Psychologie im Umweltschutz/Hat die Fridays for Future - Bewegung einen genderspezifischen Einfluss auf das Denken und Handeln von Instagram-Usern?: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Begriff der sozialen Medien beschreibt diejenigen technologischen Medien, welche jede Art von sozialen Beziehungen zwischen Menschen fördern (Safko, 2010)<ref>Safko, L. (2010). ''The Social Media Bible: Tactics, Tools & Strategies for Business Success.'' New Jersey: John Wiley & Sons Inc.</ref>. Sie dienen der Vernetzung von Benutzern und deren Kommunikation sowie Kooperation über das Internet (Bendel, o.D.)<ref>Bendel, O. (o.D.). ''Soziale Medien''. Gabler Wirtschaftslexikon. <nowiki>https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/soziale-medien-52673</nowiki></ref>. Dabei umfasst der Begriff „eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien“ (Zahn, 2013)<ref name=":1">Zahn, A. M. (2013, 18. Februar). ''Status Quo: Wo steht die Social Media Forschung heute? Überblick zu Instrumenten, Anforderungen und Anwendungspotentiale der Social Media Forschung'' [PowerPoint-Folien]. Abgerufen am 11.03.2021 von <nowiki>http://docplayer.org/2221376-Status-quo-wo-steht-die-social-media-forschung-heute-ueberblick-zu-instrumenten-anforderungen-und-anwendungspotentiale-der-social-media-forschung.html</nowiki></ref> und prägt die heutige Gesellschaft maßgeblich. Häufig wird der Begriff der sozialen Medien als Sammelbegriff für verschiedenste Formen sozialer Interaktion innerhalb des Internets verwendet. Beispiele für solche Formen sind Blogs, Internetforen, Netzwerke, Bild- und Videoportale, nutzergenerierte Websites, Wikis oder auch Podcasts (Weinberg, 2011)<ref>Weinberg, T. (2011). ''Social Media Marketing: Strategien für Twitter, Facebook & Co.'' Köln: O’Reilly.</ref>. Hettler beschreibt soziale Medien als „weitreichende[s] Spektrum onlinebasierter Ausdrucksformen in verschiedenen Informationskanälen“, welches mit „einer Förderung daran anknüpfender Kommunikations- und Interaktionsprozesse […] einhergeht“ (Hettler, 2010)<ref name=":2">Hettler, U. (2010). ''Social Media Marketing: Marketing mit Blogs, Sozialen Netzwerken und weiteren Anwendungen des Web 2.0''. München: Oldenbourg.</ref>. | |||
Ein wesentliches Merkmal sozialer Medien ist die Interaktivität. Diese umfasst den „gegenseitigen Austausch von Informationen, Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen sowie das Mitwirken an der Erstellung von Inhalten“ (Zahn, 2013)<ref name=":1" />. Nutzer und Nutzerinnen können aktiv Bezug auf Inhalte nehmen, untereinander interagieren und darüber hinaus auch soziale Beziehungen zueinander aufbauen (Zahn, 2013)<ref name=":1" />. Diese Charakteristika heben die sozialen Medien von den klassischen Medien ab. Laut Hettler stellt die „aktive Teilnahme von Anwendern […] die Grundvoraussetzung für den Erfolg“ (Hettler, 2010)<ref name=":2" /> sozialer Medien dar. Auffällig sind zurzeit vor allem die zunehmend intensivere Nutzung und die stetig steigenden Nutzerzahlen sozialer Medien (Scheffler, 2014)<ref>Scheffler, H. (2014). Soziale Medien. In C. König, M. Stahl & E. Wiegand (Hrsg.), ''Soziale Medien'' (S.13-27). Wiesbaden: Springer.</ref>. | |||
