Digitale Werkzeuge in der Schule/Basiswissen Analysis/Eigenschaften von Funktionen und Funktionsuntersuchung/Extrema
Eine Funktion , die in einem Intervall streng monoton wächst und im darauf folgenden Intervall streng monoton fällt, muss einen Punkt besitzen, an dem die Funktion weder steigt noch fällt. Dieser Punkt wird als Maximum beziehungsweise Minimum bezeichnet, allgemein als Extremum.
Extrema werden bei einer Funktionsuntersuchung weitergehend darin unterschieden, ob es sich dabei um ein globales oder lokales Extremum handelt. Wichtig ist es dabei, dass du dein Intervall berücksichtigst.
- Es liegt ein lokales Extremum vor, wenn kein größerer oder kleinerer Funktionswert in einem betrachteten Intervall vorhanden ist.
- Ein globales Extremum liegt vor, wenn kein größerer oder kleinerer Funktionswert des gesamten Graphen existiert.
Merke: Die globalen Extremstellen sind besonders dann wichtig für dich, wenn du die Randwerte überprüfen sollst. Die nachfolgende Übung soll Dir dabei den Unterschied verdeutlichen!
Ordne die Fachbegriffe den passenden Punkten der Funktion zu.
Das Vorgehen setzt sich aus zwei Teilen zusammen, das für jede Funktion gilt:
- Notwendiges Kriterium: Für ein mögliches Extremum muss die Steigung 0 betragen. Im Folgenden wird diese als bezeichnet. Es muss gelten: .
- Hinreichendes Kriterium: Die potentiellen Extremstellen werden in eingesetzt. Du musst darauf achten, dass dabei zwei Möglichkeiten entstehen. Für kann folgen:
- Es liegt ein Hochpunkt vor.
- Es liegt ein Tiefpunkt vor.
- Ordinate bestimmen: Zu jeder Koordinate exisitert eine passende Ordinate. Dazu musst du in einsetzen. Zusammenfassend erhälst du alle Extremstellen der Form .
Achtung: Im hinreichenden Kriterium besteht die Möglichkeit folgendes Ergebnis zu erhalten: . Dabei kann es sich um eine sogenannte Sattelstelle handeln. Diese Sattelstelle stellt einen besonderen Fall eines Extremums dar. Die zu erfüllenden Kriterien für eine Sattelstelle kannst du aus der unten abgebildeten Tabelle entnehmen.
Die folgende Übersicht soll dir dabei helfen, die Kriterien der verschiedenen Extremstellen besser merken zu können:
Wir untersuchen die folgende Funktion auf Extremstellen.
- Zunächst bilden wir die erste Ableitung und setzen diese gleich null: . Umformungen dieser Gleichung liefern die möglichen Extremstellen und .
- Das Bilden der zweiten Ableitung ergibt:
- Hochpunkt an der Stelle .
- Tiefpunkt an der Stelle .
- Es fehlen nun die Ordinaten, die wir durch das Einsetzen in bestimmen.
- Wir erhalten: HP und TP .
Berechne die Extremstellen der folgenden Aufgabe. Jede Funktion besitzt einen unterschiedlich hohen Schwierigkeitsgrad. Wenn du dir noch nicht so sicher bist bei der Bestimmung von Extremstellen, so solltest du die erste Aufgabe erarbeiten. Fühlst du dich jedoch gut vorbereitet und bist der Meinung du kannst auch komplexere Funktionen auf Extremstellen untersuchen. Dann versuche dein Können an der dritten Aufgabe.
- a)
Die Extrema werden durch das oben beschriebe Verfahren in drei Schritten bestimmt:
- Notwendiges Kriterium
- , mit .
- Durch Umformungen erhalten wir die möglichen Extremstellen:
- Hinreichendes Kriterium
- oder , mit .
- Wir erhalten durch einsetzen: Es handelt sich um einen Tiefpunkt bei
- Ordinate bestimmen
- Wir setzen unsere Extremstelle in die Ursprungsfunktion ein: TP
- b)
Die Extrema werden durch das oben beschriebe Verfahren in drei Schritten bestimmt:
- Notwendiges Kriterium
- , mit .
- Durch Umformungen erhalten wir die möglichen Extremstellen:
- PQ-Formel anwenden
- und
- Hinreichendes Kriterium
- oder , mit .
- Wir erhalten durch einsetzen:
- Es handelt sich um einen Hochpunkt bei
- Es handelt sich um einen Tiefpunkt bei
- Ordinate bestimmen
- Wir setzen unsere Extremstelle in die Ursprungsfunktion ein:
- HP
- TP
- c) ⭐ mit . In dem unten abgebildeten Bild kannst du durch den Schieberegler an der Funktion drehen und sehen wie sich für verschiedene verändert.
Die Extrema werden durch das oben beschriebe Verfahren in drei Schritten bestimmt:
- Notwendiges Kriterium
- , mit .
- Durch Umformungen erhalten wir die möglichen Extremstellen:
- Ausklammern
- Satz vom Nullprodukt
. und
- Hinreichendes Kriterium
- oder , mit .
- Wir erhalten durch einsetzen:
- Es handelt sich um einen Hochpunkt bei
- Es handelt sich um einen möglichen Sattelpunkt bei Dies muss überprüft werden!
- Es handelt sich um einen Tiefpunkt bei
- Achtung: Ob es sich um eine Sattelstelle bei handelt, wird durch die dritte Ableitung überprüft, indem wir zeigen, dass stimmt. Es gilt
- Es liegt ein Sattelpunkt vor.
- Ordinate bestimmen
- Wir setzen unsere Extremstelle in die Ursprungsfunktion ein:
- HP
- SP
- TP
Die Anzahl der Kundender Arkaden in Münster wird für mit Hilfe der Funktion modelliert. Die Variable stellt dabei die Zeit in Stunden dar.
- a) Bestimme die Uhrzeit, an der die Anzahl der Kunden am größten ist. Wie viele Besucher halten sich zu dieser Zeit in den Arkaden auf?
- Antwortsatz
- Um 15:07 Uhr besuchen insgesamt 376 Personen die Arkaden.
- Ableitungen bestimmen
- Notwendiges Kriterium
-
- . Hier ist nur der zweite Wert von Relevanz, da der erste außerhalb des Definitionsbereiches liegt.
- Hinreichendes Kriterium
- Es liegt ein Hochpunkt vor.
- Ordinate bestimmen
- Dieser Wert wird aufgerundet!
- b) Berechne und beschreibe was dieser Wert im Sachzusammenhang bedeutet.
- c) Um 10 Uhr betritt eine bestimmte Anzahl an Kunden das Arkaden. Berechne den Zeitpunkt an dem genauso viele Kunden das Center verlassen, wie sie es um 10 Uhr betreten haben.
Bestimme die Anzahl neuer Kunden um 10 Uhr:
Hier muss ein Vorzeichenwechsel stattfinden, denn die Zunahme von Kunden bedeutet im mathematischen Sinne eine positive Zunahme. Da nach einer Uhrzeit gesucht, bei der Kunden die Arkaden verlassen, muss aus +95 -95 werden.
Bestimme die Uhrzeit zu der 95 Kunden die Arkaden verlassen: