Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Dramenanalysen/G.E.Lessing: Nathan der Weise: Unterschied zwischen den Versionen
MuGNSG (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 246: | Zeile 246: | ||
Aktuellität vom Drama: Meiner Meinung nach ist das Drama noch aktuell, da es heute immer noch Konflikte zwischen verschiedenen Religionen gibt und das Drama eine gute Lösung zu den Konflikten findet. [[Benutzer:MuGNSG|[MuGNSG]]] | Aktuellität vom Drama: Meiner Meinung nach ist das Drama noch aktuell, da es heute immer noch Konflikte zwischen verschiedenen Religionen gibt und das Drama eine gute Lösung zu den Konflikten findet. [[Benutzer:MuGNSG|[MuGNSG]]] | ||
Ist das Drama Aktuell? | |||
Ich finde, dass die Weltreligionen damals viel mehr im Alltag eingebunden waren und viel mehr Menschen an die Religionen fest geglaubt haben und den Glauben ausgelebt haben als heute. Heutzutage wird weniger Wert auf Religionen gelegt und deswegen ein Drama mit Konflikte über Religion irrelevanter als damals geworden ist. Im realen Leben gab es viel mehr Konflikte zwischen den 3 Religionen als heutzutage. [[Benutzer:BilMNSG|BilMNSG]] | |||
Version vom 8. November 2021, 12:11 Uhr
Das Spannungsfeld zwischen Individuum um Gesellschaft im Spiegel des Theaters
Was bedeutet das Thema für uns? Welche Schwerpunkte wollen wir setzen
Diese Projektseiten werden gestaltet vom Leistungskurs und Grundkurs Deutsch 21/22
Wer war Gotthold Ephraim Lessing? Annäherung an den Autor
Eine erste Sammlung zu seiner Vita:
Mein lieber Eschenburg,
Meine Freude war nur kurz. Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn! denn er hatte so viel Verstand! so viel Verstand! – Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft, mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiss, was ich sage! – War es nicht Verstand, daß man ihn mit eisern Zangen auf die Welt ziehen musste? daß er so bald Unrat merkte? – War es nicht Verstand, daß er die erste Gelegenheit ergriff, sich wieder davon zu machen? – Freilich zerrt mir der kleine Ruschelkopf auch die Mutter mit fort! – Denn noch ist wenig Hoffnung, daß ich sie behalten werde. – Ich wollte es auch einmal so gut haben, wie andere Menschen. Aber es ist mir schlecht bekommen. (Lessing an Eschenburg, 31. Dezember 1777)[1]
Lebensdaten
Geboren: 22. Januar 1729, Kamenz in der Oberlausitz
Gestorben: 15. Februar 1781, Braunschweig
Ehefrau: Eva König (1776-1778), starb kurz nach der Geburt des Sohnes an Kindbettfieber
Kinder: Traugott *24.12.1777, +25.12.1777
Eltern: Johann Gottfried Lessing (Pastor), Justina Salome Lessing
Geschwister: Erdmann Salomo Lessing, Karl Gotthelf Lessing
Lebenslauf
1748-1752 Medizin-Studium in Wittenberg
1749-1751 „freier Schriftsteller“ in Berlin, Kennenlernen der Freunde Moses Mendelssohn (Philosoph), Friedrich Nicolai (Verleger), Ewald Christian von Kleist (Offizier)
1770-1781 in Wolfenbüttel als Hofbibliothekar, viele Reisen um Einsamkeit zu entfliehen, Unzufriedenheit
Nach Tod des Sohnes und der Ehefrau: produktivste Zeit
1779: „Nathan der Weise“
Ab 1780: Verschlechterung des Gesundheitszustandes
1781: Tod aufgrund von Brustwassersucht
[JaHNSG, AniBNSG, LiSNSG, AkDiNSG, DaHNSG]
Intention
Der Nathan als typisches Werk der Aufklärung markiert Lessing Wunschvorstellung eines friedlichen Miteinanders von vernunftgeleiteten Menschen:
Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist, oder zu sein vermeynet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vollkommenheit besteht. Der Besitz macht ruhig, träge, stolz - Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit, und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit , obschon mit dem Zusatz, mich immer uns ewig zu irren, verschlossen hielten und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demuth in seine Linke, und sagte: Vater gieb! die reine Wahrheit ist ja doch nicht für dich allein!
