Digitale Werkzeuge in der Schule/Basiswissen Analysis/Optimierungsprobleme: Unterschied zwischen den Versionen

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==Allgemeine Hinweise==
{{Box |1=Info |2=
{{Box-spezial
In diesem Kapitel kannst du etwas zum Thema Optimierungsprobleme lernen.
|Titel= Info  
|Inhalt=  


In diesem Lernpfad sollst du dein Wissen zu '''''Optimierungsproblemen''''' testen, wiederholen und vertiefen können. Dafür erklären wir dir zunächst, was Optimierungsprobleme sind, und wiederholen wichtige Begriffe. Danach kannst du selbständig Aufgaben bearbeiten.
In diesem Kapitel erklären wir dir zunächst, was Optimierungsprobleme sind. Dabei werden wir wichtige Begriffe wiederholen.
 
Zum Lösen der Aufgaben benötigst du nur Papier, Stift und Taschenrechner.
 
In den Augaben mit <span style="color: {{Farbe|orange}}">'''orangem '''</span> Balken kannst du dein gelerntes Wissen testen und es wiederholen.
 
Mit Aufgaben, die einen<span style="color: blue"> '''blauen '''</span> Balken haben, kannst du weiter üben und dein Wissen vertiefen.
 
Aufgaben mit <span style="color: green">'''grünem '''</span> Balken sind Knobelaufgaben.
 
Aufgaben, die nur für den LK Mathematik sind, sind außerdem mit einem &#x2B50; gekennzeichnet.  


Anschließend kannst du selbstständig Aufgaben bearbeiten.
Bei den Aufgaben unterscheiden wir folgende Typen:
* In Aufgaben, die '''<span style="color: #F19E4F">orange</span>''' gefärbt sind, kannst du '''grundlegende Kompetenzen''' wiederholen und vertiefen.
* Aufgaben in '''<span style="color: #5E43A5">blauer</span>''' Farbe sind '''Aufgaben mittlerer Schwierigkeit'''.
* Und Aufgaben mit '''<span style="color: #89C64A">grünem</span>''' Streifen sind '''Knobelaufgaben'''.
* Aufgaben, die mit einem &#x2B50; gekennzeichnet sind, sind nur für den LK gedacht.


Viel Erfolg!
Viel Erfolg!
|Farbe= {{Farbe|grau}}
|3=Kurzinfo}}
|Icon= {{Vorlage:Icon info}}   
}}


==Einführung: Optimierungsprobleme==
==Einführung: Optimierungsprobleme==
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Der '''optimale''' Wert bedeutet mathematisch, den Extremwert einer Funktion zu bestimmen. Du musst also das Optimierungsproblem als Funktion ausdrücken und dabei die anderen Größen miteinbeziehen. Mit dieser Funktion kannst du dann den optimalen Wert bestimmen.
Der '''optimale''' Wert bedeutet mathematisch, den Extremwert einer Funktion zu bestimmen. Du musst also das Optimierungsproblem als Funktion ausdrücken und dabei die anderen Größen miteinbeziehen. Mit dieser Funktion kannst du dann den optimalen Wert bestimmen.


|Merke
| Merksatz
}}
}}


{{Box-spezial
{{Box | Aufgabe 1: Das größtmöglichste Fussballfeld|
|Titel= <span style="color: {{Farbe|orange}}">Beispiel: Aufgabe 1</span>
 
|Inhalt=


Ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn soll so angelegt werden, dass das Fußballfeld möglichst groß ist.  
Ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn soll so angelegt werden, dass das Fußballfeld möglichst groß ist.  
Zeile 50: Zeile 42:
'''a)''' Für welche Länge und für weiche Breite wird das Fußballfeld im Inneren des Sportplatzes maximal?  
'''a)''' Für welche Länge und für weiche Breite wird das Fußballfeld im Inneren des Sportplatzes maximal?  


'''b)''' Wie groß ist das Fussballfeld?


{{Lösung versteckt
{{Lösung versteckt
|2= Rechenweg
|2= Tipps
|1=
|1=


Gegeben ist die Länge der Laufbahn um den Sportplatz herum, also der Umfang des Sportplatzes. Maximiert werden soll die Größe des Fussballfeldes, also der rechteckige Flächeninhalt <math> A </math> innerhalb des Sportplatzes.  
{{Lösung versteckt |2= Tipp 1 |1=
 
Gegeben ist die Länge der Laufbahn um den Sportplatz herum, also der Umfang des Sportplatzes. Maximiert werden soll die Größe des Fussballfeldes, also der rechteckige Flächeninhalt <math> A </math> innerhalb des Sportplatzes. Überlege also zunächst, wie der Flächeninhalt <math>A</math> berechnet wird.


[[Datei:Skizze .png|mini]]
[[Datei:Skizze .png|mini]]


Die Formel zum Flächeninhalt ist <math>A=2=a \cdot b</math>. Über die Größen selbst weißt du ebenfalls etwas durch den Umfang: <math>U=2 \cdot a+\pi\cdot b</math>. Stelle die Formel für den Umfang nun nach <math> a </math> um und erhalte: <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math>
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=


Setze nun deine Formel für <math> a </math> in den Flächeninhalt ein. So erhälst du die folgende Zielfunktion:
Die Formel zum Flächeninhalt ist <math>A=a \cdot b</math>.  
|3= Lösung verbergen}}
|3= Tipp 1 verbergen}}


{{Lösung versteckt |2= Tipp 2 |1=
Über die Größen selbst weißt du ebenfalls etwas durch den Umfang: <math>U=2 \cdot a+\pi\cdot b</math>. Stelle die Formel für den Umfang nun nach <math> a </math> um.
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
Du erhältst: <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math>.
|3= Lösung verbergen }}
|3= Tipp 2 verbergen }}
{{Lösung versteckt |2= Tipp 3 |1=
Setze nun deine Formel für <math> a </math> in den Flächeninhalt ein. So erhälst du deine Zielfunktion.
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
Deine Zielfunktion ist:
<math>A(b)=\frac{400-\pi \cdot b}{2} \cdot b=\frac{-\pi \cdot b^2}{2}+200 \cdot b</math>
<math>A(b)=\frac{400-\pi \cdot b}{2} \cdot b=\frac{-\pi \cdot b^2}{2}+200 \cdot b</math>
Für diese Funktion kann b nur zwischen 0 und 200 liegen, also <math>0<b<200</math>
 
|3= Lösung verbergen}}
|3= Tipp 3 verbergen}}
 
{{Lösung versteckt |2= Tipp 4 |1=
 
Für die Zielfunktion kann <math>b</math> nur zwischen <math>0</math> und <math>200</math> liegen, also <math>0<b<200</math>


