Psychologie im Umweltschutz/Social Media: Besteht ein genderspezifischer Zusammenhang zwischen Umweltbewusstsein und Filterblasen auf Social Media?: Unterschied zwischen den Versionen

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Manch einem scheint es während er sein Social Media Feed durchscrollt, als ob die Welt immer nachhaltiger wird. Andere wiederum haben noch nie etwas von dem Begriff "Fridays for Future" gehört. Wir alle befinden uns in einer Filterblase, die unsere Wirklichkeit bestimmt. Alle Nutzer von Social Media sind von diesem Phänomen betroffen, sich dessen aber selten bewusst. Sofern der Nutzer nach einem Nachhaltigen Post gesucht hat oder sogar geliked hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihm weitere Posts zu diesem Thema vom Algorithmus vorgeschlagen werden. Wenn er diese Beiträge nun wieder positiv bewertet und sich diese länger anschaut, wird sein Feed immer mehr solcher Beiträge beinhalten. Dadurch wird seine Filterblase um dieses Thema erweitert und andere Meinungen werden ihm nicht mehr angezeigt.
Manch einem scheint es während er sein Social Media Feed durchscrollt, als ob die Welt immer nachhaltiger wird. Andere wiederum haben noch nie etwas von der Bewegung "Fridays for Future" oder dem Begriff "Zero Waste" gehört. Wir alle befinden uns in einer Filterblase, die unsere Wirklichkeit bestimmt. Alle Nutzer von Social Media sind von diesem Phänomen betroffen, sich dessen aber selten bewusst. Sofern der Nutzer nach einem nachhaltigen Post gesucht hat oder sogar geliked hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihm weitere Posts zu diesem Thema vom Algorithmus vorgeschlagen werden. Wenn er diese Beiträge nun wieder positiv bewertet und sich diese länger anschaut, wird sein Feed immer mehr solcher Beiträge beinhalten. Dadurch wird seine Filterblase um dieses Thema erweitert und andere Meinungen treten in den Hintergrund.


Das Umweltbewusstsein scheint aber auch vom Geschlecht abhängig zu sein. So zeigt eine Statistik, das 56,1% der Umweltschützer in Deutschland weiblich sind und lediglich 43,9% männlich (IfD Allensbach, 2020). Aus diesem Grund wird in dieser Studie untersucht, inwiefern ein vom Geschlecht abhängiger Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media existiert.
Das Umweltbewusstsein scheint aber auch vom Geschlecht abhängig zu sein. So zeigt eine Statistik, das 56,1% der Umweltschützer in Deutschland weiblich sind und lediglich 43,9% männlich, obwohl die Geschlechterverteilung in der deutschen Bevölkerung nahezu gleichmäßig ist (IfD Allensbach, 2020). Aus diesem Grund wird in dieser Studie untersucht, inwiefern ein vom Geschlecht abhängiger Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media existiert.


===Theorie===
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Version vom 13. Dezember 2020, 15:57 Uhr

Einleitung

Manch einem scheint es während er sein Social Media Feed durchscrollt, als ob die Welt immer nachhaltiger wird. Andere wiederum haben noch nie etwas von der Bewegung "Fridays for Future" oder dem Begriff "Zero Waste" gehört. Wir alle befinden uns in einer Filterblase, die unsere Wirklichkeit bestimmt. Alle Nutzer von Social Media sind von diesem Phänomen betroffen, sich dessen aber selten bewusst. Sofern der Nutzer nach einem nachhaltigen Post gesucht hat oder sogar geliked hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihm weitere Posts zu diesem Thema vom Algorithmus vorgeschlagen werden. Wenn er diese Beiträge nun wieder positiv bewertet und sich diese länger anschaut, wird sein Feed immer mehr solcher Beiträge beinhalten. Dadurch wird seine Filterblase um dieses Thema erweitert und andere Meinungen treten in den Hintergrund.

Das Umweltbewusstsein scheint aber auch vom Geschlecht abhängig zu sein. So zeigt eine Statistik, das 56,1% der Umweltschützer in Deutschland weiblich sind und lediglich 43,9% männlich, obwohl die Geschlechterverteilung in der deutschen Bevölkerung nahezu gleichmäßig ist (IfD Allensbach, 2020). Aus diesem Grund wird in dieser Studie untersucht, inwiefern ein vom Geschlecht abhängiger Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media existiert.

