Generationenkonflikt und Klimakrise/Generationenkonflikt bei der Klima-Risikowahrnehmung: ein Vergleich zwischen "Boomer"-Eltern und "Boomer"-Kinderlosen: Unterschied zwischen den Versionen

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Blanz, M. (2015). ''Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit: Grundlagen und Anwendungen''. Stuttgart: Kohlhammer.
Blanz, M. (2015). ''Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit: Grundlagen und Anwendungen''. Stuttgart: Kohlhammer.


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Die folgenden Ergebnisse resultieren aus der beschriebenen Stichprobe. Die erhobenen Daten wurden mit PSPP ausgewertet, sowie graphisch dargestellt.
 
Insgesamt haben von den 98 Teilnehmenden sich 38 Probanden als sehr besorgt eingeschätzt und 46 gaben an ziemlich besorgt über die Folgen des Klimawandels zu sein. Bezogen auf die Besorgnis ist kein Unterschied zwischen den Baby-Boomer mit Kindern und ohne Kinder zu erkennen.
 
Die Probanden gehen eher davon aus, dass sich der Klimawandel auf ihre Gesundheit und Umgebung auswirkt, als auf ihre wirtschaftliche und finanzielle Lage. Die Baby-Boomer mit und ohne Kinder unterscheiden sich nicht wesentlich in ihren Einschätzungen.
 
Es ist deutlich zu erkennen, dass die Teilnehmenden die Verschmutzungsarten Luftverschmutzung, Grundwasserverschmutzung, Erdbodenverschmutzung, Lärmbelästigung und Lichtverschmutzung als Gefahr einschätzen. Die meisten sind bei einem Mittelwert von 5 also besorgt. Die Meinungen der Probanden gehen bei den meisten Verschmutzungsarten nicht weit auseinander. Eine Ausnahme bildet das untergeordnete Item „Lichtverschmutzung“ mit einer Standardabweichung von 1,31. ''Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass 46 der Probanden ihre Wohnsituation als ländlich beschreiben''.
 
Bei der Aufgabe die derzeitige Wohnsituation zu beschreiben, gaben 46,94% an, ländlich zu wohnen. 34,69% beschreiben ihre Wohnsituation als vorstädtisch und 18,37% als städtisch. Bei dem Vergleich der beiden Probandengruppen hat sich ergeben, dass mehr als die Hälfte (52,24 %) der Baby-Boomer mit Kindern ländlich wohnen. 35,82% wohnen vorstädtisch und nur 11,94 % städtisch.
 
Die Verteilung der Baby-Boomer ohne Kinder zwischen den drei Optionen ist relativ ausgewogen. Zehn Probanden wohnen städtisch, zehn vorstädtisch und elf ländlich.
 
Die Hälfte der Probanden gehen davon aus, dass der Klimawandel hauptsächlich durch menschliches Verhalten verursacht wird. Auch die Beantwortung einer anderen Aussage spiegelt diese Meinung wider. Der Mittelwert von 2,18 mit einer Standardabweichung von 0,96 beschreibt die Ansicht der Probanden, dass der Mensch für die globale Erwärmung und den Klimawandel verantwortlich sind.
 
Jedoch sind sie der Auffassung, dass ihre Handlungen einen positiven Einfluss darauf haben wie sie über den Klimawandel denken und fühlen.
 
Die Probanden mussten zudem die Anfälligkeit für die Gefährdung der Region durch Naturkatastrophen einschätzen. Anhand des Mittelwertes von 3,5 und einer Standardabweichung von 1,07 ist zu erkennen, dass die Probanden ihre Region als eher gefährdet einschätzen. Dennoch stufen 54,08% aller Teilnehmenden ihre Region als eher nicht gefährdet bis nicht gefährdet ein. Zwischen den Baby-Boomern mit und ohne Kinder ist kein Unterschied zu erkennen.
 
Die Probanden teilen ihre Gedanken und Gefühle zum Klimawandel manchmal mit anderen Menschen, was sich an dem Mittelwert von 1,82 und der Standardabweichung von 0,79 abzeichnet. Hier gibt es einen Unterschied zwischen den Kinderlosen Baby-Boomern und den Baby-Boomern mit Kindern. Baby-Boomer Eltern sprechen häufig mit anderen über ihre Gedanken und Gefühle zum Klimawandel, hingegen tut das nur jeder vierte Baby-Boomer ohne Kinder.
 
Diese Gedanken zum Klimawandel werden von den Probanden zu 87,76% mit Freunden und engen Familienangehörigen, zu 33,67% mit Personen aus der ähnlichen Altersgruppe, zu 21,43% mit Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft und zu 14,29% mit Fremden diskutiert.
 
Fast alle (95,52%) Baby-Boomer mit Kindern sprechen mit der Familie und Freunden über das Thema Klimawandel, die Baby-Boomer ohne Kinder hingegen diskutieren nur zu 70% mit der Familie und Freunden über den Klimawandel. Jeder zweite Baby-Boomer Kinderlose spricht mit Menschen aus der ähnlichen Altersgruppe über den Klimawandel. Bei Baby-Boomern mit Kindern ist es nur jeder vierte.
 
Täglich schauen 19,4 % der Baby- Boomer mit Kindern Medienberichte, in denen über den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken diskutiert wird. Die Probanden ohne Kinder schauen nur zu 12,9 % Medienberichte zum Thema Klimawandel.
 
Einmal pro Woche setzen sich Baby-Boomer mit Kindern zu 44,78 % mit Medienberichten zum Thema Klimawandel auseinander. Bei Baby-Boomern ohne Kinder sind es nur 35,48 %.
 
Durchschnittlich rezipieren Baby-Boomer mit Kindern einmal pro Woche Medienberichte zum Thema Klimawandel. Demgegenüber schauen Baby-Boomer ohne Kinder durchschnittlich einmal im Monat Medienberichte zum Thema Klimawandel.
 
Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Probanden sich als Teil der Natur sehen. Sie gehen davon aus, dass ihr eigenes Wohlergehen mit dem Wohlergehen der Umwelt verbunden ist und erkennen und schätzen zugleich die Intelligenz anderer Lebewesen an.
 
Es lässt sich ein Unterschied zwischen Baby-Boomer mit und ohne Kinder in den folgenden beiden Items erkennen: Der Mittelwert bei dem Item „Ich fühle mich oft mit der Natur verbunden“ liegt bei Baby-Boomern mit Kindern bei 2,43 mit einer Standardabweichung von 0,92 und bedeutet somit, dass diese Einstellung zutrifft. Hingegen stimmen die Baby-Boomern ohne Kinder der Aussage nur eher zu, was sich an dem Mittelwert 2,68 mit einer Standardabweichung von 1,22 abzeichnet. Allerdings deutet die höhere Standardabweichung darauf hin, dass sich die Baby-Boomer ohne Kinder weniger einig sind und die Meinungen weiter streuen.
 
Die gleiche Einstellung der zwei Probandengruppen spiegelt sich auch in dem Item „Mein eigenes Wohlergehen ist mit dem Wohlergehen der Umwelt verbunden.“ wider. Der Mittelwert der Baby-Boomer mit Kindern liegt bei 2,25 mit einer Standardabweichung von 0,91. Bei den Baby-Boomern ohne Kinder ist der Mittelwert 2,74 bei einer Standardabweichung von 1,15.
 
60,2 % der Probanden halten sich für jemanden, der sich mit Umweltfragen beschäftig. Auch über die Hälfte (54,08 %) sind der Meinung, dass es ein wichtiger Teil von ihnen ist, umweltfreundlich zu sein. Hingegen identifizieren sich nur 37,76 % der Teilnehmenden mit den Zielen von Umweltgruppen wie zum Beispiel Greenpeace oder Friends of the Earth.
 
Es zeichnen sich in diesen Aussagen keine Unterschiede zwischen Baby-Boomern mit und ohne Kinder ab.
 
Ein Item stellt die Teilnehmenden vor die Aufgabe einen neuen Kühlschrank zu erwerben. Dabei sollen sie sich zwischen einem Kühlschrank, der den durchschnittlichen Anforderungen in Preis, Größe, Haltbarkeit, Geräuschpegel und Stromverbrauch entspricht und einem umweltfreundlicheren Modell entscheiden. Es soll das Ausmaß in Prozent des Preises des durchschnittlichen Kühlschrankes angegeben werden, welches die Probanden bereit wären mehr zu zahlen. Dabei variieren die Antwortmöglichkeiten von 0 %, 5 %, 10 %, 25 %,50 %,75 %
und 100 % oder mehr.
 
Der Mittelwert von 3,69 deutet darauf hin, dass die Teilnehmenden bereit wären bis zu 25% mehr für einen umweltfreundlicheren Kühlschrank ausgeben.
 
37 von den 67 Probenden mit Kindern würden sich als umweltfreundlich bezeichnen.
 
