Benutzer:Schulten/Frieden durch Krieg?/Schritt 3 - Konfliktanalyse: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Benutzer:Schulten/Frieden durch Krieg?|Schritt 1 - Begriffsklärung]]<br> | |||
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<big>'''Schritt 3 - Beispiel Nahostkonflikt<br>'''</big> | <big>'''Schritt 3 - Beispiel Nahostkonflikt<br>'''</big> | ||
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In diesem Schritt wollen wir uns einen Konflikt anschauen, der mehrere Jahrzehnte alt ist und für den eine friedliche Lösung sehr weit entfernt ist. <br> | In diesem Schritt wollen wir uns einen Konflikt anschauen, der mehrere Jahrzehnte alt ist und für den eine friedliche Lösung sehr weit entfernt ist. <br> | ||
{{Box|Aufgabe | {{Box|Aufgabe 1|Lies dir die beiden Stimmen zum Nahostkonflikt durch.<br> | ||
Fasse die beiden Positionen in deinen eigenen Worten zusammen.|Üben}}<br> | Fasse die beiden Positionen in deinen eigenen Worten zusammen.|Üben}}<br> | ||
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<div class="width-1-2">Niv Rafaeli, 31 Jahre alt, Tel Aviv:<br> | <div class="width-1-2">'''Niv Rafaeli, 31 Jahre alt, Tel Aviv:'''<br> | ||
"Sirenen sind für mich ziemlich normal. Ich kenne sie als Kind aus dem Golfkrieg, ich kenne sie aus meiner Zeit bei der Armee. In Tel Aviv ist das natürlich anders, da hat es lange keinen Alarm mehr gegeben. Die Menschen in der Stadt sitzen trotzdem noch draußen in den Cafés und Restaurants, das Leben geht weiter. Es ist zwar nicht so, als wäre nichts geschehen, von einer Atmosphäre der Angst zu reden, ist aber völlig übertrieben. [...] | "Sirenen sind für mich ziemlich normal. Ich kenne sie als Kind aus dem Golfkrieg, ich kenne sie aus meiner Zeit bei der Armee. In Tel Aviv ist das natürlich anders, da hat es lange keinen Alarm mehr gegeben. Die Menschen in der Stadt sitzen trotzdem noch draußen in den Cafés und Restaurants, das Leben geht weiter. Es ist zwar nicht so, als wäre nichts geschehen, von einer Atmosphäre der Angst zu reden, ist aber völlig übertrieben. [...] | ||
Ich finde es schrecklich, wie tief die Gräben zwischen uns und den Palästinensern sind. Ich habe noch nie mit einem Palästinenser gesprochen, noch nie. Dabei würde ich das gern. Ich glaube, die normalen Menschen in Palästina und Israel könnten sich schon zusammenfinden - wenn es nur die Radikalen auf beiden Seiten nicht gäbe. Die schauen immer nur auf kurzfristige Erfolge und militärische Siege. Langfristig bringt uns das gar nichts, außer Bomben und Krieg."<br> | Ich finde es schrecklich, wie tief die Gräben zwischen uns und den Palästinensern sind. Ich habe noch nie mit einem Palästinenser gesprochen, noch nie. Dabei würde ich das gern. Ich glaube, die normalen Menschen in Palästina und Israel könnten sich schon zusammenfinden - wenn es nur die Radikalen auf beiden Seiten nicht gäbe. Die schauen immer nur auf kurzfristige Erfolge und militärische Siege. Langfristig bringt uns das gar nichts, außer Bomben und Krieg."<br> | ||
<ref>Tel Aviv unter Beschuss - "Ich wollte heulen, schreien" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)</ref><br></div> | <ref>Tel Aviv unter Beschuss - "Ich wollte heulen, schreien" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)</ref><br></div> | ||
<div class="width-1-2">Ragy Mousalm, 50 Jahre alt, Gazastreifen:<br> | <div class="width-1-2">'''Ragy Mousalm, 50 Jahre alt, Gazastreifen:'''<br> | ||
