Digitale Werkzeuge in der Schule/Basiswissen Analysis/Optimierungsprobleme: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM Projektwiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(113 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Box |1=Info  |2=
In diesem Kapitel kannst du etwas zum Thema Optimierungsprobleme lernen.
In diesem Kapitel erklären wir dir zunächst, was Optimierungsprobleme sind. Dabei werden wir wichtige Begriffe wiederholen.
Anschließend kannst du selbstständig Aufgaben bearbeiten.
Bei den Aufgaben unterscheiden wir folgende Typen:
* In Aufgaben, die '''<span style="color: #F19E4F">orange</span>''' gefärbt sind, kannst du '''grundlegende Kompetenzen''' wiederholen und vertiefen.
* Aufgaben in '''<span style="color: #5E43A5">blauer</span>''' Farbe sind '''Aufgaben mittlerer Schwierigkeit'''.
* Und Aufgaben mit '''<span style="color: #89C64A">grünem</span>''' Streifen sind '''Knobelaufgaben'''.
* Aufgaben, die mit einem &#x2B50; gekennzeichnet sind, sind nur für den LK gedacht.
Viel Erfolg!
|3=Kurzinfo}}
==Einführung: Optimierungsprobleme==
==Einführung: Optimierungsprobleme==
{{Box|Was sind Optimierungsprobleme?|
{{Box|Was sind Optimierungsprobleme?|
Zeile 7: Zeile 23:
Die Funktion, deren Extremwert es zu bestimmen gilt, muss also noch ermittelt werden.|Kurzinfo}}
Die Funktion, deren Extremwert es zu bestimmen gilt, muss also noch ermittelt werden.|Kurzinfo}}


==Vorgehen beim Lösen von Extremwertproblemen==
==Vorgehen beim Lösen von Optimierungsproblemen==
{{Box|So löst du Optimierungsprobleme|'''Schritt 1: Erfasse das Problem'''
{{Box|So löst du Optimierungsprobleme
|Bei Optimierungsproblemen geht es stets darum, dass eine bestimmte Größe optimiert werden soll. So wird z. B. eine '''optimale''' Verpackung für Reis oder die '''optimale''' Anzahl an Zahnpasten gesucht, die in einen Karton passen - es geht also um eine Anwendungssituation. Das Ergebnis eines Optimierungsproblems ist daher auch meist kein exakter Wert sondern ein '''Näherungswert'''. Dieser muss natürlich sinnvoll gewählt sein.


# Suche zunächst zur Größe, die optimiert, die passende Funktion. Überlege dir dazu genau:
Zur Lösung eines Optimierungsproblems muss man zunächst die Aufgabe genau lesen und verstehen. Hierbei kann man sich die folgenden Fragen stellen: Worum geht es? Welche Größen kommen vor und wie hängen sie zusammen? Welche Größe soll nun '''optimiert''', also maximiert oder minimiert werden?
#* Welche Größen kommen vor?
#* Welche Größe soll optimiert, also maximiert oder minimiert werden?  
Du kannst ebenfalls eine Skizze zum Problem erstellen.


'''Schritt 2:''' '''Stelle einen funktionalen Zusammenhang her'''
Der '''optimale''' Wert bedeutet mathematisch, den Extremwert einer Funktion zu bestimmen. Du musst also das Optimierungsproblem als Funktion ausdrücken und dabei die anderen Größen miteinbeziehen. Mit dieser Funktion kannst du dann den optimalen Wert bestimmen.


# Du musst nun das Optimierungsproblem als Funktion ausdrücken. Stelle dazu erst einmal die Formel für die Größe auf, die du optimieren möchtest.  Das ist dann deine '''Hauptbedingung'''.
| Merksatz
# Betrachte jetzt deinen beiden Größen. Wie hängen sie zusammen? Stelle eine Formel mit beiden Größen auf. Diese ist deine '''Nebenbedingung'''.
# Setze jetzt deine Nebenbedingung in die Hauptbedingung ein. So erhältst du eine '''Zielfunktion''' mit nur einer Größe.
# Lege jetzt den Bereich für deine verbleibende Größe fest:
#* Wie groß darf sie maximal sein?
#* Wie klein darf sie maximal sein?
 
'''Schritt 3: Bestimme den Extremwert'''
 
Rechne nun deinen Extremwert aus. Dazu musst du nun wie folgt vorgehen:
 
# Bilde die Ableitung der Zielfunktion.
# Berechne den Extremwert über die notwendige und hinreichende Bedingung.
# Überprüfe, ob dein Extremwert in deinem gewählten Bereich liegt. 
 
Da es bei Optimierungsaufgaben um Anwendungssituationen geht, wird kein exakter Wert benötigt. Es reicht also ein guter Näherungswert.|Merke
}}
}}


{{Box | Aufgabe 1: Das größtmöglichste Fussballfeld|


{{Box
|1= Beispiel
|2='''Aufgabe:'''


Ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn soll so angelegt werden, dass das Fußballfeld möglichst groß ist.  
Ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn soll so angelegt werden, dass das Fußballfeld möglichst groß ist.  
Zeile 45: Zeile 42:
'''a)''' Für welche Länge und für weiche Breite wird das Fußballfeld im Inneren des Sportplatzes maximal?  
'''a)''' Für welche Länge und für weiche Breite wird das Fußballfeld im Inneren des Sportplatzes maximal?  


'''b)''' Wie groß ist das Fussballfeld?


{{Lösung versteckt
{{Lösung versteckt
|2= Lösung
|2= Tipps
|1='''Schritt 1:'''
|1=


Gegeben ist die Länge der Laufbahn um den Sportplatz herum, also der Umfang des Sportplatzes. Maximiert werden soll die Größe des Fussballfeldes, also der rechteckige Flächeninhalt <math> A </math> innerhalb des Sportplatzes.
{{Lösung versteckt |2= Tipp 1 |1=


Erstelle eine Skizze dazu.
Gegeben ist die Länge der Laufbahn um den Sportplatz herum, also der Umfang des Sportplatzes. Maximiert werden soll die Größe des Fussballfeldes, also der rechteckige Flächeninhalt <math> A </math> innerhalb des Sportplatzes. Überlege also zunächst, wie der Flächeninhalt <math>A</math> berechnet wird.


