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Das Gedicht „Die Welt steht still“ von Eva Strasser wirkt wie eine Beobachtung der Quarantäne-Situation aus der Ferne. Es wird ein Ausschnitt dieser Situation gezeichnet, sodass der Leser selbst das Gefühl eines emotionalen Stillstandes erlebt. | Das Gedicht „Die Welt steht still“ von Eva Strasser wirkt wie eine Beobachtung der Quarantäne-Situation aus der Ferne. Es wird ein Ausschnitt dieser Situation gezeichnet, sodass der Leser selbst das Gefühl eines emotionalen Stillstandes erlebt. | ||
==Gebete für den toten Bräutigam== | ==Gebete für den toten Bräutigam== | ||
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==Stille Welt== | ==Stille Welt== | ||
Das Gedicht „Die Welt steht still“ behandelt die Corona-Quarantäne in der die Welt ganz ruhig ist und vormals Schönes/Starkes nun gebrochen ist. So begehen Vögel Suizid, Mauern stürzen ein und Blumen welken. Auch wird die Stadt als Wüste beschrieben. | Das Gedicht „Die Welt steht still“ behandelt die Corona-Quarantäne in der die Welt ganz ruhig ist und vormals Schönes/Starkes nun gebrochen ist. So begehen Vögel Suizid, Mauern stürzen ein und Blumen welken. Auch wird die Stadt als Wüste beschrieben. | ||
Version vom 5. Dezember 2020, 11:10 Uhr
Schule: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss
Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss
Meine Projekte: Lyrik im thematischen Längsschnitt
Meine Arbeitsschwerpunkte:
Ich beschäftige mich mit den Gedichten Gebete für den toten Bräutigam von Nelly Sachs und Die Welt steht still von Eva Strasser. Ausgesucht habe ich diese, da ich den Sprachstil von beiden sehr ansprechend finde und mich auch die Themen, die auf den ersten Blick angesprochen werden, interessieren.
Der erste Eindruck
Das Gedicht „Gebete für den toten Bräutigam“ von Nelly Sachs erweckt den Eindruck, als das es den Gedankengang einer frischgebackenen Witwe beschreibt, die ihren Mann gerade im Krieg verloren hat. Dabei wirkt es traurig, verlustreich und verzweifelt vor Ungewissheit. Das Gedicht Ist von einer tragischen Schönheit umgeben.
Das Gedicht „Die Welt steht still“ von Eva Strasser wirkt wie eine Beobachtung der Quarantäne-Situation aus der Ferne. Es wird ein Ausschnitt dieser Situation gezeichnet, sodass der Leser selbst das Gefühl eines emotionalen Stillstandes erlebt.
Gebete für den toten Bräutigam
Das Gedicht „Gebete für den toten Bräutigam“ von Nelly Sachs erweckt den Eindruck, als das es den Gedankengang einer frischgebackenen Witwe beschreibt, die ihren Mann gerade im Krieg verloren hat. Dabei wirkt es traurig, verlustreich und verzweifelt vor Ungewissheit. Das Gedicht Ist von einer tragischen Schönheit umgeben.
Das Gedicht „Gebete für den toten Bräutigam“ behandelt eine Witwe, die weinend am Grab Ihres Bräutigams trauert und sich fragt, wie dieser verstorben ist. Sie ist durch die Ungewissheit der Antwort verzweifelt und stellt viele Vermutungen auf.
Das Gedicht ist aus der Perspektive einer Witwe(lyrisches Ich) geschrieben (V. 3 und Titel), die am Grab ihres Mannes steht und sich dabei erst weinend fragt, was die Elemente bedeuten sollen(V. 6). Das der Mann tot ist erfährt man auch aus dm Titel. Als Elemente werden hier Symbole aus den ersten Versen eine Kerze (V.1), Tränen (V.3) und Erde/Satun (V.4) verstanden. Diese Elemente werden in ihrem folgenden Gedankengang wieder aufgegriffen. Die Witwe fragt sich verzweifelt (V.9), wie ihr Bräutigam denn, anscheinend während des Holocaust (V.23), verstorben ist (Nelly Sachs lebte als Jüdin zu Zeiten des dritten Reichs). Hier werden dann von ihr Vermutungen aufgestellt. So wie, ob der letzte Blick (V.10) des Verstorbenen ein Stein oder Erde war, der letzte Weg, eine Wasserlache, Metall oder der Feind gar selbst (V.11-23). Als letztes Element wird die Luft aufgegriffen(V.25). Als Himmel steht sie für die Hoffnung der Witwe auf ein friedvolles Nachleben ihres Mannes.
