Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Lyrik im thematischen Längsschnitt/Jakob van Hoddis: Weltende

Aus ZUM Projektwiki

Weltende

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.
Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.
Quelle: Van Hoddis, Jakob. In: Der Demokrat. Berlin 1911
Der erste Eindruck
Inhalt
Sprache
Form:

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils 4 Versen.Das Metrum des Gedichts ist ein Jambus und in der ersten Strophe ist ein umarmender Reim sowie ausschließlich männliche Kadenzen zu erkennen. Im Gegensatz dazu ist in der zweiten Strophe ein Kreuzreim und ausschließlich weibliche Kadenzen zu finden. Jeder Vers bildet eine eigene Sinnhaftigkeit und sind somit unverbunden.Alle diese Sinneinheiten stehen in keinem offensichtlichen Zusammenhang mit den anderen Einheiten, so dass sich für den Leser der Eindruck erweckt, dass das Gedicht wirr, chaotisch oder zusammenhanglos wirkt. Durch die Form des Gedichts, wirkt das Gedicht sehr geordnet und ruhig.Im Kontrast zur Form steht der Inhalt, welcher eine Apokalypse beschreibt.

Entstehungshintergrund

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltende_(Jakob_van_Hoddis)[1]