Nun musst du den optimalen Wert berechnen. Gesucht ist hier das '''Maximum'''. Bilde dazu die Ableitungen:
Nun musst du den optimalen Wert berechnen. Gesucht ist hier das '''Maximum'''. Bilde dazu die Ableitungen:
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# <math>A'(b)= -\pi \cdot b + 200 \cdot b </math>  
# <math>A'(b)= -\pi \cdot b + 200 \cdot b </math>  
# <math> A''(b) = - \pi</math>
# <math> A''(b) = - \pi</math>
Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung.
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=


Mit der notwendigen Bedingung <math> A'(b)=0</math> erhälst du dann <math> b=\frac{200}{pi} = 63,66 </math>.
Mit der notwendigen Bedingung <math> A'(b)=0</math> erhälst du dann <math> b=\frac{200}{pi} = 63,66 </math>.
Mit der hinreichenden Bedingung folgt <math> A''(b)=-\pi \neq 0 </math>, somit erfüllt <math> b </math> alle Bedingungen.
Mit der hinreichenden Bedingung folgt <math> A''(b)=-\pi \neq 0 </math>, somit erfüllt <math> b </math> alle Bedingungen.


Berechne nun <math> a </math> und den Flächeninhalt:
|3= Lösung verbergen}}
# <math>a=\frac{400-\pi \cdot \frac{200}{pi}}{2} = 100 </math> und
|3= Tipp 4 verbergen}}
# <math> A = 100 \cdot 63,66 = 6366 m </math>
 
|3= Rechenweg verbergen
{{Lösung versteckt |2= Tipp 5 |1=
 
Berechne nun <math> a </math>.
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
 
<math>a=\frac{400-\pi \cdot \frac{200}{pi}}{2} = 100 </math>  
Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von <math>63,66</math>m und eine Höhe von <math>100</math>m maximal.
|3= Lösung verbergen}}
|3= Tipp 5 verbergen}}
 
|3= Tipps verbergen
}}
}}
{{Lösung versteckt |2=Lösung |1=
Die Formel zum Flächeninhalt ist <math>A=a \cdot b</math> und der Umfang lässt sich durch <math>U=2 \cdot a+\pi\cdot b</math> berechnen. Stelle die Formel für den Umfang nun nach <math> a </math> um.
Du erhältst: <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math>.
Setze nun deine Formel für <math> a </math> in die Flächeninhaltsformel ein. So erhälst du deine Zielfunktion.
Deine Zielfunktion ist:
<math>A(b)=\frac{400-\pi \cdot b}{2} \cdot b=\frac{-\pi \cdot b^2}{2}+200 \cdot b</math>
Für die Zielfunktion kann <math>b</math> nur zwischen <math>0</math> und <math>200</math> liegen, also <math>0<b<200</math>.
Gesucht ist nun das '''Maximum'''. Um dieses zu bestimmen, bilde zunächst die Ableitung.
# <math>A'(b)= -\pi \cdot b + 200 \cdot b </math>
# <math> A''(b) = - \pi</math>
Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung.
Mit der notwendigen Bedingung <math> A'(b)=0</math> erhälst du dann <math> b=\frac{200}{pi} = 63,66 </math>.
Mit der hinreichenden Bedingung folgt <math> A''(b)=-\pi \neq 0 </math>, somit erfüllt <math> b </math> alle Bedingungen.
Berechne nun <math> a </math>, indem <math> b=\frac{200}{pi} </math> in <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math> eingesetzt wird.
<math>a=\frac{400-\pi \cdot \frac{200}{pi}}{2} = 100 </math>
Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von <math>63,66</math>m und eine Höhe von <math>100</math>m maximal.
|3= Lösung verbergen}}
'''b)''' Wie groß ist das Fußballfeld?


{{Lösung versteckt
{{Lösung versteckt
|2= Lösung
|2= Tipp
|1=
|1=
'''a)''' Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird für eine Breite von <math>63,66m</math> und eine Höhe von <math>100m</math> maximal.


'''b)''' Der Flächeninhalt wird auf <math> 6366 m </math> maximiert.
Berechne nun durch Einsetzen von <math>a</math> und <math>b</math> den Flächeninhalt <math>A</math>:
|3= Tipp verbergen
}}
}}


|Farbe= {{Farbe|orange}}
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
|Icon= {{Vorlage:Icon pencil}}   
<math> A = 100 \cdot 63,66 = 6366 </math>
}}
Der Flächeninhalt wird also auf <math> 6366 </math>m maximiert.
|3= Lösung verbergen}}


| Arbeitsmethode | Farbe={{Farbe|orange}} }}


{{Box-spezial
|Titel= <span style="color: {{Farbe|orange}}">Aufgabe 2</span>
|Inhalt=


Eine Kartonfabrik stellt quaderförmige Pakete mit quadratischen Seitenflächen her. Damit die Pakete nicht zu unhandlich werden, sollen noch zwei Bedingungen erfüllt sein:
{{Box
* Die Länge soll nicht größer als <math> 200cm </math> sein.
| Aufgabe 2: Das optimale Paket
* Länge plus Umfang der quadratischen Seitenflächen soll <math> 360cm </math> groß sein.
|
Eine Kartonfabrik stellt quaderförmige Pakete mit quadratischen Seitenflächen (<math>a</math>) her. Damit die Pakete nicht zu unhandlich werden, sollen noch zwei Bedingungen erfüllt sein:
* Die Länge (<math>b</math>) soll nicht größer als <math> 200</math>cm sein.
* Länge (<math>b</math>) plus Umfang einer quadratischen Seitenfläche soll <math> 360</math>cm groß sein. [[Datei:Kartonfabrik 3.png|300|rechts|rahmenlos]]
'''a)''' Ermittle die Abmessungen des Pakets mit dem größten Volumen.
'''a)''' Ermittle die Abmessungen des Pakets mit dem größten Volumen.