18 von diesen 37 geben an, dass sie bereit wären 25 % mehr als den eigentlichen Kaufpreis für einen umweltfreundlichen Kühlschrank zu bezahlen.
 
Die Probanden, die angeben nicht umweltfreundlich zu sein, wären auch nicht dazu bereit mehr Geld für ein umweltfreundlicheres Modell auszugeben.  
 
16 von den 31 Probanden ohne Kinder würden sich ebenfalls als umweltfreundlich bezeichnen.
 
6 von den 16 Probanden geben an, dass sie bereit wären 25 % mehr als den eigentlichen Kaufpreis für einen umweltfreundlichen Kühlschrank zu bezahlen.
 
Die drei Teilnehmenden die meinen, dass Umweltfreundlichkeit kein Teil von ihnen ist, würden durchschnittlich 45% mehr für einen umweltfreundlichen Kühlschrank ausgeben. Die Arbeitsgruppe geht davon aus, dass die Frage von den drei Teilnehmenden missverstanden wurde.
 
Die Probanden nutzen privat am häufigsten das Auto und gehen zu Fuß. Öffentliche Verkehrsmittel werden eher selten genutzt, genau wie das Fahrrad.
 
Beruflich hingegen nutzen die Teilnehmenden nur das Auto. Alle anderen Verkehrsmittel werden selten oder eher selten genutzt.
 
Trotz dessen, dass sich 55 % der Probanden mit Kindern als umweltfreundlich bezeichnen, nutzen nur 9 % dieser Probanden privat die öffentlichen Verkehrsmittel immer bis häufig.
 
''Das könnte darauf zurückgeführt werden, dass ein Großteil (52,24 %) der Probanden ländlich lebt und keine gute Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln besitzt''. Darüber hinaus fahren 43,24 % dieser Probanden immer bis häufig mit dem Auto.
 
4 von 16 der Baby-Boomer ohne Kinder, die sich als umweltfreundlich bezeichnen, nutzen öffentliche Verkehrsmittel immer bis häufig. ''Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie eher städtisch wohnen und so eine bessere Anbindung zu diesen haben.''
 
Trotz dessen fahren 37,5% immer bis häufig mit dem Auto.
 
Die Fahrzeuge der Probanden verbrauchen am meisten Super (62,24 %) und Diesel (34,69 %), jedoch gibt es wenige Teilnehmende, die einen Hybrid- oder Elektromotor besitzen (7,14 %) Die vier Probanden, die ein Elektroauto besitzen haben Kinder.
 
Von den Baby-Boomern ohne Kinder haben vier Probanden kein Auto. ''Dies kann auf ihre überwiegend vorstädtisch bis städtische (kumuliert: 64,52 %) Wohnsituation zurückgeführt werden.''
 
Die Teilnehmenden neigen mittlerweile dazu ihren Konsum bzw. ihre Konsumgüter bezüglich ihrer Nachhaltigkeit zu hinterfragen. Dies kann aus dem Mittelwert 2,33 und der Standardabweichung von 0,87 abgeleitet werden. Zudem haben sie eher ihre Art und Weise geändert, wie sie über die Ernsthaftigkeit von Umweltproblemen denken, welche durch den Klimawandel ausgelöst worden sind. Dies stellt der Mittelwert 2,8 und die Standardabweichung von 1,14 dar.
 
Der Mittelwert von 2,68 und die Standardabweichung von 0,96 deutet darauf hin, dass die Teilnehmenden prinzipiell eher dazu neigen Medienberichten, Artikeln und Diskussionen über die Natur oder die Auswirkungen des Klimawandels Aufmerksamkeit zu schenken.
 
Jedoch haben sie nicht ernsthaft in Betracht gezogen, an andere Orte zu ziehen. Dies zeigt der Mittelwert von 4,66 mit einer Standardabweichung von 1,21.
 
Auch hier finden sich keine Unterschiede in der Einschätzung der Baby-Boomern mit und ohne Kinder.
 
27 Probanden mit Kindern sind sehr besorgt um das Klima und zeigen dies auch in einem umweltbewussten Verhalten.
 
88,89 % dieser Probanden schalten Elektronik aus, wenn sie nicht benutzt wird, bemühen sich, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen und reduzieren den Plastik Konsum. Sogar 96,3 % der Teilnehmenden bemühen sich Gegenstände, die sie bereits haben, wiederzuverwenden, anstatt neue Dinge zu kaufen. Zudem verwenden genauso viele Probanden wiederverwendbare Einkaufstaschen, anstelle von Papier-oder Plastiktüten.
 
74 % verwenden einen wiederverwendbaren Getränkebehälter, bemühen sich, die Rindfleischmenge, die sie essen, zu reduzieren und kaufen lokale Lebensmittel/biologische Lebensmittel ein oder bauen eigene Lebensmittel an.
 
92,59 % bemühen sich ihre Menge vom erzeugten Abfall zu reduzieren und 81 ,48 % recyceln.
 
Desweitern spiegelt sich ein ähnliches Bild bei 31 Probanden, die ziemlich besorgt sind wider.
 
Exemplarisch für die Probanden, die nicht sehr besorgt um den Klimawandel sind, haben nur 33 % angegeben, dass sie um einen wenigen Wasserverbrauch bemüht sind.
 
Die Baby-Boomer ohne Kinder ergreifen ähnliche aber weniger Maßnahmen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. 90,91 % sind darum bemüht den Plastik Konsum zu reduzieren. Alle verwenden wiederverwendbare Einkaufstaschen, anstelle von Papier-oder Plastiktüten.
 
81,82 % bemühen sich ihre Menge vom erzeugten Abfall zu reduzieren und bemühen sich Gegenstände, die sie bereits haben, wiederzuverwenden, anstatt neue Dinge zu kaufen.
 
72,73 % verwenden einen wiederverwendbaren Getränkebehälter und schalten Elektronik aus, wenn sie nicht benutzt wird.
 
Die Probanden nennen finden keinen Grund als zutreffend, weshalb sie mehr Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen sollten.
 
Abseits der Korrelation mit der allgemeinen Besorgnis, zeichnen sich signifikantere Unterschiede zwischen den Baby-Boomern mit und ohne Kinder bezüglich der Maßnahmen, die sie ergreifen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, ab.
 
Dreiviertel (74,63 %) der Baby-Boomer- Eltern bemühen sich, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen. Hingegen achten bei den Baby-Boomer-Kinderlosen nur 54,84 % darauf, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen.
 
64,18 % der Baby-Boomer mit Kindern verwenden einen wiederverwendbaren Getränkebehälter, bei den Baby-Boomern ohne Kinder sind es sogar 77,42 %.
 
Bei den Baby-Boomern mit Kindern geben 61,19 % an, sich zu bemühen die Rindfleischmenge, die sich essen, zu reduzieren. Bei den Baby-Boomern ohne Kinder sind es hingegen nur 48,39 %.
 
Der letzte Unterschied zeigt sich bei dem Kauf von lokalen/biologischen Lebensmitteln oder dem Anbau von eigenen Lebensmitteln. 71,64 % der Baby-Boomer mit Kindern und 58,06 % der Baby-Boomer ohne Kinder bemühen sich, diese zu erwerben.
 
Im Durchschnitt verdienen die Teilnehmenden zwischen 50.000 € - 74.999 €, was an einem Mittelwert von 3,29 mit einer Standardabweichung von 1,33 ablesen lässt. Die Standardabweichung weist darauf hin, dass die Probanden unterschiedlich viel verdienen. <br />
 
==Diskussion und Ausblick==
==Diskussion und Ausblick==
Diskussion: Sie betrachten nochmals die signifikanten Ergebnisse und erläutern dabei, wie Ihre Ergebnisse zu den theoretischen Erwartungen (Theorieteil) passen, wo es überraschende Abweichungen gab und wie man sowohl die getroffenen Erwartungen als auch die unerwarteten Abweichungen erklären kann.
Diskussion: Sie betrachten nochmals die signifikanten Ergebnisse und erläutern dabei, wie Ihre Ergebnisse zu den theoretischen Erwartungen (Theorieteil) passen, wo es überraschende Abweichungen gab und wie man sowohl die getroffenen Erwartungen als auch die unerwarteten Abweichungen erklären kann.

Version vom 18. Juni 2020, 11:31 Uhr

Dies ist die Wiki-Seite, wo Sie Ihre Hausarbeit zu dem von Ihnen – oben im Titel genannten Thema – anfertigen. Bitte beachten Sie, dass sich auf Grund der Wiki-struktur der Titel selbst nicht ändern lässt. Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, sind im folgenden schon Kapitelüberschriften angelegt und Hinweise, was Sie in den jeweiligen Kapiteln in Ihrer Hausarbeit abhandeln sollen. Bitte beachten Sie, dass die Deadline für diese Seite der 29.6.2020 ist, d.h. zur Beurteilung Ihrer Prüfungsleitung wird die Wiki-Version beurteilt, die vor dem 29.6. fertiggestellt war.