Die Weitergabe und Verbreitung von Informationen zählen zu den beliebtesten Aktivitäten in den sozialen Medien. Unzählige Nutzungsoptionen wie beispielsweise das Posting, Sharing oder Reblogging ermöglichen das schnelle Teilen von Neuigkeiten (Puschmann, 2017)<ref>Puschmann, C. & Peters, I. (2017). Informationsverbreitung in sozialen Medien. In J. H. Schmidt & M. Taddicken (Hrsg.), ''Handbuch Soziale Medien'' (S.211-232). Wiesbaden: Springer.</ref>. Die sozialen Medien selbst erstellen keine Inhalte, sie bieten jedoch die Plattform, um diese Inhalte zu verbreiten. Ihre technische Gestalt hat großen Einfluss darauf, wie uns Informationen erreichen und wie wir uns darauf aufbauend eine Meinung bilden (Schmidt, 2018)<ref>Schmidt, J. H. (2018). ''Social Media.'' Wiesbaden: Springer.</ref>. So werden auch gesellschaftspolitische Themen wie beispielsweise der Umweltschutz thematisiert. Nutzer und Nutzerinnen können auf diese Weise Informationen sammeln und ihre Meinungen austauschen. Soziale Medien fungieren daher heutzutage als „Brücke“ zwischen der Bevölkerung und den politischen Instanzen (Brüggen, 2020)<ref name=":3">Brüggen, N., Griese, H., Materna, G. & Müller, E. (2020). ''Soziale Medien.'' In JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Hrsg.), ''Politische Meinungsbildung Jugendlicher in sozialen Medien'' (S.7). München: o.A.</ref>. Besonders zur Geltung kommen jedoch vor allem Stimmungen, Ängste und auch Anliegen der Bevölkerung (Brüggen, 2020)<ref name=":3" />, über die sich aktiv ausgetauscht wird. | |||
===Instagram=== | ===Instagram=== |
Version vom 31. März 2021, 11:39 Uhr
Einleitung
„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ – mit dieser Botschaft ziehen die Klimaaktivisten der Fridays for Future-Bewegung auf die Straßen. Der steile Aufstieg der globalen Bewegung hat eine enorme mediale Aufmerksamkeit erfahren. Unter dem Hashtag #fridaysforfuture findet man allein auf Instagram rund 940.000 Beiträge und gibt man den Suchbegriff „Fridays for Future“ bei Google ein, erhält man über 1,45 Milliarden Ergebnisse. Die 2018[1] entstandene Bewegung im Kampf gegen den Klimawandel sorgt weltweit für Aufsehen. Vor allem im europäischen Raum verzeichnet die Bewegung viele Aktivisten. Beim globalen Klimastreik am 20. September 2019 protestierten allein in Deutschland rund 1,4 Millionen Menschen in Ortsgruppen verteilt über die gesamte Bundesrepublik (ZDF Heute, 2019)[2]. Ihre Initiatorin Greta Thunberg hat durch ihren Klimastreik in Stockholm den Anstoß zu einer ganzen Bewegung gegeben und ist aufgrund dessen mittlerweile weltweit bekannt. Sie führte bereits Gespräche mit Politikern wie Angela Merkel (Gralki, 2020)[3] oder Barack Obama (Heil, 2019)[4] und konnte auf diese Weise den enormen Einfluss ihrer Bewegung verdeutlichen. Seit dem 14. Januar 2021 kann man in ihrem Heimatland Schweden sogar eine Briefmarke mit ihrem Gesicht kaufen (Angerstein, 2021)[5].
Trotz anhaltender Corona-Pandemie bleibt die Fridays for Future-Bewegung präsent. Anstelle von Bühnenauftritten und Menschenmassen überlegten sich die Klimaaktivisten kreative und coronakonforme Aktionen. So fand der siebte globale Klimastreik nach einem halben Jahr Corona-Pause am 19. März 2021 statt. Eine Kombination aus Direktübertragungen aus Berlin, Einspielern, Ansprachen und Bandauftritten konnten per Livestream auf YouTube abgerufen werden. Im Rahmen des Streiks wurde die Oberbaumbrücke in Berlin bemalt, um ein Zeichen zu setzen.
Bewundernswert ist die Energie, die die jungen Demonstrierenden mit sich bringen, um ihre Ziele zu erreichen. Fridays for Future ist so erfolgreich, dass sich innerhalb kürzester Zeit weltweit Millionen Schüler und Schülerinnen für eine Wende in der Klimapolitik einsetzen. Um den Einfluss der Fridays for Future-Bewegung zu erfassen, ist eine nähere Betrachtung der Wahrnehmung ihrer potenziellen Unterstützer unabdingbar. Um im Kampf gegen den Klimawandel erfolgreich zu sein, ist eine geschlechtsübergreifende Teilnahme aller Menschen notwendig. Da jedoch „grün“ immer noch häufig mit Weiblichkeit assoziiert wird und Männer deshalb dazu tendieren grüne Verhaltensweisen zu vermeiden (Brough et al., 2016)[6], ist eine Untersuchung auf geschlechtsspezifische Differenzen in der Wahrnehmung von Fridays for Future beachtenswert. Die Protestbewegung zeichnet sich unter anderem durch ihre hohe Medienpräsenz aus, weshalb der Großteil der Kommunikation über die sozialen Netzwerke abgewickelt wird. Besonders auf Instagram erhalten Nutzer und Nutzerinnen unzählige Informationen und Anregungen zum Thema Umweltschutz. Primäre Rezipienten der Bewegung sind daher Instagram-Nutzer. Aus diesem Grund untersucht die vorliegende Studie, ob die Fridays for Future-Bewegung einen geschlechtsspezifischen Einfluss auf das Denken und Handeln von Instagram-Nutzern hat.
Theorie
Umweltbewusstsein
Die Frage, ob sich Frauen und Männer in ihren Umwelteinstellungen voneinander unterscheiden, setzt voraus, dass im ersten Schritt definiert wird, was genauer mit Umwelteinstellungen und Umweltverhalten gemeint ist. In der Regel wird der Ansatz des Umweltbewusstseins verwendet, um die ökologischen Einstellungen einer Person zu charakterisieren und empirisch zu erfassen (Urban, 1986)[7].
Eine von vielen Autoren verwendete Definition ist die des Sachverständigenrates für Umweltfragen, diese lautet: Umweltbewusstsein ist die „Einsicht in die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen durch diesen selbst, verbunden mit der Bereitschaft zur Abhilfe“ (Sachverständigenrat für Umweltfragen, 1978, S. 445)[8]. Hierbei wird Umweltbewusstsein als eine Einstellung konzipiert, welche sich aus einer kognitiven (Einsicht in die Umweltgefährdung) und einer konativen Komponente (Ausmaß der Handlungsbereitschaft) zusammensetzt.
Gemäß dem sozialpsychologischem Drei-Komponenten-Modell von Einstellungen (Rosenberg & Hovland, 1960)[9], fehlt in der SRU-Definition die affektive Komponente, die das Ausmaß der emotionalen Reaktionen und den Gefühlszustand zu einem Thema beschreibt[10]. Betreffende empirische Arbeiten zu Umwelteinstellungen zeigen, dass der Grad der emotionalen Beziehung zur Umweltthematik ein zentraler und unentbehrlicher Bestandteil des Umweltbewusstseinskonzepts ist (Preisendörfer & Franzen, 1996)[11].
Definition Einstellung
Aufgrund des hohen subjektiven Interpretationsspektrum des Konstrukts Einstellung und der breiten Vielfalt an Einstellungsdefinitionen ist die Auswahl einer präzisen sowie eindeutigen Definition erschwert. Die meisten Definitionen stimmen jedoch darin überein, dass Einstellungen komprimierte Bewertungen sozialer Sachverhalte sind, wobei sich die Bewertungen am sozialpsychologischen Drei-Komponenten-Modell von Einstellungen orientieren. Für den weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit wird eine zentrale Definition von Einstellungen sowie das Strukturmodell der drei Komponenten herangezogen.
Mummendey betrachtet Einstellungen als die Art und Weise, wie sich ein Individuum in seinen Gedanken, Gefühlen, Bewertungen und Verhaltensabsichten auf einen sozialen Sachverhalt richtet (1988, Mumendey)[12].
Auch Mummendeys Definition orientiert sich am sozialpsychologischen Drei-Komponenten-Modell von Einstellungen. Das Modell ist auf Rosenberg und Hovland[9] zurückzuführen und besagt, dass jede Einstellung aus drei Komponenten zusammengesetzt ist:
Die kognitive Komponente bezieht sich auf wahrgenommene Informationen und das Wissen über ein Einstellungsobjekt.
