Wendepunkte des 20. Jahrhunderts/Prag

Aus ZUM Projektwiki

Autorin: NZ


Der „Prager Frühling“

Grafik Prager Fruehling.png


Prag während des Einmarsches des Militärs

Fotograf/Urheber: Pepik Hipik Lizenz: CC BY-NC 2.0 [CC BY-NC 2.0] via. [[1]]

Operation Donau

Die „Operation Donau“ beginnt in der Nacht zum 21. August 1968. Militär aus der Sowjetunion, Bulgarien, Ungarn und Polen beendet gewaltsam die reformkommunistische Bewegung des "Prager Frühlings". Die Führung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) unter Dubček weigerte sich, auf die Forderungen der anderen sozialistischen Staaten einzugehen. Dazu zählte beispielsweise die Einschränkung der Medienfreiheit/Meinungsfreiheit im Land. Daraufhin beschlossen die fünf weiteren Mitgliedstaaten des Warschauer Pakts (Sowjetunion, Polen, Ungarn, DDR und Bulgarien), diesen Reformkurs in der Tschechoslowakei gewaltsam mit Militär zu beenden.

Mit mehreren 100.000 Soldaten war dies die größte Militäraktion in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.


Die tschechoslowakische Armee leistete ‘‘keinen Widerstand‘‘. Die Truppen des Warschauer Pakts besetzten alle wichtige Einrichtungen, Radiostationen und Zeitungsredaktionen. Die Bevölkerung protestierte friedlich gegen die Besatzung: Menschen kletterten auf Panzer, übermalten Straßenschilder, um den Soldaten die Orientierung zu erschweren, und errichteten Barrikaden; so wurde ein Bürgerkrieg vermieden. Sehr viele Radiosender halfen dabei, diesen passiven Widerstand zu organisieren. Bei Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Zivilist*innen kamen dennoch viele Menschen ums Leben.


Der Prager Frühling stand für ein freieres und gerechteres Leben einer ganzen Generation. Studenten demonstrierten für mehr Liberalität. Mit insgesamt 6.300 Panzern wurde diese Hoffnung zerstört. Damit machte die kommunistische Sowjetregierung unmissverständlich deutlich, dass sie in den von ihr abhängigen osteuropäischen Staaten, kein Abweichen von ihrem ideologischen und diktatorischen Kurs duldete.


Folgen

Die Führung der KSČ um Dubček wurde nach dem Einmarsch gefangen genommen und nach Moskau gebracht. Dort wurden sie unter Druck der Sowjetunion dazu gedrängt, das sogenannte Moskauer Protokoll zu unterzeichnen. Damit sollten Reformen wie Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit wieder rückgängig gemacht werden. Mit dem Moskauer Protokoll wird das Ende des Prager Frühlings markiert.



Relevanz für die Gegenwart

Autorin: JM

Das Jahr 1968 in Prag dient für viele Leute als Vorbild. Vor allem dient der Prager Frühling heute als eine Inspiration, für seine Freiheit und für seine Rechte zu kämpfen. Und dies auf gewaltlose Art, denn die Demonstranten 1968 nutzten friedliche Mittel um gegen die Besatzung zu demonstrieren, indem sie auf Panzer kletterten oder Straßenschilder übermalten, um die Soldaten zu verwirren. So wurde ein Bürgerkrieg vermieden und so werden diese Proteste heutzutage hoch angesehen. Es gelang den Menschen also auf ungefährliche Art und Weise Reformen rückgängig zu machen. Die Menschen heute bewundern die Menschen von damals, wie sie sich für ein freies und ein gerechtes Leben einsetzten und das gibt einigen Menschen eventuell Hoffnung, die dieses Glück nicht besitzen. Der Prager Frühling erinnert außerdem daran, wie wichtig die Meinungs- und Pressefreiheit für die Bevölkerung ist. Am wichtigsten aber ist es, dass solch ein Eingriff durch den Staat nicht wieder vorkommt oder einfach verhindert werden kann.



Quellen