Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss/Dramenanalysen/B.Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
Wer war Bertolt Brecht? Annäherung an den Autor
Bertolt Brecht ist am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und am und am 14 August 1954 in Ost- Berlin gestorben. Er war ein einflussreicher deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Ebenso gilt er als einer der bedeutendsten Autoren der Arbeiterliteratur zur Zeit der Weimarer Republik. Bertolt Brecht gilt als Begründer des „Epischen Theaters“.
Brecht konnte das Schreiben Seher schnell für sich entscheiden. Schon zu seiner Schulzeit (veröffentlichte) brachte er die Schülerzeitung raus. Ebenso begann er bereits während seiner Studium damit, Theaterstücke zu schreiben. Zusätzlich zu den Dramen schrieb er auch für einige Emigrantenzeitschriften und leistete Beiträge für Exilzeitschriften) in Prag, Paris und Amsterdam. Zudem ist Brecht Mitherausgeber der in Moskau erscheinenden Zeitschrift "Das Wort". Außerdem gründete Brecht (nach seiner zurückkehr nach Europa) mit seiner Frau in Berlin das Berliner Ensemble.
Das Gesamtwerk von Bertolt Brecht umfasst mehr als 30 Theaterstücke, über 2500 Gedichte und Lieder, drei Romane, mehrere Dramen- und Romanfragmente sowie über 150 Prosaarbeiten, dazu Tagebücher und Briefe. Bekanntere Werke von ihm sind, unter anderem „Die Dreigroschenoper“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“. LiSNSG/SaBNSG
Lebenslauf
Lebenslauf chronologisch:
*10.02.1898 in Augsburg
1893 ist Brecht als kaufmännischer Angestellter in die Augsburger Haindl’sche Papierfabrik eingetreten
1917-1918: Brecht studierte Naturwissenschaften, Medizin und Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
1918: Brecht wurde in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt
1922: Brecht arbeitete als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen
1929: Brecht heiratete die Schauspielerin Helene Weigel
3. November 1924: Brechts erster Sohn wurde geboren
1933 verließ Brecht mit seiner Familie Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark ins Exil. Später flüchtete er nach Schweden, Finnland und in die USA
1935: Brecht wird die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.
1941: Im finnischen Exil verfasst Brecht das Parabelstück "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" (er ließ sich von Eindrücken seiner USA-Reise in den Jahren 1935/1936 inspirieren)
1943: Brecht wird Mitglied beim "Council for a Democratic Germany“
1943: Brechts Sohn fällt als deutscher Soldat an der Ostfront
1948: Brecht kehrte aus dem Exil nach Berlin zurück
1949: Gründung des Berliner Ensembles
1950: Brecht erhält die österreichische Staatsbürgerschaft
1951: Brecht wurde mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet
1956: Brecht nahm am 6. deutschen Schriftstellerkongress teil
† 14. August 1956 in Berlin
Intention
Werk
Wie lebte und arbeitete der Schriftsteller im Exil? Hintergründe zum Arturo U
Die politische Situation in Deutschland und im Exil
Brecht lebte in der Zeit, in der er das Drama schrieb im Exil. Er fühlte sich, aber trotzdem nicht als Immigrant, weil er nicht aus freien Stücken sein Land verließ. Er war trotz seiner Situation, die er für ungerecht hielt, jeden Tag aufs neue Produktiv.(Vgl. Gedanken über die Dauer des Exils V. 23-25)
Im Fazit auf einen Vergleich mit dem Lessings Vita achten.
Brecht möchte den Leute mit seinem Drama die politische Situation in Deutschland zu der Zeit der Weimarer Republik zeigen und ihnen mitteilen wie beeinflussbar sie sind. Auch Lessing wollte mit seinem Drama den Leuten „die Augen öffnen“, es ging ihm aber nicht um die politische Situation, sondern um die Offenheit gegenüber anderen Religionen. Brecht war selbst ein Opfer dieser politischen Situation, denn er floh aus seinem eigenen Land um der Regierung „auszuweichen“. Auch zu der Zeit in dem er sein Drama schrieb lebte Brecht im Exil, er drückte mit seinem Drama auch ein Teil seiner Gefühle zu der politischen Lage aus, denn er empfand die Situation als ungerecht. Auch Lessing zeigte mit seinem Drama ein Teil seiner Gefühle, denn er schrieb aus Protest gegenüber der Kirche. JoBENSG
Brechts Theaterkonzept: Das epische Theater
Hier das epische Theater vom 23.2. einfügen!
Im Fazit auf einen Vergleich mit dem aristotelischen Drama achten.
Bitte sinnvoll mit der passenden Lessingseite verlinken!