Das Inhaltsverzeichnis hier drunter wird übrigens – aus den angelegten Überschriften – automatisch von der Wiki angelegt.


Einleitung

Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind Themen, die immer mehr Raum in der Gesellschaft und in den Medien einnehmen. Die Meinung der Experten unterscheidet sich von der Risikowahrnehmung der Gesellschaft (Kellstedt, et al., 2008). Experten nehmen das Risiko mehr wahr als die Gesellschaft. Die Einschätzung der Gesellschaft des Risikos ist subjektiv und ist auf das fehlende Wissen zurückzuführen, als auf die Belanglosigkeit der Thematik (Kellstedt, et al., 2008). Die subjektive Identifikation von Risiken ist mit individuellen Einstellungen, Werten und Glauben verbunden. Eine starke Besorgnis basiert auf der Identifikation eines Risikos. Zudem ist ein umweltbewusstes Verhalten ist ein Prädiktor für die Bemühungen Risiko zu minimieren. Es wird davon ausgegangen, dass es einen Zusammenhang zwischen der persönlichen Einschätzung und der Verantwortungsübernahme für den Klimawandel gibt (Kellstedt, et al., 2008).

Jedoch unterscheiden sich Menschen verschiedener Generationen in der Identifikation des Klimawandels als Risiko. Dies kann zu einem Konflikt führen. Ein Konflikt gewinnt an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung, sobald zwei Voraussetzungen erfüllt sind. Vorerst ist es notwendig, dass verschiedene (politische) Ansichten innerhalb der Konfliktgruppen vorhanden sind. Unter diese Konfliktgruppen fallen auch Generationen. Darauf aufbauend ist aber auch erforderlich, dass innerhalb der Konfliktgruppe ein kollektives Interesse besteht. Denn dieses kollektive Interesse formt ein gemeinsames Ziel, für das sich politisch eingesetzt wird (Naumann, Hess & Steinkopf, 2015).

Ausgehend der Erkenntnisse von Naumann, Hess und Steinkopf (2015) kann ein Konflikt zwischen zwei Generationen auf drei Ursachen zurückgeführt werden. Allgemein wird zwischen den Alters- und Kohorteneffekt differenziert. Mit dem Alterseffekt ist gemeint, dass die Generationen sich in ihrem jeweiligen Lebensabschnitt unterscheiden.  Sie gehen verschiedenen Foki und Aufgaben in ihrem Leben nach und variieren in ihren politschen Einstellungen und Ansichten. Der Kohorteneffekt beschreibt die Unterschiede, welche daraus resultieren, dass Generationen unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Außerdem können sich mit der die sozioökonomischen Rahmenbedingungen verändern.  Diese Veränderungen können sich auf dem Arbeitsmarkt, der wirtschaftlichen Situation als auch auf den demographischen Wandel übertragen (Naumann, Hess & Steinkopf, 2015).


Es wird davon gesprochen, dass die Generationen X und Y Unterschiede in ihrer Motivation, ihrem Umweltbewusstsein und umweltfreundlichen Verhalten aufweisen (Severo et al., 2018). Dies ist laut Severo, Ferro de Guimaraes, Dellarmelin & Parizotto Ribeiro (2018) auf die unterschiedliche Mediennutzung zurückzuführen. Soziale Medien sind ein großer Bestandteil des Alltags der Jugendlichen. Die Aktionsgruppen und Bewegungen wie Fridays For Future machen auf den Plattformen, die die Jugendlichen nutzen, auf die Notwendigkeit einer Veränderung des eigenen Verhalten aufmerksam. Dies führt zu einer Anpassung der eigenen Handlungen. Orientiert an der Initiatorin und der Leitfigur Greta Thunberg setzen sich, tendenzsteigend, tausende Jugendliche für klimaschonende Maßnahmen ein (Fridays For Future, 2020). Baby-Boomer können durch ihre Kinder (Generation X und Generation Y) in ihren Einstellungen und Verhalten beeinflusst werden (Severo et al., 2018). Ausgehend von diesen Informationen lässt sich ableiten, dass Baby-Boomer mit Kindern ein stärkeres Interesse an umweltbewussten Verhalten aufweisen, als Baby-Boomer ohne Kinder.

Zudem stellen die Autoren Naumann, Hess und Steinkopf (2015) heraus, dass es noch keine Hinweise auf einen Generationenkonflikt gibt, vielmehr sollte bei einem Konflikt, von einem Konflikt zwischen verschiedenen politischen Einstellungen gesprochen werden.

Deshalb hat sich die Studiengruppe zum Ziel gesetzt, den Konflikt innerhalb einer Generation zu untersuchen. Hierbei liegt der Fokus auf der Generation der Baby-Boomer, es wird zwischen Baby-Boomer-mit Kindern und Baby-Bommer ohne Kinder differenziert.

Zunächst wird ein theoretischer Hintergrund bezogen auf den Klimawandel, Risiko, Risikowahrnehmung und Generationen skizziert. Darauf aufbauend werden Fragestellungen und Hypothesen formuliert. Im Anschluss wird das Vorgehen der Arbeit erläutert. Daraufhin folgt die Darstellung der Ergebnisse und die darauf aufbauende Diskussion. Zuletzt werden die Erkenntnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungen gegeben

Theorie und vorhandene Studien

Im Folgenden wird nun ein theoretischer Einstieg ins Thema hergestellt, welcher dazu dient, die grundlegenden Begriffe des Klimawandels und der Risikowahrnehmung sowie den Generationsbegriff zu definieren bzw. zu erklären. Außerdem werden Studien dargestellt, die als Forschungsgrundlage und Ausgangspunkt der Untersuchung dienen. Des Weiteren wird die Generation `Baby-Boomer` vorgestellt und es werden `Boomer`-Eltern mit Kinderlosen `Boomern` gegenübergestellt.

Klimawandel

Unter dem Begriff Klimawandel wird in allgemeiner Verwendung die kulturell verursachte Veränderung des Klimas auf der Erde verstanden (Günther, 2020). [1]

Das sich wandelnde Klima birgt erhebliche und vermehrte Risiken für die Ernährungssicherheit, die Wasserverfügbarkeit, die Gesundheit, das Wohnen, die Infrastruktur, die Landwirtschaft und die natürlichen Ökosysteme. Derzeit sind sich 97% der Klimawissenschaftler einig, dass der Klimawandel durch menschliches Verhalten verursacht wird (Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018). Der Anstieg der Temperatur birgt nachhaltige Folgen in Form von extremen Wetterereignissen. Beispiele hierfür wären Waldbrände, Überschwemmungen, Stürme oder Hitzewellen. Darüberhinaus könnten der Anstieg des Meeresspiegels sowie die Beeinträchtigung des Lebensraumes Folgen des Klimawandels sein. Nicht nur die unmittelbare sondern auch die langfristigen Auswirkungen beeinflussen Menschen und ihre Umgebung. Eine wachsende wirtschaftliche Not, eine höhere Krankheitsprävalenz, eine erhöhte Sterblichkeit, eine erzwungene Migration und das Aussterben von Arten gehen ebenfalls mit dem Klimawandel einher (Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018). Daraus resultieren psychische Beeinträchtigungen, wie post-traumatische Belastungsstörungen, Stress, Wut, Identitätsverlust oder auch Hilflosigkeit (Clayton, 2017 nach Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018, Kollmuss & Agyeman, 2010, S.240). Vielmehr bedeutet dies für Kinder Depressionen, Schlaf- und Angststörungen, kognitive Defizite und Lernprobleme zu erfahren (Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018).

Umweltbewusstes Verhalten und Nachhaltigkeit

Ausgehend von dieser Datengrundlage leitet sich für viele Menschen ein umweltbewusstes Verhalten als Konsequenz ab. Dieses wird als eine bewusste Handlung definiert, die versucht negative Auswirkungen zu minimieren. Exemplarisch versuchen Menschen ihren Ressourcen- und Energieverbrauch zu minimieren. Dieses Verhalten wird von verschiedenen Faktoren wie kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogene Kenntnissen oder Einstellungen beeinflusst (Kollmuss & Agyeman, 2010, S.240).

Dabei ist der Begriff der Nachhaltigkeit immer präsenter geworden und hat an Bedeutsamkeit gewonnen. Die Nachhaltigkeit ist die Entwicklung, die dazu führt, dass die Notwendigkeiten der Gegenwart mit den Bedürfnissen der zukünftigen Generation vereinbart werden, ohne diese zu benachteiligen (Kapferer & Michaut- Deni.., 2019).

