Benutzer:JannikWS-HMKW

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Ich freue mich auf die Arbeit an unserem gemeinsamen Projekt. Da ich jedoch bis jetzt mit dem Thema Umwelt im vergleich zu manch anderem wenig zu tun habe, keine Erwartungen oder Erfahrungen. Jedoch freue ich mich auf die Arbeit an meinem Thema und bin gespannt was mich die kommenden Wochen so erwartet.







Positive und Negative Berichterstattung auf Grundlage des konstruktiven Journalismus

Hausarbeit/Praxisarbeit


eingereicht von

Jannik Hohn

(Matrikel-Nr. 20040487)

im Studiengang Medien-und Wirtschaftspsychologie

vorgelegt an der

HMKW Köln

Fachbereich Psychologie

Betreuer: Prof. Dr. Hab. M. Beckenkamp

Troisdorf, den 25.03.2021


Inhaltsverzeichnis

1        Einleitung………………………………………………………………… 3

1.1    Was ist klassischer Journalismus……………………………………... 4

1.2    Was ist konstruktiver Journalismus....................................................... 4

2        Fragestellung und Hypothese................................................................. 5

3        Methode................................................................................................. 5

4        Durchführung........................................................................................ 6

5        Ergebnis…………………………………………………………………… 7

6        Hypothesenbestätigung.......................................................................... 8

7        Ausblick und Fazit................................................................................. 8

Quellen………………………………………………………………………….. 9

Eidesstattliche Erklärung………………………………………………… 10


1             Einleitung

In Zeiten der Krise, wie der momentan herrschenden Corona Pandemie, sind Nachrichten relavanter denn je. Stündlich erhalten wir über unsere Smartphones neue Updates über Beschlüsse und Verordnungen der Bundesregierung oder der Länder. Auch Kennzahlen wie die Inzidenz werden uns durch Nachrichten mitgeteilt. Bei sovielen negativen Schlagzeilen kann es einem so vorkommen, dass die letzte, wirklich positive Mitteilung Wochen, wenn nicht sogar Monate her ist. Aber ist das wirklich so?

Mit dieser Fragestellung möchte ich mich im Zuge meiner Arbeit genauer beschäftigen. Zu diesem Zweck habe ich eine Studie mit mehreren Personen Interviews durchgeführt um meine Hypothese, die ich im Folgenden benennen werde, zu testen. Ziel ist es herauszufinden, ob es tatsählich an der Häufigkeit liegt in der uns negative Nachrichten präsentiert werden oder ob wir uns das nur einbilden und es andre Gründe für diese Wahrnehmung gibt. Auf den kommenden Seiten werde ich Arten der Berichterstattung vorstellen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten, sowie anhand von wissenschaftlichen Artikeln einen Einblick in das menschliche Gedächtnis zu geben.

1.1        Was ist klassischer Journalismus

“Unter Journalismus versteht man die periodische publizistische Arbeit bei der Presse, im Rundfunk oder in Online-Medien. Journalismus trägt zur öffentlichen Meinungsbildung bei.“ [1]

Journalismus als solches soll Dinge objektiv betrachten und die Menschen durch Medien wie TV-Nachrichten oder Nachrichtenblogs informieren. Des Weiteren soll durch die Offenlegung bestimmter Sachverhalte auf Missstände aufmerksam gemacht werden. Das lösen des jeweiligen Problems steht nicht im Vordergrund. Im Kontrast dazu ist eine Abwandlung des klassischen Journalismus der sogenannte konstruktive Journalismus. Bei diesem wird der Fokus auf die Lösungsansätze des voraus gegangen Problems gelegt.