[[Datei:Skizze .png|mini]]
[[Datei:Skizze .png|mini]]


'''Schritt 2:'''
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=


Die Formel zum Flächeninhalt ist <math>A=2=a \cdot b</math>. Dies ist deine Hauptbedingung.
Die Formel zum Flächeninhalt ist <math>A=a \cdot b</math>.  
|3= Lösung verbergen}}
|3= Tipp 1 verbergen}}


Deine Nebenbedingung findest du im Umfang wieder: <math>U=2 \cdot a+\pi\cdot b</math>. Diese kannst du nach a umstellen und erhälst: <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math>
{{Lösung versteckt |2= Tipp 2 |1=


Setze nun deine Nebenbedingung in deine Hauptbedigung ein und erhalte die Zielfunktion:  
Über die Größen selbst weißt du ebenfalls etwas durch den Umfang: <math>U=2 \cdot a+\pi\cdot b</math>. Stelle die Formel für den Umfang nun nach <math> a </math> um.


<math>A(b)=(\left \frac{400-\pi \cdot b}{2} \right)\cdot b=\frac{-\pi \cdot b^2}{2}+200 \cdot b</math>.


Für diese Funktion kann b nur zwischen 0 und 200 liegen, also <math>0<b<200</math>
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
Du erhältst: <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math>.
|3= Lösung verbergen }}
|3= Tipp 2 verbergen }}


'''Schritt 3:'''
{{Lösung versteckt |2= Tipp 3 |1=


Berechne nun deinen Extremwert. Bilde dazu die Ableitungen:
Setze nun deine Formel für <math> a </math> in den Flächeninhalt ein. So erhälst du deine Zielfunktion.
 
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
 
Deine Zielfunktion ist:
<math>A(b)=\frac{400-\pi \cdot b}{2} \cdot b=\frac{-\pi \cdot b^2}{2}+200 \cdot b</math>
 
|3= Lösung verbergen}}
|3= Tipp 3 verbergen}}
 
{{Lösung versteckt |2= Tipp 4 |1=
 
Für die Zielfunktion kann <math>b</math> nur zwischen <math>0</math> und <math>200</math> liegen, also <math>0<b<200</math>
 
Nun musst du den optimalen Wert berechnen. Gesucht ist hier das '''Maximum'''. Bilde dazu die Ableitungen:


# <math>A'(b)= -\pi \cdot b + 200 \cdot b </math>  
# <math>A'(b)= -\pi \cdot b + 200 \cdot b </math>  
# <math> A''(b) = - \pi</math>
# <math> A''(b) = - \pi</math>


Mit der notwendigen Bedingung <math> A'(b)=0</math> erhälst du dann <math> b=\frac{200}{pi} = 63,66 </math>. Mit der hinreichenden Bedindung folgt <math> A''(b)=-\pi \neq 0 </math>, somit erfüllt <math> b </math> alle Bedingungen
Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung.
 
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
 
Mit der notwendigen Bedingung <math> A'(b)=0</math> erhälst du dann <math> b=\frac{200}{pi} = 63,66 </math>.
Mit der hinreichenden Bedingung folgt <math> A''(b)=-\pi \neq 0 </math>, somit erfüllt <math> b </math> alle Bedingungen.


Berechne nun <math> a </math> und den Flächeninhalt:
|3= Lösung verbergen}}
# <math>a=\frac{400-\pi \cdot \frac{200}{pi}}{2} = 100 </math> und
|3= Tipp 4 verbergen}}
# <math> A = 100 \cdot 63,66 = 6366 m </math>


Der Flächeninhalt des Fussballfeldes kann also mit einer Breite von <math>63,66m</math> und einer Höhe von <math>100m</math> auf <math> 6366 m </math> maximiert werden.
{{Lösung versteckt |2= Tipp 5 |1=
 
Berechne nun <math> a </math>.
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
 
<math>a=\frac{400-\pi \cdot \frac{200}{pi}}{2} = 100 </math>
Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von <math>63,66</math>m und eine Höhe von <math>100</math>m maximal.  
|3= Lösung verbergen}}
|3= Tipp 5 verbergen}}
 
|3= Tipps verbergen
}}
}}


|3=Merke
{{Lösung versteckt |2=Lösung |1=
Die Formel zum Flächeninhalt ist <math>A=a \cdot b</math> und der Umfang lässt sich durch <math>U=2 \cdot a+\pi\cdot b</math> berechnen. Stelle die Formel für den Umfang nun nach <math> a </math> um.
 
Du erhältst: <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math>.
 
Setze nun deine Formel für <math> a </math> in die Flächeninhaltsformel ein. So erhälst du deine Zielfunktion.
Deine Zielfunktion ist:
<math>A(b)=\frac{400-\pi \cdot b}{2} \cdot b=\frac{-\pi \cdot b^2}{2}+200 \cdot b</math>
 
Für die Zielfunktion kann <math>b</math> nur zwischen <math>0</math> und <math>200</math> liegen, also <math>0<b<200</math>.
 
Gesucht ist nun das '''Maximum'''. Um dieses zu bestimmen, bilde zunächst die Ableitung.
 
# <math>A'(b)= -\pi \cdot b + 200 \cdot b </math>
# <math> A''(b) = - \pi</math>
 
Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung.
Mit der notwendigen Bedingung <math> A'(b)=0</math> erhälst du dann <math> b=\frac{200}{pi} = 63,66 </math>.
Mit der hinreichenden Bedingung folgt <math> A''(b)=-\pi \neq 0 </math>, somit erfüllt <math> b </math> alle Bedingungen.
 
