Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Naturlyrik/Georg Trakl: Sommersonate: Unterschied zwischen den Versionen
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Schwärme schwarzer Fliegen singen | Schwärme schwarzer Fliegen singen | ||
Auf der braunen Waldeslichte. | Auf der braunen Waldeslichte. | ||
In des Tümpels tiefer Bläue | In des Tümpels tiefer Bläue | ||
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Hör' aus gelben Blumenwänden | Hör' aus gelben Blumenwänden | ||
Schwirren jähe Liebesschreie. | Schwirren jähe Liebesschreie. | ||
Lang sich Schmetterlinge jagen; | Lang sich Schmetterlinge jagen; | ||
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Auf dem Thymian mein Schatten. | Auf dem Thymian mein Schatten. | ||
Hell verzückte Amseln schlagen. | Hell verzückte Amseln schlagen. | ||
Wolken starre Brüste zeigen, | Wolken starre Brüste zeigen, | ||
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Grinsend ein Gerippe geigen. | Grinsend ein Gerippe geigen. | ||
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Das Gedicht ''Sommersonate'' von Georg Trakl beschreibt eine Naturszenerie an einem heißen Sommertag. Das lyrische Ich steht auf einer Waldlichtung an einem Tümpel und beschreibt seine sinnlichen Wahrnehmungen: den Geruch faulenden Obstes, die Geräusche der Insekten, das Singen der Amseln, das blaue Wasser und zwei Wolken am Himmel. Es empfindet das Wahrgenommene aber nicht als positiv-idyllisch, sondern vor allem als unangenehm riechend, aufdringlich laut, aber auch sexualisiert und vergänglich. Es fantasiert ein grinsendes Gerippe zwischen den dunklen Bäumen. | |||
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Version vom 18. November 2021, 14:27 Uhr
Georg Trakl (1909-1912): Sommersonate
Täubend duften faule Früchte.
Busch' und Bäume sonnig klingen,
Schwärme schwarzer Fliegen singen
Auf der braunen Waldeslichte.
In des Tümpels tiefer Bläue
Flammt der Schein von Unkrautbränden.
Hör' aus gelben Blumenwänden
Schwirren jähe Liebesschreie.
Lang sich Schmetterlinge jagen;
Trunken tanzt auf schwülen Matten
Auf dem Thymian mein Schatten.
Hell verzückte Amseln schlagen.
Wolken starre Brüste zeigen,
Und bekränzt von Laub und Beeren
Siehst du unter dunklen Föhren
Grinsend ein Gerippe geigen.
Inhalt
Das Gedicht Sommersonate von Georg Trakl beschreibt eine Naturszenerie an einem heißen Sommertag. Das lyrische Ich steht auf einer Waldlichtung an einem Tümpel und beschreibt seine sinnlichen Wahrnehmungen: den Geruch faulenden Obstes, die Geräusche der Insekten, das Singen der Amseln, das blaue Wasser und zwei Wolken am Himmel. Es empfindet das Wahrgenommene aber nicht als positiv-idyllisch, sondern vor allem als unangenehm riechend, aufdringlich laut, aber auch sexualisiert und vergänglich. Es fantasiert ein grinsendes Gerippe zwischen den dunklen Bäumen.