Lessing, eine Duplik, 1778
Werk
Dramen:
-Damon, oder die wahre Freundschaft (Lustspiel 1747)
-Der junge Gelehrte (Lustspiel 1747)
-Die alte Jungfer (Lustspiel 1748)
-Der Misogyn (Lustspiel 1748)
-Der Freigeist (Lustspiel 1749)
-Die Juden (Lustspiel 1749)
-Der Schatz (Lustspiel 1750)
-Miß Sara Sampson (Trauerspiel 1755)
-Philotas (Trauerspiel 1759)
-Minna von Barnhelm (Lustspiel 1767)
-Emilia Galotti (Trauerspiel 1772)
-Nathan der Weise (Dramatisches Gedicht 1779)
Gedichte:
-Die drey Reiche der Natur (1747)
-Kleinigkeiten (1751)
-Lieder (1771)
-Oden (1771)
-Sinngedichte (1771)
Fabeln:-Fabeln und Erzählungen (1772)
-Fabeln. Drey Bücher: (1759)
Ästhetische Schriften:-Rezensionen
-Briefe
-Vorreden
Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Gotthold_Ephraim_Lessing
Wie lebte und arbeitete der Schriftsteller im 18. Jahrhundert? Hintergründe zum Nathan
Das deutsche Bürgertum im 18. Jahrhundert
- 18. Jahrhundert: Epochenwende und Beginn der modernen Zeit[2]
Politische Situation
- Seit dem 30-jährigen Krieg: Deutsche Reich in viele kleine Territorien zersplittert (300 souveräne Territorien)
- Reichsgewalt lag bis 1806 beim Deutschen Kaiser (nur auf wenige Rechte beschränkt, hat eine symbolische Bedeutung)
- politische Entscheidungen lagen bei Territiorialstaaten
- offizieller Titel: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
Bevölkerung
- Herrscher bekommen ihr Geld durch Auspressung ihrer Untertanen
- Lebensbedingung der Bevölkerung dürftig (feudale Lasten, fürstliche Willkür)
- Leibeigenen Bauern ihres Herrn hatten nur lebensnotwendige Dinge (manchmal noch weniger)
- Unterschicht sind mehr als zwei Drittel der Bevölkerung
- Bildung von neuen ökonomischen Kräften und einer neuen sozialen Schicht
- Handel, Bankgewerbe, Manufakturwesen
- Geld und soziales Prestige
- war noch schwach und zahlenmäßig klein
- Kräfteverschiebung —>Spannung in der Ständepyramide—> Konfrontation zwischen Adel und Bürgertum
- Bürger akzeptieren die Vorherrschaft des Adels nicht
- meldeten ihren Souveränitätsanspruch an
Fragen
- Welche geographischen Besonderheiten zeichneten das Deutsche Reich nach dem 30-jährigen Krieg aus?
- Bei wem lag die Reichsgewalt bis 1806 und was war das besondere daran?
- Welchen offiziellen Titel trug das Deutsche Reich?
- Wer übte die wichtigsten politischen Entscheidungen aus?
- Wie groß war der Anteil der Unterschicht in der Bevölkerung?
- Was ist geschehen, dass Historiker das 18. Jh. als Beginn der modernen Zeit bezeichnen?
- Welche Gründe veranlassten Spannung in der alten hierarchischen Ständepyramide?
- Welche Konsequenzen resultierten aus diesen Spannungen?
Gottsched und Lessing- zum Theaterbetrieb im 18. Jh.
Johann Christoph Gottscheds Theaterkonzept
• Gottscheds Bemühungen konzentrierten sich auf den Spielplan des Theaters, er möchtedas als chaotisch erlebte, herkömmliche Theater abschaffen: Beseitigung des rohen Tons auf der Bühne und Vorurteil der Gebildeten gegen das Theater, der Beruf des Schauspielers galt als nicht ehrbar.