[...]“ Konstruktiver Journalismus ist eine Art der Berichterstattung, die nicht bei der Beschreibung von Missständen, Krisen und Fehlentwicklungen stehen bleibt, sondern gleichzeitig den Blick nach vorne richtet und Lösungsansätze aufzeigt. Übertragen auf Rudolf Augsteins Maxime, dass Journalisten immer sagen sollten, „was ist“, zeigen konstruktive Journalisten darüber hinaus auf, „was geht“.[2]

1.2        Was ist konstruktiver Journalismus?

Die Bezeichnung konstruktiver Journalismus besteht aus zwei Begriffen. Zum einen konstruktiv, was soviel wie aufbauend oder entwicklungsfördernd [3] bedeutet. Und zum andern den bereits oben erklärten Begriff des Journalismus. Diese scheinbar nicht zusammenpassenden Wörter ergeben sinnbildlich den Kern des konstruktiven Journalismus, nämlich das Problem und lösungsorienteierte Arbeiten. […] „Konstruktiver Journalismus gibt ein vollständigeres Bild der Welt: Er beschreibt nicht nur, was in der Welt schiefläuft, sondern bemüht sich, Lösungen für bestehende Probleme aufzuzeigen und zu diskutieren. Die Idee ist vergleichbar mit konstruktiver Kritik: Dabei wird dem Gegenüber nicht nur mitgeteilt, welche Fehler gemacht wurden, sondern auch, was gut gelaufen ist und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt.“[4]

2             Fragestellung und Hypothese

Meine Arbeit befasst sich mit Fragestellung ob negative Meldungen länger im Gedächtnis verweilen als positive Nachrichten. Dazu habe ich folgende Hypothesen:

Hypothese 1Wir reagieren stärker auf negative Nachrichten als auf positive

Hypothese 2: Negative Ereignisse bleiben länger im Gedächtnis als positive

Ein Stützpfeiler meiner Hypothese ist eine Studie aus dem Jahre 2019 der University of Michigan An Abor. Diese Studie beeinhaltet gesammelte Information aus 17 Ländern in allen 6 Kontinenten. In diesem heißt es unter anderem [..]“Our results suggest that negativity biases in reactions to news content are not a uniquely American phenomenon. Reactions to video news content reveal a mean tendency for humans to be more aroused by and attentive to negative news.“ [5]

3             Methode

Zur Feststellung meiner Hypothese habe ich eine qualitative Studie mit insgesamt 30 Interviewpartnern durchgeführt. Probanden befanden sich alle innerhalb einer Altersspanne von 17-31 Jahren.20 von Ihnen waren Weiblich und 10 männlich Grundlage dafür war ein problemorientiertes, unstrukturiertes Interview. Die Konversation fand bei allen befragten im heimischen Umfeld statt. Es wurde auf die Vermeidung von möglichen Störquellen, wie Lautstärke oder auf Vermeidung mit Missverständnissen geachtet. Alle Teilnehmer gaben mir ihr Einverständnis, die aus dem Interview gewonnen Daten anonym zu verwenden. 10 der 30 Interviews waren ein persönliches Gespräch zwischen mir und dem Teilnehmer. 20 der 30 Interviews wurden jedoch wegen der derzeitigen Corona Pandemie, aufgrund der Abstandsregeln, per Telefon durchgeführt.

Versuchsablauf

Während meines Versuchs habe ich mit den Probanden „Smalltalk“ gehalten, um die Konversation etwas aufzulockern. Alle 30 Befragten waren mir bereits bekannt. Bei der Durchführung waren nur ich und mein Interviewpartner im Raum, es gab also keine weitere Person vor Ort. Den Personen stellte ich folgende Fragen (es ist jedoch zu beachten das es hierbei um ein unstrukturiertes Interview handelt, Wortlaut und Reihenfolge können in Folge abweichen):

Frage 1) „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, welche willst du zuerst hören?“

Zweck: Damit wollte ich testen für welche Nachricht sich der Proband entscheidet, um im Nachhinein auf eine Präferenz der beiden Nachrichtenarten (Positiv/Negativ) schließen zu können.