'''b)''' Gebe das maximale Volumen an.
{{Lösung versteckt | 1=
Multipliziere Höhe, Breite und Länge, also <math>a \cdot a \cdot b</math>, um das Volumen eines Quaders (Paketes) zu ermitteln.  
| 2=Tipp zum Aufstellen der Zielfunktion | 3=Tipp verbergen}}


{{Lösung versteckt
{{Lösung versteckt | 1=
|1=  
Nutze die zweite Bedingung, stelle eine Gleichung auf und stelle diese nach <math>b</math> um.
 
Zweite Bedingung: Länge (<math>b</math>) plus Umfang '''einer''' quadratischen Seitenfläche soll <math> 360</math>cm groß sein. Den Umfang einer quadratischen Seitenfläche erhältst du, indem du <math>4 \cdot a</math> rechnest.
| 2=Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | 3=Tipp verbergen}}
 
{{Lösung versteckt | 1=
Die Definitionsmenge für die Zielfunktion <math>V(a)</math> ergibt sich aus der Bedingung für die Länge (<math>b</math>).
Die Länge muss zum einen größer gleich <math>0</math> und zum anderen kleiner gleich <math>200</math> sein. Also gelten die folgenden zwei Ungleichungen, die du einfach nach a auflösen kannst.
<math>0</math><math>\leq</math><math>360-4 \cdot a</math>  und
<math>200</math><math>\geq</math><math>360-4 \cdot a</math>.
| 2= Tipp zur Bestimmung der Definitionsmenge | 3= Tipp verbergen }}
 
 
'''b)''' Gebe das maximale Volumen an.
 
{{Lösung versteckt | 1=
Um das maximale Volumen angeben zu können, nutze die in Aufgabenteil a) ermittelten Abmessungen für die Höhe, Breite und Länge. Das Volumen errechnest du, indem du Höhe mal Breite mal Länge rechnest. | 2= Tipp zur Errechnung des Volumens | 3= Tipp verbergen }}


Mit <math>x, y</math> in <math>cm</math>, <math>V</math> in <math>cm^3</math> gilt: <math>V = x^2 \cdot y</math>.


Nebenbedingung: <math>4x + y = 360</math>, also <math>y = 360 -4x</math>.
{{Lösung versteckt | 1=
'''Zielfunktion aufstellen''': Um das Volumen des Paktes zu errechnen, verwenden wir die folgende Funktion, die von den Variablen <math>a</math> und <math>b</math> abhängig ist:
<math>V(a,b) = a \cdot a \cdot b = a^2 \cdot b</math>.


Einsetzen dr Nebenbedingung ergibt: <math>V(x)= x^2 \cdot </math>. Die Definitionsmenge für diese Funktion ergeibt sich aus den Bedingungen für <math>y</math>:
'''Nebenbedingung aufstellen''': Durch die zweite Bedingung können wir die folgende Gleichung aufstellen.
<math> b + 4 \cdot a = 360</math>.
Die Gleichung stellen wir nach <math>b</math> um und erhalten:
<math>b = 360 - 4 \cdot a</math>.
Nun können wir <math>b</math> in die Zielfunktion <math>V(a,b)</math> einsetzen, welche dann nur noch von der Variable <math>a</math> abhängt. Wir schreiben dann für die Funktion <math>V(a)</math> und erhalten <math>V(a) = -4 \cdot a^3 + 360 a^2</math>.


<math>y=0</math>: <math>4x = 360 </math>, also <math>x < 90</math>
'''Definitionsmenge angeben''': Wir wollen nun eine Definitionsmenge für die Funktion <math>V(a)</math> angeben. Diese erhalten wir, indem wir uns die Bedingung für die Länge (<math>b</math>) anschauen.
Offensichtlich muss die Länge größer gleich <math>0</math> sein. Es gilt also:
<math>360 - 4 \cdot a \geq 0</math>.
Durch das Umstellen nach <math>a</math> folgt:<math>a \leq 90</math>.
Außerdem muss die Länger kleiner gleich <math>200</math>cm sein. Es gilt also:
<math>360 - 4 \cdot a \leq 200</math>.
Durch das Umstellen nach <math>a</math> folgt: <math>a \geq 40</math>.
Insgesamt ergibt das also <math>40 \leq a \leq 90</math>.


<math>y= </math>: <math>4x + 200=360</math>, also <math>x \geq</math>
Nun sollen die Extremstellen von <math>V(a)</math>bestimmt werden.


|2= Lösung
<math>V'(a) = -12a^2 + 720a</math>
|3= Lösung verbergen
}}
|{{Lösung versteckt | 1=Beachte, dass der Radius des Stücks Papier <math>s=10cm</math> der Mantellinie <math>s</math> des Kegels entspricht. | 2=Tipp zur Erfassung des Problems | 3=Tipp verbergen}}


|{{Lösung versteckt | 1=Beachte, dass der Radius des Stücks Papier <math>s=10cm</math> der Mantellinie <math>s</math> des Kegels entspricht. | 2=Tipp zur Erfassung des Problems | 3=Tipp verbergen}}
<math>V''(a) = -24a + 720</math>.


{{Lösung versteckt
Notw. Bedingung: <math>V'(a) = 0 </math>.
|1=  


Mit <math>x, y</math> in <math>cm</math>, <math>V</math> in <math>cm^3</math> gilt: <math>V = x^2 \cdot y</math>.
<math> -12a^2 + 720a = 0 </math> (Klammere das <math>a</math> aus und wende den Satz vom Nullprodukt an. Alternativ kannst du auch die pq-Formel anwenden.)
<math> (-12a + 720)a = 0 </math>


Nebenbedingung: <math>4x + y = 360</math>, also <math>y = 360 -4x</math>.
<math>-> a=0 </math> oder <math> -12a + 720 = 0 </math>.
Da <math>a \geq 40</math> muss <math> -12a + 720 = 0 </math> gelten, also <math> a = 60 </math>.