Im Jahr 1926 prägte der Bekannte Dramatiker Bertolt Brecht den Begriff des Epischen Theaters. In seinen Sramen bringt er erzählende und berichtende Darstellungsformen auf die Theaterbühne. Seine Theatertheorie ist politisch Motiviert. In seinen Stücken stellt er den Zuschauern die Menschen als veränderliche und veränderndes Wesen dar. Brecht reagiert auf seine Wandelnde Welt, welche seiner Meinung nach durch Städtebau und Industrialisierung immer unübersichtlicher und Komplexer wird. Mit dem Theaterintendanten Erwin Piscator (1893-1966) wollte Brecht große gesellschaftliche Konflikte, wie z.b Krieg, Revolutionen, Ökonomisierung und Soziale Ungerechtigkeiten auf die Bühne bringen. Gemeinsam wollten sie das Publikum zum kritischen Nachdenken/hinterfragen bringen und auch zur Veränderung der Gesellschaft zu bewegen. KoWNSG
Brechts Faschismus-Theorie
Hier Brechts Faschismus-Theorie vom 11.2. einfügen!
Im Fazit auf einen Bezug zu seiner Vita achhten.
Bitte sinnvoll zum Arturo Ui überleiten!
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui: Das Werk
Hier eine passende Einleitung einfügen,z.B.: Das Drama als Provokation vom 11.1.
Im Fazit auf einen Rückbezug zu seiner Intention (s.o.) achten .
Einen Vergleich z.B. mit Lessing einfügen und an eine passende Stelle verlinken.
Bitte sinnvoll z.B. mit der Inszenierung (Youtube) verlinken!
Inhalt
Hier eine knappe Zusammenfassung des Inhalts einfügen!
Der Prolog - Der Zusammenhang zwischen Gangsterstück und Nazihandlung
Der parabelhafte Zusammenhang zwischen dem vorgestellten Gangsterstück und der eigentlich gemeinten, sogenannten Nazihandlung wird im Prolog durch zahlreiche Anspielungen hergestellt: figürliche (Giri, Givola), historische (Baisse, Wirtschaftskrise), politische (Richard III.).
Zeilen | Inhalt | Funktion/ Erwartungen |
---|---|---|
1-14 | • Nach der Begrüßung kündigt der „Ansager“ eine große historische
Gangsterschau" (Z. 4) an; er gibt einen Ausblick auf die im Drama dargestellten Inhalte: • Versicherung, es handle sich um die Wahrheit • der Dockshilfeskandal • Dogsboroughs Geständnis • Uis Aufstieg • Speicherbrandprozess • Mord an Dullfeet • Zustand der Justiz • Ermordung Romas • Eroberung von Cicero |
Erwartet wird, dass das
Publikum sich für Gangstergeschichten interessiert |
15-46 |
|
Durch die negativen
Aussagen des Ansagers über die Figuren wird das Publikum bereits am Anfang in seiner Wahrnehmung beeinflusst. • Die Wel,t die hier dargestellt wird, soll wohl gleich wie die reale Welt sein: „unsere Gangsterwelt“ Z.16) |
47-60 | • Erwähnung von Figuren aus der Geschichte, die Stellvertreter für das
Böse sind (Richard III). Die Erwähnung von Richard III wirkt als Brücke zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt des Prologs. Hier wird die Figur des Arturo Ui mit Richard III verglichen und zugleich auf Ereignisse in der Vergangenheit Bezug genommen. Brecht setzt also gewissermaßen voraus, dass sein Publikum historisches Wissen besitzt und mit dieser Erwähnung etwas anfangen kann. • Behauptung, die Gangstergeschichte werde „im Großen Stil“ und wahrheitsgetreu dargestellt • Da es aber eine Gangstergeschichte sei, kenne sie schon jeder |
• Metapher : Richard III steht als Synonym für
das Böse • Einstellung des Publikums auf das Genre Gangstergeschichten |
Der Weg zur Macht: Eine Handlungsübersicht
Szene 1 - 6: Arturos Weg zur Macht [FabNNSG]
In den Szenen 1 bis 6 wird der Weg von Ui zur Macht deutlich. Dies erkennt man an folgenden Stellen:
Ui verspricht dem Trust, den Umsatz zu verdoppeln (S.12). Bevor er seinen Plan, sich in das Karfiolgeschäft einzumischen umsetzten kann, braucht er erstmal Rückendeckung von wichtigen Personen. „Erst brauch ich selber Schutz. Vor Polizei und Richter muss ich erst geschützt sein, eh ich andre schützen kann. `s geht nur von oben“ (S.27). Er nutzt Chancen, die er bekommt, und versucht daraus zu profitieren. So auch als er erfährt, dass Dogsborough krumme Geschäfte macht. „Jetzt riech ich Geschäfte“ (S.33). Er schildert Dogsborough seinen Plan: „Ich bin entschlossen, ihn zu schützen. Gegen jeden Übergriff. Wenn´s sein muss, mit Gewalt.“ (S.38). Dabei soll Dogsborough ihn schützen, weil Ui sonst keine Chance hat. „Wenn sie mich nicht retten, bin ich aus“ (S.39). Als Dogsborough dies nicht will, erpresst Ui ihn mit seinem Wissen über die Reederei: „Ich werd Sie bloßstellen! Die Beweise hab ich!“ (S.40).
