Allgemeine Hinweise zur Bearbeitung
Lernpfad: von der durchschnittlichen zur lokalen Änderungsrate
Dieser Lernpfad bietet Dir einen Einstieg in das Thema Differenzialrechnung.
Zuerst erklären wir Dir wichtige Begriffe und Zusammenhänge. Danach kannst Du selbständig die Aufgaben bearbeiten. Du benötigst Papier und Stifte, Lineal und Taschenrechner. Die Aufgaben haben 3 unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, die farblich gekennzeichnet sind:
- Schwierigkeitsstufe I mit gelben Titel: leichte Verständnis- und Rechenaufgaben zum Einstieg
- Schwierigkeitsstufe II mit blauen Titel: normale, mittelschwere Aufgaben zum üben und vertiefen.
- Schwierigkeitsstufe III mit grünen Titel: herausfordernde Aufgaben
Viel Erfolg!
Grundlegende Begriffe und Formeln
Grundbegriffe: durchschnittliche Änderungsrate und Sekante
Die durchschnittliche Änderungsrate einer Funktion bezieht sich immer auf ein bestimmtes Intervall und wird mit Hilfe des Differenzenquotienten berechnet:
Anschaulich ist dies die Steigung der Sekante der Funktion zwischen den Punkten und , Du kennst diese Formel bereits als Berechnung der Steigung einer linearen Funktion.
Die Sekante (der Begriff bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt die Schneidende) ist eine Gerade, die durch mindestens 2 Punkte eines Funktionsgraphen verläüft, ihn also an mind. 2 Punkten schneidet.
Ein Beispiel:
Das Verkehrszeichen gibt an, dass der durchschnittlicher Höhenunterschied (also die durchschnittliche Änderungsrate) auf dieser Strecke 10 Höhenmeter pro 100m Wegstrecke beträgt. Die echte Strasse selbst verläuft natürlich nicht als exakt gerade Linie mit einer konstanten Steigung.
Grundbegriffe: lokale Änderungsrate und Tangente
Aufgaben der Schwierigkeitsstufe I
1. Aufgabe. Überprüfe ob Du alles verstanden hast
a) Ordne die Begriffe und Abbildungen richtig zu, in dem Du die auf das rechte oder linke Feld ziehst.
b) Erstelle in Deinem Heft ein MindMap zu dem Thema des Lernpfades. Nutze dafür die Begriffe und Darstellungen aus dem Teil a) dieser Aufgabe
2. Aufgabe: Bestimme die durchschnittliche Änderungsrate auf dem vorgegebenen Intervall
Du benötigst für die Aufgabe Papier, Stifte und evtl. einen Taschenrechner.
Für die Berechnung der durchschnittlichen Änderungsrate schau Dir noch mal den Infoblock an und nutze die angegebene Formel. Für
und
setze die Intervallgrenzen ein. Z.b. 2 und 3 für das Intervall [2;3]
a) Gegeben ist die Funktion auf dem Intervall [0; 2]
Die durchschnittliche Änderung auf dem Intervall beträgt 2. Wie komme ich zu meiner Lösung? Setze die Werte wie folgt in die Formel ein:
b) Gegeben ist die Funktion auf dem Intervall [1; 2]
Die durchschnittliche Änderung auf dem Intervall beträgt
. Wie komme ich zu meiner Lösung? Setze die Werte wie folgt in die Formel ein:
c) Gegeben ist die Funktion auf dem Intervall [-2; -1]
Die durchschnittliche Änderung auf dem Intervall beträgt 6,8. Wie komme ich zu meiner Lösung? Setze die Werte wie folgt in die Formel ein:
d) Gegeben ist die Funktion auf dem Intervall [1,99; 2,01] Überlege, was hier aus dem Differenzenquotient wird?
Die durchschnittliche Änderung auf dem Intervall beträgt 1. Wie komme ich zu meiner Lösung? Setze die Werte wie folgt in die Formel ein:
. Da das Intervall sehr klein ist, nähert sich der Differenzenquotient dem Differentialquotient.
3. Aufgabe: von durchschnittlichen zur lokalen Änderungsrate
Du benötigst für diese Aufgabe Papier und Stifte, um Notizen zu machen.
In dem Applet ist der Graph der Funktion f: R → R; f(x) = 0,1·x² + 1 dargestellt.