Einsetzen der Nebenbedingung ergibt: <math>V(x)= x^2 \cdot (360-4x)=-4x^3 + 360x^2 </math>. Die Definitionsmenge für diese Funktion ergeibt sich aus den Bedingungen für <math>y</math>:
Durch das Einsetzen von <math> a = 60 </math> in <math>V''(a)</math> folgt, dass <math>V(a)</math> an dieser Stelle einen Hochpunkt besitzt.


<math>y=0</math>: <math>   </math> <math>4x = 360 </math>, also <math>x < 90</math>
Breite und Höhe sind also <math>60</math>cm.
Die Länge ergibt sich durch das einsetzen von <math> a = 60</math> in <math> b = 360 - 4 \cdot a</math>.
<math> b = 120</math>cm.


<math>y= </math>: <math>   </math> <math>4x + 200=360</math>, also <math>x \geq 40</math>
'''Das Volumen bestimmen''': Wir berechnen nun das Volumen des optimalen Paketes, indem wir <math>60 \cdot 60 \cdot 120 </math> berechnen.
Das maximale Volumen beträgt also <math>432 000</math>cm³.


Damit gilt  <math>40 \leq x <90</math>.
|2 = Lösung der Aufgabe | 3= Lösung verbergen}}


Mit der ersten Ableitung  <math>V'(x) = -12x^2 + 720x =(-12x+720)x</math> und  <math>V'(x)=0</math> ergibt sich dann  <math>x=0</math> oder  <math>x=60</math>. Wegen  <math>x \geq 40</math> kann nur <math>x=60</math> gelten. <math>V(x)</math> hat also bei <math>x=60</math> ein Maximum.


Somit erhält man das größte Volumen mit den Maßen <math>120cm \cdot 60cm \cdot 60cm</math>. Das Volumen beträgt dann <math>V=432 000cm^3=0,432cm^3</math>
| Arbeitsmethode | Farbe={{Farbe|orange}}  }}


|2= Lösung
|3= Lösung verbergen
}}


{{Box
|Aufgabe 3: Die optimale Pommestüte
|
Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier mit dem Radius <math>s=10</math>cm eine Pommestüte formen.


|Farbe= {{Farbe|orange}}
Dazu schneidet er den Kreis längs eines Radius ein. Nun versucht Leon die Pommestüte so zu formen, sodass das Volumen der Pommestüte maximal ist, damit auch möglichst viele Pommes hineinpassen.
|Icon= {{Vorlage:Icon pencil}}   
}}


Was ist das maximale Volumen der Pommestüte? [[File:Gerader Kreiskegel.svg| 200px | rechts ]]


{{Box-spezial
{{Lösung versteckt | 1=Beachte, dass der Radius des Stücks Papier <math>s=10</math>cm der Mantellinie <math>s</math> des Kegels entspricht. | 2=Tipp zur Erfassung des Problems | 3=Tipp verbergen}}
|Titel= <span style="color: {{Farbe|links}}">Aufgabe 3</span>
{{Lösung versteckt | 1= Das Volumen der Pommestüte errechnet man mit der Formel <math> V(r,h)=\frac{1}{3}\pi \cdot r^2 \cdot h </math>. | 2=Tipp zur Bestimmung des Volumens | 3=Tipp verbergen}}
|Inhalt=
{{Lösung versteckt | 1= Mit Hilfe vom Satz des Pythagoras kannst du <math>s^2</math> bestimmen. Durch geeignetes Umstellen nach <math>r^2</math> erhältst du schließlich eine geeignete Nebenbedingung.  | 2=Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | 3=Tipp verbergen}}
Aus einem kreisförmigen Stück Papier mit dem Radius <math>s=10cm</math> soll eine kegelförmige Tüte mit maximalem Volumen geformt werden. Dazu wird der Kreis längs eines Radius eingeschnitten und zu einer Tüte geformt.
Was ist das maximale Kegelvolumen? [[File:Gerader Kreiskegel.svg| 200px | rechts ]] {{Lösung versteckt | 1=Beachte, dass der Radius des Stücks Papier <math>s=10cm</math> der Mantellinie <math>s</math> des Kegels entspricht. | 2=Tipp zur Erfassung des Problems | 3=Tipp verbergen}}
{{Lösung versteckt | 1= Das Volumen eines Kegels errechnet man mit der Formel <math> V(r,h)=\frac{1}{3}\pi*r^2*h </math>. | 2=Tipp zur Bestimmung des Volumens | 3=Tipp verbergen}}
{{Lösung versteckt | 1= Überlege dir, wie du die Länge s ermitteln könntest. Denke dabei an den Satz des Pythagoras | 2=Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | 3=Tipp verbergen}}


{{Lösung versteckt
{{Lösung versteckt
|1=  
|1=  


Aus einer Tüte soll ein Kegel mit maximalem Volumen geformt werden. Zu optimieren ist also das Volumen <math> V(r,h)=\frac{1}{3} \cdot\pi\cdot r^2 h </math> eines Kegels.  
Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier eine Pommestüte formen, in die möglichst viele Pommes hineinpassen. Zu optimieren ist also das Volumen <math> V(r,h)=\frac{1}{3} \cdot\pi\cdot r^2 h </math> der Pommestüte.


Betrachte nun eine Tüte. Nimmt man eine Tüte und rollt diese gar nicht, also <math> s=r </math> und <math> h=0 </math>, so erhält man kein Volumen, also <math> V=0 </math>. Gleiches passiert, wenn man eine Tüte gan zusammenrollt, also <math> s=h=10 </math>. Es muss also ein Volumen <math> V </math> zwischen beiden geben.  
Rollt Leon das Stück Papier nicht, so ist das Volumen <math>V = 0</math>. Rollt Leon das Stück Papier ganz zusammen, so ist <math>s = h = 10</math>.


Gegeben sind zwei Größen: die Mantellinie <math> s=10 </math> des Kegels, der Radius <math> r </math> und die Höhe <math> h </math>. Mit dem Satz des Pythagoras ergibt sich <math> r^2 + h^2 = 10^2 </math>. Stelle diese Gleichung nun nach <math> r </math> um und erhalte <math> r^2 = 100 - h^2 </math>.  
Gegeben ist die Mantellinie mit <math> s=10 </math> der Pommestüte. Außerdem ist das Volumen der Pommestüte von den Variablen <math> r </math>(Radius) und <math> h </math>(Höhe) abhängig. Mit dem Satz des Pythagoras ergibt sich <math> r^2 + h^2 = 10^2 </math>. Stelle diese Gleichung nun nach <math> r </math> um und erhalte <math> r^2 = 100 - h^2 </math>.  


