Generationenkonflikt und Klimakrise/Aufmerksamkeit I: Der Kampf um unsere wichtigste Ressource: Unterschied zwischen den Versionen

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'''May I have your attention, please: Electrocortical responses to positive and negative stimuli'''
'''May I have your attention, please: Electrocortical responses to positive and negative stimuli'''


* bestehende Untersuchungen haben konstant ergeben, dass negative Informationen einen größeren Einfluss haben auf die Informationsverarbeitung als positive  
*bestehende Untersuchungen haben konstant ergeben, dass negative Informationen einen größeren Einfluss haben auf die Informationsverarbeitung als positive
* die verantwortlichen Systeme für die Verarbeitung von negativen Informationen reagieren stärker als die Systeme zu positiven Informationsverarbeitung
*die verantwortlichen Systeme für die Verarbeitung von negativen Informationen reagieren stärker als die Systeme zu positiven Informationsverarbeitung
* negative Informationen sind werden oft stärker verarbeitet als positive  
*negative Informationen sind werden oft stärker verarbeitet als positive


#Definition '''mediale Gestaltung'''  
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==='''<u>Forschungsmethode</u>'''===
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Zur Erforschung der Fragestellung wurde ein Fragebogen mit der Plattform SosciSurvey eigens erstellt. Dabei sollten Gegenüberstellungen von positiv und negativ formulierten Schlagzeilen auf ihre Wirkung beim Leser untersucht werden. Bezüglich der oben genannten Hypothesen, war das Ziel festzustellen, ob negative Schlagzeilen zwar eher die Aufmerksamkeit der Teilnehmer erregen, positive allerdings eher zu einer Handlung motivieren. Dazu wurden wurden fünf  bestehende thematisch aufeinander abgestimmte Schlagzeilen ausgewählt. Jeweils drei Items pro Gegenüberstellung wurden entworfen um die unterschiedliche Auswirkung der positiv und negativ formulierten Schlagzeilen zu messen. Zusätzliche wurde zu Beginn eine generelle Abfrage gestellt, welche die Aufmerksamkeit der Leser bezüglich der unterschiedlichen Überschriften abfragen sollte. Ebenso wurde abschließend ein finales Item angeschlossen, mit welchem überprüft werden sollte welche Überschrift bzw. welche Schlagworte den Teilnehmern in Erinnerung geblieben ist.


'''Vorab Abfrage:'''  
'''Vorab Abfrage:'''  

Version vom 25. Mai 2020, 08:12 Uhr

Inwieweit beeinflusst die mediale Darstellung die Aufmerksamkeit der Rezipienten am Beispiel der Klimadebatte?

Hypothesen

  1. Negatives erregt mehr Aufmerksamkeit als Positives.
  2. Positives führt hingegen zu lösungsorientiertem Denken und aktivem Handeln.


Grundlagen und Definitionen

  1. Definition Aufmerksamkeit (Fokus auf Positivem und Negativem)

May I have your attention, please: Electrocortical responses to positive and negative stimuli

  • bestehende Untersuchungen haben konstant ergeben, dass negative Informationen einen größeren Einfluss haben auf die Informationsverarbeitung als positive
  • die verantwortlichen Systeme für die Verarbeitung von negativen Informationen reagieren stärker als die Systeme zu positiven Informationsverarbeitung
  • negative Informationen sind werden oft stärker verarbeitet als positive
  1. Definition mediale Gestaltung
    • Positive vs. Negative Darstellung
    • Storytelling vs. Faktenbasierte Darstellung
    • Visuelle Darstellungen

Positive Psychology as a theoretical Foundation for Constructive Journalism (K. MCIntyre, C. Gyldnsted)

  • konstruktiver Journalismus ziel darauf ab Techniken der positiven Psychologie anzuwenden um produktiv, motivierend zu berichten
    • Lösungen bieten --> das Lesen lösungsorientierter Berichterstattung führt dazu, dass der Rezipient die Emotion einer aktiven Handlung nachempfinden kann, dies wiederum führt zu einer höheren Motivation/ Selbstwirksamkeit
    • zukunftsorientiert schreiben (Was jetzt?) --> bötet eine produktive Perspektive für die Zukunft und die Möglichkeit der Bürger etwas dafür zu tun
    • Depolarisation --> gegen Polarisierung arbeiten um Dynamiken entstehen zu lassen "Could we talk?"
    • konstruktive Interviews --> Fragen sollen mögliche Ressourcen, Kollaborationen, Gemeinsamkeiten und Lösungen klären können
    • Daten verwenden die sowohl positive als auch negative Entwicklungen aufzeigen können
    • die Bürger/Rezipienten einbeziehen/ motivieren, Kooperationen entstehen
  • soll nicht nur informieren sondern die Bürger motivieren zu handeln und eine öffentliche Debatte erzeugen
  • ausgeglichene Berichterstattung zwischen Konflikt/ Kollaboration, Rückschritten/ Fortschritten
  • dabei ist nicht zu vergessen, dass objektiver Journalismus nicht möglich ist, denn jeder Journalist beeinfluss seine Artikel, indem er Quellen aussucht, entscheidet, was relevant ist oder nicht
  • andere Arten des "positiven" Journalismus sind "civic journalism"


