Psychologie im Umweltschutz/Kann man Schlagzeilen auffällig und dennoch auch schon in der Schlagzeile "konstruktiv" fassen?: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Technik des Clickbaiting ist daraus entstanden, dass die Online-Nachrichtenportale immer mehr auf die Steigerung der Reichweite angewiesen sind. In einer Studie untersuchten Gallur Santorun, Berta Garcia-Orosa und Lopez Garcia im Jahre 2017 die reichweitenstärksten Online-Nachrichtenportale der 28 EU- Staaten jeweils auf die Verwendung von Clickbaiting. Die Autoren stellten auf jedem dieser Online-Nachrichtenportale eine regelmäßige Verwendung von Clickbaitmechanismen fest: Besonders Medien, die sich ausschließlich über Werbung finanzieren, sollen auf diese Mechanismen regelmäßig zurückgreifen. Medien, die sich über paid-content-Modelle finanzieren, sollen das Clickbaiting allgemein seltener einsetzen. Clickbait-Überschriften kommen laut der Studie | Die Technik des Clickbaiting ist daraus entstanden, dass die Online-Nachrichtenportale immer mehr auf die Steigerung der Reichweite angewiesen sind. In einer Studie untersuchten Gallur Santorun, Berta Garcia-Orosa und Lopez Garcia im Jahre 2017 die reichweitenstärksten Online-Nachrichtenportale der 28 EU- Staaten jeweils auf die Verwendung von Clickbaiting. Die Autoren stellten dabei auf jedem dieser Online-Nachrichtenportale eine regelmäßige Verwendung von Clickbaitmechanismen fest: Besonders Medien, die sich ausschließlich über Werbung finanzieren, sollen auf diese Mechanismen regelmäßig zurückgreifen. Medien, die sich über paid-content-Modelle finanzieren, sollen das Clickbaiting allgemein seltener einsetzen. Clickbait-Überschriften kommen laut der Studie | ||
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Version vom 30. März 2021, 23:05 Uhr
Einleitung
Viele Onlinemedien geraten im modernen digitalen Zeitalter immer mehr in die Kritik, ein unsachliches Clickbaiting zu betreiben. Das Clickbaiting soll darauf abzielen, dass die Artikel mehr Reichweite und dadurch mehr Werbeeinnahmen generieren, indem viele wichtigere Themenüberschriften durch in der Regel unwichtigere, aber mehr Aufmerksamkeit erregende Themenüberschriften, ersetzt werden.
Das Ziel dieser vorliegenden Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, inwieweit man Schlagzeilen auffällig, aber dennoch konstruktiv formulieren kann, ohne dass zu viel wichtige Themen unbeachtet bleiben.
Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, soll eine bereits vorhandene Nutzerstudie, die die Wirkung von Clickbaiting auf Leser untersuchte und ein selbstständig erstellter Fragebogen helfen.
Theoretischer Hintergrund
Im folgenden Abschnitt soll der Begriff des "Clickbaiting" näher beleuchtet werden. Dazu wird in einem ersten Schritt eine Definition erfolgen. Im Anschluss wird über die Verbreitung und Anwendung von "Clickbaiting" informiert. Zuletzt wird die Wirkungsweise und die Folgen des "Clickbaiting" untersucht und begründet werden.
Definition
Der Begriff "Clickbaiting" beschreibt im Allgemeinen die Verwendung von reißerischen Überschriften im Online- und besonders im Social-Media Umfeld. Die Nutzer sollen dabei mit allen Mitteln dazu bewegt werden, einen Artikel anzuklicken. Die Herausgeber dieser Artikel bzw. Schlagzeilen arbeiten dabei mit verschiedenen Stilmitteln. Dem User wird ein überspitzter Titel angezeigt, der in dem User eine sogenannte"Curiosity gap" auslöst, die dadurch entsteht, dass der User so neugierig geworden ist, dass er sich durch den Klick auf den Artikel die restlichen Informationen zu dem Thema einholen möchte. Die Herausgeber der Artikel lassen den User sozusagen am Höhepunkt "hängen", bis dieser auf den Link des Artikels klickt, um auch den Rest der Geschichte zu erfahren. Das Clickbaiting existiert im Allgemeinen in allen Genres des Journalismus, sowohl in Online- als auch in Printmedien wie Zeitungen oder Zeitschriften. Besonders beliebte Themen für das Clickbaiting stellen emotional behaftete Themen dar, wie zum Beispiel Krankheiten, Kinder oder Tiere. Der User erfährt von der manipulativen Vorgehensweise des Clickbaitings in der Regel erst, nachdem er auf den vermeintlich interessanten Artikel geklickt hat. Das Clickbaiting läuft dabei allerdings immer relativ ähnlich ab: Das Medium nutzt strittige Themen oder Thesen von oder über andere Personen, zu denen sich nahezu jeder Nutzer bereits eine Meinung gebildet hat oder bilden wird. Besonders interessant für die User sind dabei Diskussionen über Personen, die einen allgemein sehr hohen Bekanntheitsgrad besitzen. Jede Schlagzeile wird außerdem stark emotionalisiert mit sehr prägnanten Adjektiven wie "unglaublich" oder "atemberaubend", die die sofortige Aufmerksamkeit des Lesers herbeiführen sollen.