Setze diesen Ausdruck nun für <math> r^2 </math> in die Formel für das Volumen ein. Du erhälst folgende Zielfunktion:
Setze diesen Ausdruck nun für <math> r^2 </math> in die Formel für das Volumen ein. Du erhälst folgende Zielfunktion:
Zeile 176: Zeile 263:
Für diese Funktion kann <math> h </math> nur zwischen <math> 0 </math> und <math> 10 </math> liegen, also <math> 0<h<10 </math>.  
Für diese Funktion kann <math> h </math> nur zwischen <math> 0 </math> und <math> 10 </math> liegen, also <math> 0<h<10 </math>.  


Da in Anwendungssituationen meist nur gute Näherungswerte sinnvoll sind, sind hier grafisch-tabellarische Bestimmungen der Extremwerte hinreichend.
Da es sich um eine Anwendungssituation handelt, reicht ein guter Näherungswert.  
*Die Ableitungsfunktion lautet <math>V'(h)=- \pi*h^2 + \frac{100}{3} * \pi</math>.
 
Das maximale Kegelvolumen beträgt ca. <math>403cm^3</math>
Die Ableitungsfunktion lautet <math>V'(h)=- \pi*h^2 + \frac{100}{3} * \pi</math>.
Das maximale Volumen der Pommestüte beträgt ca. <math>403</math>cm³.


| 2= Lösung
| 2= Lösung
Zeile 184: Zeile 272:
}}
}}


|Farbe= {{Farbe|links}}
 
|Icon= {{Vorlage:Icon pencil}}    
 
}}
 
| Arbeitsmethode }}
 


==Globales Extremum und Randextremum==
==Globales Extremum und Randextremum==
Zeile 193: Zeile 283:
Ein globales Extremum an einer Randstelle der Definitionsmenge heißt '''Randextremum'''.|Merksatz
Ein globales Extremum an einer Randstelle der Definitionsmenge heißt '''Randextremum'''.|Merksatz
}}
}}
{{Box | Übung |
{{Box | Aufgabe 4: Globale und lokale Extremstellen |
{{LearningApp|width:50%|height:300px|app=pa2vx65qa20}} | Üben}}
Um diese Aufgabe vollständig zu sehen, aktiviere den Vollbildmodus rechts oben.
{{LearningApp|width:50%|height:300px|app=pa2vx65qa20}}  
| Arbeitsmethode | Farbe={{Farbe|orange}} }}
 
{{Box
| Aufgabe 5: Randextrema beachten |
 
Gegeben ist der Graph einer Funktion <math>g</math> mit
<math>g(x)=(x-3)^2+2{,}5</math> im Intervall <math>[0{,}3]</math>.
Ein achsenparalleles Rechteck wird so gelegt, dass ein Eckpunkt der Koordinatenursprung ist und der gegenüberliegende Eckpunkt A auf dem Graphen von <math>g</math> liegt.
Welches der möglichen Rechtecke hat den größten Flächeninhalt?
 
Hinweis: Mit Hilfe der x-Achse wollen wir die Breite des Rechteckes in cm und mit Hilfe der y-Achse die Länge des Rechteckes in cm angeben.
 
Hinweis: In der Abbildung kannst du Punkt C verschieben.
 
<ggb_applet id="xqe2gfjd" width="200%" height="100%" border="888888" />
 
{{Lösung versteckt|
Den Flächeninhalt von einem Rechteck bestimmst du, indem du die Breite mit der Länge multiplizierst. Den Flächeninhalt geben wir durch <math>A(x,y)</math> an. Es gilt also <math> A(x,y) = x \cdot y </math> | Tipp zur Berechnung des Flächeninhaltes | Tipp verbergen }}
{{Lösung versteckt|
Als Nebenbedingung eignet sich die Funktion <math>g(x)=(x-3)^2 + 2{,}5</math>.
Das liegt daran, dass ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt. Somit wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle <math>x</math> bestimmt.
Die Nebenbedingung <math>g(x)</math> wird in <math>A(x,y)=x \cdot y</math> für <math>y</math> eingesetzt. | Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | Tipp verbergen }}
 


{{Lösung versteckt|
1=
Mit <math>x,y</math> in cm berechnen wir den Flächeninhalt mit der Funktion <math>A(x,y)=x \cdot y</math>.


{{Box-spezial
Die Nebenbedingung ist die angegebene Funktion <math>g(x)=(x-3)^2+2{,}5</math>. Da ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt, wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle <math>x</math> angegeben.
|Titel= <span style="color: {{Farbe|orange}}">Aufgabe 4</span>
|Inhalt=


Gegeben ist der Graph einer Funktion <math>f</math> mit
Setzt man nun die Nebenbedingung in die Funktion <math>A(x,y)</math> ein, so erhalten wir <math>A(x)=x^3-6x^2+11{,}5x</math>. Die Funktion heißt nun <math>A(x)</math>, da sie nur noch von der Unbekannte <math>x</math> abhängt.
<math>f(x)=(x-3)^2+2,5</math> im Intervall <math>[0,3]</math>.
         
Ein achsenparalleles Rechteck wird so gelegt, dass ein Eckpunkt der Koordinatenursprung ist und der gegenüberliegende Eckpunkt auf dem Graphen von f liegt.
Nun lässt sich mit Hilfe der notwendigen Bedingung <math>A'(x)=0</math> und der hinreichenden Bedingung für Hochpunkte <math>A''(x) < 0 </math> die Stelle des lokalen Hochpunktes bestimmen. Anschließend setzen wir <math>x</math> in die Ausgangsfunktion <math>A(x)</math> ein und erhalten nun den lokalen Hochpunkt <math>HP(1{,}59|7{,}14)</math>.
Welches der möglichen Rechtecke hat den größten Flächeninhalt?[[Datei:Aufgabe Ranextrema beachten.png|400px|rechts]]
 
|Farbe= {{Farbe|orange}}
Zuletzt prüfen wir noch die Randpunkte.
|Icon= {{Vorlage:Icon pencil}}   
 
<math>A(0)=0</math> und <math>A(3)=7{,}5</math>.
 