• nimmt sich französische Klassik zum Vorbild
• stellt Regeln für die Pflege einer klaren deutschen Schriftsprache
• durch literarisch gehobenes Programm bringt er Drama und Theater wieder zur Anerkennung beim bildungseifrigen Bürgertum
• fordert Einhaltung von Regeln (Einheit von Ort, Zeit und Handlung im Drama)
• vernunftgeleitete Darstellung (der Natur)
Sein Ziel: moralische Belehrung des Publikums - Theater vermittelt moralische Botschaften, die das Publikum im Sinne der Aufklärung "erziehen": Aufklärungsphilosophie ( „critischen Dichtkunst vor die Deutschen“), Aufhebung der sozialen Aufspaltung,
Lessings Theaterkonzept
• Stücke sollen dramatisch sein und das Publikum emotional fesseln
• Publikum soll sich emotional identifizieren können- sittliche Verbesserung des Menschen
• möchte nationales Theater, das viele Freiheiten hat
• Drama soll zum Nachdenken anregen
• geprägt von Shakespeare
• Regeln müssen nicht eingehalten werden[3]
Ein fiktives Streitgespräch zwischen Gottsched und Lessing über das Theater
Lessing: Herr Gottsched, ich bin sehr enttäuscht von Ihnen. Sie versuchen doch nur Ihre französischen Vorbildernachzuahmen und bestehen dann auch noch auf die Einhaltung dieser nutzlosen Regeln. Nichts weiter! Wo bleibt da die Kreativität?
Gottsched: Sie haben doch keine Ahnung. Das Theater dient schließlich nicht zur Belustigung des Publikums, sondernzur Vermittlung moralischer Botschaften. Der hohe Sprachstil ist übrigens auch sehr wichtig, um das höhere Bürgertumanzusprechen.
Lessing: Das ist doch Unsinn. Von Ihnen lasse ich mir nichts sagen. Das Theater sollte für alle da sein, nicht nur für die Adeligen. Die Zuschauer müssen von den Aufführungen mitgerissen werden. Das geht nur, wenn sie sich mit denRollen identifizieren können und wenn das Stück lebendig und emotional vorgetragen wird. Genau das führt zu der sittlichen Besserung des Publikums. Statt dem französischen sollten Sie sich lieber das englische Theater von Shakespeare zum Vorbild nehmen. Dann kommen Sie hoffentlich auf einen besseren Geschmack.
Gottsched: Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein oder? In so einem Ton lasse ich nicht mit mir reden. Unsere Meinungen sind anscheinend zu unterschiedlich, als das eine normale Unterhaltung über das Theater möglich ist. [JaHNSG]
Lessing und Melchior Goeze
Lessing übte Kritik am traditionellen biblischen Glauben und am protestantischen Lehrbegriff (z.B. von der Erbsünde und der Erlösung durch den Tod Christi). Die Folge davon war, dass ihm die Zensurfreiheit entzogen wurde und er den Nathan als literarische Anowrt darauf verfasste.
Chronlogie der Ereignisse
Vor der Auseinandersetzung Lessings und Goeze traf Lessing sein Schicksal. Durch den plötzlichen Tod seines Kindes und dem darauffolgenden seiner Frau, suchte er auf rationaler Ebene nach Gründen und Sinnhaftigkeit für sein persönliches Schicksal. Seiner Trauer widmete er sich mit Hilfe seines Verstandes und der Schaffung rational ausgerichteter Werke. Nach zwei Jahrzehnten des Versuches, ein unabhängiger Schriftsteller zu werden, trat Lessing das Amt des Bibliothekvorstehers an und sicherte sich sein Zensurrecht (1770). (vgl. Nathan der Weise Anhang S.166 Z1)
- Lessing erhielt Schriften des Freundes und Professors Samuel Reinhards, welche Kritik an dem Alten und Neuen Testament sowie des protestantischen Lehrbegriffs darstellen und sich zugleich mit diesem beschäftigen. ( Erbsünde, Erlösung durch den Tod Christi). Diese veröffentlichte Lessing.