Beim Untersuchungsprozess deckt Ui Dogsborough, indem er Zeugen ermorden lässt und die Schuld auf andere schiebt. Ui wird als Verteidiger für Dogsborough eingestellt (Szene 6).
Szene 7-9: Uis Erprobung und Festigung der Macht [MeDNSG]
In Szene 7 zeigt sich, dass Ui auch anhand seines Auftretens und Redens an Aufmerksamkeit und Ansehen gelangen will, letztlich seine potenzielle Macht erproben will: „Und da es unvermeidlich sein wird, bei dem oder jenem Anlass ein paar Worte zu äußern, … wenn‘ s einmal politisch wird, will ich Stunden nehmen“ (S. 54).
„Wenn ich stehe, wünsche ich, dass man nicht auf zwei Leute hinter mir, sondern auf mich schaut.“ (Szene 7, S. 56). Er probt das Gehen, Stehen, Sitzen und das Reden. Kurz darauf übt er das Reden aus. Auf einer Versammlung von Gemüsehändlern spricht er zu diesen. Im Laufe seiner Rede erprobt Ui, wie sehr und auf welche Art und Weise er die Gemüsehändler beeinflussen kann. Da seine Worte vorerst nicht ausreichten, greift Arturo Ui zu gewalttätigen Vergehen, wie dem plötzlichen Speicherbrand. Er bemerkt, dass er die Leute in eine aussichtslose Lage bringen muss, damit diese auf ihn zurückkommen. In den Momenten, in denen Arturo Ui bemerkt, dass die Leute sich nun, aufgrund von Hilflosigkeit, auf seine Seite begeben und keinen anderen Weg mehr gehen können, festigt sich das Machtgefühl und sein Wille mehr und mehr. Auch der Speicherbrandprozess verläuft nach den Plänen und den Willen von Uis Leuten. Beispielsweise zeigt sich an manchen Stellen, dass der Richter oft mehr Verständnis für die Seite von Uis Leuten zeigt: „Herrn Giris Empörung ist dem Gericht sehr verständlich“ (Szene 9, S. 77). Auch bei Verkündigung des Urteils scheint der Richter von den Leuten Uis beeinflusst zu sein, denn keinerlei Beweise, die für die Schuld des Angeklagten sprechen, konnten bestätigt werden. Dennoch fällt der Richter das Urteil, den Angeklagten für schuldig zu erklären. Auch hierbei bestätigt sich für Ui, dass er offenbar immer mehr Kontrolle über das Geschehen und die Menschen in Chicago erlangt.
Szene 10-12: Uis Ausübung der Macht [LiSNSG]
Gleich zu Beginn der 10. Szene, auf Seite 78 schreibt Dogsborough sein Testament, in dem er Ui und seine Leute erheblich belastet; er gesteht sein eigenes Mitwissen über diese Taten und seine eigene Korruptheit („Ich… aus Gier nach Reichtum und aus Angst…“). Hier wäre Macht/Widerstand gegen Ui von Dogsborough aus noch möglich gewesen. Aber in der fort folgenden Szene, auf S. 79 f, wird von den Leuten des Uis dafür gesorgt, dass dieser Fall nie eintreten wird. Denn Givola verfasst ein zweites Testament im Namen Dogsboroughs, in dem er Ui als Nachfolger benennt. Dort fällt auf das Arturo Ui seine Macht extrem ausübt denn er nutzt die Fälschung von Dokumenten zum eigenen Vorteil.
Ebenso in dieser Szene, auf S. 80, wird seine Sorge bzw. Vorsicht um seine Macht deutlich. Dies lässt sich an folgenden Zitat belegen: „Was ist mit Giri? Ich trau ihm nicht.“, daran wird deutlich, dass er sich sicher sein und er nicht möchte, dass ihm bzw. seinem Aufstieg irgendwas in die Quere kommt. Wie er aktiv seine Macht ausübt lässt sich mit folgenden Zitaten, auf S. 83 und S. 85 belegen: „Der Brand war ein Erfolg! Die Läden zahlen. Dreißig Prozent für etwas Schutz. In weniger als einer Woche wurde ein ganzer Stadtteil auf Knie gezwungen. Keine Hand erhebt sich mehr gegen uns. Und ich hab weitere und größre Pläne.“ + „Ging ich heran an diese Stadt und hab Sie auf die Knie gezwungen.“ Er übt aber nicht nur die Macht aus, sondern nutzt er sie ebenso aus, wie es sich auf Seite 85 erkennen lässt: „Und ich sag, was verdient wird; denn Verdienen kommt nach dem Dienen!“ Aber die Macht die er hat und die er ausübt, die sind ihm bei weitem nicht genug für ihn, denn er möchte seine Macht ausweiten bzw. möchte er immer mehr an Macht, dies lässt sich auf an dem Zitat auf S. 86 erkennen: „Wir sind durch mit Chicago. Ich will mehr haben.“ Ihm reicht seine Macht nicht mehr und will immer mehr“. Auch stellt er in seiner Machtposition dar, dass es sich nicht lohnt, sich gegen ihn aufzulehnen, denn er wird immer Mächtiger sein. Das lässt sich auch in Szene 12, auf Seite 97, beweisen: „Widerstand ist zwecklos. Ich werd euch lehren, gegen mich aufzumucken!“.