"Ich befinde mich im westlichen Teil von Gaza-Stadt. Seit sechs Tagen haben meine Frau, meine fünf Kinder und ich kaum das Haus verlassen - zu gefährlich. Unser Haus, ein mehrstöckiges Gebäude, wackelt bei jedem Einschlag, als würde es gleich zusammenfallen. Das ist lebensgefährlich. Meine Kinder haben unglaubliche Angst, besonders nachts. Wir sitzen die ganze Zeit herum und versuchen, uns irgendwie abzulenken. Die Fensterscheiben sind kaputt, es ist heiß und wenn man hinaussieht, kann man Bomben fliegen sehen. | "Ich befinde mich im westlichen Teil von Gaza-Stadt. Seit sechs Tagen haben meine Frau, meine fünf Kinder und ich kaum das Haus verlassen - zu gefährlich. Unser Haus, ein mehrstöckiges Gebäude, wackelt bei jedem Einschlag, als würde es gleich zusammenfallen. Das ist lebensgefährlich. Meine Kinder haben unglaubliche Angst, besonders nachts. Wir sitzen die ganze Zeit herum und versuchen, uns irgendwie abzulenken. Die Fensterscheiben sind kaputt, es ist heiß und wenn man hinaussieht, kann man Bomben fliegen sehen. | ||
Ein Freund von mir, 42 Jahre alt, ist vor ein paar Tagen bei einem Angriff getötet worden. Ich könnte ins Ausland flüchten, aber mit einer siebenköpfigen Familie ist das wirklich nicht einfach. Ich gehöre zu denjenigen, die auf keinen Fall an Gewalt glauben. Die einzige Lösung ist, miteinander zu reden. Den Zorn auf die Israelis verstehe ich trotzdem. Wir leben hier in Angst, jeden Tag."<br> | Ein Freund von mir, 42 Jahre alt, ist vor ein paar Tagen bei einem Angriff getötet worden. Ich könnte ins Ausland flüchten, aber mit einer siebenköpfigen Familie ist das wirklich nicht einfach. Ich gehöre zu denjenigen, die auf keinen Fall an Gewalt glauben. Die einzige Lösung ist, miteinander zu reden. Den Zorn auf die Israelis verstehe ich trotzdem. Wir leben hier in Angst, jeden Tag."<br> | ||
<ref>Protokolle aus Gaza - "Wenn es knallt, singen und lachen wir so laut wir können" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)</ref></div> | <ref>Protokolle aus Gaza - "Wenn es knallt, singen und lachen wir so laut wir können" - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de)</ref></div> | ||
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{{Box|Aufgabe 2|Verschaffe dir mithilfe des Videos einen ersten Überblick über den Nahostkonflikt.<br> | |||
Versuche die W-Fragen in Stichworten in deiner Mappe zu beantworten.|Üben}}<br> | |||
{{#ev:youtube|TjrGyWa4AQ0|800|center}} | |||
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{{Box|Aufgabe 3|Führe eine Konfliktanalyse zum Nahostkonflikt durch.<br> | |||
Die notwendigen Schritte findest du hier weiter unten.<br> | |||
Die Grundlagentexte findest du im Politikkanal in Teams ("03 Der Nahostkonflikt").<br> | |||
Arbeite zusammen mit zwei Mitschüler*innen.|Üben}}<br> | |||
{{Box| | {{Box|Methode|'''<big>Konfliktanalyse</big>'''<br> | ||
Wir können noch so interessiert an politischen Zusammenhängen sein, aber einen Konflikt wirklich zu durchdringen ist nicht leicht.<br> | |||
Friedensforscher haben zur Vermeidung von zu einfachen Erklärungen, falschen Feindbildern oder Vorurteilen die Methode der '''Konfliktanalyse '''geschaffen.<br> | |||
Mithilfe von ''vier Schritten und Leitfragen'' kann der Konflikt untersucht werden.<br> | |||
|Kurzinfo}}<br> | |||