Frage 2) „Wieso hast du dich für die jeweilige Nachricht entschieden?“

Zweck: Um den Interviewpartner im Redefluss zu lassen und schlussendlich den Grund der Antwort in Erfahrung zu bringen. (Hypothese 1)


Frage 3) „Findest du die aktuelle Berichterstattung in den Medien objektiv?“

Zweck: Um die Meinung zur momentan Berichterstattung in den Medien zu erfahren

Frage 4) „Wie lange ist es her das du eine gute Nachricht erhalten hast?“

Zweck: Test des Gedächtnisses auf positive Meldungen (Hypothese 2)


Frage 5) „Weißt du noch was das für eine Nachricht war?“

Zweck: Erfragung der Art der Nachricht und welcher sie entstammt (persönlich, familiär, allgemein etc.)


Frage 6) „Wie lange ist es her das du eine schlechte Nachricht erhalten hast?“

Zweck: Test des Gedächtnisses auf negative Meldungen (Hypothese2)


Frage 7) „Weißt du noch was es war?“

Zweck: ebenfalls Erfragung der Art der Nachricht und welcher sie entstammt (persönlich, allgemein)

4             Durchführung

Für die Auswertung der Daten bin ich wie folgt vorgegangen:

Zuerst habe ich die gesammelten Daten transkribiert, das bedeutet, dass das Interview von mir noch einmal schriftlich festgehalten wurde. Anschließend wurden die transkribierten Konversationen von mir kodiert, das heißt sie wurden abhängig von ihrem Inhalt bestimmten Begriffen zugeordnet. Im nächsten Schritt habe ich die von mir gesammelten Codes nach ihren Gemeinsamkeiten einsortiert um gewisse Kernaussagen herauszuarbeiten. Meine dabei verwendete Codierung war folgende:

Zu Frage 1) eingeteilt in schlechte Nachricht zuerst oder gute Nachricht zuerst, Ungeduld

Zu Frage 2) Positiv: Minderung der schlechten Empfindung gegenüber der negativen Nachricht

Negativ: Reduzierung der Angst (vor der schlechten Nachricht), Erleichterung, Euphorie, Ungeduld

Zu Frage 3) insgesamt objektiv, teils teils, momentan nicht objektiv, momentan objektiv, insgesamt nicht objektiv

Zu Frage 4) Weniger als 1 Monat, innerhalb eines Monats, innerhalb eines Quartals, länger als ein Jahr

Zu Frage 5) Persönlich: Hochzeit, Nachwuchs, Jobangebot, Führerschein

Allgemein: WM-Sieg, Erfolg des Vereins, Keine Angabe

Zu Frage 6) Weniger als 1 Monat, innerhalb eines Monats, innerhalb eines Quartals

Zu Frage 7) Persönlich: Autounfall, Krankheit in der Familie, Kurzarbeit, Jobverlust, schlechte Noten, Probleme auf der Arbeit

Allgemein: Pandemie, Wirtschaftslage, Unruhen, kein Urlaub, Lockdown

Meine Ergebnisse ergeben sich in diesem Fall aus der Anzahl der Unterkategorie jedes Hauptbegriffes.

5             Ergebnis

Im Laufe dieser Feldforschung bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

26 der Probanden haben sich dazu entschieden die schlechte Nachricht als erstes zu hören. Als Hauptgrund gaben sie Angst vor der Nachricht und Ungeduld an. Der am zweitmeisten vertretene Grund für ihre Auswahl war, dass nach ihrer Auffassung die schlechte Nachricht nicht mehr so schlimm für sie ist, wenn sie zum Schluss eine gute Nachricht bekommen. 4 der 30 Interviewten wollten die gute Nachricht zuerst hören. Als Hauptgrund gaben sie sowohl Euphorie als auch Ungeduld an. Der am zweithäufigsten benannte Grund war, dass sie der Meinung waren die schlechte Nachricht besser verkraften zu können, da sie ja vorher durch eine Gute aufgeheitert worden sind. Bei den Fragen zur objektiven Berichterstattung kam folgendes heraus:

14 der 30 Interviewpartnern gaben an, dass sie die aktuellen Berichterstattungen während Corona als eher nicht objektiv wahrnehmen. Die am meisten benutzen Überbegriffe waren „momentan nicht objektiv“ und „teils teils“. 9 der 30 gaben an, das sie die momentane Berichterstattung als eher objektiv beurteilen. Die dazu gehörenden Schlagwörter waren „teils objektiv“ und „teils teils „. Die restlichen Befragten (7/30) waren sich unsicher bei ihrer Bewertung. (Schlagwort „teils teils“). Bei Frage 4 gaben 23 der 30 Teilnehmer an, dass die letzte positive Nachricht an die sie sich erinnern lange her ist. In keinem der Fälle konnten mir die Befragten keine präzise Angaben zum Zeitpunkt machen. Die anderen 7 gaben an, dass sie eine positive Nachricht innerhalb der Letzen 4 Wochen erhalten haben. Die Gründe dafür waren meist persönlicher Natur. Am meisten wurde der Führerschein als Grund genannt, gefolgt vom Erfolg des Lieblingsvereins. Für Frage 6 gaben 21 der 30 an, eine negative Nachricht innerhalb der Letzen zwei Wochen erhalten zu haben wovon 11 der 21 persönlicher Natur waren (4 schlechte Noten, 3 Kurzarbeit, 4 Krankheit in der Familie). Die anderen 10 gaben allgemeine Gründe wie z.B. Stornierung des Urlaubsfluges oder die erneute Verlängerung des Lockdowns an. Bei den übrigen 9 Personen waren die schlechten Nachrichten länger als einen Monat her. Schlagwörter hierfür waren ebenfalls der Lockdown und Probleme auf der Arbeit.  

6             Hypothesenbestätigung

Hypothese 1: „Wir reagieren stärker auf negative Nachrichten als auf positive“

Konnte ich anhand meiner Studie bestätigen.

Hypothese 2: „Negative Ereignisse bleiben länger im Gedächtnis als positive“

Konnte ich ebenfalls anhand meiner Studie beweisen.

7             Ausblick und Fazit

Im laufe dieser Arbeit und den daraus folgenden Studien bin ich auf Herausforderung gestoßen. Zum einen gestaltete es sich schwerer als gedacht in diesen Zeiten Interviewpartner persönlich zu treffen und sich mit ihnen face to face zu begegnen. Ich hatte anfangs Sorge das dies mein Ergebnis negativ beeinflussen könnte. Ein weiterer negativer Faktor, der mit Blick auf meine Arbeit zu beachteten ist, ist das wir uns momentan in einer Pandemie befinden und die Menschen deshalb durch den täglichen Gebrauch der Medien und den ständigen Updates in den Nachrichten, es zu einer gewissen Voreingenommenheit kommen kann. Dieser Störfaktor ist bei meiner geringen Anzahl an Interviewpartnern nicht zu verachten. Im Falle einer erneuten Durchführung dieser Studie würde ich empfehlen in einer solchen Situation und den damit verbunden Kontakteinschränkungen auf eine qualitative Erforschung des Sachverhalts zu verzichten und stattdessen einen quantitativen Ansatz zu verfolgen.


Quellen

[1] Journalismus in der Gesellschaft: Theorie, Methodologie und Empirie

von Armin Scholl, Siegfried Weischenberg, erschienen im Springer Verlag

[2] https://perspective-daily.de/konstruktiver_journalismus/definition

[3] https://www.uni-mannheim.de/forschung-erleben/artikel/zuerst-die-gute-oder-die-schlechte-nachricht/

[4]https://www.swissinfo.ch/ger/schlechte-erinnerungen-bleiben-laenger-haften/7168386

[5] PNAS September 17, 2019 116 (38) 18888-18892; first published September 3, 2019; https://doi.org/10.1073/pnas.1908369116