Die Studie von Bradley, G. L., Babutsidze, Z., Chai, A. und Reser, J. P. (2020) setzt sich damit auseinander, zu welchem Ausmaß Einstellungen zum und Verständnis über den Klimawandel ein umweltfreundliches Verhalten vorhersagen können. Die hierbei drei untersuchten Faktoren waren die Risikowahrnehmung bezüglich des Klimawandels , der Grad zu welchem die wirksamen Handlungen diese Risiken mindern als auch die psychologische Anpassung an den Klimawandel. Es wird davon ausgegangen, dass wenn all diese drei Faktoren bei den Probanden hoch ausgeprägt sind, dieser Mensch mehr dazu bereit ist, ein nachhaltiges Verhalten anzunehmen.

Allgemein wurden diese Faktoren für die französische und australische Bevölkerung untersucht und gegenüber gestellt. Es wurde rausgefunden, dass  in beiden Stichproben, kein Zusammenhang zwischen der Risikowahrnemung und einem umweltbewussten Verhalten besteht. Es wurde bestätigt, dass dieses Verhalten durch die oben genannten Faktoren bestimmt wird. Zudem kam heraus, dass die Variablen "ökologisches Selbstbild" und "Naturverbundenheit" sich direkt auf die Risikowahrnemung, die Wirksamkeit der Handlungen und die Psychologische Anpassung der Menschen auswirken. Das ökologische Selbstbild ist nicht nur ein Prädiktor für umweltfreundliche Verhalten und Lebensstile, sondern auch Teil der Selbstdarstellung. Die Studie zeigte, dass insbesondere das ökologische Selbstbild und die psychologische Anpassung wichtige Prädiktoren für umweltschonendes Verhalten sind. Aus der Studie können keine allgemein gültigen Aussagen abgeleitet werden, da die Ergebnisse sich stark auf länderspezifische und kulturelle Hintergründe beziehen. In dieser Hausarbeit wird nicht weiter tiefgehend auf die Ergebnisse der Studie eingegangen, da nur zwischen der französichen und australischen Stichprobe differenziert wird und somit keine allgemein gültigen Aussagen abgeleitet werden könnnen.


Bradley, G.L., Babutsidze, Z., Chai, A., Reser, J.P., The role of climate change risk perception, response efficacy, and psychological adaptation in pro-environmental behavior: A two nation study, Journal of Environmental Psychology (2020), doi: https://doi.org/10.1016/ j.jenvp.2020.101410.

Auswirkungen auf die Erziehung

Das Gehirn und der Körper von Kindern entwickelt sich sehr schnell und ist deshalb sehr empfänglich für den Kontakt mit der Umgebung und die dadurch entstehenden gesundheitlichen Folgen (Garcia & Sheehan, 2016 nach Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018). Viele junge Menschen glauben daran, dass die Welt durch die Folgen des Klimawandels endet (Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018). Eltern haben die besondere Pflicht, sich für kollektive Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an den Klimawandel zu organisieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Kinder und Enkelkinder durch den Klimawandel ernsthaft bedroht werden. Dadurch wird ihnen Schaden zugefügt und es wird verlangt, in der vom Klimawandel betroffenen Welt zu leben. Weiter wird argumentiert, dass Eltern es ihren entfernteren Nachkommen direkt schuldig sein könnten, den Klimawandel zu mildern, weil die heutigen Eltern eine wichtige Rolle dabei spielten, sie in die Welt zu bringen (Cripps, 2017). Eltern tragen für ihre entfernten Nachkommen eine Verantwortung, weshalb sie an der Milderung des Klimawandels beitragen sollten. Es kann insgesamt von einer moralischen Pflicht den Kindern gegenüber gesprochen werden, die die Eltern in die Verantwortung zieht (Cripps, 2017 nach Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018). Über die moralische Pflicht hinaus ist es für Eltern wichtig ihre Erziehung und Kommunikation hinsichtlich des Klimawandels anzupassen. Allgemein empfiehlt es sich, gemeinsame Aktivitäten wie Recycling und Gemüseanbau in den Alltag zu integrieren. Diese gemeinsamen Aktivitäten können bei der Entwicklung bestimmter Fähigkeiten wie Kooperation, geteilte Werte, ziviles Engagement und Gesellschaftsorientierung unterstützend wirken. Zudem sollte das Mitgefühl, das Vertrauen und die Toleranz gefördert werden. Dadurch entwickelt sich zwischen Eltern und Kind ein Vertrauensverhältnis indem die Kinder den Eltern von ihren Sorgen berichten können. Die Eltern dienen dabei als psychologische und pragmatische Unterstützung. In der frühen Entwicklung der Kinder ist es wichtig eine Affinität zur Natur aufzubauen und den Kindern Raum für den Ausdruck von Gefühlen, Ideen und Gedanken zu geben. Dabei ist das aktive und bewusste Zuhören der Eltern eine Grundlage des Vertrauensverhältnisses. Darunter fällt, Fehleinschätzungen zu korrigieren und für jegliches Problem, was die Kinder kommunizieren, eine Lösung darbieten zu können. In der Jugend wird die Thematik über die Familie hinaus auch in der Schule, in den Medien und durch die Gesellschaft behandelt. Dennoch sollten die Familienwerte bewahrt und ein umweltfreundliches Verhalten gefördert werden (Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018).

Insgesamt ist es in der Kommunikation von hoher Bedeutung, die psychologischen Phänomene, wie Vermeidung und Verleugnung, zu minimieren. Dies kann beispielsweise durch eine adäquate Medienkommunikation erreicht werden. Es sollte ein Bewusstsein für die Aktualität der Klimakrise geschaffen werden, das zur Handlung aufruft. Ferner sollten die Probleme dargelegt und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Unterstützend können Bilder und Geschichten implementiert werden, die zu einer Identifikation der Rezipienten mit den Inhalten führen. Die Einnahme verschiedener Perspektiven und das Hervorrufen von Mitgefühl können dazu führen, diese psychologischen Phänomene einzudämmen (Sanson, Burke & Van Hoorn, 2018)


Anja Kollmuss & Julian Agyeman (2002). Mind the Gap: Why do people act environmentally and what are the barriers to pro-environmental behavior? Environmental Education Research,Kursiv 8(3), pp.239-260, doi: https://doi.org/10.1080/13504620220145401

Risiko und Risikowahrnehmung

Im Folgenden wird der Begriff Risiko definiert. Es wird zwischen objektiven und subjektivem Risiko differenziert.Darüber hinaus wird der Begriff Risikowahrnehmung von Entscheidungen unter Unsicherheit abgegrenzt.

Erläuterung von Begriff und Theorie

Der Begriff „Risiko“ beschreibt die Unsicherheit der Konsequenzen bei Entscheidungen.   Ein Risiko kann negative Folgen implizieren. Risikowahrnehmung bedeutet, wie Menschen im Alltag Risiken wahrnehmen und mit ihnen umgehen. (Pfister, Jungermann, Fischer, 2017) Hierbei werden jedoch sowohl individuelle also auch soziale oder politische Entscheidungen betrachtet. Demzufolge kann die Risikowahrnehmung nicht als affektiv neutral eingeordnet werden. (Pfister, Jungermann, Fischer, 2017) Sie umfasst nach Sjöberg, 1998 stets Reaktionen der Furcht, Sorge oder Bedrohung. Die affektive Stimmung beeinflusst die Urteile und Einschätzungen von Risiken. In dem Zusammenhang wird  auch von der Risk- as feelings Hypothese gesprochen (Löwenstein, et al., 2001). Es wird davon ausgegangen, dass Menschen ihre Stimmungslage als Ausgangsinformation für Urteile und Entscheidungen bewerten. Ferner können Emotionen als Reaktionen auf ein wahrgenommenes Risiko verstanden werden. Generell wird zwischen verschiedenen affektbasierten Stimmungen unterschieden, die unterschiedliche Verhaltensweisen zur Folge haben: Das Gefühl der Furcht oder Trauer wird mit einem Hilfeverhalten in Verbindung gebracht. Ärger hingegen führt zu einer Handlung, die sich gegen den Auslöser dieser Gefühle  richtet. (Pfister, Jungermann, Fischer, 2017)

Im Gegensatz bei Entscheidungen unter Unsicherheit, wo Risiko nur bedeutet, dass eine bestimmte Konsequenz mit einer entsprechenden Wahrscheinlichkeit eintritt. "Entscheidungen finden oft unter Unsicherheit statt." (S.171). Allgemein wird unterschieden zwischen Entscheidungen unter Risiko und Entscheidungen unter Unsicherheit. Unter Entscheidungen in Unsicherheit wird verstanden, dass der Entscheider die damit verbundenen Konsequenzen nicht kontrollieren kann und diese abwägt (Pfister, Jungermann, Fischer, 2017).

In der Literatur wird zwischen subjektivem und objektivem Risiko unterschieden. In subjektiven Risikourteilen sind zwei Indikatoren vorherrschend, die emotionalen Reaktionen und die moralischen Urteile (Pfister & Böhm 2012). Hierbei steht das Ausmaß der Konsequenz von Risikourteilen im Vordergrund, weniger wichtig hingegen wird die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Konsequenz erachtet (Pfister, Jungermann, Fischer, 2017).