- Verändere mithilfe des Schiebereglers für Δx den Abstand zwischen den Punkten A und B.
- Notiere für Δx = 3,5 ; 3,0 ; 2,5; 2,0; 1,5; 1,2; 1,1 und 0,5 die Steigung k der Sekanten durch die Punkte A und B.
- Welche Steigung k der Tangente im Punkt A lässt sich als Grenzwert der Sekantensteigungen vermuten?
um die Vermutung zu überprüfen, schiebe den Regler so weit, dass Δx=0 ist
- Führe dieselbe Aufgabe für die Funktion f(x) = 0.1·x² durch. Was stellst Du fest? Ist es überraschend?
Steigung der Tangenten beider Funktionen beträgt im Punkt A m=0,6. Die notierte Werte der durschnittlichen Änderungsraten nähern sich dieser Zahl, wenn der Intervall Δx sich der Zahl 0 nähert. Das entspricht genau der Definition der Tangente, als Grenzwert der Sekantensteigungen. Der gleiche Wert für die zweite Funktion sollte auch nicht überraschen, denn diese ist die gleiche Funktion, lediglich um 1 nach unten verschoben.
Aufgaben der Schwierigkeitsstufe II
{{Box|1= 4. Aufgabe: Bestimme zeichnerisch und rechnerisch die lokale Änderungsrate im vorgegebenen Punkt|2= Du benötigst für die Aufgabe kariertes Papier, Stifte, Lineal und evtl. einen Taschenrechner.
Gegeben sind die Funktionen:
- und der Punkt (2; f(2))
- und der Punkt (1; h(1))
a) Zeichne die Graphen der Funktionen f(x) und h(x) sowie nach Augenmaß die Tangenten in den angegebenen Punkten. Bestimme die Steigung der Funktion im gegebenen Punkt durch Ablesen der Tangentensteigung.
Erinnerst Du dich, dass die Steigung der Funktion in einem Punkt mit der Steigung der Tangente in diesem Punkt übereinstimmt? Für das Ablesen der Tangentensteigung suche Dir am besten ein Intervall zwischen 2 benachbarten ganzen Zahlen, deren Funktionswerte gut abzulesen sind. Steigungsdreieck ist hier das Stichwort.
Die Tangente der Funktion f(x) hat an der vorgegebenen Stelle Steigung m=2. Die Tangente der Funktion h(x) hat an der Stelle 1 die Steigung m=3 Wie komme ich zu meiner Lösung? Beide Steigungen sind am einfachsten im Intervall [1; 2] abzulesen
b) Bestimme rechnerisch die lokale Änderungsrate der jeweiligen Funktion im vorgegebenen Punkt. Vergleiche Deine Ergebnisse mit den Ergebnissen aus Teil a).
Die lokale Änderungsrate im vorgegebenem Punkt berechnest Du am besten mit dieser Formel: .
Hier entspricht die Steigung dem Wert der Ableitung an der vorgegebenen Stelle.
Für die Funktion f(x) rechnest Du also:
, wenn Du h=0 einsetzt.
Für die Funktion h(x) rechnest Du:
Wenn Du sauber gezeichnet und abgelesen hast, sind die Antworten in den Teilen a) und b) gleich.
5. Aufgabe: Anwendung in der Physik
Du benötigst für die Aufgabe Papier, Stifte und einen Taschenrechner.
Die Verbreitung der Schockwelle einer atomaren Explosion kann man annähernd mit der Funktion
beschreiben. Dabei steht die Variable t für die Zeit nach der Explosion, gemessen in Sekunden, und die abhängige Variable R für den Radius der Verbreitung gemessen in km.
a) Berechne die mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit der atomaren Explosion in folgenden Zeitabschnitten:
- erste 3 Sekunden nach der Explosion
- erste 10 Sekunden nach der Explosion
- im Zeitintervall zwischen 7-en und 10-en Sekunde
Platzhaltertext
Platzhaltertext
b)Berechne die Geschwindigkeit der Ausbreitung im angegebenen Zeitpunkt:
- zweite Sekunde nach Explosion
- zehnte Sekunden nach Explosion
Platzhaltertext
Aufgaben der Schwierigkeitsstufe III
So geht es weiter