Psychologie im Umweltschutz/Motiviertes Klimaverhalten zukunftsorientierter junger Menschen - Was sind die Antreiber?: Unterschied zwischen den Versionen

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===Gründe===
===Gründe===
Eine Grundlage für die Konzeptionierung des Fragebogens war eine Studie von Perrault und Clark aus dem Jahr „?“. Diese Studie versucht zum einen Komponenten einer klassischen Furchtappell- Theorie zu überprüfen und zum anderen wollten die Autoren die Motivationen und Einstellung von Studenten bezüglich nachhaltigem Handeln herausfiltern. Dazu erfolgte eine Onlinebefragung mit 779 College- Studenten. Das Durchschnittsalter liegt bei 20,13 Jahren. Ein Ziel der Untersuchung war es, den effektivsten Weg zu finden, die zukünftigen Verhaltensabsichten von Studenten in eine nachhaltigere Richtung zu beeinflussen.
Die beiden Autoren betonen zudem, dass die jetzigen Studenten in Zukunft die Versorger unserer Gesellschaft sein werden und es somit von Nöten sei, gerade bei dieser Zielgruppe kommunikative und effektive Wege zu finden, nachhaltigere Verhaltensweisen in ihrem alltäglichen Leben zu integrieren (Perrault & Clark, „?“)
In der Umfrage wurden den Studenten Fragen zu ihrem nachhaltigen Verhalten und ihrer Einstellung gestellt, sowie offene Fragen zu ihren Motivationen und Hürden in Bezug auf nachhaltigem Verhalten. Eine Forschungsfrage der Untersuchung war es, die Gründe herauszufiltern, warum die Studenten nachhaltigere Verhaltensweisen aufzeigen. 756 von 779 Teilnehmern beantworten diese Frage. Die Aussagen der Studenten wurden in Kategorien zusammengefasst, woraus man die Gründe in einer Tabelle sortieren konnte (sieh Abb.1.1.). Daraus lassen sich folgende fünf Gründe als Hauptgründe ableiten: 1. Umweltschutz, 2. Kostengünstigkeit, 3. Verantwortung, 4. Einfluss durch andere und 5. Ressourcenschonend.


===Innere Antreiber===
===Innere Antreiber===

Version vom 10. März 2021, 17:23 Uhr

Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, theoretische Annahmen empirisch zu untersuchen und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Dabei dient als Grundlage das "Nachhaltige Handeln", welches in seinen Motiven, Antreibern und Gründen betrachtet wird.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten grundsätzlich für alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung.

Einleitung

Schlagwörter wie “Nachhaltigkeit”, “Veganismus” oder “Plastikfrei” sind für viele Menschen schon lange kein Fremdwort mehr und spielen eine große Rolle, wenn es um die Frage geht, wie die Menschheit der Klimakrise und ihrer verheerenden Folgen entgegenwirken kann. Besonders junge Menschen werden bei dem Thema Umweltschutz ganz laut und versuchen dadurch Gehör zu finden. Dies ist ein Merkmal dafür, dass sie zu der “Y”-Generation zählen können, die sich auf das “Why” hinter den Klimafragen fokussieren, kritisch betrachten und darauf aus sind, Antworten zu finden (Parment, 2013). Somit wird oft auch das Verhalten an die Einstellung angepasst und auf nachhaltigere Taten ausgewichen. Wie heißt es so schön: “Jeder Einzelne könne durch ein nachhaltiges Handeln einen Beitrag zum Schutz dieses Planeten leisten.” Es ist sogar schon ein Trend mit “Re-Cups”, wiederverwendbaren Bechern, sich einen Kaffee to go zu kaufen. 