Berechne nun <math> a </math>, indem <math> b=\frac{200}{pi} </math> in <math>a=\frac{400-\pi \cdot b}{2}</math> eingesetzt wird.
<math>a=\frac{400-\pi \cdot \frac{200}{pi}}{2} = 100 </math>
Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von <math>63,66</math>m und eine Höhe von <math>100</math>m maximal.
|3= Lösung verbergen}}
 
'''b)''' Wie groß ist das Fußballfeld?
 
{{Lösung versteckt
|2= Tipp
|1=
 
Berechne nun durch Einsetzen von <math>a</math> und <math>b</math> den Flächeninhalt <math>A</math>:
|3= Tipp verbergen
}}
}}


{{Box | 1=<span style="color: yellow">Aufgabe </span> | 2=
{{Lösung versteckt |2= Lösung |1=
Eine Kartonfabrik stellt quaderförmige Pakete mit quadratischen Seitenflächen her. Damit die Pakete nicht zu unhandlich werden, sollen noch zwei Bedingungen erfüllt sein:
<math> A = 100 \cdot 63,66 = 6366 </math>
* Die Länge soll nicht größer als <math> 200cm </math> sein.
Der Flächeninhalt wird also auf <math> 6366 </math>m maximiert.
* Länge plus Umfang der quadratischen Seitenflächen soll <math> 360cm </math> groß sein.
|3= Lösung verbergen}}
 
| Arbeitsmethode | Farbe={{Farbe|orange}} }}
 
 
{{Box
| Aufgabe 2: Das optimale Paket
|
Eine Kartonfabrik stellt quaderförmige Pakete mit quadratischen Seitenflächen (<math>a</math>) her. Damit die Pakete nicht zu unhandlich werden, sollen noch zwei Bedingungen erfüllt sein:
* Die Länge (<math>b</math>) soll nicht größer als <math> 200</math>cm sein.
* Länge (<math>b</math>) plus Umfang einer quadratischen Seitenfläche soll <math> 360</math>cm groß sein. [[Datei:Kartonfabrik 3.png|300|rechts|rahmenlos]]
'''a)''' Ermittle die Abmessungen des Pakets mit dem größten Volumen.
'''a)''' Ermittle die Abmessungen des Pakets mit dem größten Volumen.
'''b)''' Gebe das maximale Volumen an. | 3=Arbeitsmethode}}


{{Box |1=<span style="color: blue">Aufgabe </span> | 2=
{{Lösung versteckt | 1=
Aus einem kreisförmigen Stück Papier mit dem Radius <math>s=10cm</math> soll eine kegelförmige Tüte mit maximalem Volumen geformt werden. Dazu wird der Kreis längs eines Radius eingeschnitten und zu einer Tüte geformt. [[File:Gerader Kreiskegel.svg| 200px | rechts ]] {{Lösung versteckt | 1=Beachte, dass der Radius des Stücks Papier <math>s=10cm</math> der Mantellinie <math>s</math> des Kegels entspricht. | 2=Tipp zur Erfassung des Problems | 3=Tipp verbergen}}
Multipliziere Höhe, Breite und Länge, also <math>a \cdot a \cdot b</math>, um das Volumen eines Quaders (Paketes) zu ermitteln.
{{Lösung versteckt | 1= Das Volumen eines Kegels errechnet man mit der Formel <math> V(r,h)=\frac{1}{3}\pi*r^2*h </math>. | 2=Tipp zur Bestimmung des Volumens | 3=Tipp verbergen}}
| 2=Tipp zum Aufstellen der Zielfunktion | 3=Tipp verbergen}}
{{Lösung versteckt | 1= Überlege dir, wie du die Länge s ermitteln könntest. Denke dabei an den Satz des Pythagoras | 2=Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | 3=Tipp verbergen}}
 
| 3=Arbeitsmethode}}
{{Lösung versteckt | 1=
Nutze die zweite Bedingung, stelle eine Gleichung auf und stelle diese nach <math>b</math> um.
 
Zweite Bedingung: Länge (<math>b</math>) plus Umfang '''einer''' quadratischen Seitenfläche soll <math> 360</math>cm groß sein. Den Umfang einer quadratischen Seitenfläche erhältst du, indem du <math>4 \cdot a</math> rechnest.
| 2=Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | 3=Tipp verbergen}}
 
{{Lösung versteckt | 1=
Die Definitionsmenge für die Zielfunktion <math>V(a)</math> ergibt sich aus der Bedingung für die Länge (<math>b</math>).
Die Länge muss zum einen größer gleich <math>0</math> und zum anderen kleiner gleich <math>200</math> sein. Also gelten die folgenden zwei Ungleichungen, die du einfach nach a auflösen kannst.
<math>0</math><math>\leq</math><math>360-4 \cdot a</math>  und
<math>200</math><math>\geq</math><math>360-4 \cdot a</math>.
| 2= Tipp zur Bestimmung der Definitionsmenge | 3= Tipp verbergen }}
 
 
'''b)''' Gebe das maximale Volumen an.
 
{{Lösung versteckt | 1=
Um das maximale Volumen angeben zu können, nutze die in Aufgabenteil a) ermittelten Abmessungen für die Höhe, Breite und Länge. Das Volumen errechnest du, indem du Höhe mal Breite mal Länge rechnest. | 2= Tipp zur Errechnung des Volumens | 3= Tipp verbergen }}
 
 
{{Lösung versteckt | 1=
'''Zielfunktion aufstellen''': Um das Volumen des Paktes zu errechnen, verwenden wir die folgende Funktion, die von den Variablen <math>a</math> und <math>b</math> abhängig ist:
<math>V(a,b) = a \cdot a \cdot b = a^2 \cdot b</math>.
 
'''Nebenbedingung aufstellen''': Durch die zweite Bedingung können wir die folgende Gleichung aufstellen.
<math> b + 4 \cdot a = 360</math>.
Die Gleichung stellen wir nach <math>b</math> um und erhalten:
<math>b = 360 - 4 \cdot a</math>.
Nun können wir <math>b</math> in die Zielfunktion <math>V(a,b)</math> einsetzen, welche dann nur noch von der Variable <math>a</math> abhängt. Wir schreiben dann für die Funktion <math>V(a)</math> und erhalten <math>V(a) = -4 \cdot a^3 + 360 a^2</math>.
 