Szene 13-17: Uis Ausweitung der Macht [JaHNSG]
Ui versucht, die Freundschaft und das Vertrauen der beiden Dulfeets mit Worten wie: „Ich zieh mitunter auch die Reichen an.“ (S. 105) und "Gewalt verabscheut keiner mehr als ich" zu erlangen. Dadurch möchte er sich selbst in ein gutes Licht stellen und seinen positiven Einfluss auf Menschen zeigen. Nach dem Tod Dulfeets will Arturo Ui Betty Dullfeet für sich gewinnen, um so an noch mehr Macht zu gelangen. Da sich Betty und ihr verstorbener Mann jedoch für die Freiheit Ciceros aussprechen und somit auch gegen Uis Lust nach Macht und Gewalt, versucht dieser Betty durch „Mein Plan ist eisern! Schutz für Cicero.“ (S. 114) zu manipulieren und dadurch seinen eigentlichen Plan zu verbergen. Um Cicero nun unter seine Macht zu ziehen, behauptet Arturo Ui bei der Volksversammlung: „Sein (Dogsboroughs) Testament liegt jedermann zur Einsicht vor“ (S. 120). Dieses hatte Ui aber in Szene 11 fälschen lassen, damit es so aussieht, als ob Dogsborough ihn zu seinem Nachfolger ernannt hat, um so das Vertrauen des Volkes zu erlangen. Ein weiterer Schachzug um seine Macht auszuweiten ist, dass alle Bewohner dazu gezwungen werden, bei der Versammlung für Ui zu stimmen (vgl. S. 121), denn Gegner werden sofort erschossen. Das zeigt deutlich, dass Arturo Ui zu allem bereit ist, um seine Gegner aus dem Weg zu schaffen, da diese sonst eine große Gefahr für seine Machtausweitung darstellen würden. Der Zwang und die Gewaltanwendung erinnern sehr stark an eine Diktatur.
Fazit:
Hier bitte ein zusammenfassendes Fazit formulieren, z.B. mit Ergebnissen vom 23.2.
Es sollte deutlich werden, wie "Verüber großer politischer Verbrechen" an die Macht gelangen können.
Was nicht gezeigt wird….
ein Szenenüberblick
Einige Aspekte der Handlung geschehen nicht auf der Bühne, sondern zwischen den Szenen, sie ergeben sich aber aus Andeutungen und Hinweisen auf der Bühne: Morde (an Gegnern), Gespräche über Pläne und Intrigen, Berichte über Geschehenes.
Es werden die Handlungsaspekte ausgelagert, die nicht direkt beweisbar sind (Pläne, Selbstgespräche), die von geringerer Relevanz für die eigentliche Aussage des Stückes sind, vorhersehbar und brutal sind (Morde), der Bevölkerung der NS-Zeit tatsächlich verborgen geblieben sind.
Der Fokus der Handlung auf der Bühne liegt auf den Strategien der Machtübernahme, der (Mit-)Schuld des vielen Aktiven.
Das Publikum muss sich die Lücken gedanklich erschließen, im übertragenen Sinne über Details der Politik aktiv nachdenken.
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ [1] (Epilog)
Warnung an das Publikum, dass sich die(se) Geschichte NICHT wiederholen soll. Appell an die Verantwortung des Einzelnen, nicht wegzuschauen, mitzureden, mit offenen Augen das verborgene Geschehen wahrzunehmen.
Figurencharakterisierungen
Gemäß der Anlage des Stückes als Parabel haben alle Figuren zwei Bedeutungen: zunächst eine konkrete bildliche, auf die Kernhandlung bezogene, darüber hinaus aber auch eine abstrakte sächliche, auf die parabolisch angelegte Lehre bezogene. Während die doppelte (Be-)Deutung der Hauptfiguren um Arturo Ui (er selbst, seine Gangsterbande, Dogsborough) offensichtlich ist, ist die der Nebenfiguren versteckter.
Die Hauptfiguren:
Die Hauptfiguren stehen für bekannte, historische Persönlichkeiten der Weimarer Zeit, die in unnmittelbarem Zusammenhang mit Hitlers Machtübernahme stehen.
Arturo Ui:
- Gangsterchef [VoPNSG]
steht symbolisch für Adolf Hitler.