Auch die sozialen Medien rücken durch diese Popularität das Thema des “Klimaschutzes” immer weiter in den Vordergrund. Besonders die Berichterstattung in den sozialen Medien, über schwerwiegende Folgen des Klimawandels, hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Neben Influencern versuchen die sogenannten “Sinnfluencer”, die sich auf Inhalte mit Mehrwert konzentrieren, auf Instagram und Co. ihre überwiegend jungen Follower über die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Themas “Nachhaltigkeit” aufzuklären und den breit gefächerten Begriff zu erläutern. Noch nie waren die sozialen Netzwerke so voller lehrreicher und informativer Beiträge als in den letzten Jahren, mit einem wachsenden Trend zu noch mehr Nachhaltigkeits-Content. Und noch nie hatten so viele Menschen die Chance und den Zugriff, sich über Nachhaltigkeit zu informieren, wie im digitalen Zeitalter. Ausdruck des Trends “Nachhaltigkeit” ist die stetig wachsende Nachfrage nach umweltfreundlichen Konsumgütern. Beispiele dafür sind zum einen Fairtrade-Produkte, die 2019 einen neuen Rekordumsatz erzielten (Transfair, 2020) und zum anderen das Unternehmen Beyond Meat, welches auf pflanzliche Fleischersatzprodukte spezialisiert ist. Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2019 einen Umsatz von 297,9 Millionen US- Dollar und steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 238,8 Prozent (Beyond Meat, 2020).

Nach diesem kurzen Einblick wird ein Übergang zu der Fragestellung geschaffen, die dieser Arbeit unterliegt. “Nachhaltiges Handeln zukunftsorientierter junger Menschen im Diskurs zwischen Motiven, Gründen und inneren Antreibern.” Aus dieser Fragestellung ergeben sich weitere interessante Untersuchungsfragen, die im Verlauf der Arbeit näher beleuchtet werden. Warum handeln manche Menschen nachhaltig? Was treibt Menschen an, wenn es um nachhaltige Handlungen geht? Sind ihre Motive geprägt von Macht, Leistung oder Anschluss, so wie es McClelland in seiner “Theorie der erlernten Motivation” definiert? Um auf diese Fragen Antworten zu finden, helfen bereits vorhandene wissenschaftliche Arbeiten als Orientierung und ein eigenhändig konzipierter Fragebogen, bei dem junge Leute als Probanden herangezogen wurden. Dadurch wird ein Einblick gewährt, was junge Menschen dazu bewegt, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen und “heute” schon an “morgen” zu denken.

Theorie und vorhandene Studien

Definition "Nachhaltiges Handeln"

Gründe

Innere Antreiber

Motive

Anliegen dieses Abschnittes ist es, einen Überblick über das Thema der „klassischen“ Motivationstheorie von McClelland zu geben. Da die vorliegende Arbeit unteranderem herausfinden möchte, welche Motive Menschen besonders stark dazu bewegen, nachhaltig zu handeln, ist zunächst ein Grundverständnis über Motivation von Nöten.

Im letzten Jahrhundert machte sich der Psychologe David C. McClelland mit seinem Forschungs- und Interventionsansatz einen Namen. Dieser beschäftigt sich mit der Motivation von Menschen und baut auf der Persönlichkeitstheorie von Henry Murray (1938) auf. McClellands Forschung unterliegen die drei klassischen Motivtrias:

Machtmotiv, Anschlussmotiv und Leistungsmotiv.

Der Psychologe definiert diese Motive als die drei zentralen Motivgruppen, in denen sich Menschen stark unterscheiden. Bei einer hohen Ausprägung des Machtmotivs wird oft ein anderes und dafür typisches Verhalten an den Tag gelegt als bei einer hohen Ausprägung des Leistungsmotivs. Mit den verschiedenen Motiven gehen auch unterschiedliche Motivationen von Menschen einher. Motivation als auch das Verhalten variieren somit je nach Ausprägung der zuvor genannten Motivtrias. McClellands Theorie berücksichtig demnach, dass Menschen unterschiedliche Motive aufweisen und ist wissenschaftlich gut gestützt. Daher wird auf die Motivtrias weiter eingegangen. Zuvor muss jedoch erläutert werden, was Motivation und Motive sind und wie sich diese beiden Begriffe voneinander abgrenzen:

Motivation ist eine variable Größe, die aus der Wechselwirkung zwischen Situation und Person entsteht (Heckhausen & Heckhausen, Motivation und Handeln, 4. Auflage, 2010). Motive hingegen gelten als dauerhafte Präferenzen, die aus relativ konstanten Personenmerkmalen resultieren. Durch Motive werden bestimmte Zielzustände bevorzugt. Motivation und Motive hängen dennoch eng zusammen. Motive werden, ähnlich wie auch die Motivation, durch Anreize, motivpassende Befriedigungsmöglichkeiten, in der Situation angeregt. Dieser Prozess kann auch „Motivierung“ genannt werden und führt die aktuelle Motivation ein (Rheinberg & Vollmeyer, 2019). Das Zusammenspiel von personenkonstanten Motiven und Anreizen einer Situation bildet die Motivationsprozesse und ist Inhalt der Motivationspsychologie.