Damit liegt der globale Hochpunkt an der Stelle <math>x=3</math>.
 
 
Der Flächeninhalt ist also am größten, wenn der zweite Eckpunkt des achsenparallelen Rechteckes an die Stelle <math>x=3</math> gelegt wird. Der Flächeninhalt beträgt dann <math>7{,}5</math>cm².
|2=Lösung |3=Lösung verbergen }}
 
| Arbeitsmethode
| Farbe ={{Farbe|orange}}  
}}
}}


==Optimierungsprobleme & Funktionenscharen==
==Optimierungsprobleme & Funktionenscharen==


{{Box|Berechnung von Extremwerten im Fall einer Funktionenschar|
{{Box|Berechnung von Extremwerten im Fall einer Funktionenschar|
In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass die erhaltene Funktion nicht nur von einer Variable x abhängt, sondern außerdem von einem Parameter a.  
In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass die erhaltene Funktion nicht nur von einer Variable <math>x</math> abhängt, sondern außerdem von einem Parameter <math>a</math>.  
 
In diesem Fall ändert sich die Vorgehensweise bei der Berechnung des Extremwertes zwar nicht, allerdings ist das erhaltene Ergebnis dann abhängig von a.|}}


{{Box-spezial
In diesem Fall ändert sich die Vorgehensweise bei der Berechnung des Extremwertes zwar nicht, allerdings ist das erhaltene Ergebnis dann abhängig von a.| Merksatz}}
|Titel= <span style="color: {{Farbe|grün|dunkler}}">Aufgabe 5</span> &#x2B50;
|Inhalt=


{{Box
|Aufgabe 6: Extrema bei Funktionenscharen &#x2B50;
|
Gegeben ist die Funktionenschar <math>f_t(x)=x^2-4x-t^2-2t</math>.
Gegeben ist die Funktionenschar <math>f_t(x)=x^2-4x-t^2-2t</math>.


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{{Lösung versteckt|1 = Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.
{{Lösung versteckt|1 = Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.


Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von t.
Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von <math>t</math>.


{{Lösung versteckt|1 = Ableiten der Funktion ergibt:
{{Lösung versteckt|1 = Ableiten der Funktion ergibt:
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Setze nun <math>x=2</math> in <math>f(x)</math> ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:
Setze nun <math>x=2</math> in <math>f(x)</math> ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:


<math>f(2)=2^2-4*2-t^2-2t</math>
<math>f(2)=2^2-4 \cdot 2-t^2-2t</math>


<math><=> f(2)=4-8-t^2-2t</math>
<math><=> f(2)=4-8-t^2-2t</math>
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|2 = Tipp 1|3 = Tipp 1}}
|2 = Tipp 1|3 = Tipp 1}}


{{Lösung versteckt| 1 = Gesucht ist das <math>t</math>, für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion <math>g(t)</math>.
{{Lösung versteckt| 1 = Gesucht ist das <math>t</math>, für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion <math>g(t)</math>, wobei <math>g(t)</math> den Funktionswert am Tiefpunkt in Abhängigkeit von t angibt.


|2 = Tipp 2|3 = Tipp 3}}
|2 = Tipp 2|3 = Tipp 2}}


{{Lösung versteckt|1 = Prüfe die hinreichende Bedingung: <math>g'(t)=0</math> und <math>g''(t)<0</math>.
{{Lösung versteckt|1 = Prüfe die hinreichende Bedingung: <math>g'(t)=0</math> und <math>g''(t)<0</math>.
Zeile 278: Zeile 401:
{{Lösung versteckt|1 = Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.
{{Lösung versteckt|1 = Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.


Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von t:
Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von <math>t</math>:


Ableiten der Funktion ergibt:
Ableiten der Funktion ergibt:
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Setze nun <math>x=2</math> in <math>f(x)</math> ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:
Setze nun <math>x=2</math> in <math>f(x)</math> ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:


<math>f(2)=2^2-4*2-t^2-2t</math>
<math>f(2)=2^2-4 \cdot 2-t^2-2t</math>


<math><=> f(2)=4-8-t^2-2t</math>
<math><=> f(2)=4-8-t^2-2t</math>
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|2 = Gesamtlösung|3 = Gesamtlösung}}
|2 = Gesamtlösung|3 = Gesamtlösung}}


|Farbe= {{Farbe|grün|dunkler}}
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|Icon= {{Vorlage:Icon pencil}}    
| Farbe={{Farbe|grün|dunkel}}
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Aktuelle Version vom 12. Juni 2020, 22:47 Uhr

Info

In diesem Kapitel kannst du etwas zum Thema Optimierungsprobleme lernen.

In diesem Kapitel erklären wir dir zunächst, was Optimierungsprobleme sind. Dabei werden wir wichtige Begriffe wiederholen.

Anschließend kannst du selbstständig Aufgaben bearbeiten.

Bei den Aufgaben unterscheiden wir folgende Typen:

  • In Aufgaben, die orange gefärbt sind, kannst du grundlegende Kompetenzen wiederholen und vertiefen.
  • Aufgaben in blauer Farbe sind Aufgaben mittlerer Schwierigkeit.
  • Und Aufgaben mit grünem Streifen sind Knobelaufgaben.
  • Aufgaben, die mit einem ⭐ gekennzeichnet sind, sind nur für den LK gedacht.
Viel Erfolg!

Einführung: Optimierungsprobleme

Was sind Optimierungsprobleme?

Optimierungsprobleme , oder auch Extremwertprobleme, beschreiben eine Aufgabenform, bei der nach dem optimalen Wert einer Funktion gefragt wird. Dieser optimale Wert ist oftmals ein Extremwert, also ein Maximum oder ein Minimum.

Die Berechnung erfolgt dabei im Sachzusammenhang, es wird also beispielsweise nach dem minimalen Volumen einer Schachtel gefragt, die man mit einem Blatt Papier falten kann, oder nach dem maximalen Flächeninhalt eines Grundstücks, das man mit einer bestimmten Meterzahl an Zaunteilen einzäunen kann.