-Goeze führte im Januar 1778 einen Angriff auf Lessing durch, auf den Lessing mit „Anti-Goeze“ Briefen antwortet
-Der Streit wird 1778 gewaltsam gelöst, indem am 6. Juli Lessing der weitere Druck und Vertrieb der „Beiträge“, in denen die Fragmente erschienen waren, verboten wurden und am 13. Juli folgt das Verbot der Fortsetzung der Anti-Goeze Briefe.
-Lessing antwortete darauf noch mit einigen Briefen, auf ein paar unnötige Frage Goezes, worauf er auch nicht mehr aus anderen Orten mit Streitbriefen schreiben durfte.
- Als Konsequenz wird Lessing die Zensurfreiheit entzogen und er konzentriert sich wieder auf das Theater. Nathan der Weise entsteht.
-Lessing schrieb zum letzten Mal im Oktober 1778 auf einen Angriff Goezes mit dem Versuch einer Reihe "Der nötigen Antwort auf eine sehr unnötige Frage", worauf der Streit mit diesem Artikel endet.
Zusammenfassung der zentralen Aussagen von Pastor Goeze und Lessing
Lessing steht für den Vernunft-Glauben und möchte die Leichtgläubigkeit durch denkenden Glauben ersetzen. Die Mühe, hinter die Wahrheit zu kommen, macht für ihn den Wert des Menschen aus und nicht der Besitz der Wahrheit allein. Lessing sieht die Leichtgläubigkeit als Missbrauch der Autorität an.[4] [LuJNSG]
Der Hamburger Pastor Melchior Goeze reagiert auf Lessings Kritik (Wahrheitsbekenntnis), welche Goezes Replik und Widersprüche des biblischen Offenbarungsberichts darstellte. Zudem enthüllt Lessing sein viel zitierendes Wahrheitsbekenntnis.
Ein fiktives Streitgespräch zwischen Goeze und Lessing
Goeze: Was fällt dir ein die Bibel in Frage zu stellen und die Autorität der Kirche mit deiner erbärmlichen Duplik zu verleugnen, du Gotteslästerer.
Lessing: Du, du Kirchenfanatiker, hältst dich und deine biblischen Offenbarungsberichte für etwas besseres. Dabei untermauerst du nur deine Einfältigkeit, ohne jeglichen Versuch selbst an die Wahrheit zu gelangen. Ich, als von Vernunft geleiteter Mensch, strebe durch Nachforschung und aufrichtige Mühe die Wahrheit an. Dir, dir liegt sie bloß zu Füßen.
Goeze: Wer bist du, dass du, die der Geboten und Verheißung folgende Wahrheit demütigst und es wagst, Gott und seine Vertreter auf der Erde in den Dreck zu ziehen? Wenn du so weiter hantierst, drohst du ins offene Feuer zu laufen.
Lessing: Wer ich bin? Ein Mensch mit Wert und Verstand. Ich verkaufe keine fahrlässigen Behauptungen für wahr. Wenn du in die Hölle möchtest, dann mach nur weiter so, du bist auf dem besten Wege. Mein Ziel ist es lediglich, die Menschen von dem Vernunftglauben zu überzeugen. So einer Leichtgläubigkeit sollte keiner trauen müssen.
Goeze: Du und dein Verstand. Laber keinen Unsinn. Es ist Rechtfertigung genug, dass der ganze Staat und die bürgerliche Verfassung auf dem Glauben basieren! Unser Glaube brauch keinen Verstand. Er kommt aus tiefstem Herzen und erweist immer Loyalität.
Lessing: Ihr könnt ja aus tiefstem Herzen glauben , aber vor allem sollt ihr denken. Der Verstand ist der springende Punkt. Allein gehorchen und sich die Bibel als Vorschrift zu nehmen ist lächerlich. Was hat man denn davon? Was bringt es denn den Menschen, von ihren veralteten und längst überholten Tatsachen beschallt zu werden? Nicht in der Lage zu sein, selbst zu denken und sich alles vorgaukeln zu lassen? „Super“ Sache!
