Wendepunkte des 20. Jahrhunderts/Stunde Null

Aus ZUM Projektwiki


DDR BRD Zonengrenze Detail 1978


Detail: Schild "Halt. Hier Zonengrenze. Bundesgrenzschutz" zur Demarkation der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland BRD und der Deutschen Demokratischen Republik DDR, 1978 fotografiert von der westdeutschen Seite aus., Angela Stascheit, Lizenz‘‘ CC BI 3.0‘‘‘, via Wikimedia Commons.

Stunde Null

Autor: AG


Definition „Stunde Null“:

Die „Stunde Null“ beschreibt die Ereignisse vom 8. und 9. Mai 1945, die Zeit kurz nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte sowie den frühsten Abschnitt der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland.


Der Begriff „Stunde Null“ soll den totalen Zusammenbruch des dritten Reichs und die unmittelbaren Ereignisse nach dem Zerfall des dritten Reichs wiedergeben.


Die „Stunde Null“ gibt es auch in der Militärsprache. Der Begriff bezeichnet eine festgelegte Uhrzeit, die geheim bleiben soll.


Der Begriff "Stunde Null" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals in der Literatur verwendet. "Stunde Null" will hier sagen, dass die Zerschlagung des NS-Staates einen radikalen und vollständigen Umbruch der deutschen Gesellschaft mit sich gebracht hat.


In der Geschichte gab und gibt es keine „Stunde Null“. Jeder Deutsche trägt ein Stück Vergangenheit und auch die Verantwortung mit sich, für das was im Dritten Reich geschehen ist.












Die Stunde Null:

Die Folgen des Zweiten Weltkrieges sind schrecklich und es lässt sich mit Worten nicht beschreiben, wie viel Leid dieser von Deutschen begonnene Krieg über die ganze Welt gebracht hat. Die Menschen hungerten, hatten durch das Zerbomben der Häuser keine Wohnungen, waren krank, müde, voller Schmerz und es gab viel Ungewissheit. Die Menschen wussten nicht mehr wie es weitergehen sollte und was mit ihnen geschieht.

„Stunde Null“    beschreibt auch das grausame Gefühl der Familien die ihre Angehörigen im Krieg verloren hatten oder schwer verletzt wurden. Die Panik vor einem weiteren Krieg war zu spüren und alle hatten Angst, dass es zu einem kalten Krieg zwischen der Sowjetunion und dem Westen kam, da es immer wieder Streitigkeiten bei der Aufteilung Deutschlands und dem Zusammenleben gab. Der Begriff Stunde Null bezieht sich ebenfalls auf die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und den vollständigen Zusammenbruch des ehemaligen NS-Staates.




Nachkriegszeit/Politik:

Nach der Kapitulation Deutschlands übernahm der Alliierte Kontrollrat, bestehend aus den vier Oberbefehlshabern der vier Siegermächte; USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion, die politische Führung und die Regierungsgeschäfte für Deutschland.


Der Alliierte Kontrollrat hatte die Aufgabe, zumindest notdürftig eine Verwaltung in den einzelnen Zonen einzurichten.


Potsdamer Abkommen und Potsdamer Erklärung

Die Ergebnisse dieser Konferenz in Potsdam mündeten in dem Potsdamer Abkommen bezüglich aller Entscheidungen, die Deutschland betrafen und in der Potsdamer Erklärung, die das weitere Vorgehen gegenüber Japan beschrieb. Gemeinsam wurde beschlossen, dass Deutschland entnazifiziert, entmilitarisiert, demokratisiert und dezentralisiert werden sollte.


In der Zeit von 1945 bis 1949 ist Deutschland in vier Besatzungszonen eingeteilt.


  • Amerikanische Besatzungszone
  • Britische Besatzungszone
  • Französische Besatzungszone
  • Sowjetische Besatzungszone


In der Sowjetischen Besatzungszone standen als Reparationsmaßnahmen intensive Industriedemontagen im Vordergrund. Die UdSSR hatte Hauptlast beim Kampf gegen das nationalistische Deutschland getragen (ca. 22 Millionen sowjetische Zivilisten und Soldaten starben während des Krieges).

Es erfolgte die Demontagen von Fabriken und schließlich einigte man sich, die Fertigprodukte als Reparationsleistungen an die UdSSR zu geben.





Der Marshallplan

Die Amerikaner erkannten, dass sich Westeuropa nur mit einem wirtschaftlich starken Deutschland sicher fühlen kann. Der Außenminister G.C. Marshall, unterstützte die europäische Wirtschaft. Die Amerikaner dachten, eine deutsche Wirtschaft, die eigenständig arbeitet, sei nicht mehr auf Hilfe der Besatzungsmächte angewiesen („Hilfe zur Selbsthilfe“). Europa wurde der Absatzmarkt für amerikanische Waren.





Die USA und England einigten sich auf eine gemeinsame Politik in ihren Besatzungszonen, während die Sowjetische Seite eigene kommunistische Politik machte.


Somit wurden die Gebiete in die DDR (Deutsche Demokratische Republik) und die BRD (Bundesrepublik Deutschland) aufgeteilt. Die Ziele der BRD waren die Wiedererlangung der Souveränität und die Wiedervereinigung. Die Wiedervereinigung musste aber zunächst zurückgestellt werden, da sich die BRD erst mit Konrad Adenauer das Vertrauen der Westmächte gewinnen musste. Da der Lebensstandard in der DDR deutlich schlechter war als in der BRD flohen viele Leute in die BRD. Damit nicht noch mehr flohen, wurde eine Mauer gebaut, die die BRD und die DDR voneinander trennte.







„Stunde Null“ in Hamburg:

Hamburg 1945 - Operation Gomorrah (Hamburg 1945 - The Operation Gomorrah) - geo.hlipp.de - 30659

Hamburg 1945 - Operation Gomorrah (Hamburg 1945 - The Operation Gomorrah), Oxfordian Kissuth on geo.hlipp.de, Lizenz: CC BY-SA 2.0,via Wikimedia Commons.

Der Gauleiter Karl Kaufmann verkündete im Radio die Kapitulation Hamburgs. Die siebte Panzerdimension Großbritanniens rückte von den Elbbrücken bis in die Hamburger Innenstadt zum Rathaus vor, sie besetzten somit strategisch kluge Standpunkte. Am Rathaus wurde die Stadt dann auch übergeben und unterlag dann der Führung Großbritanniens. Somit war für Hamburg der II. Weltkrieg vorüber und man konnte die sowieso schon stark zerstörte Stadt vor einem Häuserkampf bewahren. Vom Frieden war in der stark gezeichneten Stadt aber noch nichts zu spüren.

Gegenwärtige Relevanz der „Stunde Null“

TaS


Die „Stunde Null“ ist ein wichtigstes Ereignis des 20 Jahrhunderts. Es beschreibt das Ende des „Dritten Reichs“ und den Beginn der Nachkriegszeit, damit auch die gemischten Gefühle von Befreiung, Angst, Freude und Not.


Die „Stunde Null“ ist ein einmaliges Ereignis und somit nicht direkt in der Gegenwart relevant. Vor allem auch das Schuldgefühl der Bürger und der Glaube, dass jeder Teil daran hatte. Diese Schuldgefühle plagen die Bürger heutzutage nicht mehr, jedenfalls nicht die, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren sind. Man sieht sich nicht als mitverantwortlich für den Krieg, aber ist natürlich aufgrund der vergangenen Ereignisse achtsamer und man kann etwas dazu beitragen, dass es sich nicht wiederholt.


Jedoch beschreibt die „Stunde Null“ auch den Umbruch der deutschen Gesellschaft, und die Folgen davon spüren wir heute immer noch. In dem Sinne ist die „Stunde Null“ heute immer noch relevant, denn damals wurde neben der DDR auch noch die BRD gegründet und in dieser leben wir heute, auch wenn sich natürlich über die Jahre einiges verändert hat.

Außerdem ist der Begriff „Stunde Null“ auch ein Begriff aus der Militärsprache, der heute immer noch im Gebrauch ist. Der Begriff bezeichnet eine geheime Uhrzeit. Die Relevanz des Begriffs ist dementsprechend heute immer noch aktuell, nur nicht direkt in dem Sinne als Wendepunkt, sondern als Begriff, der etwas anderes bedeutet.

Die „Stunde Null“ beschreibt auch die Gefühle der Menschen, die während der Nachkriegszeit empfunden wurden, dazu zählt auch die Angst vor einem neuen Krieg bzw. es bestand auch die Gefahr eines Kalten Kriegs. Ist die Angst vor einem weiteren Krieg heute immer noch präsent? Theoretisch ja, obwohl Angst eher da das falsche Wort ist. Jedoch ist der Gedanke, dass es ein Krieg ausbrechen könnte in den Gedanken der Menschen vorhanden, aber es ist kein Gedanke, der sie mit Furcht erfüllt, sondern lediglich eine Möglichkeit. Aber die Möglichkeit, dass ein neuer Krieg von Deutschland ausgeht, ist eher unwahrscheinlich, jedoch, dass Deutschland an dem Krieg beteiligt sein wird, ist durchaus vorstellbar, allein schon aufgrund der vielen Bündnisse, die Deutschland hat, wie die EU oder die Nato.


Im Allgemeinen ist die „Stunde Null“ heute immer noch relevant, zwar nicht so direkt wie vor 75 Jahren, aber durch bestimmte Ereignisse oder Gefühle doch noch in der Wahrnehmung der Menschen, wenn auch eher unterbewusst.


Literaturverzeichnis
  • Kein eindeutiger Autor, ‘‘Was ist die „Stunde Null“ eigentlich?‘‘ , ZEIT KLICKS,  ZEIT KLICKS, 2012 (03.04.2020).
  • Kein eindeutiger Autor, ‘‘Stunde Null in Hamburg – 3. Mai 1945’’ YouTube (HAMBURG CHANNEL),  30.04.2015 (06.04.2020).
  • Till Stetter, Steffen Heil, Alexander Giesecke, Steffen Heil, Die Teilung ‘‘Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg - Die Bipolaren Welt nach 1945‘‘, YouTube (Geschichte – simpleclub), 13.05.2018 (03.04.2020).
  • Robin Brunold, Die These der totalen Selbstaufgabe – ‘‘Gab es 1945 in Deutschland eine Stunde Null‘‘, Geschichte-lernen.net, 02.08.2013 (05.04.2020).
  • Kein eindeutiger Autor, ‘‘Was ist die „Stunde Null?‘‘, WAS IST WAS,  kein Datum angegeben (03.04.2020).