"Tell me Something Good": Testing the Longitudinal Effects of Constructive News [...] (K. McIntyre)

  • Experiment: Teilnehmer lebten mit Google Assistent der das Feature "Something Good" hatte, sprich ihnen wurde mind. einmal am Tag eine konstruktiv verfasste Berichterstattung der aktuellen Nachrichten vorgelesen oder auf einem Mobilgerät angezeigt. Das ganze wurde mit Pre- und Posttest, sowie einer Vergleichsgruppe verglichen
  • Hauptergebnisse:
    • Teilnehmer, die dieses Feature nutzten waren signifikant positiver eingestellt, als diese, die das Feature nicht nutzten
    • die Ergernissen lassen darauf schließen, dass sich die Nachrichtenkonsumenten durch die konstruktive Berichterstattung positiver fühlten und dieses las Ressource bei der Verarbeitung von den Auswirkungen der "normalen" Berichterstattung nutzen konnten
    • die Ergebnisse zeigen auch, dass sich durch diesen Versuch die Gefühle der Teilnehmer veränderten, allerdings nicht ihre Auseinandersetzung mit den Nachrichten --> der Unterschied zwischen Einstellungen/ Gefühlen und Verhalten ist ein entscheidender
    • die Teilnehmer waren gewillter zwischen Pre- und Posttest, die herkömmlichen Nachrichten als negativ zu beschreiben
    • Teilnehmer waren gegenüber des Features eher positiv eingestellt
  • Zusammenfassung: Durch konstruktiver/ positivere Berichterstattung verändern sich tatsächlich die Gefühle und auch die Einstellungen der Rezipienten, allerdings wird dadurch weniger das tatsächliche Verhalten geändert

Forschungsmethode

Zur Erforschung der Fragestellung wurde ein Fragebogen mit der Plattform SosciSurvey eigens erstellt. Dabei sollten Gegenüberstellungen von positiv und negativ formulierten Schlagzeilen auf ihre Wirkung beim Leser untersucht werden. Bezüglich der oben genannten Hypothesen, war das Ziel festzustellen, ob negative Schlagzeilen zwar eher die Aufmerksamkeit der Teilnehmer erregen, positive allerdings eher zu einer Handlung motivieren. Dazu wurden wurden fünf bestehende thematisch aufeinander abgestimmte Schlagzeilen ausgewählt. Jeweils drei Items pro Gegenüberstellung wurden entworfen um die unterschiedliche Auswirkung der positiv und negativ formulierten Schlagzeilen zu messen. Zusätzliche wurde zu Beginn eine generelle Abfrage gestellt, welche die Aufmerksamkeit der Leser bezüglich der unterschiedlichen Überschriften abfragen sollte. Ebenso wurde abschließend ein finales Item angeschlossen, mit welchem überprüft werden sollte welche Überschrift bzw. welche Schlagworte den Teilnehmern in Erinnerung geblieben ist.


Vorab Abfrage:

  • Demographische Daten
    • Alter
    • Geschlecht
    • höchster Bildungsgrad
  • Welchen Bezug haben Sie zu dem Thema Klimawandel? (Sprachfreies Item)


Hauptabfrage:

  • Zu Beginn spontane Entscheidung der gegenübergestellten Headlines
  • 3 gegenübergestellte Headlines (positiv u. negativ)
    • ohne Bilder o. Andere visuelle Darstellungen,
    • sollen so neutral wie möglichpräsentiert werden
  • Jede Gegenüberstellung wird einzeln bewertet
    • Begriffe/Assoziationen,
    • semantisches Differenzial
    • Überprüfung der Handlungsmotivation

Finale Abfrage:

Welche Headline ist Ihnen besonders hängen geblieben?

Mögliche Handlungsempfehlungen für Rezipienten

  • Aufklärung über Manipulation unseres Gehirns durch die Medien
  • Reißerisch ist nicht unbedingt = wahr
  • Bewusstsein schaffen für das Hinterfragen der Medien und Informationen