Goeze: Wir glauben nicht nur, wir wissen. Und es ist ganz leicht zu erklären, warum wir uns darauf beruhen. Wirf einfach einen Blick zurück in die Vergangenheit. Wann haben Samen der Rebellion reife Früchte getragen? Ganz einfache Antwort: nie! Und das liegt daran, dass diese nicht aus der Hand der Christen sondern von Gott selbst gesät werden. Gott einzig und allein trägt die Verantwortung.
Lessing: Mein lieber Götze, wann habe ich denn von Rebellion gesprochen? Ich spreche nur von den Überlegungen auf persönlicher Ebene und der Bildung eigener Meinungen durch das Denken. Das passiert wohl, wenn man selbst seinen Verstand nicht benutzt und sich an Gegebenheiten erfreut.
Goeze: Du bist ja lächerlich. Und von so einem Witzbold und dessen ach so tollen Grundsätzen soll ich mir als Pfarrer meine Auffassungen abstreiten lassen? In meinen Träumen nicht!
Lessing: Oh ja! Allerdings mache ich deine sinnlosen Behauptungen runter und stelle meine vernünftigen, selbst nachgeforschten Erkenntnisse, in den Vordergrund. Solch zufällige Geschichtswahrheiten der Bibel können niemals standhalten mit belegten Vernunft-Wahrheiten.
Goeze: Ich glaube, ich muss lachen! Ihre Laberei und Kritzeleien von Vernunftwahrheiten können Sie sich was weiß ich wohin stecken. Es ist lächerlich, wie du dich als Wichtigtuer aufführst.
Lessing: Es mag sein, dass Sie meine Art des Schreibens nicht mögen, aber das liegt an meiner metaphorischen Art und Weise. Festzustellen ist letztendlich doch, dass du die Wahrheit kennst, ohne nachgeforscht zu haben. Deine Wahrheit besteht nur daraus, dass du keinen Plan hast und damit nur deine Leichtgläubigkeit bestätigst.
Goeze: Dass du dich traust so etwas über mich zu behaupten!? Das wird Konsequenzen haben, glaube mir! Du Gotteslästerer! [LuJNSG]
Inhalt
- Das Drama spielt in Jerusalem. Die Handlung beginnt mit Nathans Rückkehr von einer Geschäftsreise. Er erfährt von Daja, seiner Haushälterin, dass seine Tochter Recha von einem Tempelherren aus dem brennenden Haus gerettet worden ist.
- In dieser Zeit regiert in Jerusalem Sultan Saladin. Er will sich auf Empfehlung seines Schatzmeisters Al Hafi von Nathan Geld leihen. Er erfindet eine List.
- Es kommt zu einem Treffen zwischen Saladin und Nathan, in dem Saladin - statt um Geld zu bitten - Nathan fragt, welche Religion die wahrhaftige sei. Es folgt die Ringparabel über ... .