Emanuele Giri:
- Uis Laufbursche, der Mann für‘s Grobe
- tötet Gegner der Bande
- trägt deren Hüte als Trophäe
- tötet seinen Konkurrenten Roma
Steht symbolisch für Hermann Göring, Reichsmarschall, Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Leiter des Reichswirtschaftministeriums
Hitlers engster Berater in Sachen Kriegsführung, [EvLANSG]
Guiseppe Givola:
- offiziell Blumenhändler, dahinter Gangster, Angestellter von Ui.
- beteiligt am Tod Romas
- „verkauft“ Ui mit Worten und Sprache
Symbol für Joseph Goebbels, Propagandaminister (EvLANSG)
Ernesteo Roma:
Leutnant - militärischer Arm der Gangsterbande
Bedroht seine Konkurrenten Emanuele Giri und Guiseppe Givola (FlMNSG)
- hat niedrigsten Dienstgrad ( LoGNSG )
- will seinen Machtbereich erweitern, gerät in Konkurrenz zu Giri und Givola,
- Ermordung durch Giri (Szene 12) (Benutzer:CKrNSG)
Symbol für Ernst Röhm, vor allem Leiter der SA (SA= Sturmabteilung; Schlägertruppe der NSDAP), verantwortlich für den „Röhm-Putsch“ (EvLANSG)
Der alte Dogsborough:
Politiker von Chicago [PhOSNSG/EvLANSG]
Verwickelt in Korruptionsgeschäfte des Karfioltrusts
Angewiesen auf Ui, nachdem er von diesem vor Gericht „gerettet“ wurde
—> Als Mittel zum Zweck für Arturo (Benutzer:CKrNSG)
Steht symbolisch für Paul v. Hindenburg.
Fazit:
Die Hauptfiguren sind nach Brechts "Bemerkungen" (S. 130ff) alle ....
Bitte beenden, mit passendem Zitat aus den Bermkungen ergänzen.
Die Nebenfiguren:
Die Nebenfiguren tragen alle mehr oder weniger dazu bei, dass Ui an die Macht kommt. Entweder aus Selbstschutz, Fahrlässigkeit/Unachtsamkeit, Hilflosigkeit, Unbewusstheit, zum eigenen (persönlichen oder wirtschaftlichen) Vorteil.
Die Nebenfiguren sind auf der Parabel-Ebene Repräsentanten der Weimarer Gesellschaft: Justiz, Regierung, öffentliche Meinung, Finanzwesen usw.
Sie alle tragen Verantwortung, durch den Missbrauch bzw. das Nichtausschöpfen ihrer Verantwortung /Macht, auch für den Aufstieg Uis/Hitlers.
Clark
Clark ist gemeinsam mit Flake, Caruther, Butcher und Mulberry einer der Bosse des Karfioltrusts. Auch sein Geschäft ist derzeitig von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise betroffen, weshalb er anfangs ebenfalls auf die Anleihe Dogsboroughs angewiesen ist. Doch auch obwohl er sein Geschäft versucht zu retten, ist er zunächst dagegen, den Dogsborough um eine Anleihe zu bitten.
Das erste Mal trifft Clark auf Ui, als er sich gemeinsam mit den anderen Teilhabern des Karfioltrusts im Stadthaus befindet. Gerade hatten sie erfahren, dass Sheet getötet wurde. Als Ui seinen Tod als Selbstmord bezeichnet, scheint Clark schon skeptisch zu reagieren: „Der Sheet ist tot. Hast du ́s denn nicht gehört?“ (Szene 6, S.49), „Ach, sie sprachen nicht mit Sheet?“. Er scheint zu vermuten, dass Arturo Ui die Schuld an Sheets Tod trägt. Im Landhaus zeigt sich zusätzlich, dass Clark sich bei der Untersuchung gegen Dogsborough auf seine seite richtet und somit gegen Uis. Als Ui Dogsborough aufgrund beschuldigt, nimmt Clark ich in Schutz: „Man wirft hier einem unbescholtenen Mann Bestechung vor!“ (Szene 6, S. 52).
Auch bei dem Gespräch mit Frau Dullfeet richtet sich Clark gegen Ui. Er betont hier wiederum, dass bei allen bisherigen Verbechen Ui oder seine Leute mit beteiligt werden. Dabei zeigt er auch Verständnis gegenüber Frau Dullfeet, als sie erzählt, dass ihr Ehemann weiterhin gegen Roma kämpfen wird (vgl. Szene 11, S. 93) .
Insgesamt scheint Clark als ein seriöser und kluger Geschäftsmann. Im Verlaufe des Dramas lässt sich vermuten, dass Clark den Plänen Uis Stück für Stück auf die Schliche kommt, weshalb er bereits bei dem ersten Aufeinandertreffen mit Arturo Ui zu zweifeln scheint. Dennoch kann er sich ihm nicht entgegensetzen. Somit besteht sein weiteres Schicksal darin, Arturo Ui zu „gehorchen“ , da dieser immer mächtiger wird, weshalb es für Clark und die anderen Geschäftsleute vom Karfioltrust um so schwieriger wird aus Uis Hand zu gelangen.
