Wendepunkte des 20. Jahrhunderts/Bündnissystem Warschauer Pakt

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Autorin: VO


Vorgeschichte und Weg zum Bündnis

Seit 1949 ist Deutschland in zwei Staaten geteilt: die demokratische Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und die kommunistische Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Osten. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) unter Walter Ulbricht formte eine von der Sowjetunion abhängige kommunistische Diktatur. Zwischen der Sowjetunion und den USA, welche den demokratischen Westen beim Wiederaufbau unterstützt, herrschen seit längerem Spannungen. Die USA versucht den Einfluss der Sowjetunion zu verringern und setzte darauf, die BRD gegen den Osten verteidigungsfähig zu machen. 1954 unterzeichnet die BRD die Pariser Verträge, wodurch sie ihre Souveränität zurückerhielt, wiederbewaffnet wurde und der NATO beitrat. Nach dem Beitritt zur NATO wurde die BRD enger in den westlichen Machtblock integriert.

Als Reaktion unterschrieben auf Betreiben der Sowjetunion am 14. Mai 1955 Polen, die Tschechoslowakei, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Albanien, die UdSSR und die DDR den Warschauer Pakt. Sie formten eine Parallelallianz zur NATO, eine gemeinsame militärische Organisation der sozialistischen Staaten. Die Mitgliedstaaten versprachen sich gegenseitigen militärischen Beistand bei einem bewaffneten Angriff. Die Sowjetunion stationierte Truppen in den Mitgliedstaaten, wodurch sowjetische Militärpräsenz in Osteuropa gesichert wurde, die auf machtpolitische geostrategische Bedürfnisse der Sowjetunion angepasst war.


Grafik Warschauer Pakt.png

Karte Europas mit den Mitgliedsstaaten der NATO (blau) und des Warschauer Paktes, Alphaton, Lizenz: [[1]] via: [Wikimedia Commons]

Spannungen zwischen den Großmächten

Der Kalte Krieg prägte die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts: Die Sowjetunion und die USA spalteten die Welt in zwei sich feindlich gegenüberstehenden Blöcken. Die Sowjetunion erhöhte die Zahl der Kernwaffen genauso wie die USA auch. Dieses sogenannte „Gleichgewicht des Schreckens“, denn West und Ost könnten nach einem Angriff zum vernichtenden Zweitschlag ausholen, hält beide Seiten davon ab, irgendwelche voreiligen Angriffe zu starten. So blieb der Westen untätig und sah zu, wie die Sowjetunion Aufstände brutal niederschlug und ihren Machteinfluss vergrößerte: Die UdSSR dominierte den Warschauer Pakt, was 1956 deutlich wurde, als sowjetische Truppen in Ungarn einmarschierten und einen Volksaufstand niederschlugen. Ungarn hatte am 1. November den Austritt aus dem Warschauer Pakt beschlossen und seine Neutralität erklärt. Diese reformkommunistische Regierung wurde direkt wieder abgesetzt. Genauso wurde die Reformbewegung in der Tschechoslowakei im August 1968 mit dem Einmarsch von Truppen beendet. Auch der sogenannte „Prager Frühling“ wurde gewaltsam beendet. 1968 wurde die Breschnew-Doktrin verkündet: bei Gefährdung des Sozialismus in einem der Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes würde die Sowjetunion intervenieren. Dadurch war die Souveränität der Mitgliedstaaten eingeschränkt. Sämtliche bilaterale Abkommen regelten die Stationierung sowjetischer Truppen in den Mitgliedstaaten und bauten die Vormachtstellung der Sowjetunion weiter aus. Der Warschauer Pakt diente zu Beginn als ein politisches Instrument und dann als Bindemittel der Ostblockstaaten. Als US-Präsident Kennedy während der Berlinkrise 1961 mit dem Einsatz von Kernwaffen drohte für den Fall, dass versucht werden würde, etwas an der Struktur der Vier-Mächte-Stadt Berlin zu ändern, sah die Sowjetunion dies als mögliche Kriegsgefahr. Der Warschauer Pakt wurde zum Militärpakt umgestaltet.


