechnest: . Wenn du Schwierigkeiten dabei hast, dir dieses Vorgehen zu erklären, stell dir vor, dass du an den Punkten und des Graphen ein Steigungsdreieck zeichnest. Dann entspricht der Zähler der obigen Rechnung genau der Länge des y-Achsenabschnitts deines Steigungsdreiecks und der Nenner der obigen Rechnung der Länge des x-Achsenabschnitts deines Steigungsdreiecks.
Alternativ kannst du auch zwei Gleichungen erstellen, indem du die Angaben der Punkte
, d.h.
und
, und
, d.h.
und
nutzt.
Prüfen, ob Punkte auf einer Geraden liegen
Aufgabe 5: Prüfe für die angegebenen linearen Funktionen, welche Punkte auf dem Funktionsgraphen liegen.
Ordne jeder Funktion durch Anklicken die Punkte zu, die auf ihrem Graphen liegen.
Setze die Punkte in die Funktionsgleichungen ein.
Jeder Punkt liegt auf dem Graphen genau einer der Funktionen.
Beginne mit Punkten, die du leichter zuordnen kannst und gehe nach dem Ausschlussverfahren vor.
Wir setzen beispielhaft den Punkt
in die Funktion
ein. Dann ergibt sich:
. Der Punkt liegt also auf dem Graphen der Funktion.
Nun setzen wir in dieselbe Funktion noch den Punkt
ein. Es ergibt sich:
. Der Funktionswert an der Stelle 2 ist nicht 10, sondern 7, der Punkt
liegt also nicht auf dem Graphen.
Für die anderen Punkte und Funktionen geht man genauso vor und erhält:
Auf dem Graphen der Funktion
liegen die Punkte:
,
,
.
Auf dem Graphen der Funktion
liegen die Punkte:
,
,
,
.
Auf dem Graphen der Funktion
liegen die Punkte:
,
.
Auf dem Graphen der Funktion
liegen die Punkte:
,
.
Auf dem Graphen der Funktion
liegt der Punkt:
.
Eine lineare Gleichung einer Geraden zuordnen
Aufgabe 6: Finde Paare*
Ordne den gegebenen linearen Gleichungen die zugehörige Gerade zu. Beachte: Nicht zu jeder Gleichung ist eine Gerade gegeben.
Überlege, was der jeweilige y-Achsenabschnitt ist.
Nicht vergessen: Für f(x) = mx + n ist n der y-Achsenabschnitt, also die Stelle, an der die Gerade die y-Achse schneidet.
Überlege, ob die Steigung positiv oder negativ ist und wie stark die Steigung ist.
Nicht vergessen: Für f(x) = mx + n ist m die Steigung der Geraden.
Den Schnittpunkt zweier Geraden bestimmen
Aufgabe 7: Bestimme den Schnittpunkt
Berechne zunächst den Schnittpunkt der beiden Geraden und kreuze dann die richtige Antwort an.
Der Schnittpunkt der Geraden ist der Punkt, an dem die Geraden gleich sind.
Setzte die beiden Geraden gleich und löse dann nach x auf.
Lineare Funktionen im Anwendungskontext
Aufgabe 8: Textaufgabe**
Nach der Schule verpasst Isolde den Bus und müsste nun den Weg von 11km nach Hause laufen. Sie ruft ihre Mutter an und bittet sie, sie abzuholen. Ihre Mutter fährt ihr auf der Landstraße mit 72 km/h entgegen. Isolde geht in ihre Richtung und geht dabei 75m pro Minute.
a) Stelle eine Funktionsvorschrift für Isoldes Entfernung von zu Hause und eine Funktionsvorschrift für die Entfernung der Mutter von zu Hause in Abhängigkeit von der Zeit auf.
Bestimme mithilfe der angegebenen Geschwindigkeiten die Steigungen der Funktionen. Achte dabei darauf, dass die Funktionen die Entfernung in der gleichen Einheit angeben und auch für die Zeit beide die gleiche Einheit verwenden sollten. Das erleichtert das spätere Rechnen mit den Funktionen.
Wie weit sind beide zu Beginn von zu Hause entfernt? Leite aus diesen Informationen die y-Achsenabschnitte der Funktionen ab.
Wir geben die Zeit in Minuten und die Entfernung in Metern an. Die Funktion
soll Isoldes Entfernung von zu Hause und die Funktion
die Entfernung der Mutter von zu Hause beschreiben.
Isolde ist zu Beginn 11km, also 1100m von zu Hause entfernt. Der y-Achsenabschnitt von f ist demnach a=1100. Isolde legt pro Minute 75m zurück. Dabei entfernt sie sich nicht von zu Hause, sondern nähert sich. Die Steigung b ist deshalb negativ und beträgt -75. Insgesamt ergibt sich die Vorschrift
.
Die Mutter startet zu Hause, der y-Achsenabschnitt d von g(x) ist also gleich 0. Sie fährt mit einer Geschwindigkeit von 72km/h, was 1200m pro Minute entspricht. Damit entfernt sie sich von zu Hause, die Steigung d ist deshalb positiv und beträgt 1200. Insgesamt ergibt sich die Vorschrift
.
b) Berechne, wie lange es dauert, bis die beiden sich treffen.
Bestimme rechnerisch den Schnittpunkt der Funktionsgraphen von f und g.
Setze die Funktionsvorschriften gleich und löse nach x auf.
Wir setzen die Funktionsvorschriften gleich, um den x-Wert des Schnittpunktes zu bestimmen.
.
Es dauert ungefähr 0,86 Minuten, bis die beiden sich treffen.