Die Funktion, deren Extremwert es zu bestimmen gilt, muss also noch ermittelt werden.

Vorgehen beim Lösen von Optimierungsproblemen

So löst du Optimierungsprobleme

Bei Optimierungsproblemen geht es stets darum, dass eine bestimmte Größe optimiert werden soll. So wird z. B. eine optimale Verpackung für Reis oder die optimale Anzahl an Zahnpasten gesucht, die in einen Karton passen - es geht also um eine Anwendungssituation. Das Ergebnis eines Optimierungsproblems ist daher auch meist kein exakter Wert sondern ein Näherungswert. Dieser muss natürlich sinnvoll gewählt sein.

Zur Lösung eines Optimierungsproblems muss man zunächst die Aufgabe genau lesen und verstehen. Hierbei kann man sich die folgenden Fragen stellen: Worum geht es? Welche Größen kommen vor und wie hängen sie zusammen? Welche Größe soll nun optimiert, also maximiert oder minimiert werden?

Der optimale Wert bedeutet mathematisch, den Extremwert einer Funktion zu bestimmen. Du musst also das Optimierungsproblem als Funktion ausdrücken und dabei die anderen Größen miteinbeziehen. Mit dieser Funktion kannst du dann den optimalen Wert bestimmen.


Aufgabe 1: Das größtmöglichste Fussballfeld


Ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn soll so angelegt werden, dass das Fußballfeld möglichst groß ist. Die seitlichen Kurven des Sportplatzes sollen Halbkreise sein.

a) Für welche Länge und für weiche Breite wird das Fußballfeld im Inneren des Sportplatzes maximal?


Gegeben ist die Länge der Laufbahn um den Sportplatz herum, also der Umfang des Sportplatzes. Maximiert werden soll die Größe des Fussballfeldes, also der rechteckige Flächeninhalt innerhalb des Sportplatzes. Überlege also zunächst, wie der Flächeninhalt berechnet wird.

Skizze .png
Die Formel zum Flächeninhalt ist .

Über die Größen selbst weißt du ebenfalls etwas durch den Umfang: . Stelle die Formel für den Umfang nun nach um.


Du erhältst: .

Setze nun deine Formel für in den Flächeninhalt ein. So erhälst du deine Zielfunktion.

Deine Zielfunktion ist:

Für die Zielfunktion kann nur zwischen und liegen, also

Nun musst du den optimalen Wert berechnen. Gesucht ist hier das Maximum. Bilde dazu die Ableitungen:

Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung.

Mit der notwendigen Bedingung erhälst du dann .

Mit der hinreichenden Bedingung folgt , somit erfüllt alle Bedingungen.

Berechne nun .

Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von m und eine Höhe von m maximal.

Die Formel zum Flächeninhalt ist und der Umfang lässt sich durch berechnen. Stelle die Formel für den Umfang nun nach um.

Du erhältst: .

Setze nun deine Formel für in die Flächeninhaltsformel ein. So erhälst du deine Zielfunktion. Deine Zielfunktion ist:

Für die Zielfunktion kann nur zwischen und liegen, also .

Gesucht ist nun das Maximum. Um dieses zu bestimmen, bilde zunächst die Ableitung.

Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung. Mit der notwendigen Bedingung erhälst du dann . Mit der hinreichenden Bedingung folgt , somit erfüllt alle Bedingungen.

Berechne nun , indem in eingesetzt wird.

Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von m und eine Höhe von m maximal.

b) Wie groß ist das Fußballfeld?

Berechne nun durch Einsetzen von und den Flächeninhalt :

Der Flächeninhalt wird also auf m maximiert.


Aufgabe 2: Das optimale Paket

Eine Kartonfabrik stellt quaderförmige Pakete mit quadratischen Seitenflächen () her. Damit die Pakete nicht zu unhandlich werden, sollen noch zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Die Länge () soll nicht größer als cm sein.
  • Länge () plus Umfang einer quadratischen Seitenfläche soll cm groß sein.
    300

a) Ermittle die Abmessungen des Pakets mit dem größten Volumen.

Multipliziere Höhe, Breite und Länge, also , um das Volumen eines Quaders (Paketes) zu ermitteln.

Nutze die zweite Bedingung, stelle eine Gleichung auf und stelle diese nach um.

Zweite Bedingung: Länge () plus Umfang einer quadratischen Seitenfläche soll cm groß sein. Den Umfang einer quadratischen Seitenfläche erhältst du, indem du rechnest.

Die Definitionsmenge für die Zielfunktion ergibt sich aus der Bedingung für die Länge (). Die Länge muss zum einen größer gleich und zum anderen kleiner gleich sein. Also gelten die folgenden zwei Ungleichungen, die du einfach nach a auflösen kannst. und

.


b) Gebe das maximale Volumen an.

Um das maximale Volumen angeben zu können, nutze die in Aufgabenteil a) ermittelten Abmessungen für die Höhe, Breite und Länge. Das Volumen errechnest du, indem du Höhe mal Breite mal Länge rechnest.


Zielfunktion aufstellen: Um das Volumen des Paktes zu errechnen, verwenden wir die folgende Funktion, die von den Variablen und abhängig ist: .

Nebenbedingung aufstellen: Durch die zweite Bedingung können wir die folgende Gleichung aufstellen. . Die Gleichung stellen wir nach um und erhalten: . Nun können wir in die Zielfunktion einsetzen, welche dann nur noch von der Variable abhängt. Wir schreiben dann für die Funktion und erhalten .

Definitionsmenge angeben: Wir wollen nun eine Definitionsmenge für die Funktion angeben. Diese erhalten wir, indem wir uns die Bedingung für die Länge () anschauen. Offensichtlich muss die Länge größer gleich sein. Es gilt also: . Durch das Umstellen nach folgt:. Außerdem muss die Länger kleiner gleich cm sein. Es gilt also: . Durch das Umstellen nach folgt: . Insgesamt ergibt das also .

Nun sollen die Extremstellen von bestimmt werden.

.

Notw. Bedingung: .