'''Definitionsmenge angeben''': Wir wollen nun eine Definitionsmenge für die Funktion <math>V(a)</math> angeben. Diese erhalten wir, indem wir uns die Bedingung für die Länge (<math>b</math>) anschauen.
Offensichtlich muss die Länge größer gleich <math>0</math> sein. Es gilt also:
<math>360 - 4 \cdot a \geq 0</math>.
Durch das Umstellen nach <math>a</math> folgt:<math>a \leq 90</math>.
Außerdem muss die Länger kleiner gleich <math>200</math>cm sein. Es gilt also:
<math>360 - 4 \cdot a \leq 200</math>.
Durch das Umstellen nach <math>a</math> folgt: <math>a \geq 40</math>.
Insgesamt ergibt das also <math>40 \leq a \leq 90</math>.
 
Nun sollen die Extremstellen von <math>V(a)</math>bestimmt werden.
 
<math>V'(a) = -12a^2 + 720a</math>
 
<math>V''(a) = -24a + 720</math>.
 
Notw. Bedingung: <math>V'(a) = 0 </math>.
 
<math> -12a^2 + 720a = 0 </math> (Klammere das <math>a</math> aus und wende den Satz vom Nullprodukt an. Alternativ kannst du auch die pq-Formel anwenden.)
<math> (-12a + 720)a = 0 </math>
 
<math>-> a=0 </math> oder <math> -12a + 720 = 0 </math>.
Da <math>a \geq 40</math> muss <math> -12a + 720 = 0 </math> gelten, also <math> a = 60 </math>.
 
Durch das Einsetzen von <math> a = 60 </math> in <math>V''(a)</math> folgt, dass <math>V(a)</math> an dieser Stelle einen Hochpunkt besitzt.
 
Breite und Höhe sind also <math>60</math>cm.
Die Länge ergibt sich durch das einsetzen von <math> a = 60</math> in <math> b = 360 - 4 \cdot a</math>.
<math> b = 120</math>cm.
 
'''Das Volumen bestimmen''': Wir berechnen nun das Volumen des optimalen Paketes, indem wir <math>60 \cdot 60 \cdot 120 </math> berechnen.
Das maximale Volumen beträgt also <math>432 000</math>cm³.
 
|2 = Lösung der Aufgabe | 3= Lösung verbergen}}
 
 
| Arbeitsmethode | Farbe={{Farbe|orange}}  }}
 
 
{{Box
|Aufgabe 3: Die optimale Pommestüte
|
Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier mit dem Radius <math>s=10</math>cm eine Pommestüte formen.  
 
Dazu schneidet er den Kreis längs eines Radius ein. Nun versucht Leon die Pommestüte so zu formen, sodass das Volumen der Pommestüte maximal ist, damit auch möglichst viele Pommes hineinpassen.  
 
Was ist das maximale Volumen der Pommestüte? [[File:Gerader Kreiskegel.svg| 200px | rechts ]]  
 
{{Lösung versteckt | 1=Beachte, dass der Radius des Stücks Papier <math>s=10</math>cm der Mantellinie <math>s</math> des Kegels entspricht. | 2=Tipp zur Erfassung des Problems | 3=Tipp verbergen}}
{{Lösung versteckt | 1= Das Volumen der Pommestüte errechnet man mit der Formel <math> V(r,h)=\frac{1}{3}\pi \cdot r^2 \cdot h </math>. | 2=Tipp zur Bestimmung des Volumens | 3=Tipp verbergen}}
{{Lösung versteckt | 1= Mit Hilfe vom Satz des Pythagoras kannst du <math>s^2</math> bestimmen. Durch geeignetes Umstellen nach <math>r^2</math> erhältst du schließlich eine geeignete Nebenbedingung. | 2=Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | 3=Tipp verbergen}}
 
{{Lösung versteckt
|1=
 
Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier eine Pommestüte formen, in die möglichst viele Pommes hineinpassen. Zu optimieren ist also das Volumen <math> V(r,h)=\frac{1}{3} \cdot\pi\cdot r^2 h </math> der Pommestüte.
 
Rollt Leon das Stück Papier nicht, so ist das Volumen <math>V = 0</math>. Rollt Leon das Stück Papier ganz zusammen, so ist <math>s = h = 10</math>.
 
Gegeben ist die Mantellinie mit <math> s=10 </math> der Pommestüte. Außerdem ist das Volumen der Pommestüte von den Variablen <math> r </math>(Radius) und <math> h </math>(Höhe) abhängig. Mit dem Satz des Pythagoras ergibt sich <math> r^2 + h^2 = 10^2 </math>. Stelle diese Gleichung nun nach <math> r </math> um und erhalte <math> r^2 = 100 - h^2 </math>.
 
Setze diesen Ausdruck nun für <math> r^2 </math> in die Formel für das Volumen ein. Du erhälst folgende Zielfunktion:
<math> V(h)= \frac{1}{3} \pi (100-h^2)h = -\frac{1}{3} \pi h^3 + \frac{100}{3} \pi h</math>.
 
Für diese Funktion kann <math> h </math> nur zwischen <math> 0 </math> und <math> 10 </math> liegen, also <math> 0<h<10 </math>.
 
Da es sich um eine Anwendungssituation handelt, reicht ein guter Näherungswert.
 