(Wahrnehmung, Beurteilung, Überzeugung, Meinung, Wissen, Glauben, Urteil)
Bei der affektiven Komponente geht es um die subjektive Bewertung des Einstellungsobjekts.
(Gefühl, emotionale Bewertung, Mögen, Nichtmögen)
Die Verhaltenskomponente beinhaltet sowohl das offene und gezeigte Verhalten als auch die Absicht, ein bestimmtes Verhalten gegenüber einem Einstellungsobjekt auszuführen.
(Verhaltenstendenz, Verhaltensabsicht, Handlungsbereitschaft, Verhaltensintuition)
Umweltverhalten
Grundsätzlich lässt sich „Umweltverhalten“ laut Elster und Van der Meer als ein passives und aktives menschliches Verhalten definieren, welches sich auf die physikalische Umwelt bezieht (Ester & Van der Meer, 1982)[13]. Umweltverhalten ist somit vielfältig und verweist auf ein weites Feld von Verhaltensweisen. Diekmann und Preisendörfer stellen in ihrer Forschung heraus, dass das „Umweltverhalten in verschiedenen Lebensbereichen [...] kein einheitliches und in sich konsistentes Verhaltensmuster [ist], es ist vielmehr mehrschichtig und heterogen (Diekmann & Preisendörfer, 2001, S. 105 ff.)[14]. Was bedeutet, dass Verhaltensaspekte in diesem Bereich oft inkohärent sind.
Schubert definiert demgegenüber Umweltverhalten als die Wahl einer Handlung, die im Vergleich zu anderen möglichen Handlungsalternativen im Ergebnis weniger Umweltbelastungen hervorruft (Schubert, 2000, S. 40 ff.)[15].
Trotz der hohen Inkohärenz und Heterogenität definieren De Haan & Kuckartz Umweltverhalten als ein operationalisiertes Konstrukt, welches als das tatsächliche umweltgerechte Verhalten in Alltagssituationen beschrieben wird (De Haan & Kuckartz, 1996, S. 37)[16].
Obwohl Umweltverhalten kein einheitliches und in sich konsistentes Verhalten ist, lässt es sich operationalisieren. Letztlich ist Umweltverhalten die Wahl der Handlungen mit den jeweiligen Auswirkungen auf die physikalische Umwelt, unabhängig von positiven oder negativen Konsequenzen.
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Umweltbereich
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Umweltbereich kann es auf der Ebene der Umwelteinstellungen und auf der Ebene des Umweltverhaltens geben. Da im Umweltrahmen deklarierte Einstellungen und tatsächliches Verhalten oft nicht miteinander einhergehen, liegt es nahe, die Einstellungs- und die Verhaltensebene akribisch auseinander zu halten.
Im Zuge der seit 1996 alle zwei Jahre durchgeführten Umfrage „Umweltbewusstsein in Deutschland“, erreichen Frauen bei allen drei Komponenten des Umweltbewusstseins stets höhere Werte als die Männer (Bauske & Kaiser, 2019)[17]. Andeutend zeigt sich, dass geschlechtsspezifische Unterschiede auf der Ebene der affektiven Komponente des Umweltbewusstseins am stärksten ausgeprägt sind. Frauen äußern sich in höherem Maße beunruhigt, ängstlich und auch wütend über Umweltprobleme. Frauen zeigen ebenfalls mehr Einsicht. Umweltbelastungen werden von ihnen eher als ein wichtiges Problem anerkannt und eingeschätzt. Männer hingegen neigen tendenziell eher dazu, Umweltprobleme zu beschönigen oder zu bestreiten. Wird demgegenüber die kognitive Komponente betrachtet, bei der es um reines Umweltwissen ohne Tatendrang geht, sieht die Befundlage anders aus. In den meisten Umweltwissenstests schneiden die Frauen schlechter ab. Erst beim Übergang von umweltbezogenem Faktenwissen auf umweltbezogenes alltägliches Handlungswissen, entweichen die geschlechtsspezifischen Wissensdifferenzen. Scheinbar ist ökologisches Faktenwissen eine eigenständige Dimension, die getrennt vom Umweltbewusstsein betrachtet werden sollte (Preisendörfer, 1999, Kap. 14)[18].