Clark trifft insofern Mitschuld an Arturo Uis Machtaufstieg, indem er die Pläne Uis erahnen konnte, jedoch keinen Widerstand leistete. Stattdessen handelte er zum Vorteil seiner wirtschaftlichen Interessen. [JoBENSG] , [MeDNSG]
Die Figur Clark steht symbolisch für den von der Weltwirtschaftskrise bedrohten Wirtschaftsoberen der Weimarer Republik: Industrielle, Landadel. Sie erhofften sich von der Zusammenarbeit mit Hitler einen wirtschafltichen Aufschwung.
Sheet
Sheet ist eine Nebenfigur und ist am Anfang des Stücks im Besitz einer Reederei. In der 2. Szene wird er von Flake überredet diese billig zu verkaufen (vgl.S.20). Während sie über den Verkauf verhandeln laufen Ui und seine Gangster an ihnen vorbei (vgl.S.18). Diese Begegnung war die einzige von Sheet und Ui. Er tritt nur noch in Szene 6 auf in der er tot in einem Hotel aufgefunden wurde (vgl.S.45). Es wird von einigen Personen vermutet er habe sich selbst umgebracht (vgl.S.92), andere glauben er wurde ermordet. Später beschuldigt Dogsborough die Gangster in seinem Testament Sheet ermordet zu haben (vgl.S.79). Sheet hinterlässt eine Frau (vgl.S.18) und wurde als schweigsamer (vgl.S.45), aber ehrlicher Geschäftsmann beschrieben (vgl.S.50).
[ AmKöNSG ], JaHNSG MaBNSG
Sheet hat seine Reederei Zugunsten von Ui an Uis Leute verkauft, jedoch wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er mit diesem Verkauf Arturo Ui unterstützt. Im weiteren Verlauf wird Sheet von Uis Leuten ermordet, dies trägt dazu bei, dass die Mehrheit der Leute eingeschüchtert wird und sich nicht mehr traut sich gegen Ui aufzulehnen. Auf Grund des Verkaufs der Reederei, hat Sheet indirekt Schuld daran, dass Uis Plan der Machtergreifung beginnen konnte. (LiSNSG und AniBNSG)
Die Figur Sheet steht symbolisch für einen Besitzer einer Fabrik oder eines Gutbesitzes, der aufgrund der Weltwirtschaftskrise und der Reparationszahlungen, die Deutschland leisten musste, in finanzielle Bedrängnis geraten war. Sie sahen sich zur Kooperation gezwungen, auch um ihren Lebensstandard halten zu können (Vgl. S. 45: "... und Mabel Sheet braucht Luxus. ... Er macht's").
Bowl
Die Figur Bowl in dem Stück Arturo Ui, ist eine männliche Rolle. Er ist verheiratet mit eine Frau und sie haben gemeinsam eine sechsjährige Tochter (vgl. Szene 8, S.66). Bowl arbeitete für Sheet, als der Prokurist im Karfioltrust, bis dieser von Dogsborough gefeuert wurde. ,, Der Dogsborough hat mich gefeuert.‘‘ (Szene 4, S.31)
In Szene 4 ab der Seite 30 tritt die Figur das erste Mal auf, Giri, einer von Uis Leuten, bringt ihn mit zu Roma und Ui. Sie beginnen ein Gespräch und Bowl berichtet ihnen über seinen Rauswurf, von Dogsborough aus der Reederei. Dabei erzählt er Ui und seinen Leuten, dass Dogsborough die Reederei seit Anfang September besitzt (vgl. Szene 4, S.31). Durch Bowl erfahren sie nun, dass Butcher vom Kafioltrust, Dogsborough die Reederei von Sheet verkaufte. ,,Bowl war dabei als Butcher vom Karfioltrust selbst dem alten die Aktienmehrheit überstellte.‘‘ (Szene 4, S.31). Daraufhin ist Roma und vor allem Ui verblüfft, die diese Informationen über den Dogsborough und seine krummen Geschäfte, in dieser Szene das erste mal erfahren. ,,Das ist korrupt! Bei Gott! Der Dogsborough hat Dreck am Stecken!‘‘ (Szene 4, S.32)
Ui und seine Leute sind Bowl für diese Informationen sehr dankbar, Ui er ahnt nun was ihn machtvolles bevorsteht ,,Jetzt rieche ich Geschäfte!‘‘ (Szene 4,S. 33). Mit dieser Aussagen hat er auch Recht, wie man es auch im späteren Verlauf erfährt, nutzt er diese Informationen von Bowl, über die Zusammenarbeit des Dogsboroughs und dem Karfioltrust und verwendet sie gegen Dogsborough und zu seinem Vorteil. ,, Von ihnen als einem Verbrecher! […] Ich werde Sie bloßstellen! Die Beweise habe ich! […] Sheets Reederei sind Sie!‘‘ (Szene 5, S.40)
Auch Giri spricht am Ende der Szene, Bowl, seinen Dank aus und nachdem dieser seiner erwartende Belohnung anspricht, erwidert Giri, ihm diese auf jeden Fall noch zu geben (Vgl. Szene 4, S. 33).