Stille Welt
Das Gedicht „Die Welt steht still“ behandelt die Corona-Quarantäne in der die Welt ganz ruhig ist und vormals Schönes/Starkes nun gebrochen ist. So begehen Vögel Suizid, Mauern stürzen ein und Blumen welken. Auch wird die Stadt als Wüste beschrieben.
Die Verse 1 bis 4 beschreiben alle eine stille, eingefrorene und unwirkliche Situation, die in Bezug auf Erscheinungsjahr und Erscheinungsmedium als Beschreibung des Corona-Lockdowns gedeutet werden können. Auf diese Deutung weist ebenfalls der Titel "Stille Welt" hin. Die Vögel(V. 5) die die Dichterin erwähnt können hinter diesem Hintergrund als Reisen allgemein oder spezifischer als Flugzeuge gedeutet werden. Damit werden die weltweiten Reisebeschränkungen sowie, wenn man sich mehr auf den Suizid bezieht, die ebenso weltweiten Wirtschaftseinbrüche angesprochen. Die Aussage über die Wirtschaftseinbrüche lässt sich auch noch auf den Vers Fünf ("Die Stadt ist eine Wüste") beziehen. Die als leer und einsam charakterisiert wird und die Geschäfte in dieser vor finanzielle Probleme stellt. In Vers 6 ("Mauern stürzen ein") wird auf darauf Bezug genommen wie grundlegende Systeme plötzlich nicht mehr funktionieren und im letzten Vers wird die allgemeine Stimmung angedeutet. So war die Welt vormals schön und ist jetzt gebrochen steht also im Gegensatzt zur Vergangenheit.
In Vers Eins findet sich eine Personifikation "stillstehende Welt", die auf den Corona-Lockdown hinweist. Eine Verdeutlichung dieser Interpretation findet sich in der Personifikation "gefrorene Ohnmacht"(vgl. V.2). Die erfrorene Ohnmacht meint einen sehr langanhaltenden Zustand der Machtlosigkeit, der wiederum eben diesen Lockdown beschreibt. Eine weiteres sprachliches Bild befindet sich in Vers Drei und Vier:"unwirkliche Ruhe schwebt über den Plätzen". Es weist auf die Unwirklichkeit und die unangenehme Ruhe hin.
Die suizidialen Vögel (vgl. V.5) sind eine Metapher, die verdeutlichen wie depressiv die Psyche allein der Tiere ist. Wenn man das mit der Psyche der Menschen vergleicht verdeutlicht das Gedicht die Schrecklichkeit des Lockdowns für einige Menschen. Die Vögel können sich aber auch als Flugzeuge oder Reisen allgemein deuten. Hierbei beschreiben sie den Einbruch der Wirtschaft insbesondere den Schlag der den Tourismus getroffen hat. Die letztere Interpretation wird von dem sprachlichen Bild in Vers Sechs unterstützt. "Mauern stürzen ein" (vgl.V.6), beschreibt selbst den Einsturz der Wirtschaft und Einbruch wichtiger Stützen der Gesellschaft.
Eine Metonymie befindet sich in Vers Sieben:"Stadt ist eine Wüste", und beschreibt das Verhalten der Meschen während Corona. So gehen sie nicht raus und schrönken ihre Sozialkontakte ein. Die Stadt lässt sich auch spezifischer als Einkaufsstraßen deuten und so als die Einzelhandelsgeschäfte, die während Corona ihre Existenz befürchten müssen. Diese Deutung stützt auch die Definition einer Wüste als lebensfeindliche Umgebung. Das Symbol der gebrochenen Blumen(vgl. V. 8) steht für die gesamte Situation. So war etwas vormals schön, kräftig und auch mal dornig oder giftig aber dennoch schön und ist jetzt gebrochen, kaputt, schlapp. Dieses Symbol spiegelt die Welt und die Menschheit.
Es sind Acht Verse vorhanden in nur einer Strophe.
Die Metren unterstützen den Inhalt des Textes damit, dass sie das Chaos der beschriebenen Situation wiederspiegeln. Doch stehen die energieerzeugenden vorherrschenden Jamben im Kontrast mit dem doch düsteren Inhalt, der eher energiesterbend ist. Die gemischten männlichen und weiblichen Kadenzen verdeutlichen nochmal das aufgezeigte Chaos in dem Gedicht. Zu dieser Deutung tragen ebenfalls die fehlenden Reime bei.
Betreut von: Benutzerin:MaFlo