Theorie

Filterblasen

Genderspezifisches Umweltbewusstsein

Forschungsfrage und Hypothesen

Besteht ein genderspezifischer Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media?

1. Hypothese: es gibt einen Zusammenhang zwischen der Filterblase und dem Umweltbewusstsein

2. Hypothese: Frauen sind umweltbewusster als Männer

3. Hypothese: Frauen sind eher in einer nachhaltigen Filterblase

Methode

Als Methode wurde ein quantitativer Online-Fragebogen gewählt, der auf der Plattform SosciSurvey hochgeladen wurde.

Fragebogenentwicklung

Passend zu der entwickelten Fragestellung "Besteht ein genderspezifischer Zusammenhang zwischen dem Umweltbewusstsein und der Filterblase auf Social Media?" wurde ein Fragebogen entwickelt, der aus den Teilen Skala zur Erfassung des Umweltbewusstseins, Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase sowie allgemeinen Fragen und Soziodemografika besteht.

Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins vom Umweltbundesamt

Um das Umweltbewusstsein zu erfassen wurde auf die "Weiterentwicklung einer Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins" vom Umweltbundesamt zurückgegriffen (Geiger & Holzhauer, 2020). Dabei wurde die Version von 2016 genutzt. Das Ziel derselben war, ein einheitliches Messinstrument für Forschungen des Umweltbundesamts und weitere wissenschaftliche Zwecke in der Umweltforschung zur Verfügung zu stellen.

Die Skala besteht aus den drei Bestandteilen Umweltaffekte (positive und negative Betroffenheit), Umweltkognitionen (Bewertungen) und Umweltverhalten. Diese entsprechen dem Drei-Komponenten-Modell der Einstellung. Auf den Faktor Umweltwissen wurde bei dieser Befragung bewusst verzichtet, da dieser unter anderem nicht einem raschhomogenen Antwortmuster folgt .

Kenngröße Motivation:
  1. Es beunruhig mich, wenn ich daran denke, in welchen Umweltverhältnissen zukünftige Generationen wahrscheinlich leben müssen.
  2. Der Klimawandel bedroht auch die Lebensgrundlagen hier in Deutschland.
  3. Berichte über Umweltprobleme wie die Abholzung der Wälder oder das Artensterben empören mich.
  4. Die Umweltproblematik wird stark übertrieben.
  5. Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet auch mehr Lebensqualität und Gesundheit für alle.
  6. Konsequenter Umweltschutz wird sich zukünftig positiv auf die Wirtschaft auswirken.
  7. Ich freue mich über Initiativen, die nachhaltige Lebensweisen einfach ausprobieren (z.B. Ökodörfer, SlowFood-Bewegung).
  8. Ich ärgere mich über den Ausbau der erneuerbaren Energien (z.B. Windkraft-, Sonnenenergie-, oder Biogasanlagen).
Kenngröße Umweltkognition
  1. Wir brauchen in Zukunft mehr Wirtschaftswachstum, auch wenn das die Umwelt belastet.
  2. Es gibt natürlich Grenzen des Wachstums, die unsere industrialisierte Welt längst erreicht hat.
  3. Für die Umweltprobleme in anderen Ländern sind wir nicht verantwortlich.
  4. Zugunsten der Umwelt sollten wir bereit sein, unseren derzeitigen Lebensstandard einzuschränken.
  5. Ein gutes Leben hat für mich nichts mit Umwelt und Natur zu tun.
  6. Jeder einzelne trägt Verantwortung dafür, dass wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.
  7. Es sollte fairen Handel zwischen den reichen Ländern dieser Erde und den Entwicklungsländern geben.
  8. Wir sollten nicht mehr Ressourcen verbrauchen als nachwachsen können.
Kenngröße Umweltverhalten:
  1. Ich kaufe Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau.
  2. Zu den Hauptmahlzeiten esse ich Fleisch.
  3. Für meinen Arbeits-oder Einkaufsweg benutze ich das Fahrrad oder ÖPNV.
  4. Ich heize meine Wohnung im Winter so, dass man ohne Pullover nicht friert.
  5. Ich kaufe energie-effiziente Haushaltsgeräte (A++ oder A+ Energieeffizienzsiegel).
  6. Ich wähle beim Ein kaufen Produkte mit Umweltsiegel (z.B. blauer Engel, EU Biosiegel oder EU Ecolabel).
  7. Ich benutze Dinge so lange wie möglich, anstatt sie durch eine neuere Varianten zu ersetzten.
  8. Ich spende Geld für Umwelt-oder Naturschutzgruppen.
  9. Ich engagiere mich aktiv für den Umwelt- und Naturschutz
Praktische Umsetzung und Gütekriterien