G.F. Böl hat darüber hinaus soziokulturelle Faktoren für die subjektive Risikowahrnehmung definiert. G.F. Böl grenzt den Begriff der subjektiven Risikowahrnehmung durch die persönliche Betroffenheit ab. Dies bedeutet, dass der Mensch involviert und von dem Ausmaß der Folgen unterschiedlich stark betroffen ist. Zudem besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen einer freiwilligen oder erzwungenen Risikoübernahme. Um eine Kontrollierbarkeit der Situation zu schaffen, nutzt der Mensch Handlungsoptionen, um das Eintreten des Risikos zu vermeiden (Böl, 2011).

Das objektive Risiko, auch als das messbare Risiko zu bezeichnen, beschreibt eine Form des Risikos, welche auf naturwissenschaftlichen und quantifizierbaren Risikokriterien aufbaut. Es gilt zwischen den klassischen und sonstigen Kriterien zu unterschieden. Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Schadens als auch der Schadensumfang zählen zu den klassischen Kriterien. Unter Schadensumfang kann die räumliche Verbreitung sowie die zeitliche Ausdehnung des Schadens und die Wiederherstellbarkeit des vorherigen Zustandes verstanden werden (Bundesinstitut für Risikobewertung, 2011).

Literatur:

Böl, G.F. (2011). Gefühlte oder reale Gefahr? Subjektive Risikowahrnehmung am Beispiel Nanotechnologie. Abgerufen vom Bundesinstitut für Risikobewertung: https://www.dguv.de/medien/ifa/de/vera/2011/2011_saet_gefahrstoffe/03_boel.pdf

Darstellung von Ergebnissen aus anderen Studien zu der Thematik

Neben der Darstellung aus Lehrbüchern wird von Ihnen erwartet – und ist für die Bewertung der Arbeit relevant – dass Sie nach Studien zu der Thematik oder in Richtung der Thematik recherchieren und darstellen, zu welchen Ergebnissen diese Studien kamen.

Generationen

Im folgenden Kapitel wird der Begriff Generation definiert und von dem Begriff Kohorten abgegrenzt. Außerdem wird speziell auf die Generation der Baby-Boomer eingegangen.

Kohorten und Generationen

Sie definieren und erläutern, was man unter 'Generationen' versteht und wie sich diese etwa von 'Alterskohorten' unterscheiden, insbesondere wenn es um 'Generationsunterschiede' in Abgrenzung zu 'Altersunterschieden' geht.

Unter dem Begriff Kohorten sind die Gruppen von Geburtsjahrgängen gemeint. Menschen einer Kohorte erleben aufgrund des gemeinsamen Geburtszeitraums die gleichen historischen oder gesellschaftliche Ereignisse (Menning & Hoffmann, 2009).

Der Begriff Generation beschreibt die Gesamtheit von Menschen des gleichen oder ähnlich nahen Geburtsjahres, die vergleichbare soziale Ansichten und Einstellungen ihrem Leben gegenüber haben. Allgemein kann die genaue Generationen nicht zeitlich präzise gefasst werden, da aus der Literatur unterschiedliche Meinungen hervorgehen. Es wird häufig von dem Zeitraum in der Jugend gesprochen, in dem sich junge Menschen mit der Umwelt auseinandersetzen und diese hinterfragen. In diesem Abschnitt des Lebens entwickeln Heranwachsende ihre Werte. Ferner wir betont, dass es um die gemeinsamen Erfahrungen, die in dieser Zeit gemacht werden, geht und dass diese Erfahrungen verschiedene Jahrgänge zusammen schweißen. Allgemein wird von einem fließenden Übergang zwischen den Jahren gesprochen, in denen die Rahmenbedingungen vergleichbar waren (Mangelsdorf, 2020).

Die Begriffe Kohorten und Generation lassen sich dadurch abgrenzen, dass Kohorten sich nur auf die Geburtsjahrgänge beziehen. Der Generationsbegriff bezieht sich auf die Werte und Einstellungen der Menschen, die zu einem ähnlichen Zeitpunkt geboren wurden.

Baby-Boomer

In der Literatur wird bis heute keine genaue Angabe eines Jahresintervalls für die Generation Baby-Boomer definiert. Es wird oft von einem Zeitraum für das Geburtsjahr von Baby-Boomern zwischen 1946-1964 gesprochen. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Zeitrahmen von 1942 bis 1982 gefasst. Baby-Boomer wurden nach dem 2.Weltkrieg geboren und waren die erste Generation, die die Internationalisierung und Globalisierung von Handel, Ernährung und Kultur erlebte (Parment, 2013). Außerdem wird diese Generation als individualistisch angesehen, die sich auf Selbstdarstellung und persönliche Erfüllung konzentriert (Buch, Beckenkamp nachfragen). Zudem verfolgen sie eine hohe moralische Lebensweise, zu der das umweltbewusste Verhalten gehört. Sie beginnen als erste Generation sich Gedanken über die Auswirkungen ihrer Handlungen auf die nachfolgenden Generationen zu machen (How green are you?).

Die Studie von Severo, Ferro de Guimaraes, Dellarmelin & Parizotto Ribeiro (2018) hat sich mit dem Einfluss von Sozialen Netzwerken auf das Umweltbewusstsein und die Soziale Verantwortung von Generationen auseinandergesetzt. Die Stichprobe umfasst 2692 valide Fälle. (Das Cronbach´s Alpha hat einen Wert über 0,7 und kann somit als gut eingeordnet werden.) Die Studie untersucht die folgenden vier Konstrukte: „Soziale und Umweltnetzwerke“, „Soziale Netwerke und Soziale Verantwortung“, „Umweltbewusstsein“ und „Bewusstsein für Soziale Verantwortung“. Aus der Studie ergab sich, dass die meisten Menschen nicht aktiv nach Informationen über Nachhaltigkeit suchen. Die Forscher differenzierten zwischen Baby Boomern, Generation Y und Generation X. Bei der Betrachtung der Baby Boomer wurde herausgearbeitet, dass sie mehr Informationen über Umweltfragen suchen und dies folglich Einfluss auf die Bildung von Umweltbewusstsein hat. Zudem reagieren sie sensibel auf soziale Fragen und haben somit ein ausgeprägtes Bewusstsein für soziale Verantwortung. Das Umweltbewusstsein korreliert mit Praktiken, die unter das Konstrukt „Bewusstsein für Soziale Verantwortung“ fallen. Daraus lässt sich ableiten, dass  Personen mit „Umweltbewusstein“ auch sozial verantwortlich sind. Severo et al. (2018) bezieht sich in dem Zusammenhang darüber hinaus auf Forschungsergebnisse von Schroeder und Anantharaman (2017). Aus diesen geht hervor, dass je mehr Wissen über Umweltfragen vorhanden ist, desto größer die nachhaltige Einstellung ist. Die Untersuchung inwieweit soziale Netzwerke die Meinungsbildung beeinflussen ergab, dass Personen, die Informationen (Videos, Fotos, Texte) in Bezug auf Soziale Verantwortung und Umweltverträglichkeit ausgesetzt sind, bei der Bildung des sozialen Bewusstseins bzw. des Umweltbewusstseins positiv beeinflusst werden. Ferner besteht eine hohe Korrelation zwischen „Soziale und Umweltnetzwerken“ und „Soziale Netzwerken und Soziale Verantwortung“. Dies deutet darauf hin, dass es einen starken Trend gibt, dass Personen, die Informationen über soziale Verantwortung suchen, auch Informationen über ökologische Nachhaltigkeit recherchieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass soziale Netzwerke die Interaktion zwischen ihren Mitgliedern, den Austausch von Informationen sowie die Vereinigung von Ideen über gemeinsame Werte und Interessen ermöglichen. (Severo et al., 2018)

Severo, E.A., Ferro de Guimaraes, J.C., Dellarmelin, M.L. & Parizotto Ribeiro, R. (2018). The Influence of Social Networks on Environmental Awareness and the Social Responsibility of Generations. Brazilian Business Review. doi: http://dx.doi.org/10.15728/bbr.2019.16.5.5


Menning, S., & Hoffmann, E. (2009). Die Babyboomer - ein demografisches Porträt. (Report Altersdaten, 2/2009). Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-370167


Parment, A. (2013). Generation Y vs. Baby Boomers: Shopping behavior, buyer involvement and implications for retailing. Journal of Retailing and consumer Services. 20 (2/6), pp.189-199. doi: 10.1016/j.jretconser.2012.12.001

Generationenbezeichnungen (Baby-Boomer, Gen X, Gen Y, Gen Z)

Hier können sie dann die zeitlichen Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Generationen auf Basis von Literatur festlegen. Da es dabei unterschiedliche Zuordnungen gibt, sollten Sie sich explizit auf eine der Definitionen beziehen und dann in Ihrer weiteren Studie verwenden.