Auf der konativen Ebene der Handlungsbereitschaft sind Frauen umweltbewusster bezüglich ihres Umweltverhaltens. Frauen sind eher dazu gewillt, zugunsten der Umwelt ihr Verhalten zu ändern, und sich politisch zu engagieren. Wird die Handlungsbereitschaft jedoch auf die Bereitwilligkeit, für einen besseren Umweltschutz einen eigenen monetären Beitrag zu leisten reduziert, ergeben sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede (Preisendörfer, 1999, Kap. 14).
Nachhaltiges Verhalten wird häufig mit Weiblichkeit assoziiert, woraus ein Stereotyp resultiert, welcher oft zu nachhaltigeren Konsumentscheidungen von Frauen führt. Männer verhalten sich demgegenüber weniger nachhaltig, da sie dem männlichen Idealbild entsprechen wollen, um somit den potenziellen Ausschluss aus einer sozialen Gruppe zu verhindern. Kaufentscheidungen sind hierbei ein Indikator für soziale Identität, weswegen sich dieses Phänomen bestätigt. Ursachen der Stereotypisierung sind biologische und soziokulturelle Einflüsse auf die gesellschaftliche sowie biologische Rolle der Frau. (Tucho & Walcher, 2020; Brough et al., 2016)[19][20].
Soziale Medien
Der Begriff der sozialen Medien beschreibt diejenigen technologischen Medien, welche jede Art von sozialen Beziehungen zwischen Menschen fördern (Safko, 2010)[21]. Sie dienen der Vernetzung von Benutzern und deren Kommunikation sowie Kooperation über das Internet (Bendel, o.D.)[22]. Dabei umfasst der Begriff „eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien“ (Zahn, 2013)[23] und prägt die heutige Gesellschaft maßgeblich. Häufig wird der Begriff der sozialen Medien als Sammelbegriff für verschiedenste Formen sozialer Interaktion innerhalb des Internets verwendet. Beispiele für solche Formen sind Blogs, Internetforen, Netzwerke, Bild- und Videoportale, nutzergenerierte Websites, Wikis oder auch Podcasts (Weinberg, 2011)[24]. Hettler beschreibt soziale Medien als „weitreichende[s] Spektrum onlinebasierter Ausdrucksformen in verschiedenen Informationskanälen“, welches mit „einer Förderung daran anknüpfender Kommunikations- und Interaktionsprozesse […] einhergeht“ (Hettler, 2010)[25].
Ein wesentliches Merkmal sozialer Medien ist die Interaktivität. Diese umfasst den „gegenseitigen Austausch von Informationen, Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen sowie das Mitwirken an der Erstellung von Inhalten“ (Zahn, 2013)[23]. Nutzer und Nutzerinnen können aktiv Bezug auf Inhalte nehmen, untereinander interagieren und darüber hinaus auch soziale Beziehungen zueinander aufbauen (Zahn, 2013)[23]. Diese Charakteristika heben die sozialen Medien von den klassischen Medien ab. Laut Hettler stellt die „aktive Teilnahme von Anwendern […] die Grundvoraussetzung für den Erfolg“ (Hettler, 2010)[25] sozialer Medien dar. Auffällig sind zurzeit vor allem die zunehmend intensivere Nutzung und die stetig steigenden Nutzerzahlen sozialer Medien (Scheffler, 2014)[26].