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<div class="width-1-2">{{Box|1=1. Ausgangslage|2=- Wer sind die Konfliktgegner?<br> | |||
- Welche Vorgeschichte hat der Konflikt?<br> | |||
- Was löste den Konflikt aus?<br> | |||
- Welche Ursachen sind erkennbar?|3=Unterrichtsidee }}<br> | |||
{{Box|1=2. Konfliktverlauf|2=- Welche wichtigen Ereignisse kennzeichnen den Konfliktverlauf?<br> | |||
- Wie ist die aktuelle Situation?|3=Unterrichtsidee }}<br></div> | |||
<div class="width-1-2">{{Box|1=3. Ziele und Interessen|2=- Welche Ziele und Interessen haben die Beteiligten?<br> | |||
- Wie sind die Machtverhältnisse zwischen den Gegnern?|3=Unterrichtsidee }}<br> | |||
{{Box|1=4. Konfliktlösung|2=- Welche Lösungen streben die Beteiligten an?<br> | |||
- Wie sind die Lösungen zu bewerten? (Kriterien: Folgen für die Beteiligten, Beseitigung der Ursachen, Entspannung der Situation, Verbesserung des Verhältnisses zwischen den Beteiligten)|3=Unterrichtsidee }}</div> | |||
</div> | |||
''' | '''{{Fortsetzung|weiter=weiter zu Schritt 4 - Frieden schaffen und Frieden wahren|weiterlink=Benutzer:Schulten/Frieden durch Krieg?/Schritt 4 - Frieden wahren und Frieden schaffen}}''' | ||
<references /> |
Aktuelle Version vom 6. April 2021, 11:23 Uhr
SEITE IM AUFBAU!!
Schritt 1 - Begriffsklärung
Schritt 2 - Gefahren für den Frieden
Schritt 3 - Beispiel Nahostkonflikt
Schritt 3 - Beispiel Nahostkonflikt
In diesem Schritt wollen wir uns einen Konflikt anschauen, der mehrere Jahrzehnte alt ist und für den eine friedliche Lösung sehr weit entfernt ist.
"Sirenen sind für mich ziemlich normal. Ich kenne sie als Kind aus dem Golfkrieg, ich kenne sie aus meiner Zeit bei der Armee. In Tel Aviv ist das natürlich anders, da hat es lange keinen Alarm mehr gegeben. Die Menschen in der Stadt sitzen trotzdem noch draußen in den Cafés und Restaurants, das Leben geht weiter. Es ist zwar nicht so, als wäre nichts geschehen, von einer Atmosphäre der Angst zu reden, ist aber völlig übertrieben. [...]
Ich finde es schrecklich, wie tief die Gräben zwischen uns und den Palästinensern sind. Ich habe noch nie mit einem Palästinenser gesprochen, noch nie. Dabei würde ich das gern. Ich glaube, die normalen Menschen in Palästina und Israel könnten sich schon zusammenfinden - wenn es nur die Radikalen auf beiden Seiten nicht gäbe. Die schauen immer nur auf kurzfristige Erfolge und militärische Siege. Langfristig bringt uns das gar nichts, außer Bomben und Krieg."
"Ich befinde mich im westlichen Teil von Gaza-Stadt. Seit sechs Tagen haben meine Frau, meine fünf Kinder und ich kaum das Haus verlassen - zu gefährlich. Unser Haus, ein mehrstöckiges Gebäude, wackelt bei jedem Einschlag, als würde es gleich zusammenfallen. Das ist lebensgefährlich. Meine Kinder haben unglaubliche Angst, besonders nachts. Wir sitzen die ganze Zeit herum und versuchen, uns irgendwie abzulenken. Die Fensterscheiben sind kaputt, es ist heiß und wenn man hinaussieht, kann man Bomben fliegen sehen.
Ein Freund von mir, 42 Jahre alt, ist vor ein paar Tagen bei einem Angriff getötet worden. Ich könnte ins Ausland flüchten, aber mit einer siebenköpfigen Familie ist das wirklich nicht einfach. Ich gehöre zu denjenigen, die auf keinen Fall an Gewalt glauben. Die einzige Lösung ist, miteinander zu reden. Den Zorn auf die Israelis verstehe ich trotzdem. Wir leben hier in Angst, jeden Tag."