In diesem Gespräch, erkennt man Bowls Stimmung, die durch die öfteren Verwendung von Kraftausdrücken, sehr verärgert und aufgebracht wirkt ,, […] Bis dieser Hund….‘‘ (Szene 4, S. 31). ,,[…] Hund!‘‘ (Szene 4, S.32). Doch diese Kraftausdrücke, widmet er Dogsborough, aus einem aber angemessenen Grund, seiner Feuerung. Demnach wirkt er in Gegenwart zu Ui, sehr gereizt zu diesem Thema, dennoch nicht direkt zu Ui. Er beklagt und beschwert sich über Dogsborough und sieht somit nicht Ui sondern Dogsborough als Feid, und vertraut demnach alles was er weiß, Ui und seinen Leuten an. Auch Ui verhält sich äußerst neutral zu Bowl, kurz hinterfragt er seine Aussagen, doch nicht lange (vgl. Szene 4, S. 32), er ist begeistert von den Neuigkeiten und freut sich. Seinen Dank spricht er persönlich nicht aus, doch man merkt es ihm an (vgl. Szene 4, S.33).
Im weiteren Verlauf des Stückes erfährt man jedoch, dass Bowl, der unmittelbar als Zeuge gegen Dogsborough aussagen wollte, von Ui ermordet wird, da er sonst seinen ,,Plan‘‘ gefährdet hätte (vgl. Szene 6. S. 52ff.). Benutzer:PaWNSG Benutzer:DuSNSG
Fazit: Bowl ist sauer und frustriert wegen Dogsborouh, da er ihn gefeuert hat und berichtet Ui aus diesem Grund über Dogsboroughs krummen Geschäfte. Damit verhilft er Ui bei seinem Machtaufstieg, weil dieser durch die Informationen über Dogsboroughs Korruption etwas in der Hand hat und damit Geschäfte machen kann. Bowl trägt also eine Mitschuld bei Uis Machtausbreitung, da er eine entscheidende interne Information preisgibt, die Dogsborough angreifbar macht. Ui sichert sich dabei vor der Polizei und der Justiz ab und beginnt seine Macht auf die Grünzeughändler auszuweiten.
Benutzer:LuJNSG Benutzer:FabNNSG Benutzer:SaBNSG
Die Figur Bowl steht symbolisch für einen Arbeiter, den "kleinen Mann", der sich von der Regierung im Stich gelassen gefühlt hatte und bereit war, die Weimarer Demokratie zu "verraten".
Hook
Hook ist ein Gemüsehändler, dieser steht mit Arturo Ui und seinen Leuten in Verbindung, da Ui die Macht bzw. die Gewalt über den Handel haben möchte und Hook selber ein Händler ist. Arturo Ui möchte unbedingt ein Handel mit den Gemüsehändlern haben und trifft sich deshalb immer wieder mit ihnen, um sein Ziel zu erreichen. Später bietet Arturo Ui dem Karfioltrust seine Schutz an, verlangt dafür aber 30% des Gewinnumsatzes. Hook kritisierte (daraufhin) Arturo Ui bzw. sein Vorschlag und kurze Zeit darauf brennt sein Speicher. Dieser Speicherbrand wurde von den Leuten des Arturo Ui verursacht. [LiSNSG]
Durch den Speicherbrand werden Uis Kritiker eingeschüchtert, weshalb Ui seine Macht ungehindert ausüben und ausweiten kann. [JaHNSG] [AmKöNSG].
Sein Speicher steht symbolisch für den Reichstag, der 1933 in Flammen aufging.
O‘Casey
Die Figur O´Casey ist der Leiter der Untersuchungen gegen Dogsborough. Er steht als Kritiker und Gegner Ui´s dar und tritt nur einmal im Stück auf.
Seine Aufgabe ist es, Dogsboroughs Korruption aufzudecken und nachzuweisen, dass der von der Stadt Chicago ausgegebene Kredit zu falschen Zwecken angewandt worden und somit verschwunden ist. Er verfolgt die Frage, welche Rolle Sheets Reederei spielt. „Wer ist die Reederei ?“ ( S. 46 Szene 6). Bei dieser Verhandlung gerät O`Casey in Kontakt mit Ui und seinen Leuten, da diese Dogsborough, den Angeklagten schützen. Dieser wird geschützt, da er Ui immer weiter zu mehr Macht verhelfen kann. Die Zeugen, die Dogsboroughs Korruption aufdecken und die Angelegenheit aufklären könnten, wurden von Uis Leuten ermordet (vgl. S. 53 Szene 6). Da diese Tat nicht nachweisbar ist, befindet sich O`Casey als Ermittler in einer vergehenden Rolle. Dies lässt sich daran belegen, dass Doughsborough das Gerichtsverfahren gewinnt „Meinen Glückwunsch, Dogsborough!“ ( S.53 Szene 6).Da gegen das Beherrschen des Gerichtsverfahrens und die Macht von Ui und seinen Leuten keine weitere Chance für O`Casey besteht, werden er und seine Rolle im Verlaufe des Stückes nutzlos und unbedeutend (vgl S.53 Szene 6).