Verbreitung und Anwendung
Die Technik des Clickbaiting ist daraus entstanden, dass die Online-Nachrichtenportale immer mehr auf die Steigerung der Reichweite angewiesen sind. In einer Studie untersuchten Gallur Santorun, Berta Garcia-Orosa und Lopez Garcia im Jahre 2017 die reichweitenstärksten Online-Nachrichtenportale der 28 EU- Staaten jeweils auf die Verwendung von Clickbaiting. Die Autoren stellten dabei auf jedem dieser Online-Nachrichtenportale eine regelmäßige Verwendung von Clickbaitmechanismen fest: Besonders Medien, die sich ausschließlich über Werbung finanzieren, sollen auf diese Mechanismen regelmäßig zurückgreifen. Medien, die sich über paid-content-Modelle finanzieren, sollen das Clickbaiting allgemein seltener einsetzen. Clickbait-Überschriften kommen laut der Studie
Wirkungsweise
Folgen des Clickbaitings
Fragestellung und Hypothesen
Zur Überprüfung der Fragestellung, ob Schlagzeilen sowohl auffällig als auch konstruktiv verfasst werden können, werden sechs Hypothesen aufgestellt, die im Anschluss an den ausgewerteten Fragebogen verifiziert bzw. abgelehnt werden sollen.
Hypothesen
H1: Die User sind sich beim Klicken eines Clickbaitstitels nicht bewusst, dass es sich um einen Clickbaittitel handelt und die Überschrift nicht die Erwartungen an den gesamten Artikel erfüllen wird.
H2: Die User sehen Clickbait-Artikel allgemein als nicht konstruktiv an.
H3: Die User sehen die allgemeine Formulierung von Schlagzeilen in deutschen Print-und Onlinemedien sehr kritisch.
H4: Die Konstruktivität eines Artikels geht in keinster Weise mit der Wirksamkeit des Clickbaitings einher.
H5: Clickbait Artikel enthalten nur unwichtige Hinweise und liefern keine wichtigen Informationen, die der Leser der Überschrift sofort entnehmen kann.
H6: Unspektakulär formulierte Schlagzeilen, die dennoch einen einen Hinweis auf eine wichtige Nachricht mitteilen, werden sehr selten angeklickt.
Methode
Erhebungsinstrument
Es wurde ein eigenständig angelegter Fragebogen verwendet, der ausschließlich Fragen beinhaltet, die auf die direkte Beantwortung der Fragestellung, ob Schlagzeilen sowohl auffällig als auch konstruktiv formuliert werden können, abzielen soll. Zur Beantwortung der einzelnen Items wurde eine fünstufigestufige Antwortskala verwendet. Der Fragebogen beinhaltet insgesamt 15 Fragen. Die ersten 10 Fragestellungen zielen darauf ab, herauszuarbeiten, inwiefern die Probanden der Meinung sind, dass ein negativer Zusammenhang zwischen der Konstruktivität eines Artikels und der Aufmerksamkeitserregung des Rezipienten durch die übertrieben dargestellte Schlagzeile besteht. Die anderen fünf Fragestellungen orientieren sich daran, inwiefern der Artikel, sowohl konstruktiv formuliert werden kann als auch gleichzeitig die sofortige Aufmerksamkeit des Lesers erreichen kann.
Untersuchungsdurchführung
Der Fragebogen wurde auf der online Umfrageplattform „Soscisurvey“ angelegt. Danach wurden der Link auf einem nicht öffentlichen "Facebook"-Profil geteilt und weiteren Personen, die nicht auf der Socialmedia-Plattform "Facebook" registriert sind, privat zugesendet.