Der Fokus dieser Studiengruppe beschränkt sich auf die Generation der Baby-Boomer. Die Forschung wurde untergliedert in verschiedene Arbeitsgruppen, die zusätzlich auch die Generationen X, Y und Z untersuchen.

Die Arbeitsgruppe verweist auf die Gruppe, welche sich mit dem Vergleich der Generation der Baby-Boomer und Generation Z beschäftigt: "Generationenkonflikt?" 2 Risikowahrnehmung: Unterschiede zwischen "Boomern" und "Gen Z"

Ferner hat eine weitere Arbeitsgruppe sich damit auseinandergesetzt, wie sich Baby-Boomer von ihren eigenen Gen Z-Kindern unterscheiden: "Generationenkonflikt?" 3 Risikowahrnehmung: Unterschiede zwischen "Boomern" und ihren eigenen "Gen Z"-Kindern

Fragestellung und Hypothesen

Der Schluss des Theorieteils schließt ab mit den Fragen, die Sie in Ihrer Studie untersuchen wollen (basierend auf den zuvor dargestellten theoretischen Überlegungen und Ergebnissen aus anderen Studien zum Thema)

H1: Baby Boomer ohne Kinder fühlen sich weniger verantwortlich für die Bekämpfung den Klimawandel als Baby Boomer mit Kindern.

H2: Baby Boomer ohne Kinder haben eine geringere Risikowahrnehmung als Baby Boomer mit Kindern.

H0: Es gibt keinen Unterschied zwischen Baby Boomer ohne Kinder und Baby Boomer mit Kindern sowohl in der Risikowahrnehmung als auch in der Übernahme von Verantwortung zur Bekämpfung des Klimawandels.

Methode

Die gewählte Erhebungsmethode ist die wissenschaftliche Befragung durch einen bereits bestehenden Fragebogen. Anders als Befragungen im Alltag, kennzeichnen sich wissenschaftliche Befragungen durch systematische Vorbereitungen, Zielgerichtetheit und theoriegeleitete Kontrolle (Atteslander, 2008). Es handelt sich hierbei um ein quantitatives Verfahren, welches durch seine standardisierte Auswertungsweise einen hohen Grad an Objektivität, Reliabilität und Validität bietet. Die Analyse kann dadurch zu jedem Zeitpunkt unabhängig vom Testleiter wiederholt werden. Die Daten der Probanden*innen werden unter den gleichen Bedingungen erhoben. Ferner kann durch diesen Fragebogen ein vielfältiges Meinungsbild von Probanden erhoben werden. Der Online-Fragebogen stellt ein weniger hohes Risiko für das Problem der Sozialen Erwünschtheit dar, da der Proband vor der Bearbeitung nicht über den Forschungsgegenstand Bescheid weiß (Thielsch & Weltzien, 2012).

Die Methode des Online-Fragebogens über „SoSci Survey“ hat zum Vorteil, dass der Befragte eigenständig den Fragebogen ausfüllt und dadurch keine Beeinflussung des Testleiters auf den Probanden stattfindet. Im Gegensatz zum Paper-Pencil Fragebogen bietet der Online- Fragebogen die Möglichkeit, leichter eine hohe Reichweite zu erzielen (Thielsch & Weltzien, 2012). Bei der Erhebung der Daten wurde der Online-Fragebogen über soziale Netzwerke, wie Facebook, WhatsApp, Xing, LinkedIn oder E-Mail an den Bekanntenkreis und Umgebung weitergeleitet. Den Probanden wurde im Vorhinein zugesichert, dass die erhobenen Daten vertraulich behandelt werden und nur zum Zwecke einer hochschulinternen Forschung dienen. Außerdem wird die Datenauswertung erleichtert, da die Daten digital gespeichert werden und somit die zeitaufwändige, eigenhändige Übertragung der Daten in SPSS wegfällt (Thielsch & Weltzien, 2012). Zugleich zeigt sich die Datenerfassung quantitativer Forschung als ökonomischer und zeitsparender (Bortz & Döring, 2006).

Der Fragebogen basiert auf der Untersuchung von … Da der Fragebogen zu viel Zeit beansprucht hätte, wurde er gekürzt. Zudem wurden Items ausgespart, die länderspezifisches Wissen zu Australien und Frankreich untersuchten. Der für die vorliegende Arbeit modifizierte Fragebogen besteht aus 26 Items und baut auf folgenden acht Konstrukten auf: Naturverbundenheit, Ökologisches Selbstbild, Risikowahrnehmung, Wirksamkeit der Handlung, Psychologische Anpassung, Umweltbewusstes Verhalten, Wissen und Wahrgenommene Betroffenheit der Region. Zudem wurden sozio-demographische Daten zum Geburtsjahr, Geschlecht, Bildungsstand, Besitz von Kindern, beruflichen Umgang mit Kindern und Gehalt abgefragt (Statistisches Bundesamt, 2020).

Stichprobe

Insgesamt haben 98 Probanden an der Untersuchung teilgenommen. Davon waren 32 Personen männlich 65 weiblich und eine Person hat keine Angabe getroffen. Die Probanden waren im Alter von 38 bis 78 Jahren und wurden von der Arbeitsgruppe unter die Generation der Baby Boomer zusammengefasst. 67 der Probanden haben eigene Kinder und 31 Personen haben keine Kinder. Die Hälfte aller Probanden (50 %) haben ein Studium abgeschlossen. Insgesamt arbeiten 19 der Probanden beruflich mit Kindern und 79 ohne Kinder. Beide Gruppen haben ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 50 000 bis 74 999 Euro. Von den Probanden mit Kindern waren 20 männlich, 46 weiblich und eine Person hat keine Angabe zu dem Geschlecht erteilt. 32 (47,76 %) der Probanden mit Kindern haben ein Studium abgeschlossen. 16 der Probanden mit Kindern arbeiten beruflich mit Kindern zusammen. 51 Teilnehmer haben hingegen beruflich nichts mit Kindern zu tun. Bei den Teilnehmern ohne Kinder waren 12 männlich und 19 Probanden weiblich. Die Probanden ohne Kinder haben zu 54,84 % (17 Teilnehmer) ein abgeschlossenes Studium. Drei der 31 Teilnehmer ohne Kinder arbeiten beruflich mit Kindern zusammen.

Ergebnisse

Hier stellen Sie bitte die Ergebnisse Ihrer Studie dar. Da wir voraussichtlich keine Kurse an der HMKW haben werden, wäre es sinnvoll, wenn mindestens ein Mitglied Ihrer Gruppe das Open-Source-Programm PSSP installiert. Es gleicht in der Bedienung SPSS und reicht im Umfang der Funktionen für Ihre Studie vollkommen aus. Vergessen Sie neben der deskriptiven Statistik nicht, insbesondere die Unterschiede zwischen 'Boomer-Eltern' und 'Boomer-Kinderlosen' auf Signifikanz zu überprüfen! Auch das ist notenrelevant!

Für die Bewertung des Fragebogens ist es nach der Betrachtung der Ergebnisse, von hoher Bedeutung die Reliabilität des Fragebogens zu prüfen. Dazu dient der Cronbachs Alpha-Wert, welcher Werte von − ∞ bis 1 annehmen kann.


Ein Wert größer als  .6 wird als fragwürdig eingestuft. Der Cronbachs Alpha Wert größer als  .7 ist akzeptabel und ein Wert von  .8 wird als gut oder hoch beschrieben. (Blanz, 2015)

Bei der Berechnung der internen Konsistenz wurden die Cronbachs Alpha Werte für die  sieben zuvor beschriebenen Konstrukte berechnet. Die Werte variierten zwischen .66 und .85.

Um die interne Konsistenz zu bestimmen, wurde Cronbachs Alpha für die Subskala Naturverbundenheit und psychologische Anpassung (insgesamt drei Fragen) berechnet. Die interne Konsistenz war hoch, mit Cronbachs Alpha  = .79.

Das Konstrukt Ökologisches Selbstbild (eine Frage) hat einen Wert von .

Einen Cronbachs Alpha Wert von  zeigt die Subskala Risikowahrnehmung mit insgesamt sechs Fragen auf.

Die interne Konsistenz des Konstrukts Wahrgenommene Betroffenheit hat einen Cronbachs Alpha Wert von .71 mit insgesamt zwei Fragen. Die Subskala Wirksamkeit der Handlung nimmt einen Cronbachs Alpha Wert von .66 an mit einer Frage.

Zudem wurde für die Facette Umweltbewusstes Verhalten ein Cronbachs Alpha Wert von  .69 (insgesamt fünf Fragen) berechnet.

Einen Cronbachs Alpha Wert von  = .85 hat das Konstrukt Direkte persönliche Erfahrungen mit insgesamt drei Fragen erzielen können.


Blanz, M. (2015). Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit: Grundlagen und Anwendungen. Stuttgart: Kohlhammer.