Die Ableitungsfunktion lautet <math>V'(h)=- \pi*h^2 + \frac{100}{3} * \pi</math>.
Das maximale Volumen der Pommestüte beträgt ca. <math>403</math>cm³.
 
| 2= Lösung
|3= Lösung verbergen
}}
 
 
 
 
| Arbeitsmethode }}




Zeile 107: Zeile 283:
Ein globales Extremum an einer Randstelle der Definitionsmenge heißt '''Randextremum'''.|Merksatz
Ein globales Extremum an einer Randstelle der Definitionsmenge heißt '''Randextremum'''.|Merksatz
}}
}}
{{Box | Übung |
{{Box | Aufgabe 4: Globale und lokale Extremstellen |
{{LearningApp|width:50%|height:300px|app=pa2vx65qa20}} | Üben}}
Um diese Aufgabe vollständig zu sehen, aktiviere den Vollbildmodus rechts oben.
{{LearningApp|width:50%|height:300px|app=pa2vx65qa20}}  
| Arbeitsmethode | Farbe={{Farbe|orange}} }}


{{Box
| Aufgabe 5: Randextrema beachten |


{{Box|1=<span style="color: yellow">Aufgabe</span>
Gegeben ist der Graph einer Funktion <math>g</math> mit  
| 2 = Gegeben ist der Graph einer Funktion <math>f</math> mit  
<math>g(x)=(x-3)^2+2{,}5</math> im Intervall <math>[0{,}3]</math>.
<math>f(x)=(x-3)^2+2,5</math> im Intervall <math>[0,3]</math>.
Ein achsenparalleles Rechteck wird so gelegt, dass ein Eckpunkt der Koordinatenursprung ist und der gegenüberliegende Eckpunkt A auf dem Graphen von <math>g</math> liegt.
Ein achsenparalleles Rechteck wird so gelegt, dass ein Eckpunkt der Koordinatenursprung ist und der gegenüberliegende Eckpunkt auf dem Graphen von f liegt.
Welches der möglichen Rechtecke hat den größten Flächeninhalt?
Welches der möglichen Rechtecke hat den größten Flächeninhalt?[[Datei:Aufgabe Ranextrema beachten.png|400px|rechts]]
 
| 3 = Arbeitsmethode
Hinweis: Mit Hilfe der x-Achse wollen wir die Breite des Rechteckes in cm und mit Hilfe der y-Achse die Länge des Rechteckes in cm angeben.
 
Hinweis: In der Abbildung kannst du Punkt C verschieben.
 
<ggb_applet id="xqe2gfjd" width="200%" height="100%" border="888888" />
 
{{Lösung versteckt|
Den Flächeninhalt von einem Rechteck bestimmst du, indem du die Breite mit der Länge multiplizierst. Den Flächeninhalt geben wir durch <math>A(x,y)</math> an. Es gilt also <math> A(x,y) = x \cdot y </math> | Tipp zur Berechnung des Flächeninhaltes | Tipp verbergen }}
{{Lösung versteckt|
Als Nebenbedingung eignet sich die Funktion <math>g(x)=(x-3)^2 + 2{,}5</math>.
Das liegt daran, dass ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt. Somit wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle <math>x</math> bestimmt.
Die Nebenbedingung <math>g(x)</math> wird in <math>A(x,y)=x \cdot y</math> für <math>y</math> eingesetzt. | Tipp für eine geeignete Nebenbedingung | Tipp verbergen }}
 
 
{{Lösung versteckt|
1=
Mit <math>x,y</math> in cm berechnen wir den Flächeninhalt mit der Funktion <math>A(x,y)=x \cdot y</math>.
 
Die Nebenbedingung ist die angegebene Funktion <math>g(x)=(x-3)^2+2{,}5</math>. Da ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt, wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle <math>x</math> angegeben.
 
Setzt man nun die Nebenbedingung in die Funktion <math>A(x,y)</math> ein, so erhalten wir <math>A(x)=x^3-6x^2+11{,}5x</math>. Die Funktion heißt nun <math>A(x)</math>, da sie nur noch von der Unbekannte <math>x</math> abhängt.
         
Nun lässt sich mit Hilfe der notwendigen Bedingung <math>A'(x)=0</math> und der hinreichenden Bedingung für Hochpunkte <math>A''(x) < 0 </math> die Stelle des lokalen Hochpunktes bestimmen. Anschließend setzen wir <math>x</math> in die Ausgangsfunktion <math>A(x)</math> ein und erhalten nun den lokalen Hochpunkt <math>HP(1{,}59|7{,}14)</math>.
 
Zuletzt prüfen wir noch die Randpunkte.
 
<math>A(0)=0</math> und <math>A(3)=7{,}5</math>.
 
Damit liegt der globale Hochpunkt an der Stelle <math>x=3</math>.
 
 
Der Flächeninhalt ist also am größten, wenn der zweite Eckpunkt des achsenparallelen Rechteckes an die Stelle <math>x=3</math> gelegt wird. Der Flächeninhalt beträgt dann <math>7{,}5</math>cm².
|2=Lösung |3=Lösung verbergen }}
 
| Arbeitsmethode
| Farbe ={{Farbe|orange}}   
}}
}}


==Optimierungsprobleme & Funktionenscharen==
==Optimierungsprobleme & Funktionenscharen==
{{Box|Berechnung von Extremwerten im Fall einer Funktionenschar|
{{Box|Berechnung von Extremwerten im Fall einer Funktionenschar|
In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass die erhaltene Funktion nicht nur von einer Variable x abhängt, sondern außerdem von einem Parameter a.  
In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass die erhaltene Funktion nicht nur von einer Variable <math>x</math> abhängt, sondern außerdem von einem Parameter <math>a</math>.
 
In diesem Fall ändert sich die Vorgehensweise bei der Berechnung des Extremwertes zwar nicht, allerdings ist das erhaltene Ergebnis dann abhängig von a.| Merksatz}}
 
{{Box
|Aufgabe 6: Extrema bei Funktionenscharen &#x2B50;
|
Gegeben ist die Funktionenschar <math>f_t(x)=x^2-4x-t^2-2t</math>.


In diesem Fall ändert sich die Vorgehensweise bei der Berechnung des Extremwertes zwar nicht, allerdings ist das erhaltene Ergebnis dann abhängig von a.|}}
Für welchen Wert von <math>t</math> liegt der Tiefpunkt der Funktionenschar am höchsten?
 
 
{{Lösung versteckt|1 = Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.
 
Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von <math>t</math>.
 
