Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Dramenanalysen/G.E.Lessing: Nathan der Weise/Nathan der Weise - die Ringparabel

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Ringparabel:

In der Ringparabel geht es um einen Vater, der drei Söhne hat. Da dieser bald stirbt, vererbt er seinen kostbarsten Besitz einen wertvollen Ring, immer an den Sohn, den er am meisten mag. Nach diesem Muster vollzieht sich die Verebung einige Generationen lang. Bis eines Tages ein Vater 2 Duplikate des Rings anfertigen lässt, da er alle seine Söhne gleich gerne hat und jedem einen wunderschönen Ring schenken möchte. Das Problem erkennt sich darin, dass keiner weiß welcher der richtige ist. Dadurch entsteht ein Streit zwischen den Brüdern um den echten Ring.

Durch die Ringe bzw. Söhne sollen die drei Weltreligionen beschrieben werden, die sich um Macht und Überlegenheit streiten. Die Aussage der Ringparabel (des Richters= Nathan) ist es, dass diese 3 alle recht haben und friedlich nebeneinander leben sollen, ohne weitere Kriege zu führen.

Erziehung wird in diesem Drama mit Hilfe der Aufklärung dargestellt. Bezieht man die Erziehung auf die Szene 3.7 fällt auf, dass Nathan den Sultan durch die Ringparabel aufklären/erziehen möchte.

Die Ringparabel steht mit der Aufklärung in Zusammenhang, da sie auf die Toleranzidee verweist. Es wird nicht nur auf religiöse Toleranz verwiesen, sondern auch auf die Menschlichkeit hinter der Religion.


Nathans Ziel ist es, Saladin durch die Geschichte der Ringparabel zur religiösen Toleranz zu bringen. Er möchte den Sultan dadurch anregen, seine eigene Vernunft zu gebrauchen und so zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Nathan erzählt zunächst die Vorgeschichte, um den Saladin intensiv in die Geschichte zu verwickeln. Der Sultan lässt sich emotional darauf ein "herrlich! herrlich!" (V. 2028) und beginnt seine Sichtweise zu verändern z.B. begegnet er Nathan nun auf Augenhöhe und wechselt von der unpersönlichen Anrede "Jude" zu "Nathan" (V. 2057ff.). Nathan fordert zum aktiven Leben der religiösen Werte und zum Streben nach Vorurteilsfreier Liebe auf und deutet auf die Gleichheit der Religionen vor Gott