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Version vom 10. November 2021, 20:55 Uhr
Schule: https://www.nellysachs.de
Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium
Meine Projekte: Naturlyrik
Mein Arbeitsschwerpunkt: Mondnacht- Joseph Eichendorff & Sommersonate- Georg Trakl
Betreut durch: MaFlo
Mondnacht- Eichendorff
Es war, als hätt der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Erster Eindruck
J. W. v. Goethe (1780)
Ueber allen Gipfeln
Ist Ruh',
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.[1]
Der erste Eindruck:
Das Gedicht „Über den Gipfeln ist Ruh“ von J. W. von Goethe handelt von der Ruhe und der Lautlosigkeit der Natur, welche durch die anhaltende Bewegungslosigkeit (Vers 3-5) & dem Schweigen (Vers 6) des Naturmomentes entstehen. Der Wunsch des Sterbens und die Sehnlichkeit des Todes wird durch die baldige Ruhe der Person dargestellt. (Vers 8) Insgesamt verleiht das Gedicht ein Gefühl der verschwiegenen Sorglosigkeit & der gelösten Freiheit. Das Gefühl wird durch die Verbindung der stillen Natur & der zukünftigen Ruhe des einzelnen Menschens vermittelt.
Inhaltsanalyse:
Das Gedicht beschreibt die Stille über den Berggipfeln, dadurch wird ein scheinbar unantastbares Bild der absoluten Ruhe und Lautlosigkeit vermittelt. (Vers 1-2) Durch die Darstellung der bewegungslosen Bäume, auf Grund der Windstille in den Baumkronen, wirkt der insgesamt beschriebene Naturmoment noch deutlich unverletzlicher und friedlicher. (Vers 3-5) Das Gefühl der Leblosigkeit wird besonders durch das Schweigen der Vögel erzeugt. (Vers 6-7)
Inhaltsinterpretation aus der Sicht des Autors:
Die Überschrift „Ueber allen Gipfeln ist Ruh“ deutet auf das Thema des Gedichtes, die Vergänglichkeit, welche im Zusammenspiel mit dem Moment der Ruhe in der Natur und dem Tod des lyrischen Du’s veranschaulicht wird. Die eingefangenen Naturmomente weisen dementsprechend auf das vergangene Leben des lyrischen Du‘s hin. Die Gipfel der Berge stellen die Höhen und Tiefen des Lebens dar, die darüber hinaus nun ihre Ruhe finden werden und somit ein Ende finden. (Vers 1-2) Vers 3-5 erzählt über die Windstille, die über den Wipfeln der Bäume herrscht. Das Motiv des Wind drückt für die Kraft des Lebens aus, die zwischen all den Baumkronen kaum noch wahrnehmbar ist. In Vers 6 wird das Schweigen der Vögel beschrieben. Das Schweigen ist in diesem Sinne eine Art der Wiederkehr.