Die folgenden Ergebnisse resultieren aus der beschriebenen Stichprobe. Die erhobenen Daten wurden mit PSPP ausgewertet, sowie graphisch dargestellt.

Insgesamt haben von den 98 Teilnehmenden sich 38 Probanden als sehr besorgt eingeschätzt und 46 gaben an ziemlich besorgt über die Folgen des Klimawandels zu sein. Bezogen auf die Besorgnis ist kein Unterschied zwischen den Baby-Boomer mit Kindern und ohne Kinder zu erkennen.

Die Probanden gehen eher davon aus, dass sich der Klimawandel auf ihre Gesundheit und Umgebung auswirkt, als auf ihre wirtschaftliche und finanzielle Lage. Die Baby-Boomer mit und ohne Kinder unterscheiden sich nicht wesentlich in ihren Einschätzungen.

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Teilnehmenden die Verschmutzungsarten Luftverschmutzung, Grundwasserverschmutzung, Erdbodenverschmutzung, Lärmbelästigung und Lichtverschmutzung als Gefahr einschätzen. Die meisten sind bei einem Mittelwert von 5 also besorgt. Die Meinungen der Probanden gehen bei den meisten Verschmutzungsarten nicht weit auseinander. Eine Ausnahme bildet das untergeordnete Item „Lichtverschmutzung“ mit einer Standardabweichung von 1,31. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass 46 der Probanden ihre Wohnsituation als ländlich beschreiben.

Bei der Aufgabe die derzeitige Wohnsituation zu beschreiben, gaben 46,94% an, ländlich zu wohnen. 34,69% beschreiben ihre Wohnsituation als vorstädtisch und 18,37% als städtisch. Bei dem Vergleich der beiden Probandengruppen hat sich ergeben, dass mehr als die Hälfte (52,24 %) der Baby-Boomer mit Kindern ländlich wohnen. 35,82% wohnen vorstädtisch und nur 11,94 % städtisch.

Die Verteilung der Baby-Boomer ohne Kinder zwischen den drei Optionen ist relativ ausgewogen. Zehn Probanden wohnen städtisch, zehn vorstädtisch und elf ländlich.

Die Hälfte der Probanden gehen davon aus, dass der Klimawandel hauptsächlich durch menschliches Verhalten verursacht wird. Auch die Beantwortung einer anderen Aussage spiegelt diese Meinung wider. Der Mittelwert von 2,18 mit einer Standardabweichung von 0,96 beschreibt die Ansicht der Probanden, dass der Mensch für die globale Erwärmung und den Klimawandel verantwortlich sind.

Jedoch sind sie der Auffassung, dass ihre Handlungen einen positiven Einfluss darauf haben wie sie über den Klimawandel denken und fühlen.

Die Probanden mussten zudem die Anfälligkeit für die Gefährdung der Region durch Naturkatastrophen einschätzen. Anhand des Mittelwertes von 3,5 und einer Standardabweichung von 1,07 ist zu erkennen, dass die Probanden ihre Region als eher gefährdet einschätzen. Dennoch stufen 54,08% aller Teilnehmenden ihre Region als eher nicht gefährdet bis nicht gefährdet ein. Zwischen den Baby-Boomern mit und ohne Kinder ist kein Unterschied zu erkennen.

Die Probanden teilen ihre Gedanken und Gefühle zum Klimawandel manchmal mit anderen Menschen, was sich an dem Mittelwert von 1,82 und der Standardabweichung von 0,79 abzeichnet. Hier gibt es einen Unterschied zwischen den Kinderlosen Baby-Boomern und den Baby-Boomern mit Kindern. Baby-Boomer Eltern sprechen häufig mit anderen über ihre Gedanken und Gefühle zum Klimawandel, hingegen tut das nur jeder vierte Baby-Boomer ohne Kinder.

Diese Gedanken zum Klimawandel werden von den Probanden zu 87,76% mit Freunden und engen Familienangehörigen, zu 33,67% mit Personen aus der ähnlichen Altersgruppe, zu 21,43% mit Mitgliedern der lokalen Gemeinschaft und zu 14,29% mit Fremden diskutiert.

Fast alle (95,52%) Baby-Boomer mit Kindern sprechen mit der Familie und Freunden über das Thema Klimawandel, die Baby-Boomer ohne Kinder hingegen diskutieren nur zu 70% mit der Familie und Freunden über den Klimawandel. Jeder zweite Baby-Boomer Kinderlose spricht mit Menschen aus der ähnlichen Altersgruppe über den Klimawandel. Bei Baby-Boomern mit Kindern ist es nur jeder vierte.

Täglich schauen 19,4 % der Baby- Boomer mit Kindern Medienberichte, in denen über den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken diskutiert wird. Die Probanden ohne Kinder schauen nur zu 12,9 % Medienberichte zum Thema Klimawandel.

Einmal pro Woche setzen sich Baby-Boomer mit Kindern zu 44,78 % mit Medienberichten zum Thema Klimawandel auseinander. Bei Baby-Boomern ohne Kinder sind es nur 35,48 %.

Durchschnittlich rezipieren Baby-Boomer mit Kindern einmal pro Woche Medienberichte zum Thema Klimawandel. Demgegenüber schauen Baby-Boomer ohne Kinder durchschnittlich einmal im Monat Medienberichte zum Thema Klimawandel.

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Probanden sich als Teil der Natur sehen. Sie gehen davon aus, dass ihr eigenes Wohlergehen mit dem Wohlergehen der Umwelt verbunden ist und erkennen und schätzen zugleich die Intelligenz anderer Lebewesen an.

Es lässt sich ein Unterschied zwischen Baby-Boomer mit und ohne Kinder in den folgenden beiden Items erkennen: Der Mittelwert bei dem Item „Ich fühle mich oft mit der Natur verbunden“ liegt bei Baby-Boomern mit Kindern bei 2,43 mit einer Standardabweichung von 0,92 und bedeutet somit, dass diese Einstellung zutrifft. Hingegen stimmen die Baby-Boomern ohne Kinder der Aussage nur eher zu, was sich an dem Mittelwert 2,68 mit einer Standardabweichung von 1,22 abzeichnet. Allerdings deutet die höhere Standardabweichung darauf hin, dass sich die Baby-Boomer ohne Kinder weniger einig sind und die Meinungen weiter streuen.

Die gleiche Einstellung der zwei Probandengruppen spiegelt sich auch in dem Item „Mein eigenes Wohlergehen ist mit dem Wohlergehen der Umwelt verbunden.“ wider. Der Mittelwert der Baby-Boomer mit Kindern liegt bei 2,25 mit einer Standardabweichung von 0,91. Bei den Baby-Boomern ohne Kinder ist der Mittelwert 2,74 bei einer Standardabweichung von 1,15.

60,2 % der Probanden halten sich für jemanden, der sich mit Umweltfragen beschäftig. Auch über die Hälfte (54,08 %) sind der Meinung, dass es ein wichtiger Teil von ihnen ist, umweltfreundlich zu sein. Hingegen identifizieren sich nur 37,76 % der Teilnehmenden mit den Zielen von Umweltgruppen wie zum Beispiel Greenpeace oder Friends of the Earth.

Es zeichnen sich in diesen Aussagen keine Unterschiede zwischen Baby-Boomern mit und ohne Kinder ab.

Ein Item stellt die Teilnehmenden vor die Aufgabe einen neuen Kühlschrank zu erwerben. Dabei sollen sie sich zwischen einem Kühlschrank, der den durchschnittlichen Anforderungen in Preis, Größe, Haltbarkeit, Geräuschpegel und Stromverbrauch entspricht und einem umweltfreundlicheren Modell entscheiden. Es soll das Ausmaß in Prozent des Preises des durchschnittlichen Kühlschrankes angegeben werden, welches die Probanden bereit wären mehr zu zahlen. Dabei variieren die Antwortmöglichkeiten von 0 %, 5 %, 10 %, 25 %,50 %,75 %
und 100 % oder mehr.

Der Mittelwert von 3,69 deutet darauf hin, dass die Teilnehmenden bereit wären bis zu 25% mehr für einen umweltfreundlicheren Kühlschrank ausgeben.

37 von den 67 Probenden mit Kindern würden sich als umweltfreundlich bezeichnen.

18 von diesen 37 geben an, dass sie bereit wären 25 % mehr als den eigentlichen Kaufpreis für einen umweltfreundlichen Kühlschrank zu bezahlen.

Die Probanden, die angeben nicht umweltfreundlich zu sein, wären auch nicht dazu bereit mehr Geld für ein umweltfreundlicheres Modell auszugeben.  

16 von den 31 Probanden ohne Kinder würden sich ebenfalls als umweltfreundlich bezeichnen.

6 von den 16 Probanden geben an, dass sie bereit wären 25 % mehr als den eigentlichen Kaufpreis für einen umweltfreundlichen Kühlschrank zu bezahlen.

