Benutzer:JaBrNSG

Aus ZUM Projektwiki

Schule: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Seminar: Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss

Projekte: Rebellion - ein Lyrikprojekt der Jahrgangsstufe 10

Mein Tätigkeitsschwerpunkt: Das war‘s dann, Alle Tage

Wie interpretiere ich ein Gedicht?

Betreut von: Benutzerin:MaFlo


Ingeborg Bachmann: Alle Tage (1952)

Der Krieg wird nicht mehr erklärt,

sondern fortgesetzt. Das Unerhörte

ist alltäglich geworden. Der Held

bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache

ist in die Feuerzonen gerückt.

Die Uniform des Tages ist die Geduld,

die Auszeichnung der armselige Stern

der Hoffnung über dem Herzen.

Er wird verliehen,

wenn nichts mehr geschieht,

wenn das Trommelfeuer verstummt,

wenn der Feind unsichtbar geworden ist

und der Schatten ewiger Rüstung

den Himmel bedeckt.

Er wird verliehen

für die Flucht von den Fahnen,

für die Tapferkeit vor dem Freund,

für den Verrat unwürdiger Geheimnisse

und die Nichtachtung

jeglichen Befehls.

aus: Ingeborg Bachmann: Die gestundete Zeit. Gedichte. Faber & Faber Leipzig 2019, S. 36.

https://www.lyrikline.org/de/gedichte/alle-tage-265[3]

https://de.wikipedia.org/wiki/Alle_Tage[4]

Erster Eindruck:

Das Gedicht handelt von der Normalisierung des Schrecklichen. Es erzählt uns wie wir an Krieg und Verrat gewöhnt sind. Es wirkt auf mich sehr tiefgründig und es bringt mich dazu nachzudenken wieso all das so ist.

Inhaltsangabe:

Das Gedicht erzählt von einer Situation wo Krieg und Verrat Alltag sind und nichts neues mehr passiert. Er erklärt wie die Menschen nach und nach aufgeben(z.b. der Held der dem Kampf fern bleibt). Es beschreibt wie der Feind überall ist und langsam das letzte bisschen Hoffnung verloren geht.

Samira Schogofa: Das war‘s dann (2016/23)

Das war’s dann

Vorbei das Spiel, ihr Heimgesuchten.

Die Ungeliebten, fromm Verfluchten

ergreifen nun die dunkle Macht.

Die Bilder werden euch zersetzen.

Sie werden eure Seelen hetzen.

Müsst stets um euer Leben bangen.

Seid ganz in eurer Angst gefangen.

Der Terror wird zur Übermacht.

Er hat euch immer im Visier.

Wo ist die Hölle, wenn nicht hier?

Linkadresse zu diesem Gedicht: https://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-146.php#1721[1]


der erste Eindruck


das Gedicht handelt vom Untergang und der Machtübergreifung des „Bössen“. Es löst in mir ein ungutes Gefühl von Niederlage aus.

Inhaltsangabe:

Das Gedicht beschreibt eine Situation wo die Verfluchten die Macht ergreifen und die anderen in einem konstanten Angstzustand sein müssen. Das lyrische ich zählt schreckliche Dinge auf die passieren werden wie zum Beispiel „sie werden eure Seelen hetzen“ und „Der terror wird zur Übermacht“. Das Gedicht endet indem er diese Situation mit der Hölle vergleicht.


Inhaltsanalyse:


Der erste Vers „das war’s dann“ dient als Verbindung zum Titel und er setz die traurige Stimmung das etwas zu Ende geht. Im zweiten Vers „vorbei das Spiel , ihr heimgesuchten“ wird wie im ersten Vers weiter ausgedrückt wie etwas ein Ende nimmt und das es um Krieg geht da die verlierende Seite heimgesucht wird. Im dritten und vierten Vers „Die ungeliebten, fromm Verfluchten ergreifen nun die dunkle Macht“ wird bestätigt das es um Krieg geht und das eine Seite nun an die Macht gekommen ist. In Vers fünf bis neun „ Die Bilder werden euch zersetzen. Sie werden eure Seelen hetzen. Müsst stets um euer Leben bangen. Seid ganz in eurer Angst gefangen. Der Terror wird zur Übermacht. Er hat euch immer im Visier.“ werden viele verschiedene schreckliche Dinge aufgezählt die im Krieg passieren um den Leser Mitleid fühlen zu lassen. Der letze Vers „Wo ist die Hölle, wenn nicht hier?“ Soll dem Leser ein letztes Mal noch die Grausamkeit des Krieges zeigen indem der Krieg mit dem schlimmsten was Jemandem laut vielen Religionen passieren kann zu Vergleichen.

Der Titel des Gedichtes entspricht genau dem was in dem Gedicht wiedergegeben wird. Der Titel lautet „das war’s dann“ und in dem Gedicht wird vom Ende von verschiedenen Sachen geredet. Dieser Zusammenhang zwischen Gedicht und Titel wurde vermutlich gewählt um den Lesern grob zu sagen worum es in dem Gedicht geht ohne das die Leser das ganze Gedicht lesen müssen.

Die Kernaussage dieses Gedichtes ist wie furchtbar Krieg ist und das wir alles tun sollten um ihn zu verhindern statt ihn einzusetzen um zu kriegen was wir wollen.


Sprachanalyse:

Das Gedicht hat verschiedene sprachlichen Merkmale. So kommt es innerhalb des Gedichtes zu einer sehr direkten und herausstechenden Wortwahl (z.b. V.9 „terror“). Ein weiteres Merkmal das zu beachten ist, ist das sich mehrere Verse nicht reimen (1, 4, 9). Metaphern sind ein sprachliches Merkmal das hier zur Veranschaulichung dienen (V.5 und V.6). Das letze interessante Merkmal ist der sehr extreme Vergleich der in Vers 11 vorkommt (Hölle = Der Ort im gedichtet).

Im Gedicht kommen Insgesamt zwei verschiedene Syntax Arten. Der Zellenstill der in allen Versen von 1 bis 10 außer 3 und 4 vorhanden ist und Enjambement das in Vers 3 und 4 auftritt.

Innerhalb des Gedichtes gibt es diverse rhetorische Merkmale . Eines dieser Merkmale wäre die Ellipse die zum Beispiel in Vers sieben auftritt wo ein „ihr“ Absichtlich ausgelassen wurde. Ein weiteres Merkmal ist die Personifikation die Zum Beispiel in Vers 9 und 10 vorkommt wo der terror menschlich dargestellt wird. Das letze Rhetorische Merkmal dieses Gedichtes ist die Symbolifikation in Vers 11 wo die Hölle symbolisch als etwas schreckliches angewandt wird.

Die diversen sprachliche Mittel helfen den Inhalt des Textes besser darzustellen und miteinander zu verbinden. Die Fragestellung am Ende vom Gedicht regt den Leser dazu an über die Frage und das Gedicht nachzudenken.


Das Aufäligste sprachliche Mittel ist „wo ist die Hölle wenn nicht hier“ weil die Hölle etwas sehr extremes ist und es der letze Satz des Gedichtes ist damit man drüber nachdenken kann.