Die Weitergabe und Verbreitung von Informationen zählen zu den beliebtesten Aktivitäten in den sozialen Medien. Unzählige Nutzungsoptionen wie beispielsweise das Posting, Sharing oder Reblogging ermöglichen das schnelle Teilen von Neuigkeiten (Puschmann, 2017)[27]. Die sozialen Medien selbst erstellen keine Inhalte, sie bieten jedoch die Plattform, um diese Inhalte zu verbreiten. Ihre technische Gestalt hat großen Einfluss darauf, wie uns Informationen erreichen und wie wir uns darauf aufbauend eine Meinung bilden (Schmidt, 2018)[28]. So werden auch gesellschaftspolitische Themen wie beispielsweise der Umweltschutz thematisiert. Nutzer und Nutzerinnen können auf diese Weise Informationen sammeln und ihre Meinungen austauschen. Soziale Medien fungieren daher heutzutage als „Brücke“ zwischen der Bevölkerung und den politischen Instanzen (Brüggen, 2020)[29]. Besonders zur Geltung kommen jedoch vor allem Stimmungen, Ängste und auch Anliegen der Bevölkerung (Brüggen, 2020)[29], über die sich aktiv ausgetauscht wird.
Fridays for Future
Forschungsfrage und Hypothesen
Methode
Fragebogenentwicklung
Durchführung
Stichprobe
Ergebnisse
Hypothese 1
Auswertung des semantischen Differentials zur affektiven Komponente
Auswertung des semantischen Differentials zur kognitiven Komponente
Nichtablehnung von Hypothese 1
Hypothese 2
Auswertung der Rubrik HA: Übertragung aufs Handeln
Hypothese 3
Auswertung der Rubrik IN: Instagramnutzung
Diskussion
Fazit
Reflexion und Limitationen
Praxisimplikation
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
- ↑ Kesper, M. (2019, 21. November). Fridays for Future: Ziele und Hintergründe. Unicum Karrierezentrum. https://www.unicum.de/de/studentenleben/zuendstoff/fridays-for-future-ziele-hintergruende
- ↑ ZDF Heute. (2019, 20. September). Rekordzahlen bei Klimademos: Wo die meisten Menschen auf die Straße gingen. https://www.zdf.de/nachrichten/heute/fazit-fridays-for-future-und-beschluesse-klimakabinett-100.html
- ↑ Gralki, P. (2020, 21. August). Greta Thunberg fordert Bundeskanzlerin Merkel bei Treffen zu mehr Verantwortung in der Klimakrise auf. Global Citizen. https://www.globalcitizen.org/en/content/thunberg-trifft-merkel-klimaschutz-forderungen/
- ↑ Heil, C. (2019, 18. September). „Ihr gebt euch nicht genug Mühe!“. Frankfurter Allgemeine. https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/greta-thunberg-trifft-obama-politik-soll-der-wissenschaft-zuhoeren-16390877.html?utm_content=buffere4fc5&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=GEPC%253Ds6
- ↑ Angerstein, U. (2021, 13. Januar). Greta Thunberg bekommt eigene Briefmarke. Deutsche Briefmarken-Zeitung. https://www.deutsche-briefmarken-zeitung.de/2021/01/13/greta-thunberg-bekommt-eigene-briefmarke/
- ↑ Brough, A. R., Gal, D., Isaac, M. S., Ma, J. & Wilkie, J. E. B. (2016). Is Eco-Friendly Unmanly? The Green-Feminine Stereotype and Its Effect on Sustainable Consumption. Journal of Consumer Research, 43(4), 567-582.
- ↑ Urban, D. (1986). Was ist Umweltbewusstsein? Exploration eines mehrdimensionalen Einstellungskonstruktes. Zeitschrift für Soziologie, 15, 363-377.
- ↑ Sachverständigenrat für Umweltfragen (1978). Umweltgutachten 1978. Bonn: Verlag Dr. Hans Heger.
- ↑ 9,0 9,1 Rosenberg, M. J. & Hovland, C. I. (1960). Cognitive, affective and behavioral components of attitudes. In Rosenberg, M. J. & Hovland, C. I. (Hrsg.), Attitude, organization and change: An Analysis of Consistency Among Attitude Components (S.198). New Haven: Yale University Press.
- ↑ Güttler, P. O. (1996). Sozialpsychologie: Soziale Einstellungen, Vorurteile, Einstellungsänderungen. München: Oldenbourg.
- ↑ Preisendörfer, P. & Franzen, A. (1996). Der schöne Schein des Umweltbewusstseins. In A. Diekmann und C. C. Jäger (Hrsg.), Umweltsoziologie (S. 219-244). Opladen: Westdeutscher.
