Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Naturlyrik/Georg Trakl: Sommersonate: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM Projektwiki
(Gedicht eingefügt)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 8: Zeile 8:


Auf der braunen Waldeslichte.  
Auf der braunen Waldeslichte.  
   
   
 
In des Tümpels tiefer Bläue
In des Tümpels tiefer Bläue  


Flammt der Schein von Unkrautbränden.
Flammt der Schein von Unkrautbränden.
Zeile 18: Zeile 16:


Schwirren jähe Liebesschreie.  
Schwirren jähe Liebesschreie.  


Lang sich Schmetterlinge jagen;  
Lang sich Schmetterlinge jagen;  

Version vom 5. November 2021, 15:51 Uhr

Georg Trakl (1909-1912): Sommersonate

Täubend duften faule Früchte.

Busch' und Bäume sonnig klingen,

Schwärme schwarzer Fliegen singen

Auf der braunen Waldeslichte.

In des Tümpels tiefer Bläue

Flammt der Schein von Unkrautbränden.

Hör' aus gelben Blumenwänden

Schwirren jähe Liebesschreie.

Lang sich Schmetterlinge jagen;

Trunken tanzt auf schwülen Matten

Auf dem Thymian mein Schatten.

Hell verzückte Amseln schlagen.


Wolken starre Brüste zeigen,

Und bekränzt von Laub und Beeren

Siehst du unter dunklen Föhren

Grinsend ein Gerippe geigen.