Wiedervereinigung Deutschlands und das Ende des Warschauer Paktes

In den 1980er Jahren steht die UdSSR weiterhin in Konfrontation mit den USA. Diese gerät mit ihrer Planwirtschaft und aufgrund des Wettrüstens in Bedrängnis und die sowjetische Dominanz schwindet. Russland ist mit der Rolle als Führungsmacht überfordert. Die DDR befindet sich in einer wirtschaftlichen Schieflage und möchte die deutsch-deutsche Beziehung verbessern. Der bayrische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß und DDR-Staatssekretär Alexander Schalk Golodkowski entwerfen einen Milliardenkredit. Auch Ungarn und Rumänien strebten nach einer engeren wirtschaftlichen Kooperation mit dem Westen. Michail Gorbatschow, der neue Partei- und Staatschef der UdSSR, versuchte das sozialistische System durch Reformen zu stabilisieren. Diese „von oben“ ausgeführte Stabilisierung wurde zu einer gesellschaftlichen Bewegung, die am Ende das Sowjetsystem und den Warschauer Pakt sprengte. 1989 setzten politische Umwälzungen in ganz Osteuropa ein, Deutschland vereinigte sich im Oktober 1990 und die DDR tritt aus dem Warschauer Pakt aus. Im folgenden Jahr unterzeichneten Mitgliedstaaten der NATO und des Warschauer Paktes den Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag), der 1992 in Kraft trat.



Relevanz des Bündnisses Warschauer Pakt für die Gegenwart

Autorin: IH

Die Parallelallianze zur NATO, der Warschauer Pakt, brachte 1955 die Länder Polen, Tschechoslowakei, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Albanien, die UdSSR und DDR zur zusammenarbeite.

Der Gennaue Vertragt lautete:,,Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeite und gegenseitigen Beistand“. Er verpflichtete die Mitglieder zu gegenseitigen internationalen politischen Aussprache und zum gegenseitigen militärischen Beistand im Falle eines Angriffes.

Der Grund des Bündnisses war die reine Gegenallianz zur NATO zu bilden, doch war die NATO dem Warschauer Pakt militärisch stets überlegen.

Die Hauptauswirkung des Warschauer Pakts auf Deutschland, war zu der Zeit, die Verstärkung der Deutscheinteilung, durch den Beitritt der DDR zum Warschauer Pakt. Im selben Jahr trat nämlich auch die Bundesrepublik Deutschland, nach der Inkrafttreten des Pariser Vertrags, in die NATO ein.

1990 tritt die DDR jedoch aus dem Warschauer Pakt aus, schloss sich der Bundesrepublik Deutschland an und wird somit auch Mitglied der NATO (als vereinigtes Deutschland).

Der Austritt der DDR hatte nicht nur Folgen für Deutschland sondern auch für die ganze Welt, denn durch ihnen stiegen immer mehr Mitglieder aus dem Warschauer Pakt aus und drängten zur Auflösung dieses.

Der Zerfall der Sowjetunion brachte den Warschauer Pakt nun endgültig zur Auflösung. Daraus Folgte das ende des Ost-West-Konflikts und somit auch die Beengung des Kalten Krieges.Dies wirkte sich positiv auf die Zukunft aus, denn nun konnten neue friedlichere Allianzen gebildet werde.

Quellen

Hauptartikel

Bundeszentrale für politische Bildung, "Vor 25 Jahren: Ende des Warschauer Paktes", Bundeszentrale für politische Bildung, 30.06.2026 (19.03.2020).


Eklkofer, Volker, Rainer Volk, "Verteidigungsbündnis des Ostens", Bayerischer Rundfunk, 11.05.2015 (19.03.2020).


Lebendiges Museum online, "Geteiltes Deutschland: Gründerjahre. Beitritt zum Warschauer Pakt", Lemo, 23.03.2020 (29.02.2016).


Lehmacher, Silke, Ulrike Flach, Oliver Tauke u.a., "The Division of the world After 1945. NATO and the Warsaw Pact", in: [Invitation to History Volume 2], Cornelsen Verlag, 2010.


Relevanz-Artikel

  • Unbekannt, „DDR tritt aus dem Warschauer Pakt aus“, Bundesregierung.de, (eingesehen: 20.04.2020).