Wendepunkte des 20. Jahrhunderts/deutsche Teilung - doppelte Staatsgründung
Deutsche Teilung/ Doppelte Staatsgründung (Vorgeschichte)
Die ersten Gedanken an eine Teilung Deutschlands
Um die Deutsche Teilung und die folgende doppelte Staatsgründung zu verstehen wird ein gewisses Vorwissen benötigt. Denn bereits im Jahr 1943 war der Gedanke an die Aufteilung Deutschlands schon in den Köpfen einiger wichtiger Staatschefs sehr präsent. Vorneweg ging hierbei der sowjetische Partei- und Staatschef Josef Stalin, gefolgt vom damaligen US- Präsident Franklin Roosevelt und dem britischen Premierminister Winston Churchill. Die damaligen „großen“ Alliierten der „Anti-Hitler-Koalition“ (Großbritannien, USA, UdSSR) verfolgten das gemeinsame Ziel, zu verhindern, dass das niedergeschlagene „Hitlerdeutschland“ wieder zu Kräften kam.
Unstimmigkeiten und erste Abgrenzung zwischen Ost &West
Auf Staatstreffen wie zum Beispiel bei der „Teheran-Konferenz“, oder der „Jalta- Konferenz“ rückte dieses einstige Ziel allerdings eher in den Hintergrund und wurde durch den zunehmenden Konflikt zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion abgelöst. Die Curzon-Linie wurde als sowjetisch-polnische Grenze anerkannt, die polnische Westgrenze sollte dafür auf deutsches Gebiet bis zur Oder-Neiße-Linie verschoben werden. Die Westalliierten strebten mit der Zeit immer weiter zu einem stabilen und starken Deutschland, wohingegen Stalin eine Vergrößerung der Sowjetunion auf deutschem Gebiet anstrebte.
Die Grundschritte zur deutschen Teilung
In den offiziellen Protokollen der Konferenzen hieß es dann schlussendlich, dass Deutschland in mehrere Besatzungszonen aufgeteilt werden sollte, auch die Hauptstadt Berlin sollte dabei in vier Sektoren aufgeteilt werden.
Eine weitere Vereinbarung, welche auf der Konferenz in Jalta getroffen wurde, war die Erklärung Frankreichs zur vierten Besatzungsmacht.
Diese erste Aufteilung in verschiedene Besatzungszonen, war der erste Schritt hin zu einer gesamten deutschen Teilung.
Die Besatzungszonen in Deutschland 1945 (die deutschen Ostgebiete wurden der Verwaltung Polens und der UdSSR unterstellt)
Konsequenzen des Kalten Krieges
Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Ost und West wurden immer größer und die Situation spitzte sich zunehmend zu. Die stark umstrittene „Reparationsfrage“ führte dann ungewollt weiter zur Teilung Deutschlands. Sie wurde auf der sogenannten „Potsdamer - Konferenz“ (17. Juli bis 2. August 1945) diskutiert. Um eine Lösung für die „Reparationsfrage“ zu finden, entschieden sich dann die drei Hauptalliierten des zweiten Weltkriegs (USA, Großbritannien, UdSSR) dazu, Deutschland zu teilen, um weitere Konflikte zwischen West und Ost zu vermeiden. So war es jeder Besatzungsmacht selbst überlassen, wie die jeweiligen Reparationen in den jeweils zugesprochenen Gebieten verlaufen sollten. Dieser Beschluss wurde später dann als „Potsdamer Abkommen“ bezeichnet.
Im April 1949 bildeten die USA, Großbritannien und Frankreich schließlich aus ihren Zonen, die Trizone - die Vorstufe zur Gründung eines eigenständigen westdeutschen Staates. Im Laufe der Zeit wurden in den westlichen deutschen Zonen entscheidende Grundsteine für eine parlamentarische Demokratie gelegt (z.B. Gewaltenteilung). Im Gegensatz dazu, wurde im Osten, die Richtung hin zum Sozialismus eingeschlagen. Der sich immer weiter zuspitzende „Kalte Krieg“ zwischen dem Osten und Westen führte dann zur weiteren Abgrenzung der Gebiete.
Der endgültige Teilungsprozess
Die Währungsreform 1948, wobei die deutsche Mark am 21. Juni 1984 zur offiziellen Währung Westdeutschlands ernannt wurde, war ein entscheidender förmlicher Schritt von der Teilung Deutschlands. Die DDR antwortete daraufhin mit der sogenannten „Berlin-Blockade“ welche vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 andauerte. Dadurch konnten die Westalliierten, West-Berlin nicht mehr richtig versorgen, was eine extreme Zuspitzung der Situation zwischen Ost und West zur Folge hatte. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 und der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 7. Oktober 1949 war die Deutsche Teilung dann endgültig vollzogen.