Die drei Teilnehmenden die meinen, dass Umweltfreundlichkeit kein Teil von ihnen ist, würden durchschnittlich 45% mehr für einen umweltfreundlichen Kühlschrank ausgeben. Die Arbeitsgruppe geht davon aus, dass die Frage von den drei Teilnehmenden missverstanden wurde.

Die Probanden nutzen privat am häufigsten das Auto und gehen zu Fuß. Öffentliche Verkehrsmittel werden eher selten genutzt, genau wie das Fahrrad.

Beruflich hingegen nutzen die Teilnehmenden nur das Auto. Alle anderen Verkehrsmittel werden selten oder eher selten genutzt.

Trotz dessen, dass sich 55 % der Probanden mit Kindern als umweltfreundlich bezeichnen, nutzen nur 9 % dieser Probanden privat die öffentlichen Verkehrsmittel immer bis häufig.

Das könnte darauf zurückgeführt werden, dass ein Großteil (52,24 %) der Probanden ländlich lebt und keine gute Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln besitzt. Darüber hinaus fahren 43,24 % dieser Probanden immer bis häufig mit dem Auto.

4 von 16 der Baby-Boomer ohne Kinder, die sich als umweltfreundlich bezeichnen, nutzen öffentliche Verkehrsmittel immer bis häufig. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie eher städtisch wohnen und so eine bessere Anbindung zu diesen haben.

Trotz dessen fahren 37,5% immer bis häufig mit dem Auto.

Die Fahrzeuge der Probanden verbrauchen am meisten Super (62,24 %) und Diesel (34,69 %), jedoch gibt es wenige Teilnehmende, die einen Hybrid- oder Elektromotor besitzen (7,14 %) Die vier Probanden, die ein Elektroauto besitzen haben Kinder.

Von den Baby-Boomern ohne Kinder haben vier Probanden kein Auto. Dies kann auf ihre überwiegend vorstädtisch bis städtische (kumuliert: 64,52 %) Wohnsituation zurückgeführt werden.

Die Teilnehmenden neigen mittlerweile dazu ihren Konsum bzw. ihre Konsumgüter bezüglich ihrer Nachhaltigkeit zu hinterfragen. Dies kann aus dem Mittelwert 2,33 und der Standardabweichung von 0,87 abgeleitet werden. Zudem haben sie eher ihre Art und Weise geändert, wie sie über die Ernsthaftigkeit von Umweltproblemen denken, welche durch den Klimawandel ausgelöst worden sind. Dies stellt der Mittelwert 2,8 und die Standardabweichung von 1,14 dar.

Der Mittelwert von 2,68 und die Standardabweichung von 0,96 deutet darauf hin, dass die Teilnehmenden prinzipiell eher dazu neigen Medienberichten, Artikeln und Diskussionen über die Natur oder die Auswirkungen des Klimawandels Aufmerksamkeit zu schenken.

Jedoch haben sie nicht ernsthaft in Betracht gezogen, an andere Orte zu ziehen. Dies zeigt der Mittelwert von 4,66 mit einer Standardabweichung von 1,21.

Auch hier finden sich keine Unterschiede in der Einschätzung der Baby-Boomern mit und ohne Kinder.

27 Probanden mit Kindern sind sehr besorgt um das Klima und zeigen dies auch in einem umweltbewussten Verhalten.

88,89 % dieser Probanden schalten Elektronik aus, wenn sie nicht benutzt wird, bemühen sich, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen und reduzieren den Plastik Konsum. Sogar 96,3 % der Teilnehmenden bemühen sich Gegenstände, die sie bereits haben, wiederzuverwenden, anstatt neue Dinge zu kaufen. Zudem verwenden genauso viele Probanden wiederverwendbare Einkaufstaschen, anstelle von Papier-oder Plastiktüten.

74 % verwenden einen wiederverwendbaren Getränkebehälter, bemühen sich, die Rindfleischmenge, die sie essen, zu reduzieren und kaufen lokale Lebensmittel/biologische Lebensmittel ein oder bauen eigene Lebensmittel an.

92,59 % bemühen sich ihre Menge vom erzeugten Abfall zu reduzieren und 81 ,48 % recyceln.

Desweitern spiegelt sich ein ähnliches Bild bei 31 Probanden, die ziemlich besorgt sind wider.

Exemplarisch für die Probanden, die nicht sehr besorgt um den Klimawandel sind, haben nur 33 % angegeben, dass sie um einen wenigen Wasserverbrauch bemüht sind.

Die Baby-Boomer ohne Kinder ergreifen ähnliche aber weniger Maßnahmen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. 90,91 % sind darum bemüht den Plastik Konsum zu reduzieren. Alle verwenden wiederverwendbare Einkaufstaschen, anstelle von Papier-oder Plastiktüten.

81,82 % bemühen sich ihre Menge vom erzeugten Abfall zu reduzieren und bemühen sich Gegenstände, die sie bereits haben, wiederzuverwenden, anstatt neue Dinge zu kaufen.

72,73 % verwenden einen wiederverwendbaren Getränkebehälter und schalten Elektronik aus, wenn sie nicht benutzt wird.

Die Probanden nennen finden keinen Grund als zutreffend, weshalb sie mehr Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen sollten.

Abseits der Korrelation mit der allgemeinen Besorgnis, zeichnen sich signifikantere Unterschiede zwischen den Baby-Boomern mit und ohne Kinder bezüglich der Maßnahmen, die sie ergreifen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, ab.

Dreiviertel (74,63 %) der Baby-Boomer- Eltern bemühen sich, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen. Hingegen achten bei den Baby-Boomer-Kinderlosen nur 54,84 % darauf, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen.

64,18 % der Baby-Boomer mit Kindern verwenden einen wiederverwendbaren Getränkebehälter, bei den Baby-Boomern ohne Kinder sind es sogar 77,42 %.

Bei den Baby-Boomern mit Kindern geben 61,19 % an, sich zu bemühen die Rindfleischmenge, die sich essen, zu reduzieren. Bei den Baby-Boomern ohne Kinder sind es hingegen nur 48,39 %.

Der letzte Unterschied zeigt sich bei dem Kauf von lokalen/biologischen Lebensmitteln oder dem Anbau von eigenen Lebensmitteln. 71,64 % der Baby-Boomer mit Kindern und 58,06 % der Baby-Boomer ohne Kinder bemühen sich, diese zu erwerben.

Im Durchschnitt verdienen die Teilnehmenden zwischen 50.000 € - 74.999 €, was an einem Mittelwert von 3,29 mit einer Standardabweichung von 1,33 ablesen lässt. Die Standardabweichung weist darauf hin, dass die Probanden unterschiedlich viel verdienen.

Diskussion und Ausblick

Diskussion: Sie betrachten nochmals die signifikanten Ergebnisse und erläutern dabei, wie Ihre Ergebnisse zu den theoretischen Erwartungen (Theorieteil) passen, wo es überraschende Abweichungen gab und wie man sowohl die getroffenen Erwartungen als auch die unerwarteten Abweichungen erklären kann.

Während die Diskussion den Bogen zurück zum Theorieteil spannt, geht es im Ausblick um den Bogen zurück zur Einleitung. Hier können Sie also die Ergebnisse beziehen auf die allgemeine Mediendarstellung, und die Frage, wie Ihre Studie dazu steht.

Ggf. können Sie Diskussion und Ausblick auch in zwei Kapiteln statt in einem gliedern.

- Menschen mit höherem Einkommen nehmen das Risiko als weniger gering war, als Menschen mit geringerem Einkommen (Kellstedt, et al., 2008)

- Frauen und racial minorities haben auch ein verstärkteres Risikoempfinden "white-male effect" (Kellstedt, et al., 2008)

Literatur

Diese Überschrift ist über die Literaturlinks gesetzt, die das Wiki automatisch erzeugt – ein Beispiel dazu ist ja in diesem Text mit Jungermann et al. gegeben. Auch Kursivdruck, wie bei APA vorgegeben, ist möglich.

Die Literaturliste in Wiki ist – abweichend zu APA – nicht alphabetisch, die Quellenangaben selbst können aber genau nach APA-Norm angefertigt werden, wie Sie unten sehen. Achten Sie daher bitte unbedingt auf die Einhaltung der APA-Richtlinien, die ich Ihnen auch im Trainex-System hinterlegt habe. Schwergewicht der Quellen sollten Fachbücher sein (wie unten) und Journalartikel – Internetlinks sind die Ausnahme. Auch diese Zusammensetzung und Sorgfalt bei der Quellensuche ist notenrelevant.

  1. E.Günther (2020). Gabler Wirtschaftslexikon. Definition Klimawandel.Verfügbar unter: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/klimawandel-52424

Mögliche Literatur:

Weintrobe, S. (2012). The diffi cult problem of anxiety in thinking about climate change. In Engaging with climate change (pp. 55-77). Routledge.