- ↑ Mummendey, H. D. (1988). Die Beziehung zwischen Verhalten und Einstellung. In H. D. Mummendey (Hrsg.), Verhalten und Einstellung: Untersuchung der Einstellungs- und Selbstkonzeptänderung nach Änderung des alltäglichen Verhaltens (S. 1-26). Berlin: Springer.
- ↑ Ester, P. & Van den Meer, F. (1982). Determinants of Individual Environmental Behaviour: An Outline of a Behavioural Model and some Research Findings. The Netherlands Journal of Sociology, 18, 57-94.
- ↑ Diekmann, A. & Preisendörfer, P (2001). Umweltsoziologie: Eine Einführung. Reinbek: Rowohlt.
- ↑ Schubert, K. (2000). Ökologische Lebensstile: Versuch einer allgemeinen Typologie. Bern: Peter Lang.
- ↑ De Haan, G. & Kuckartz, U. (1996). Umweltbewußtsein: Denken und Handeln in Umweltkrisen. Opladen: Springer.
- ↑ Bauske, E. & Kaiser, F.G. (2019). Einordnung der Ergebnisse. In Umweltbundesamt (Hrsg.), Umwelteinstellung in Deutschland von 1996 bis 2016: Eine Sekundäranalyse der Umweltbewusstseinsstudien (S. 34-47). Magdeburg: Umweltbundesamt.
- ↑ Preisendörfer, P. (1999). Umwelteinstellungen und Umweltverhalten in Deutschland: Empirische Befunde und Analysen auf der Grundlage der Bevölkerungsumfragen „Umweltbewusstsein in Deutschland 1991-1998“. Opladen: Springer.
- ↑ Tucho, K. & Walcher, D. (2020). Feminine Nachhaltigkeit: Auswirkungen eines Stereotyps auf das männliche Konsumverhalten. O.A.: DERESA / Lulu Press.
- ↑ Brough, A. R., Wilkie, J. E. B., Ma, J., Isaac, M. S. & Gal, D. (2016). Is Eco-Friendly Unmanly? The Green-Feminine Stereotype and Its Effect on Sustainable Consumption. Journal of Consumer Research, 43(4), 567–582.
- ↑ Safko, L. (2010). The Social Media Bible: Tactics, Tools & Strategies for Business Success. New Jersey: John Wiley & Sons Inc.
- ↑ Bendel, O. (o.D.). Soziale Medien. Gabler Wirtschaftslexikon. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/soziale-medien-52673
- ↑ 23,0 23,1 23,2 Zahn, A. M. (2013, 18. Februar). Status Quo: Wo steht die Social Media Forschung heute? Überblick zu Instrumenten, Anforderungen und Anwendungspotentiale der Social Media Forschung [PowerPoint-Folien]. Abgerufen am 11.03.2021 von http://docplayer.org/2221376-Status-quo-wo-steht-die-social-media-forschung-heute-ueberblick-zu-instrumenten-anforderungen-und-anwendungspotentiale-der-social-media-forschung.html
- ↑ Weinberg, T. (2011). Social Media Marketing: Strategien für Twitter, Facebook & Co. Köln: O’Reilly.
- ↑ 25,0 25,1 Hettler, U. (2010). Social Media Marketing: Marketing mit Blogs, Sozialen Netzwerken und weiteren Anwendungen des Web 2.0. München: Oldenbourg.
- ↑ Scheffler, H. (2014). Soziale Medien. In C. König, M. Stahl & E. Wiegand (Hrsg.), Soziale Medien (S.13-27). Wiesbaden: Springer.
- ↑ Puschmann, C. & Peters, I. (2017). Informationsverbreitung in sozialen Medien. In J. H. Schmidt & M. Taddicken (Hrsg.), Handbuch Soziale Medien (S.211-232). Wiesbaden: Springer.
- ↑ Schmidt, J. H. (2018). Social Media. Wiesbaden: Springer.
- ↑ 29,0 29,1 Brüggen, N., Griese, H., Materna, G. & Müller, E. (2020). Soziale Medien. In JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Hrsg.), Politische Meinungsbildung Jugendlicher in sozialen Medien (S.7). München: o.A.