An dieser Stelle lassen sich die Motivtrias von McClelland heranziehen, die als personenkonstante Motive gelten. Als erstes wird ein Blick auf das Leistungsmotiv geworfen.


Leistungsmotiv (need for achievement, „nAch“)

Das Leistungsmotiv kommt dann zum Tragen, wenn ein Verhalten auf die Erreichung eines Gütestandards gerichtet ist. Zum Beispiel, wenn eine Person eine Sache besonders gut meistern möchte (Brandstätter, Schüler, Puca, & Lozo, 2018). McClelland schrieb dazu: „competition with some standard of excellence“ (McClelland et al., 1953, p. 110) . Bei dem Leistungsmotiv geht es um Erfolg und das Erreichen von Zielen. Sie ist höher ausgeprägt als bei Menschen, die nicht nach Erfolg streben und danach, Dinge effizienter zu machen als andere. Menschen mit einer hohen Leistungsmotivation bevorzugen oft Arbeitstätigkeiten und Bedingungen, bei denen eine starke Eigenverantwortung und Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Menschen vorhanden sind (Wirtschaftspsychologische-Gesellschaft, 2021). Aber auch in vielen anderen Lebensbereichen ist sie zu beobachten. Überall dort, wo es um Herausforderungen geht, denen sich Menschen stellen. Der Anreiz für Handlungen resultierend aus dem Leistungsmotiv, liegt im Genuss des Erfolgs bei aufgabenbezogenen Tätigkeiten.


Machtmotiv (need for power “nPow”)

Das Machtmotiv verfolgt das Ziel, andere Leute zu beeindrucken und zu kontrollieren. Dies zeigt sich nicht nur in sozial negativ bewerteten Handlungen, sondern auch in sozial positiv bewerteten, wie hilfsbereites Verhalten oder ehrenamtliches Engagement. Antrieb des Machtmotives ist das Erlangen von Einfluss über andere Menschen und das daraus resultierende Aufsteigen in der Hierarchie. Diese genannten Machtmotive führen zur Machtmotivation eines Menschen. Der Fokus liegt weniger auf der Arbeitsleistung als auf dem Status. Somit dienen vor allem mächtige Personen im Umfeld als Orientierung. Menschen mit einem hohen Machtmotiv zeigen oftmals ein aggressives Verhalten und suchen zudem die Beachtung anderer Personen (Winter D. G., 2010).


Anschlussmotiv (need for affiliation “nAff”)

Das Anschlussmotiv beschreibt das Streben nach Kontakt und Austausch mit Personen, die bekannt oder unbekannt sind. Oft wird das Anschlussmotiv in Verbindung mit den Temperamentsmerkmalen Schüchternheit und Geselligkeit gebracht, da es enge Bezüge dazu vorlegt. So gelten extravertierte Personen eher als gesellig und haben oft ein größeres Verlangen nach sozialen Beziehungen mit anderen Menschen. Bei ihnen wird ein höheres Anschlussmotiv vermutet. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass bei einer hohen Ausprägung des Anschlussmotivs Konflikte vermieden werden, eine vermehrte Kommunikation mit anderen Menschen angestrebt wird, ein gutes Klima als angenehmer erscheint und die Wichtigkeit für kooperativen Arbeitsbeziehungen zunimmt (Koestner & McClelland, 1992). Nach dieser kurzen Vorstellung der Motive werden weitere Forschungsergebnisse zu dieser Thematik vorgestellt.


Weitere Forschungsergebnisse

Wie bereits im Abschnitt zuvor erwähnt, ist eine wichtige Erkenntnis, dass mit einer unterschiedlichen Ausprägung der Motive auch eine unterschiedliche Motivation einhergeht und damit auch ein anderes Verhalten von Menschen. Um weitere wichtige Eigenschaften der Motive aufzuzeigen, wird im nächsten Abschnitt darauf eingegangen.

Zunächst wird ein Blick auf das Leistungsmotiv geworfen. Menschen mit einer hohen Leistungsmotivation streben Ziele an, die anspruchsvoll, aber dennoch erreichbar sind. Wenn die Ziele zu hochgesteckt werden, werden sie abgelehnt. Ähnlich verläuft es auch bei zu einfachen Zielen. Die Bedingung bilden demnach anspruchsvolle, aber dennoch realistische Ziele. Ist diese Bedingung erfüllt, sind Personen mit hoher Leistungsmotivation optimal stimuliert (McClelland & Winter, 1969). Bei Übertragung dieses Szenarios auf das Arbeitsleben, sollte zum Beispiel den Mitarbeitern eines Unternehmens ihre Arbeit anspruchsvoll, aber nicht zu leicht erscheinen, damit eine Leistungsmotivation erfolgen kann. Obwohl Motive langfristige Präferenzen sind, können sie trotzdem über Training angepasst werden. So kann, bezogen auf Führungskräfte, die Leistungsmotivation von Mitarbeitern mit der Zeit gesteigert werden (Miron & McClelland, 1979). Doch auch im Alltag, beispielweise in sozialen Gruppierungen, kann das Leistungsmotiv bei einem Menschen angeregt werden.

Bei einem stark ausgeprägten Machtmotiv wird häufig formale soziale Macht und Einfluss geschickt erlangt (Winter & Barenbaum, 1985). Ferner gibt es auch, überwiegend bei Männern, einen Zusammenhang zwischen einer hohen Ausprägung der Machtmotivation und Alkoholkonsum, Glücksspiel, verbaler und physischer Aggression und der Unterdrückung und sexuellen Ausnutzung von Frauen (Stewart & Rubin, 1976). Dieser Zusammenhang bringt mit sich, dass machtmotivierte heterosexuelle Männer häufiger Schwierigkeiten in ihren intimen Beziehungen zu Frauen haben (Stewart & Rubin, 1976). Solche negativen Effekte treten seltener auf, wenn gleichzeitig mit der Machtmotivation auch die Anschlussmotivation entsprechend ausgeprägt ist (Peterson & Stewart, 1993). Eine extreme Ausprägung eines Motivs kann scheinbar durch die zusätzliche Ausprägung eines anderen Motivs ausgeglichen werden.

Bei dem Anschlussmotiv, wie auch bei allen anderen Motiven, kann zwischen einer positiven und einer negativen Motivkomponenten unterschieden werden, die gegengerichtet wirken. Diese sind bei dem Anschlussmotiv zum einen Hoffnung auf Anschluss und zum anderen Furcht vor Zurückweisung (Heckhausen & Heckhausen, Motivation und Handeln, 4. Auflage, 2010). Überwiegt eine der beiden Komponenten, so ist dies im Verhalten zu beobachten. Bei einer starken Hoffnung auf Anschluss werden andere Menschen als „angenehmer“ empfunden und mehr gemocht. Daraus resultiert, dass auch die Menschen selbst von anderen als symphytischer empfunden werden. Es ist eine ungebremste Vertraulichkeit zu Fremden vorhanden, ganz anders als bei der Komponente: Furcht vor Zurückweisung. Dabei werden soziale Situation eher als überfordernd erlebt und die eigene Person selbst als einsam und weniger beliebt angesehen. Jenes kann dazu führen, dass andere Menschen dies widerspiegeln und weniger Nähe zu Personen mit Furcht vor Zurückweisung suchen. Auch weisen sie niedrigere Erwartungen an ihr eigenes Wirken auf, wodurch diese Komponente als soziale unerwünschter gilt (Heckhausen & Heckhausen, Motivation und Handeln, 4. Auflage, 2010).

Nach dieser Einführung zu den Motiven wird im weiteren Verlauf der Arbeit näher auf die empirische Forschung eingegangen und bei der Auswertung wieder auf die Motive Bezug genommen.


Fragestellung und Hypothesen

Methode

Fragebogen

Stichprobe

Durchführung

Ergebnisse

Gütekriterien

Reliabilität

Trennschärfe

Signifikanz

Mittelwerte

Hypothesenüberprüfung

Diskussion

Reflektion

Limitation

Ausblick

Literatur