Benutzer:LuJNSG Benutzer:SaBNSG Benutzer:FabNNSG
Die Figur O'Casey steht symbolisch für die Vertreter der Justiz, die Judikative, die z.B. an der Aufklärung des Reichstagsbrandes nicht ernsthaft interessiert gewesen war.
Ignatius Dullfeet
Ignatius Dullfeet ist ein Geschäftsmann aus Cicero, mit dem Arturo Ui zusammen arbeiten möchte. Er ist verheiratet mit seiner Frau Betty Dullfeet. Da er ein erfolgreicher Geschäftsmann in Cicero ist, kommt er in Kontakt mit Arturo Ui und seinen Leuten Giri und Givola. Ui möchte das Grünzeuggeschäft von Cicero übernehmen und bietet Dullfeet Schutz für seine Geschäfte an (vgl. S.101 Z. 15). Gegenüber Ui und seinen Leuten reagiert Dullfeet misstrauisch, da er Verdacht schöpft, dass sie etwas gewaltsames planen (vgl. S.99 Z.1ff.,S.100 Z.12,17, S.101 Z.6). Aus diesem Grund lehnt er das Angebot von Ui ab. Da diese Ablehnung Ui nicht gepasst hat, lässt er Dullfeet ermorden und versucht dann seine Witwe Betty Dullfeet für sich zu gewinnen.
Benutzer: NiPNSG AkDiNSG LeoBNSG
Die Figur des Ignatius Dullfeet steht symbolisch für steht für die Pressefreiheit und alle aktiven Gegner Hitlers, die ihren Widerstand mit dem Leben bezahlt haben. Er vertritt die kritische öffentliche Meinung, die zum Schweigen gebracht wurde.
Betty Dullfeet
Betty Dullfeet ist die Frau von Ignatius Dullfeet, welcher in Cicero sehr mächtig ist. Als sie das erste Mal auf Ui trifft, ist sie von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt. Sie spricht sich dafür aus, dass Ui in keiner Weise für den Tod von Sheet schuldig ist, sondern sieht die Schuld bei Roma (vgl. S. 95). Sie kritisiert Ui zu diesem Zeitpunkt nur hinsichtlich seiner Freundschaft mit Roma. Das nächste Mal begegnet Betty Dullfeet Ui, als dieser sie und ihren Mann im Blumenladen Givolas antrifft. Zu Beginn dieser Szene vertraut Betty immer noch auf das Gute in Ui (vgl. S.103), während ihr Mann hingegen schon starke Bedenken hat und davon spricht sich gegen Ui zu stellen. Jedoch merkt man, dass Betty ihrem Mann beisteht (vgl. S. 106) und dass sie keine Gewalt möchte (vgl. S. 107). Auch hier zeigt sich, dass sie in Ui keinen Feind sieht, sondern eher ein Freund und Verbündeten (vgl. S. 109). Betty bekommt gar nicht mit, dass während sie sich mit Ui unterhält, ihr Mann hintergangen wird und schon fast sein Todesurteil gefällt wird. Als Nächstes trifft Betty Ui auf der Beerdigung ihres Mannes. Hier scheint sie zum ersten Mal begriffen zu haben, dass Ui kein guter Mensch ist und sie weiß, dass er ihren Mann umgebracht hat (vgl.S. 114). Betty ist wütend und empört wegen Uis Taten (vgl. S.114ff). Sie spricht sich gegen ihn aus und kündigt an ihm niemals zur Seite zu stehen (vgl. S.118). Während Betty mit Ui spricht, leidet sie sehr unter dem Tod ihres Mannes (vgl. S. 117). Das letzte Mal trifft Betty auf Ui, als dieser die Gemüsehändler in Cicero mit einer Ansprache überreden will ihm zu vertrauen. Sie dient hierbei als eine Art Zeugin, die ihre Erfahrungen mit Ui schildert. Es wird deutlich, dass seit ihrem letzten Auftritt sich etwas geändert haben muss, denn sie unterstützt Ui jetzt und wehrt sich nicht mehr gegen ihn. [AniBNSG]
Die Figur der Betty Dullfeet steht symbolisch für das Land Österreich, das mit dem deutschen Faschimus kollaborierte und 1938 an das Deutsche Reich "angeschlosssen" wurde.
- ↑ B. Brecht: Der aufhaltsame Aufstieg des Arutro Ui, S. 124