Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Wie interpretiere ich ein Gedicht?

Aus ZUM Projektwiki

Ein Gedicht ist ein Geheimnis, dessen Schlüssel der Leser suchen muss. Mallarmé [1]

Bei einer Gedichtinterpretation geht es darum, das Gedicht zu beschreiben und den „versteckten“ Text zu enthüllen. Dabei muss immer darauf geachtet werden, dass die Interpretation nicht am Text vorbeiläuft, d.h. analytische und deutende Elemente gedanklich und sprachlich miteinander verknüpft und belegt sind.

1.) Der erste Eindruck

Wovon handelt das Gedicht? Welchen Eindruck macht es auf mich?

- Benennung eines Themas oder Leitmotivs und Beschreibung der individuellen Wirkung, die das Gedicht entfaltet.

Daraus lässt sich - falls gefordert oder gewünscht - eine Deutungshypothese formulieren: Sie könnte der "Schlüssel" zum Geheimnis des Gedichtes sein.

2. ) Die Inhaltsangabe

Wie ist das Gedicht inhaltlich aufgebaut? Erzählt es eine Geschichte? Beschreibt es eine Situation/ ein Gefühl/ einen Gedanken? Formuliert es eine (politische) Botschaft?

- Zusammenfassung des Inhalts des Gedichts mit wenigen, aber eigenen Worten. Keine Nacherzählung, keine Versangaben!

Auf diese inhaltliche Basis werde nun alle analytischen Aspekte aufgebaut bzw. daran angeknüpft.

3.) Die Analyse:

Gedichte heißen so, weil sie "verdichtete Sprache" sind, d.h. es wird auf oft engem Raum/mit wenigen Worten ganz viel gesagt, vieles angedeutet und manches nicht gesagt, was das Analysieren von Gedichen besonders interessant macht.

Ein gelungenes Gedicht verbindet Inhalt, Sprache und Form so miteinander, dass jedes Einzelne und alles zusammen einen Sinn ergibt - des Schlüssel nämlich. Damit wir diesen Schlüssel finden können, müssen wir Inhalt, Sprache und Form genau untersuchen und uns bei jedem einzelnen Befund fragen: Was ist das? (Analyse) und welche Bedeutung/Funktion/Wirkung hat es? (Interpretation).

3a.) Inhaltanalyse:
3b.) Sprachanalyse:
3c.) Formanalyse:

4.) Entstehungshintergrund:


  1. Zitiert nach: Ursula Frank: Lyrik des Expressionismus. DEUTSCH BETRIFFT UNS 2002-04, S. 6. Bergmoser und Höller 2002.