Vorschlag 1:
... Darauf antwortet Nathan mit einer alten Geschichte, der Ringparabel. In dieser geht es um einen Vater, der seinen Ring immer an seinen Lieblingssohn weitergibt. Als sich aber ein Vater nicht entscheiden konnte, wer der Lieblingssohn ist, kopierte er den Ring und gab allen drei einen. Diese stritten dann vergeblich darum, wer den echten hat. Aber sie alle lernten ihn zu schätzen. Durch Nathans Antwort ist der Sultan erstaunt und fragt demnach auch nicht mehr nach Geld. Als sich Recha und der Tempelherr treffen, verliebt sich der Tempelherr in Recha und bittet Nathan um die Einwilligung zur Heirat. Da Nathan sich aber nicht sicher ist, ob die beiden verwandt sind, handelt er abweisend. Als Nathan ein Familienbuch von dem Klosterbruder gebracht bekommt, findet er heraus, dass alle verwandt sind. Als sich alle im Palast von Saladin versammeln wird klar, dass Recha und der Tempelherr die Kinder seines - seit zwanzig Jahren verschollenen - Assad sind. Dieser ist der Bruder von Saladin und Sittah. Am Ende erkennen außerdem alle, dass es eigentlich sinnlos ist, darüber zu streiten, welche Religion die wahre oder die beste sei. [ErTNSG]
Vorschlag 2:
... Es folgt die Ringparabel über die drei Brüder, die von ihrem Vater einen Ring erhalten sollen. Jedoch soll nach der Tradition nur der Lieblingssohn den Ring erhalten. Weil der Vater sich aber nicht entscheiden kann, welchem Sohn er den Ring geben soll, da er sie alle gleich lieb hatte, lässt er drei Kopien anfertigen und gibt jedem Sohn einen Ring. Die Kopien lassen sich nicht mehr voneinander unterscheiden und nach dem Tod des Vaters bricht ein Streit aus, welcher Ring nun der echte sei. Ein Richter entscheidet, dass jeder Sohn seinen als wahren ansehen solle. So sei es auch mit den drei Weltreligionen. Überzeugt von der Parabel bietet der Sultan Nathan seine Freundschaft an.
Der Tempelherr hält im weiteren Verlauf der Ereignisse um Rechas Hand an, da er sich - trotz ihrer jüdischen Herkunft -in sie verliebt hat. Nathan und der Tempelherr treffen sich im Palast des Sultan, wo sich herausstellt, dass Recha und der Tempelherr verwandt sind. Der Sultan stellt weiter fest, dass der Tempelherr sein Neffe und der Sohn seines verstorbenen Bruders ist. Recha ist dementsprechend die leibliche Tochter seines Bruders. [EvLaNSG]
Zusammenfassend kann man folgende Kernaussagen für das Drama formulieren: Alle drei Weltreligionen können in einer Familie aufgefunden werden, alle Religionen sind quasi miteinander verwandt, weil sie einen gemeinsamen Ursprung haben. Jede Religion ist die wahre.
Aktualität
Was ist an dem Stück so besonders, dass es bis heute noch aufgeführt wird?[5] [Benutzer:FlMNSG]
Aktuellität vom Drama: Meiner Meinung nach ist das Drama noch aktuell, da es heute immer noch Konflikte zwischen verschiedenen Religionen gibt und das Drama eine gute Lösung zu den Konflikten findet. [MuGNSG]
Ist das Drama Aktuell?
Ich finde, dass die Weltreligionen damals viel mehr im Alltag eingebunden waren und viel mehr Menschen an die Religionen fest geglaubt haben und den Glauben ausgelebt haben als heute. Heutzutage wird weniger Wert auf Religionen gelegt und deswegen ein Drama mit Konflikte über Religion irrelevanter als damals geworden ist. Im realen Leben gab es viel mehr Konflikte zwischen den 3 Religionen als heutzutage. BilMNSG
Weblinks
Zum Autor: Wikipedia.org/wiki/Gotthold_Ephraim_Lessing
Das Werk digital: Projekt-gutenberg.org: Nathan der Weise
Zur Figurenkonstellation. Quelle: EinFachDeutsch. Unterrichtsmodell Nathan der Weise. Neubearbeitung 2019, S. 32.
- ↑ G.E.Lessing an Eschenburg, 31.12.1777 In: G.E. Lessing: Gesammelte Werke, Bd. xc,döfdp
- ↑ G.E. Lessing: Nathan der Weise. EinFach Deutsch - Textausgabe mit Zusatzmaterialien. Westermann: 2019, S. 148-149.
- ↑ G.E. Lessing: Nathan der Weise. EinFach Deutsch - Textausgabe mit Zusatzmaterialien. Westermann: 2019, S. 156 ff.
- ↑ Diekhans, Johannes; Schünemann, Luzia: EinFach Deutsch Unterrichtsmodell Nathan der Weise. Neubearbeitung: Westerman 2019, S. 176ff.
- ↑ Benutzer:FlMNSG: Themenfrage zum Einstieg in das Unterrichtsvorhaben.