{{Lösung versteckt|1 = Ableiten der Funktion ergibt:
 
<math>f'(x)=2x-4</math>
<math>f''(x)= 2</math>
 
 
Für ein Minimum muss gelten: <math>f'(x)=0</math> und <math>f''(x)>0</math>.
 
<math>    f'(x)=0</math>
 
<math><=> 2x-4=0 </math>
 
<math><=> 2x=4</math>
 
<math><=> x=2</math>
 
 
 
<math>f''(2) = 2 > 0 =></math> Minimum
 
Setze nun <math>x=2</math> in <math>f(x)</math> ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:
 
<math>f(2)=2^2-4 \cdot 2-t^2-2t</math>
 
<math><=> f(2)=4-8-t^2-2t</math>
 
<math><=> f(2)=-4-t^2-2t</math>
 
 
Bezeichnen wir den Funktionswert am Tiefpunkt mit einer neuen Gleichung <math>g</math>, so ergibt sich also:
 
<math> g(t)=-4-t^2-2t</math>.
 
|2 = Lösung | 3 = Lösung}}
 
 
|2 = Tipp 1|3 = Tipp 1}}
 
{{Lösung versteckt| 1 = Gesucht ist das <math>t</math>, für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion <math>g(t)</math>, wobei <math>g(t)</math> den Funktionswert am Tiefpunkt in Abhängigkeit von t angibt.
 
|2 = Tipp 2|3 = Tipp 2}}
 
{{Lösung versteckt|1 = Prüfe die hinreichende Bedingung: <math>g'(t)=0</math> und <math>g''(t)<0</math>.
|2 = Tipp 3| 3 = Tipp 3}}
 
 
{{Lösung versteckt|1 = Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.
 
Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von <math>t</math>:
 
Ableiten der Funktion ergibt:
 
<math>f'(x)=2x-4</math>
<math>f''(x)= 2</math>
 
 
Für ein Minimum muss gelten: <math>f'(x)=0</math> und <math>f''(x)>0</math>.
 
<math>    f'(x)=0</math>
 
<math><=> 2x-4=0 </math>
 
<math><=> 2x=4</math>
 
<math><=> x=2</math>
 
 
 
<math>f''(2) = 2 > 0 =></math> Minimum
 
Setze nun <math>x=2</math> in <math>f(x)</math> ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:
 
<math>f(2)=2^2-4 \cdot 2-t^2-2t</math>
 
<math><=> f(2)=4-8-t^2-2t</math>
 
<math><=> f(2)=-4-t^2-2t</math>
 
 
Bezeichnen wir den Funktionswert am Tiefpunkt mit einer neuen Gleichung <math>g</math>, so ergibt sich also:
 
<math> g(t)=-4-t^2-2t</math>.
 
 
Gesucht ist das <math>t</math>, für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion <math>g(t)</math>.
 
Bilde zunächst wieder die Ableitungen <math>g'(t)</math> und <math>g''(t)</math>:
 
<math>g'(t)=-2t-2</math>
 
<math>g''(t)=-2</math>
 
Bei einem Maximum muss gelten: <math>g'(t)=0</math> und <math>g''(t)<0</math>.
 
<math>g'(t)=0</math>
 
<math><=>-2t-2=0</math>
 
<math><=>-2t=2</math>
 
<math><=>t=-1</math>
 
 
 
<math>g''(-1)=-2<0 =></math> Maximum
 
Der Funktionswert des Tiefpunktes ist also für <math>t=-1</math> maximal.
|2 = Gesamtlösung|3 = Gesamtlösung}}
 
| Arbeitsmethode
| Farbe={{Farbe|grün|dunkel}} 
}}

Aktuelle Version vom 12. Juni 2020, 22:47 Uhr

Info

In diesem Kapitel kannst du etwas zum Thema Optimierungsprobleme lernen.

In diesem Kapitel erklären wir dir zunächst, was Optimierungsprobleme sind. Dabei werden wir wichtige Begriffe wiederholen.

Anschließend kannst du selbstständig Aufgaben bearbeiten.

Bei den Aufgaben unterscheiden wir folgende Typen:

  • In Aufgaben, die orange gefärbt sind, kannst du grundlegende Kompetenzen wiederholen und vertiefen.
  • Aufgaben in blauer Farbe sind Aufgaben mittlerer Schwierigkeit.
  • Und Aufgaben mit grünem Streifen sind Knobelaufgaben.
  • Aufgaben, die mit einem ⭐ gekennzeichnet sind, sind nur für den LK gedacht.
Viel Erfolg!

Einführung: Optimierungsprobleme

Was sind Optimierungsprobleme?

Optimierungsprobleme , oder auch Extremwertprobleme, beschreiben eine Aufgabenform, bei der nach dem optimalen Wert einer Funktion gefragt wird. Dieser optimale Wert ist oftmals ein Extremwert, also ein Maximum oder ein Minimum.

Die Berechnung erfolgt dabei im Sachzusammenhang, es wird also beispielsweise nach dem minimalen Volumen einer Schachtel gefragt, die man mit einem Blatt Papier falten kann, oder nach dem maximalen Flächeninhalt eines Grundstücks, das man mit einer bestimmten Meterzahl an Zaunteilen einzäunen kann.

Die Funktion, deren Extremwert es zu bestimmen gilt, muss also noch ermittelt werden.

Vorgehen beim Lösen von Optimierungsproblemen

So löst du Optimierungsprobleme

Bei Optimierungsproblemen geht es stets darum, dass eine bestimmte Größe optimiert werden soll. So wird z. B. eine optimale Verpackung für Reis oder die optimale Anzahl an Zahnpasten gesucht, die in einen Karton passen - es geht also um eine Anwendungssituation. Das Ergebnis eines Optimierungsproblems ist daher auch meist kein exakter Wert sondern ein Näherungswert. Dieser muss natürlich sinnvoll gewählt sein.

Zur Lösung eines Optimierungsproblems muss man zunächst die Aufgabe genau lesen und verstehen. Hierbei kann man sich die folgenden Fragen stellen: Worum geht es? Welche Größen kommen vor und wie hängen sie zusammen? Welche Größe soll nun optimiert, also maximiert oder minimiert werden?