Es wurde auf einen bereits vorhandenen Fragebogen zurückgegriffen, da dieser bereits im praktischen Kontext erprobt wurde und hinsichtlich Gütekriterien untersucht wurde. In einer empirischen Feldstudie mit 507 Probanden wurde die aktualisierte Skala von 2018 in einem Fragebogen getestet.

Dabei wurden zur Validierung auch soziodemografische Daten abgefragt, wie das Geschlecht oder Soziale Milieus. Die Ergebnisse zeigen wie bereits in anderen Studien belegt, einen höheren Skalenwert bei Frauen und als umweltbewusst geltenden Milieus wie insbesondere dem Kritisch-Kreativen-Milieu. Außerdem erreichten Probanden, die bei einer offenen Frage nach den wichtigsten Problemen in Deutschland eine Antwort gaben, die in einem Kontext mit der Umweltproblematik steht, einen höheren Skalenwert auf. Im Punkt Alter gab es keine signifikanten Ergebnisse.

Die Itemschwierigkeit ist mit zumeist leichteren Items in der Kategorie affektiv-kognitiv und schwereren konativen Items als eine gute Mischung zu bewerten. Außerdem weisen die Items eine hohe Korrelation untereinander auf.

Aus diesen Gründen, erscheint die Verwendung der Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins vom Umweltbundesamt für die vorliegende eigene Studie als sinnvoll.

Skala zur Erfassung einer nachhaltigen Filterblase (selbst entwickelt)

Zur Erfassung der nachhaltigen Filterblase wurden 10 Fragen formuliert:

  1. Auf Social Media habe ich das Gefühl, die Menschen achten immer mehr auf einen nachhaltigen Lebensstil.
  2. Mir ist es wichtig, mich auch auf Social Media über Umweltthemen zu informieren.
  3. Ich folge sogenannten “Sinnfluencern” (Influencer, die einen Mehrwert bieten).
  4. In meinem Feed lassen sich kaum nachhaltige Inhalte finden.
  5. Ich folge Accounts, die sich für den Umweltschutz einsetzen.
  6. Durch meinen Social Media Konsum bekomme ich neuen Input, wie ich mein Leben nachhaltiger gestalten kann.
  7. Auf Social Media kann ich gut über umweltrelevante Themen informiert bleiben.
  8. Ich bevorzuge es, auf Social Media Menschen zu folgen, die nachhaltige Werte vertreten.
  9. Mir ist es egal, wenn Influencer für unnachhaltige Marken werben.
  10. Ich entfolge Influencern/Freunden auf Social Media wenn sie dauerhaft umweltschädliches Verhalten zeigen.

Bei der Formulierung der Fragen war es wichtig, die Fragen unter 2 Aspekten zu betrachten. Zum einen wurde der Inhalt „Was soll in Erfahrung gebracht werden“ (Korsnick & Presser, 2010, S.264) bestimmt- in diesem Fall wie nachhaltig die Filterblase der Probanden ist. Dafür wurden 10 Fragen entwickelt um verschiedene Punkte des Verhaltens der Probanden auf Social Media und die Wirkung von Social Media auf den Probanden im Bezug auf nachhaltige Inhalte zu erfragen.