Welche Relevanz hat die deutsche Teilung - doppelte Staatsgründung für die Gegenwart?
Autor: CGN
Die Teilung in zwei deutsche Staaten ist eine der bekanntesten Ereignisse der deutschen Geschichte, da wir das Thema immer wieder in unserer Gegenwart haben. Heutzutage wird von den älteren Personen immer noch von den „neuen Bundesländern“ gesprochen und in Berlin steht ein Teil der Mauer noch außerdem gibt es bekannte Museen zu dem Thema.
Wirtschaftlich hat es immer noch eine sehr hohe Relevanz. Von fast allen Firmen die vor 1990 gegründet worden sind, liegt das Headquarter in der damaligen BRD. (Dadurch, dass es in der DDR keine Marktwirtschaft gab und daher auch keine Konkurrenz, hatten sie gegen die Firmen aus BRD wenig Chancen.) Aus dem Grund ziehen viele, die in den Headquarters arbeiten wollen, in den Westen. Beim Einkommen sind die Unterschiede zwischen Ost und West zwar kleiner geworden, aber nach wie vor deutlich erkennbar.
Auch wenn es den Ostdeutschenbundesländer wirtschaftlich gut geht sind die Einwohner nicht alle glücklich mit der Situation. „Imitatoren sind niemals glückliche Menschen.“ Der bulgarische Politologe Ivan Krastev fasst mit dieser Aussage die Situation einiger Ostdeutschen zusammen.
Sogar im Profi- Fußball sind Ostdeutsche Mannschaften stark unterpräsentiert. In der 1. und 2. Bundesliga spielen jeweils nur 2 Ostdeutsche Vereine mit. Die Gründe sind Strukturschwäche, Missmanagement und fehlende Netzwerke.
Außerdem gibt es insgesamt viele eher ältere Personen in der damaligen DDR, da viel nach der Grenzöffnung, vor allem in den 90ern, in den Westen gezogen sind und die Geburtenrate nach dem Mauerfall gesunken ist.
Die Infrastruktur war in der DDR deutlich schwächer als in West-Deutschland. Aufgrund von Soli-Zahlungen ist die Infrastruktur in Teilen weiter als die in West-Deutschland.
Etwas abstrakter gedacht gibt es durch die deutsche Teilung und die damit verbundene „Berlin Blockade“, in der die West Alliierten West Berlin über die Berliner Luftbrücke versorgten, ein gestärktes Verhältnis zwischen der BRD und den West Alliierten. Durch die Hilfe ist das Verhältnis möglicherweise bis in die Gegenwart nachhaltig gestärkt worden.
Im Osten werden vergleichsweise radikalere Parteien gewählt. In Ostdeutschland kam die AFD 2017 bei der Bundestagswahl auf 21,9%, wobei sie in Westdeutschland gerade einmal 10,7% bekam. Auch die Linke bekam in Ostdeutschland 17,8 und in Westdeutschland nur 7,4%
Das liegt vor allem daran, dass viele ein Gefühl der Benachteiligung haben und die etablierten Parteien ihnen keine adäquate Lösung bieten können. In Ostdeutschland wird teilweise die Meinung vertreten, dass sie selbst noch nicht richtig integriert sind. Somit entsteht dann ein Gefühl der Ungerechtigkeit. Aus dem Grund gibt es laut vielen Statistiken eine deutlich stärke Abneigung gegen Flüchtlinge. Außerdem werden sie als Konkurrenz, speziell von den Männern, betrachtet.
Quellen
Emmridet, „Deutsche Teilung“, Wikipedia, veröffentlicht in:[ ], 26.12.2019, (abgerufen am 25.03.)
Linde, Malte „Potsdamer Konferenz“ [[1]], 17.03.2020, (abgerufen am 24.03.)
Schwabe, Fabio „Deutschland von 1945 bis 1949“, veröffentlicht in: [[2]] 2009-2011, (abgerufen am 26.03.)
Unbekannt, "Vor 75 Jahren: Konferenz von Jalta“, Bundeszentrale für politische Bildung, 04.02.2020, veröffentlicht in: [[3]] (abgerufen am 25.03.)
Unbekannt, [[4]]