Der optimale Wert bedeutet mathematisch, den Extremwert einer Funktion zu bestimmen. Du musst also das Optimierungsproblem als Funktion ausdrücken und dabei die anderen Größen miteinbeziehen. Mit dieser Funktion kannst du dann den optimalen Wert bestimmen.


Aufgabe 1: Das größtmöglichste Fussballfeld


Ein Sportplatz mit einer 400-m-Laufbahn soll so angelegt werden, dass das Fußballfeld möglichst groß ist. Die seitlichen Kurven des Sportplatzes sollen Halbkreise sein.

a) Für welche Länge und für weiche Breite wird das Fußballfeld im Inneren des Sportplatzes maximal?


Gegeben ist die Länge der Laufbahn um den Sportplatz herum, also der Umfang des Sportplatzes. Maximiert werden soll die Größe des Fussballfeldes, also der rechteckige Flächeninhalt innerhalb des Sportplatzes. Überlege also zunächst, wie der Flächeninhalt berechnet wird.

Skizze .png
Die Formel zum Flächeninhalt ist .

Über die Größen selbst weißt du ebenfalls etwas durch den Umfang: . Stelle die Formel für den Umfang nun nach um.


Du erhältst: .

Setze nun deine Formel für in den Flächeninhalt ein. So erhälst du deine Zielfunktion.

Deine Zielfunktion ist:

Für die Zielfunktion kann nur zwischen und liegen, also

Nun musst du den optimalen Wert berechnen. Gesucht ist hier das Maximum. Bilde dazu die Ableitungen:

Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung.

Mit der notwendigen Bedingung erhälst du dann .

Mit der hinreichenden Bedingung folgt , somit erfüllt alle Bedingungen.

Berechne nun .

Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von m und eine Höhe von m maximal.

Die Formel zum Flächeninhalt ist und der Umfang lässt sich durch berechnen. Stelle die Formel für den Umfang nun nach um.

Du erhältst: .

Setze nun deine Formel für in die Flächeninhaltsformel ein. So erhälst du deine Zielfunktion. Deine Zielfunktion ist:

Für die Zielfunktion kann nur zwischen und liegen, also .

Gesucht ist nun das Maximum. Um dieses zu bestimmen, bilde zunächst die Ableitung.

Prüfe nun die notwendige und hinreichende Bedingung. Mit der notwendigen Bedingung erhälst du dann . Mit der hinreichenden Bedingung folgt , somit erfüllt alle Bedingungen.

Berechne nun , indem in eingesetzt wird.

Der Flächeninhalt des Fussballfeldes wird also für eine Breite von m und eine Höhe von m maximal.

b) Wie groß ist das Fußballfeld?

Berechne nun durch Einsetzen von und den Flächeninhalt :

Der Flächeninhalt wird also auf m maximiert.


Aufgabe 2: Das optimale Paket

Eine Kartonfabrik stellt quaderförmige Pakete mit quadratischen Seitenflächen () her. Damit die Pakete nicht zu unhandlich werden, sollen noch zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Die Länge () soll nicht größer als cm sein.
  • Länge () plus Umfang einer quadratischen Seitenfläche soll cm groß sein.
    300

a) Ermittle die Abmessungen des Pakets mit dem größten Volumen.

Multipliziere Höhe, Breite und Länge, also , um das Volumen eines Quaders (Paketes) zu ermitteln.

Nutze die zweite Bedingung, stelle eine Gleichung auf und stelle diese nach um.

Zweite Bedingung: Länge () plus Umfang einer quadratischen Seitenfläche soll cm groß sein. Den Umfang einer quadratischen Seitenfläche erhältst du, indem du rechnest.

Die Definitionsmenge für die Zielfunktion ergibt sich aus der Bedingung für die Länge (). Die Länge muss zum einen größer gleich und zum anderen kleiner gleich sein. Also gelten die folgenden zwei Ungleichungen, die du einfach nach a auflösen kannst. und

.


b) Gebe das maximale Volumen an.

Um das maximale Volumen angeben zu können, nutze die in Aufgabenteil a) ermittelten Abmessungen für die Höhe, Breite und Länge. Das Volumen errechnest du, indem du Höhe mal Breite mal Länge rechnest.


Zielfunktion aufstellen: Um das Volumen des Paktes zu errechnen, verwenden wir die folgende Funktion, die von den Variablen und abhängig ist: .

Nebenbedingung aufstellen: Durch die zweite Bedingung können wir die folgende Gleichung aufstellen. . Die Gleichung stellen wir nach um und erhalten: . Nun können wir in die Zielfunktion einsetzen, welche dann nur noch von der Variable abhängt. Wir schreiben dann für die Funktion und erhalten .

Definitionsmenge angeben: Wir wollen nun eine Definitionsmenge für die Funktion angeben. Diese erhalten wir, indem wir uns die Bedingung für die Länge () anschauen. Offensichtlich muss die Länge größer gleich sein. Es gilt also: . Durch das Umstellen nach folgt:. Außerdem muss die Länger kleiner gleich cm sein. Es gilt also: . Durch das Umstellen nach folgt: . Insgesamt ergibt das also .

Nun sollen die Extremstellen von bestimmt werden.

.

Notw. Bedingung: .

(Klammere das aus und wende den Satz vom Nullprodukt an. Alternativ kannst du auch die pq-Formel anwenden.)

oder . Da muss gelten, also .

Durch das Einsetzen von in folgt, dass an dieser Stelle einen Hochpunkt besitzt.

Breite und Höhe sind also cm. Die Länge ergibt sich durch das einsetzen von in . cm.

Das Volumen bestimmen: Wir berechnen nun das Volumen des optimalen Paketes, indem wir berechnen.

Das maximale Volumen beträgt also cm³.



Aufgabe 3: Die optimale Pommestüte

Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier mit dem Radius cm eine Pommestüte formen.