Zum anderen wurde die Form, „Wie soll es in Erfahrung gebracht werden“ (Korsnick & Presser, 2010, S.264) festgelegt. Genutzt wurde eine 4-Punkt Likert-Skala mit 10 Fragen. Aufgrund dessen, dass die Meinung des Probanden mehrstufig gemessen werden kann und dieser seine Meinung differenziert angeben kann, eignet sich die 4-Punkt Likert Skala. Es wurde eine gerade Anzahl an Antwortmöglichkeiten verwendet, damit die Probanden keine neutrale Meinung abgeben können, sondern sich für einen Standpunkt entscheiden müssen. Die Antwortmöglichkeiten wurden symmetrisch und in einer unipolaren Darstellung formuliert (stimme überhaupt nicht zu; stimme eher nicht zu; stimme eher zu; stimme voll und ganz zu). Bei der Formulierung der Fragen wurde darauf geachtet, dass ebenfalls reverscodierte Fragen vorhanden sind. Diese dienen der Überprüfung der Aufmerksamkeit der Probanden. Die Auswahlmöglichkeiten der 4-Punkt Likert-Skala sind vollständig und schließen sich gegenseitig aus. Des Weiteren handelt es sich bei den Fragen der Likert-Skala, um indirekte Fragen. Die Vorteile von indirekten Fragen sind, dass diese einfach zu beantworten sind und als Ergebnis häufig „ehrliche“ Antworten herauskommen. Zudem wird mithilfe einer indirekten Frage die Interpretation des Konstrukts erleichtert (Moosbrugger & Kelava, 2012, S.63). Dazu kommt, dass die Fragen präzise formuliert sind, sodass dem Probanden das Beantworten leichtfällt, egal welchen Bildungsstand oder welchen sozialen Status dieser aufweist. Dementsprechend wurde die Sprache angepasst und unbekannte Fachtermini vermieden. Um zu vermeiden, dass die Probanden bei der Beantwortung der Fragen beeinflusst werden, wurden nicht wertende Fragen verwendet.

Bei der Reihenfolge der Likert-Skala wurde darauf geachtet, dass sich ähnelnde Fragen nicht nacheinander abgefragt werden. Zudem wurden reverscodierte Items nicht nacheinander abgefragt.

Die erste Frage zielt darauf ab, herauszufinden, ob die Probanden das Gefühl haben, dass ihnen auf Social Media ein nachhaltiger Lebensstil präsentiert wird. Dadurch soll der Proband bewusst darauf aufmerksam gemacht werden, dass es Personen gibt, welche einen nachhaltigen Lebensstil vermitteln. Gleichzeitig soll es diesen zum Nachdenken anregten, ob er solchen Personen folgt oder nicht, was dementsprechend ein Indikator für eine nachhaltige Filterblase sein kann.

Im zweiten Item wird abgefragt, ob sich die Probanden auf Social Media über Umweltthemen informieren. Diese Frage dient dazu, herauszufinden, ob die Probanden soziale Netzwerke als Informationsquelle für Umweltthemen nutzten. Durch die Aussage „mir ist es wichtig“, wird nochmals abgefragt, ob es dem Probanden bewusst wichtig ist, sich über Umweltthemen informiert. Zudem wird mit Item sieben ergänzend gefragt, ob der Proband über Social Media gut über umweltrelevante Themen informiert bleibt. Somit stellen beide Items zum einen heraus, ob Social Media als Informationsquelle genutzt wird und zum anderen wie gut und aktuell deren Informationen sind.

Die Fragen drei, vier, fünf und acht stellen heraus, ob in dem Feed des Probanden nachhaltige Post angezeigt werden und ob sich diese für nachhaltige Accounts und Posts interessieren. Mit dem Erfragen von Frage drei, soll herausgestellt werden, ob der Proband Sinnfluencern folgt. (Definition Sinnfluencer!). Frage vier ist revers codiert, um zu überprüfen, ob der Proband wirklich aufmerksam den Fragebogen ausfüllt und ob dieser sich für nachhaltige Themen auf Social Media interessiert.

Item sechs untersucht, ob Proband die ihm auf sozialen Medien vorgelebte nachhaltige Lebensweise auf dessen Alltag übernimmt. Damit lässt sich herausstellen, wie effektiv das Werben für einen nachhaltigen Lebensstil von den Followern umgesetzt wird.

