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Das Eklektische Modell

Das Eklektische Modell knüpft an bereits Bestehendes (didaktisches Dreieck, didaktisches Sechseck und ADDIE-Prinzip) an. Dabei ergibt sich aus den drei Theorieelementen ein Arbeitsmodell, das Eklektische Modell! Hierbei geht es um die Integration von Theorieelementen in neuere Ansätze, um so eine verbesserte und umfassendere Version zu erstellen.

Dieses Arbeitsmodell weist eine Hierarchisierung und Prozessorientierung des an ADDIE angelehnten (analyze, design, develop, implement, evaluate) Aufbaus auf.


0. Vorgeschichte

- Vielzahl an didaktischen Modellen (über 40, die sich in vier Theoriefamilien einordnen lassen): 1) Bildungstheoretische Ansätze (Inhalte des Unterrichts stehen im Mittelpunkt)

2) Lehrtheoretische Ansätze (Fokus auf Planungs- und Analyseprozess der Lehrkraft sowie Betrachtung von/Überlegungen zu Zielen, Inhalten, Methoden und Medien)

3) Kommunikations- und interaktionstheorische Ansätze (Fokussierung der Interaktionsstrukturen im Klassenzimmer)

4 Konstruktivistische Ansätze (Veränderte Sicht auf Lehrerrolle, die Lernen lediglich anregt und nicht erzeugt)

- ständiges Aufkommen "neuer" didaktischer Modelle, welche allerdings nur zum Teil neue Aspekte einbringen

--> Suche nach Gemeinsamkeiten, Versuch der Integration verschiedener Theorien

--> Eklektische Didaktik: Offenheit, Unvoreingenommenheit, Toleranz, Mäßigung, Bescheidenheit

1. Analyse

- Fokus auf die Ausgangslage des Unterrichts anhand des didaktischen Dreiecks (ausgewogene und ausgeglichene Wechselwirkungsverhältnisse zwischen Lehrer, Schüler und Stoff, Einbettung des Unterrichts in einen Kontext)

2. Planung der Lehr-Lern-Situation

- Entscheidungsfindung bezüglich Ziele, Inhalte, Methoden, Medien, Raum und Zeit des Unterrichts, die in Wechselwirkung zueinander stehen. (= didaktisches Sechseck)

3. Durchführung

- Interaktion zwischen Lehrkraft, Schüler und Stoff (cf. did. Dreieck)

- Der Lehrer aktiviert die SuS in seiner Rolle als Moderator mit Hilfe passender Inhalte, die durch die SuS erschließbar sind.

4. Evaluation

- prozessorientierte (formative) Evaluation der Durchführung und ergebnisorientierte (summative) Evaluation als Ausgangspunkt zur weiteren Analyse von Lehrkraft, Schüler und Stoff  

- kann in zwei Richtungen erfolgen: hinsichtlich des Prozesses (kritische Reflexion der Durchführung) sowie hinsichtlich des Ergebnisses (kritische Reflexion über Lehrkraft, Schüler, Stoff und Kontext entsprechend dem didaktischen Dreieck)

5. Vor- und Nachteile des Eklektischen Modells

+ Prozessorientierung als zusätzliche Perspektive

+ Anwendbarkeit in der Praxis

+ Vereinbarkeit mit bildungstheoretischen, lehrheoretischen und konstruktivistischen Ansätzen

+ Evaluation als Kernbestandteil zur Verbesserung von Lehr- und Lernprozessen

- eklektisch bedeutet stets Auswahl und Integration von bestehenden Modellen, dabei können einzelne Facetten der verwendeten Modelle in den Hintergrund treten, z.B. ist die im Hamburger Modell übergeordnete politische Bildung hin zur demokratischen Emanzipation von SuS im Eklektischen Modell nicht eigens hervorgehoben bzw. vorangestellt, kann jedoch als Ziel der Lehrkraft im ersten Schritt integriert werden.