Benutzer:JoANSG
Schule: Nelly Sachs-Gymnasium Neuss
Seminar: Nelly Sachs-Gymnasium Neuss
Mein Arbeitsschwerpunkt: Ingeborg Bachmann: Alle Tage, Der Schrei nach Führung Martina Sens
Betreut von: Benutzerin:MaFlo
Ingeborg Bachmann: Alle Tage
Der Krieg wird nicht mehr erklärt,
sondern fortgesetzt. Das Unerhörte
ist alltäglich geworden. Der Held
bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache
ist in die Feuerzonen gerückt.
Die Uniform des Tages ist die Geduld,
die Auszeichnung der armselige Stern
der Hoffnung über dem Herzen.
Er wird verliehen,
wenn nichts mehr geschieht,
wenn das Trommelfeuer verstummt,
wenn der Feind unsichtbar geworden ist
und der Schatten ewiger Rüstung
den Himmel bedeckt.
Er wird verliehen
für die Flucht von den Fahnen,
für die Tapferkeit vor dem Freund,
für den Verrat unwürdiger Geheimnisse
und die Nichtachtung
jeglichen Befehls.
aus: Ingeborg Bachmann: Die gestundete Zeit. Gedichte. Faber & Faber Leipzig 2019, S. 36.
Erster Eindruck:
Mein erster Eindruck ist, dass das Gedicht sich sehr kritisch an das heute wendet.
Ich finde es ist so formuliert als wäre diese Tatsache traurig, als sei es Schade was aus der Welt geworden ist. Es gefällt mir gut und die Beispiele passen gut zur Aussage
Inhaltsangabe „Alle Tage“
Das Gedicht „Alle Tage“ handelt vom Krieg. Es behandelt das nicht vorhanden sein von Frieden und die ewige Fortsetzung des Kriegs. Auch beschreibt es, dass Helden nicht mehr gegen den Feind kämpfen und stattdessen schwache in den Kampf geschickt werden.
Inhaltsanalyse:
V1-3 Der Krieg bleibt bestehen und normalisiert sich
V3-5 Der Held wird durch den schwachen ersetzt der in die Feuerzonen rückt
V6-7 Geduld ist das Ziel und ein „armseliger Stern“ die Auszeichnung
V8 Hoffnung
V9
Der Schrei nach Führung (Martina Sens)
der schrei nach führung
obwohl sich der mensch -
rein instinktiv -
gegen beengende zwänge wehrt
kann man doch immer wieder
das brüllen nach einem
verantwortungstragenden
und somit entlastenden
führer vernehmen
und führt er auch
durch grauenhafte schluchten
und verschlingende moore
so geht es sich doch leicht
mit freien schultern
und leerem kopf
aus: Martina Sens: POLLY Jahrbuch für politische Lyrik 2019/2020.[9]
Metaphern:
z.12,13 (grauenhafte schluchten
und verschlingende moore)
Ich denke, dass die grauenhaften schluchten und verschlingenden Moore eigentlich die eigenen Probleme und Verantwortungen darstellen und der führer derjenige ist, an den man seine Last abtreten kann.
Kurze Schlagwort zu Udo Jürgens
(doch stell dir vor, was ich soeben unter unsrer haustür fand)
An dem Punkt wird Interesse geweckt, man weiß noch nicht was unter seiner Haustür sein würde.