Dazu schneidet er den Kreis längs eines Radius ein. Nun versucht Leon die Pommestüte so zu formen, sodass das Volumen der Pommestüte maximal ist, damit auch möglichst viele Pommes hineinpassen.

Was ist das maximale Volumen der Pommestüte?
Gerader Kreiskegel.svg
Beachte, dass der Radius des Stücks Papier cm der Mantellinie des Kegels entspricht.
Das Volumen der Pommestüte errechnet man mit der Formel .
Mit Hilfe vom Satz des Pythagoras kannst du bestimmen. Durch geeignetes Umstellen nach erhältst du schließlich eine geeignete Nebenbedingung.

Leon möchte aus einem kreisförmigen Stück Papier eine Pommestüte formen, in die möglichst viele Pommes hineinpassen. Zu optimieren ist also das Volumen der Pommestüte.

Rollt Leon das Stück Papier nicht, so ist das Volumen . Rollt Leon das Stück Papier ganz zusammen, so ist .

Gegeben ist die Mantellinie mit der Pommestüte. Außerdem ist das Volumen der Pommestüte von den Variablen (Radius) und (Höhe) abhängig. Mit dem Satz des Pythagoras ergibt sich . Stelle diese Gleichung nun nach um und erhalte .

Setze diesen Ausdruck nun für in die Formel für das Volumen ein. Du erhälst folgende Zielfunktion: .

Für diese Funktion kann nur zwischen und liegen, also .

Da es sich um eine Anwendungssituation handelt, reicht ein guter Näherungswert.

Die Ableitungsfunktion lautet .

Das maximale Volumen der Pommestüte beträgt ca. cm³.




Globales Extremum und Randextremum

Merke

Der größte Funktionswert unter allen Funktionswerten in der Definitionsmenge heißt globales Maximum. Der kleinste Funktionswert unter allen Funktionswerten in der Definitionsmenge heißt globales Minimum.

Ein globales Extremum an einer Randstelle der Definitionsmenge heißt Randextremum.
Aufgabe 4: Globale und lokale Extremstellen

Um diese Aufgabe vollständig zu sehen, aktiviere den Vollbildmodus rechts oben.


Aufgabe 5: Randextrema beachten


Gegeben ist der Graph einer Funktion mit im Intervall . Ein achsenparalleles Rechteck wird so gelegt, dass ein Eckpunkt der Koordinatenursprung ist und der gegenüberliegende Eckpunkt A auf dem Graphen von liegt. Welches der möglichen Rechtecke hat den größten Flächeninhalt?

Hinweis: Mit Hilfe der x-Achse wollen wir die Breite des Rechteckes in cm und mit Hilfe der y-Achse die Länge des Rechteckes in cm angeben.

Hinweis: In der Abbildung kannst du Punkt C verschieben.

GeoGebra
Den Flächeninhalt von einem Rechteck bestimmst du, indem du die Breite mit der Länge multiplizierst. Den Flächeninhalt geben wir durch an. Es gilt also

Als Nebenbedingung eignet sich die Funktion . Das liegt daran, dass ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt. Somit wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle bestimmt.

Die Nebenbedingung wird in für eingesetzt.


Mit in cm berechnen wir den Flächeninhalt mit der Funktion .

Die Nebenbedingung ist die angegebene Funktion . Da ein Eckpunkt im Koordinatenursprung liegt, wird die Länge des Rechteckes durch den Funktionswert an der Stelle angegeben.

Setzt man nun die Nebenbedingung in die Funktion ein, so erhalten wir . Die Funktion heißt nun , da sie nur noch von der Unbekannte abhängt.

Nun lässt sich mit Hilfe der notwendigen Bedingung und der hinreichenden Bedingung für Hochpunkte die Stelle des lokalen Hochpunktes bestimmen. Anschließend setzen wir in die Ausgangsfunktion ein und erhalten nun den lokalen Hochpunkt .

Zuletzt prüfen wir noch die Randpunkte.

und .

Damit liegt der globale Hochpunkt an der Stelle .


Der Flächeninhalt ist also am größten, wenn der zweite Eckpunkt des achsenparallelen Rechteckes an die Stelle gelegt wird. Der Flächeninhalt beträgt dann cm².

Optimierungsprobleme & Funktionenscharen

Berechnung von Extremwerten im Fall einer Funktionenschar

In bestimmten Fällen kann es vorkommen, dass die erhaltene Funktion nicht nur von einer Variable abhängt, sondern außerdem von einem Parameter .

In diesem Fall ändert sich die Vorgehensweise bei der Berechnung des Extremwertes zwar nicht, allerdings ist das erhaltene Ergebnis dann abhängig von a.


Aufgabe 6: Extrema bei Funktionenscharen ⭐

Gegeben ist die Funktionenschar .

Für welchen Wert von liegt der Tiefpunkt der Funktionenschar am höchsten?


Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.

Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von .

Ableiten der Funktion ergibt:


Für ein Minimum muss gelten: und .


Minimum

Setze nun in ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:


Bezeichnen wir den Funktionswert am Tiefpunkt mit einer neuen Gleichung , so ergibt sich also:

.
Gesucht ist das , für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion , wobei den Funktionswert am Tiefpunkt in Abhängigkeit von t angibt.
Prüfe die hinreichende Bedingung: und .


Die zu optimierende Größe ist der Funktionswert am Tiefpunkt der Funktion.

Berechne also zunächst den Tiefpunkt der Funktion in Abhängigkeit von :

Ableiten der Funktion ergibt:


Für ein Minimum muss gelten: und .


Minimum

Setze nun in ein, um den Funktionswert am Minimum zu bestimmen:


Bezeichnen wir den Funktionswert am Tiefpunkt mit einer neuen Gleichung , so ergibt sich also:

.


Gesucht ist das , für das der Funktionswert maximal ist, also das Maximum der Funktion .

Bilde zunächst wieder die Ableitungen und :

Bei einem Maximum muss gelten: und .


Maximum

Der Funktionswert des Tiefpunktes ist also für maximal.