In Frage neun und zehn wird untersucht, wie sich der Proband verhält, wenn sich jemand umweltschädlich verhält und ob es der Proband als stören empfinden, wenn jemand für unnachhaltige Marken wirbt. Damit soll herausgestellt werden, wie der Proband auf unnachhaltige Ereignisse reagiert.

Anschließend an die 4-Punkt Likert-Skala wurden 5 verschiedene Instagram Posts abgebildet. Dabei wurde darauf geachtet, dass abwechselt ein nachhaltiger und ein nicht nachhaltiger Post angezeigt wurden. Dazu wurden die Probanden mit Hilfe der bereits zuvor genutzten 4-Punkt Likert-Skala befragt. Zudem wurde darauf geachtet, dass möglichst unterschiedliche Formen von nachhaltigen und nicht nachhaltigen Posts genutzt werden, damit für jeden der Probanden ein „passender“ Post dabei ist. Die Frage lautete: „Könnte dieser Beitrag oder ein ähnlicher in deinem Feed auftauchen?“ und die Antwortmöglichkeiten lauten: „Stimme überhaupt nicht zu; stimme eher nicht zu; stimme eher zu; stimme voll und ganz zu“.

Als erstes wurde ein Post der Influencerin „iisabelsophie“ ausgewählt. Diese sitzt vor ihrem Plastikmüll der vergangenen Woche. Es ist auffällig wenig Plastikmüll. Damit sollte geprüft werden, ob die Probanden einen nachhaltigen Post angezeigt bekommen.


Abb. 1 Influencerin iisabellsophie mit ihrem Plastikmüll aus einer Woche


Als zweites wurde ein Post von „simondesue“ abgebildet. Simon sitzt auf seinem neuen Sportwagen und bedankt sich für das günstige Benzin. Dieser Post vermittelt einen umweltschädlichen Lifestyle. Somit handelt es sich bei diesem Post um eine nicht nachhaltige Abbildung.

Abb. 2: Influencer simondesue vor seinem Sportwagen


Als drittes wurde ein Post von „greenpeace.de“ ausgewählt, welcher einen Wald mit der Aufschrift „Stoppt die Rodung! #DanniBleibt“ anzeigt. Dadurch das Greenpeace für Umweltschutz steht, lässt sich vermuten, dass Nutzer denen dieser Post angezeigt werden könnte, einen nachhaltigen Lebensstyle anstreben.


Abb. 3: Aufruf von greenpeace.de zum Stoppen der Rodung des Waldes


Als viertes wurde ein Post von „verouture“ ausgewählt. Zu sehen ist „verouture“, welche lächelnd am Rhein sitzt und ihren zuvor bei McDonalds getätigten Einkauf an Speisen und Getränken zu sich nimmt. McDonalds ist ein Beispiel für eine Fast-Food-Kette. Fast-Food-Ketten verursachen viel Plastikmüll und achten wenig auf eine nachhaltige Landwirtschaft beziehungsweise eine artgerechte Tierhaltung. Deshalb handelt es sich bei diesem Post um einen nicht nachhaltigen Post.


Abb. 4: Influencerin verouture mit McDonalds Menü am Rhein mit Blick auf den Kölner Dom.


Als fünftes wurde ein Post von „junglueck“ abgebildet. Dieser zeigt eine Werbung von nachhaltig verpackten und natürlichen Naturkosmetik Produkten. Somit handelt es sich um einen nachhaltigen Post.


Abb. 5: Verschiedene Naturkosmetik von junglueck


Allgemeine Fragen und Soziodemografika

Zunächst wurde die Filterfrage "Nutzt du mindestens einmal die Woche Social Media?" gestellt. Filterfragen schließen einen Teil des Fragebogens -in dieser Studie alles was nach der Filterfrage folgt- für den Teil der Probanden aus, für den diese Fragen nicht relevant sind (Raithel, 2008, S.71). Da nur regelmäßige Nutzer eine konkrete Aussage darüber treffen können, welche Inhalte Ihnen regelmäßig angezeigt werden und somit in welcher Filterblase sie sich befinden, werden alle anderen Probanden direkt an das Ende des Fragebogens geleitet.