(Klammere das aus und wende den Satz vom Nullprodukt an. Alternativ kannst du auch die pq-Formel anwenden.)

oder . Da muss gelten, also .

Durch das Einsetzen von in folgt, dass an dieser Stelle einen Hochpunkt besitzt.

Breite und Höhe sind also cm. Die Länge ergibt sich durch das einsetzen von in . cm.

Das Volumen bestimmen: Wir berechnen nun das Volumen des optimalen Paketes, indem wir berechnen.

Das maximale Volumen beträgt also cm³.



Aufgabe 3: Die optimale Pommestüte

Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier mit dem Radius cm eine Pommestüte formen.

Dazu schneidet er den Kreis längs eines Radius ein. Nun versucht Leon die Pommestüte so zu formen, sodass das Volumen der Pommestüte maximal ist, damit auch möglichst viele Pommes hineinpassen.

Was ist das maximale Volumen der Pommestüte?
Gerader Kreiskegel.svg
Beachte, dass der Radius des Stücks Papier cm der Mantellinie des Kegels entspricht.
Das Volumen der Pommestüte errechnet man mit der Formel .
Mit Hilfe vom Satz des Pythagoras kannst du bestimmen. Durch geeignetes Umstellen nach erhältst du schließlich eine geeignete Nebenbedingung.

Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier eine Pommestüte formen, in die möglichst viele Pommes hineinpassen. Zu optimieren ist also das Volumen der Pommestüte.

Rollt Leon das Stück Papier nicht, so ist das Volumen . Rollt Leon das Stück Papier ganz zusammen, so ist .

Gegeben ist die Mantellinie mit der Pommestüte. Außerdem ist das Volumen der Pommestüte von den Variablen (Radius) und (Höhe) abhängig. Mit dem Satz des Pythagoras ergibt sich . Stelle diese Gleichung nun nach um und erhalte .

Setze diesen Ausdruck nun für in die Formel für das Volumen ein. Du erhälst folgende Zielfunktion: .

Für diese Funktion kann nur zwischen und liegen, also .

Da es sich um eine Anwendungssituation handelt, reicht ein guter Näherungswert.

Die Ableitungsfunktion lautet .

Das maximale Volumen der Pommestüte beträgt ca. cm³.




Globales Extremum und Randextremum

Merke

Der größte Funktionswert unter allen Funktionswerten in der Definitionsmenge heißt globales Maximum. Der kleinste Funktionswert unter allen Funktionswerten in der Definitionsmenge heißt globales Minimum.

Ein globales Extremum an einer Randstelle der Definitionsmenge heißt Randextremum.
Aufgabe 4: Globale und lokale Extremstellen

Um diese Aufgabe vollständig zu sehen, aktiviere den Vollbildmodus rechts oben.


Aufgabe 5: Randextrema beachten


Gegeben ist der Graph einer Funktion mit im Intervall . Ein achsenparalleles Rechteck wird so gelegt, dass ein Eckpunkt der Koordinatenursprung ist und der gegenüberliegende Eckpunkt A auf dem Graphen von liegt. Welches der möglichen Rechtecke hat den größten Flächeninhalt?

Hinweis: Mit Hilfe der x-Achse wollen wir die Breite des Rechteckes in cm und mit Hilfe der y-Achse die Länge des Rechteckes in cm angeben.

Hinweis: In der Abbildung kannst du Punkt C verschieben.

GeoGebra
Den Flächeninhalt von einem Rechteck bestimmst du, indem du die Breite mit der Länge multiplizierst. Den Flächeninhalt geben wir durch an. Es gilt also

Als Nebenbedingung eignet sich die Funktion . Das liegt daran, dass ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt. Somit wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle bestimmt.

Die Nebenbedingung wird in für eingesetzt.


Mit in cm berechnen wir den Flächeninhalt mit der Funktion .

Die Nebenbedingung ist die angegebene Funktion . Da ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt, wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle angegeben.

Setzt man nun die Nebenbedingung in die Funktion ein, so erhalten wir . Die Funktion heißt nun , da sie nur noch von der Unbekannte abhängt.

Nun lässt sich mit Hilfe der notwendigen Bedingung und der hinreichenden Bedingung für Hochpunkte die Stelle des lokalen Hochpunktes bestimmen. Anschließend setzen wir in die Ausgangsfunktion ein und erhalten nun den lokalen Hochpunkt .

Zuletzt prüfen wir noch die Randpunkte.

und .

Damit liegt der globale Hochpunkt an der Stelle .


Der Flächeninhalt ist also am größten, wenn der zweite Eckpunkt des achsenparallelen Rechteckes an die Stelle gelegt wird. Der Flächeninhalt beträgt dann cm².

Optimierungsprobleme & Funktionenscharen

Berechnung von Extremwerten im Fall einer Funktionenschar

In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass die erhaltene Funktion nicht nur von einer Variable abhängt, sondern außerdem von einem Parameter .

In diesem Fall ändert sich die Vorgehensweise bei der Berechnung des Extremwertes zwar nicht, allerdings ist das erhaltene Ergebnis dann abhängig von a.


Aufgabe 6: Extrema bei Funktionenscharen ⭐

Gegeben ist die Funktionenschar .

Für welchen Wert von liegt der Tiefpunkt der Funktionenschar am höchsten?


Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.

Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von .

Ableiten der Funktion ergibt:


Für ein Minimum muss gelten: und .


Minimum

Setze nun in ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:


Bezeichnen wir den Funktionswert am Tiefpunkt mit einer neuen Gleichung , so ergibt sich also:

.
Gesucht ist das , für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion , wobei den Funktionswert am Tiefpunkt in Abhängigkeit von t angibt.
Prüfe die hinreichende Bedingung: und .


Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.

Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von :

Ableiten der Funktion ergibt:


Für ein Minimum muss gelten: und .


Minimum

Setze nun in ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:


Bezeichnen wir den Funktionswert am Tiefpunkt mit einer neuen Gleichung , so ergibt sich also:

.


Gesucht ist das , für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion .

Bilde zunächst wieder die Ableitungen und :

Bei einem Maximum muss gelten: und .


Maximum

Der Funktionswert des Tiefpunktes ist also für maximal.