Stichprobe
Insgesamt wurde der Fragebogen von 102 Probanden begonnen. Nach der Bereinigung der Daten konnten 89 Fragebögen weiterhin verwendet werden. 54 der 89 Teilnehmer, die den Fragebogen vollständig abgeschlossen haben, gaben an, männlichen Geschlechts zu sein, während 35 der Teilnehmer aufführten, weiblichen oder diversen Geschlechts zu sein.Die Altersspanne der befragen Teilnehmer geht von 16-83 Jahren.6 der 89 Teilnehmer gaben an, unter 20 Jahren alt zu sein, 51 zwischen 20-30 Jahren und 32 über 30 Jahren. 4 Teilnehmer wiesen sich dabei als Schüler aus, 44 als Studenten und 25 als Selbständige, während 14 Probanden eine Anstellung auswählten. Der Rest der Probanden ( zwei Teilnehmer) war bzw. ist arbeitssuchend. In Bezug auf das Einkommen lässt sich feststellen, dass die Mehrheit der Probanden zwischen 500 und 1000 Euro verdient(40 Teilnehmer), gefolgt von einem Einkommen über 4000 Euro(19 Teilnehmer).
Ergebnisse
Gütekriterien
Reliabilität
Objektivität
Validität
Hypothesenüberprüfung
H1
H2
H3
H4
H5
H6
Ergebnisvergleich
Diskussion
Limitationen
Die zentrale Limitation der vorliegenden Arbeit ergibt sich aus der Stichprobe der Teilnehmer der Umfrage. Es besteht kein ausgeglichenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen/diversen Teilnehmern. Außerdem nehmen nur sehr wenige junge Personen( 5 Probanden <20 Jahren) an der Umfrage Teil und dafür umso mehr Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren( 51 Probanden). Weiterhin wurde der Zugangslink zu der Umfrage nicht auf einem öffentlichen Facebook-Profil, sondern auf einem privaten Profil, was dazu führte, dass nur Personen, die mit der Person des Facebook-Profils bekannt, sind an der Umfrage teilnahmen, bzw. Personen, denen der Zugangslink privat zugesendet wurde. Weiterhin gilt es zu beachten, dass die Teilnehmer des Fragebogens ausschließlich aus ihren eigenen vergangenen Erfahrungen bei der Nutzung von Online-Nachrichtenportalen berichten und nicht vom Verfasser dieser Arbeit teilnehmend bei dem Konsum dieser Online-Nachrichten beobachtet bzw. aktiv über einen längeren Zeitraum experimental getestet wurden.
Ausblick
Literatur- und Quellenverzeichnis
Clasen, Nicolas (2013). Der digitale Tsunami: Das Innovator’s Dilemma der traditionellen Medienunternehmen oder wie Google, Amazon und Co. Den Medienmarkt auf den Kopf stellen. Scotts Valley, USA: CreateSpace.
Kansky, Holger (2014). Paid Content-Modelle in der Übersicht. In: Breyer-Mayländer, Thomas (Hrsg). Vom Zeitungsverlag zum Medienhaus. Geschäftsmodelle in Zeiten der Medienkonvergenz. S. 83-102eMarketer (2018).
Lobigs, Frank (2018). Wirtschaftliche Probleme des Journalismus im Internet. Verdrängungsängste und fehlende Erlösquellen. In: Nuernbergk, Christian & Neuberger, Christoph (Hrsg.). Journalismus im Internet. Profession – Partizipation – Technisierung. Wiesbaden: Springer VS. S. 295 – 334.
Scacco, Joshua M. & Muddiman, Ashley (o.J.). Investigating the influence of „clickbait“ news headlines. Abgerufen unter: https://mediaengagement.org/wp-content/uploads/2016/08/ENP- Investigating-the-Influence-of-Clickbait-News-Headlines.pdf.
Alle der unten aufgelisteten Internetquellen wurden zuletzt am 31.3.2021 abgerufen.
Studie zur Nutzung von Clickbait in den Online-Nachrichtenportalen der 28 EU-Staaten. Abgerufen unter: http://www.revistalatinacs.org/072paper/1218/RLCS-paper1218en.pdf
Umfrage zu Nutzung des Internet für aktuelle Nachrichten und Informationen bis 2020. Abgerufen unter:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183128/umfrage/nachrichten-und-informationen---internetnutzung/
Sorgen über und Bemerken von Medienphänomenen weltweit. Abgerufen unter:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1060215/umfrage/sorgen-ueber-und-bemerken-von-medienphaenomenen-weltweit/
Anteil der Nutzer von Werbeblockern unter Internetnutzern in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2017 sowie eine Prognose bis 2019. Abgerufen unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/911968/umfrage/anteil-der-nutzer-von- adblockern-unter-internetnutzern-in-deutschland/.
ARD ZDF Onlinestudie (2019). Onlinenutzung. Nutzungsdauern konkreter Tätigkeiten im Internet 2018. abgerufen unter: http://www.ard-zdf- onlinestudie.de/onlinenutzung/nutzungsdauer/nach-taetigkeiten/.