Zusätzlich wurden noch drei allgemeine Fragen zur Wahrnehmung der eigenen Filterblase eingebaut. Da nicht allen Probanden klar ist, was der Begriff "Filterblase" bedeutet, wurde folgende Definition den Fragen vorangestellt: "Der Begriff der Filterblase kommt aus der digitalen Welt und beschreibt das Phänomen, dass Webseite und Plattformen mit Hilfe entsprechender Algorithmen den Einzelnen nur oder hauptsächlich Informationen und Meinungen einblenden, die mit den bisherigen Ansichten und Interessen weitgehend übereinstimmen"(Filterblase, 2017) .

  1. Wie sehr glaubst du, dass dich dein Social Media Feed beeinflusst?
  2. Wie sehr bist du dir bewusst, dass du dich in einer Filterblase befindest?
  3. Wie sehr richtest du dein Social Media Profil nach deinen eigenen Interessen aus?

Es wurde eine 4-stufige Skala mit den Abstufungen "sehr", "etwas", "wenig", und "gar nicht" gewählt. Da auch bei anderen Items eine Skala mit 4 Abstufungen gewählt wurde, wirkt der Fragebogen einheitlicher. Außerdem kann man mit einer Skala mit einer geraden Anzahl von Skalenpunkten eine Tendenz zur Mitte vermeiden, die von Probanden häufiger als Ausweichoption benutzt wird (Moosbrugger & Kelava, 2012, S. 53 f.).

Am Ende des Fragebogens wurden einige Soziodemografika wie Alter, Geschlecht, Einkommen und höchster Bildungsabschluss abgefragt. Außerdem erschien es sinnvoll, nach den Social Media Plattformen zu fragen, welche von den Probanden genutzt werden. Als Optionen wurden Instagram, Facebook, YouTube, Snapchat, TikTok, LinkedIn, Xing, Twitch, Twitter, Reddit und sonstige vorgegeben. Mehrfachantworten waren zugelassen, da viele Menschen mehr als eine Plattform regelmäßig nutzen. Nach dem Trichterprinzip, welches besagt, dass unverfängliche Fragen jeweils zuerst abgefragt werden sollten, werden diese Fragen am besten am Ende des Fragebogens abgefragt, da so am Anfang die Auskunftsbereitschaft höher ist und auch für solche Fragen keine hohe kognitive Leistung notwendig ist (Aschemann-Pilshofer, B., & Premsberger, E. , 2001, S. 18).


Durchführung


Stichprobe

Ergebnisse

Diskussion

Reflexion und Limitationen


Implementation in die Praxis


Ausblick und Forschung in der Zukunft

Literaturverzeichnis

Aschemann-Pilshofer, B., & Premsberger, E. (2001). Wie erstelle ich einen Fragebogen. Ein Leitfaden für die Praxis, 2, 29.

Dr. Geiger, S. & Dr. Holzhauer, B. (2020). Weiterentwicklung einer Skala zur Messung von zentralen Kenngrößen des Umweltbewusstseins (Umweltbundesamt, Hrsg.). https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-02-03_texte_25-2020_kenngroessen_umweltbewusstsein_weiterentwicklung_0.pdf

Filterblase. (2017, 27. Oktober). DigitalWiki. http://www.digitalwiki.de/filterblase/

IfD Allensbach. (14. Juli, 2020). Aktive Umweltschützer in Deutschland nach Geschlecht im Vergleich mit der Bevölkerung im Jahr 2020 [Graph]. In Statista. Zugriff am 24. November 2020, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/993251/umfrage/aktive-umweltschuetzer-in-deutschland-nach-geschlechtergruppenverteilung/

Krosnick, J. A., & Presser, S. (2010). Question ans Questionnaire Design. In P. V. Marsden & J. D. Wright (Eds.), Handbook of survey research (2nd ed., pp. 263–313). Bingley: Emerald.

Moosbrugger, H. & Kelava, A. (2012). Testtheorie und Fragebogenkonstruktion (2. Aufl.). Springer Publishing

Raithel, J. (2008). Quantitative Forschung: Ein Praxiskurs. Vs Verlag für Sozialwissenschaften.