Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Sprache im Wandel: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Tempo seit gestiegen, Sprachwandel fände heute deutlich schneller statt als noch in den 70er Jahren. | Das Tempo seit gestiegen, Sprachwandel fände heute deutlich schneller statt als noch in den 70er Jahren. | ||
Er sieht es als Aufgabe der Schule an, mehr die Hochsprache zu vermitteln als sprachreduzierenden Phänomenen besondern Raum zu schenken.<ref>Wolfgang Krischke: Triebkräfte des sprachlichen Umbruchs heute. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 197 (26.08.2009), S. N4</ref><references /> | Er sieht es als Aufgabe der Schule an, mehr die Hochsprache zu vermitteln als sprachreduzierenden Phänomenen besondern Raum zu schenken.<ref>Wolfgang Krischke: Triebkräfte des sprachlichen Umbruchs heute. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 197 (26.08.2009), S. N4</ref> | ||
=== ''Die Beziehung zwischen Sprachvarietäten und Sprachwandel''[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] === | |||
Das Phänomen der sich über die Jahre immer weiter verändernden deutschen Standardsprache ist wohl schon den meisten aufgefallen. Jedoch stellt sich hier die Frage, inwiefern dieser Sprachwandel von den Spachvarietäten unserer Sprache beeinflusst wird. | |||
Um dies zu klären, muss vorher erst einmal deutlich werden, was Sprachvarietäten und Sprachwandel überhaupt sind. | |||
Als Sprachvarietäten bezeichnet man bestimmte Ausprägungen einer Einzelsprache, die diese ergänzen, erweitern oder modifizieren, jedoch nicht unabhängig von dieser existieren können. Jeder Mensch erlernt mit seinem Spracherwerb auch gleichzeitig verschiedene Sprachvarietäten, je nachdem, in welchem Kontext er Sprache verwendet. Die Tatsache, über mehrere Sprachvarietäten zu verfügen, nennt H. Henne "innere Mehrsprachigkeit". Es ist die Kompetenz die verschiedenen Formen der Sprache in unterschiedlichen Situationen angemessen verwenden zu können. Unter dem Sprachwandel versteht man die langfristige Veränderung und Entwicklung der Standardsprache. | |||
Beispiele für Sprachvarietäten sind Gruppensprachen wie Jugendsprache, Ethnolekt, Soziolekt und Dialekt usw., also Sprachausprägungen einer Gruppe, je nach Alter, ethnischer Herkunft, gesellschaftlicher Position und Region. | |||
Wenn aber eine Sprachvarietät von der Mehrheit der Menschen gesprochen wird, spricht man von einem Sprachwandel. Die durch die Sprachvarietäten veränderte Sprache wird nun zur neuen Standardsprache. Auch die Sprachvarietäten in sich unterliegen einem stetigen Sprachwandel: Die Jugendsprache z.B. ist zeit- und modeabhängig, Jugendwörter der 80er Jahre wie "knorke" sind heute "nice". | |||
Abschließend ist es durchaus verständlich sich die Frage zu stellen, ob der Sprachwandel irgendwann ein Ende hat, oder ob unteranderem die Vielzahl der Sprachvarietäten irgendwann dazu führt, dass die ursprüngliche deutsche Standardsprache nicht mehr zu erkennen ist. | |||
Quellen: | |||
H. Henne: Innere Mehrsprachigkeit des Deutschen und Sprachvielfalt der deutschen Standardsprache. Zitiert nach P. Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartsprache. Sprachvarietäten. Stuttgart et al.: Verlag W. Kohlhammer, 1998. S.12f. | |||
H. Haruna: Weissu- is krasse Sprache! In: fluter - Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung Nummer 39 (Sommer 2011), Bonn: bpb 2011, 28f.<references /> |
Version vom 22. Juni 2022, 11:00 Uhr
Wolfgang Krischke (2009), ...., benennt drei Triebkräfte des sprachlichen Umbruchs heute:
- "Schreibsprechen" in Mails und Chats-Foren
- Einfluss des Englischen
- Sprachvermischung durch Zuwanderung
Das Tempo seit gestiegen, Sprachwandel fände heute deutlich schneller statt als noch in den 70er Jahren.
Er sieht es als Aufgabe der Schule an, mehr die Hochsprache zu vermitteln als sprachreduzierenden Phänomenen besondern Raum zu schenken.[1]
Die Beziehung zwischen Sprachvarietäten und Sprachwandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Phänomen der sich über die Jahre immer weiter verändernden deutschen Standardsprache ist wohl schon den meisten aufgefallen. Jedoch stellt sich hier die Frage, inwiefern dieser Sprachwandel von den Spachvarietäten unserer Sprache beeinflusst wird.
Um dies zu klären, muss vorher erst einmal deutlich werden, was Sprachvarietäten und Sprachwandel überhaupt sind.
Als Sprachvarietäten bezeichnet man bestimmte Ausprägungen einer Einzelsprache, die diese ergänzen, erweitern oder modifizieren, jedoch nicht unabhängig von dieser existieren können. Jeder Mensch erlernt mit seinem Spracherwerb auch gleichzeitig verschiedene Sprachvarietäten, je nachdem, in welchem Kontext er Sprache verwendet. Die Tatsache, über mehrere Sprachvarietäten zu verfügen, nennt H. Henne "innere Mehrsprachigkeit". Es ist die Kompetenz die verschiedenen Formen der Sprache in unterschiedlichen Situationen angemessen verwenden zu können. Unter dem Sprachwandel versteht man die langfristige Veränderung und Entwicklung der Standardsprache.
Beispiele für Sprachvarietäten sind Gruppensprachen wie Jugendsprache, Ethnolekt, Soziolekt und Dialekt usw., also Sprachausprägungen einer Gruppe, je nach Alter, ethnischer Herkunft, gesellschaftlicher Position und Region.
Wenn aber eine Sprachvarietät von der Mehrheit der Menschen gesprochen wird, spricht man von einem Sprachwandel. Die durch die Sprachvarietäten veränderte Sprache wird nun zur neuen Standardsprache. Auch die Sprachvarietäten in sich unterliegen einem stetigen Sprachwandel: Die Jugendsprache z.B. ist zeit- und modeabhängig, Jugendwörter der 80er Jahre wie "knorke" sind heute "nice".
Abschließend ist es durchaus verständlich sich die Frage zu stellen, ob der Sprachwandel irgendwann ein Ende hat, oder ob unteranderem die Vielzahl der Sprachvarietäten irgendwann dazu führt, dass die ursprüngliche deutsche Standardsprache nicht mehr zu erkennen ist.
Quellen:
H. Henne: Innere Mehrsprachigkeit des Deutschen und Sprachvielfalt der deutschen Standardsprache. Zitiert nach P. Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartsprache. Sprachvarietäten. Stuttgart et al.: Verlag W. Kohlhammer, 1998. S.12f.
H. Haruna: Weissu- is krasse Sprache! In: fluter - Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung Nummer 39 (Sommer 2011), Bonn: bpb 2011, 28f.
- ↑ Wolfgang Krischke: Triebkräfte des sprachlichen Umbruchs heute. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 197 (26.08.2009), S. N4