Wendepunkte des 20. Jahrhunderts/"Gastarbeiter"

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“Gastarbeiter“


Der Begriff „Gastarbeiter“

Am Beispiel des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und Italien

In diesem Text werden Begriffe, die eine Personengruppe beschreiben, nicht gegendert. Gemeint ist trotzdem jedes Geschlecht.


Gastarbeiter*innen sind sogenannte Arbeitsmigranten, die bspw. 1955 aus Italien in die Bundesrepublik Deutschland kamen, um zu arbeiten und den dortigen Arbeitskräftemangel, vor allem in der Nachkriegszeit, zu reduzieren.

Da Gastarbeiter nur für einen begrenzten Zeitraum in Deutschland arbeiten durften, wurde nach dem sogenannten „Rotationsprinzip“ ausgewechselt. Das hieß, wenn das Visum eines Arbeiters ablief, wurde derjenige mit einem anderen Arbeiter ausgetauscht.

Die Realität sah jedoch anders aus, denn die Unternehmen wollten schon eingearbeitete Arbeiter nicht mit anderen, noch nicht eingearbeitete n Menschen, „austauschen“. Somit blieben viele Arbeiter für immer in Deutschland, holten ihre ganze Familie nach und bauten sich in Deutschland ein neues Leben auf.


Aufnahmeanforderungen, Ankunft und Aufenthalt

Die Arbeiter mussten sich, bevor sie in Deutschland arbeiten durften, strengen ärztlichen Kontrollen wie Augentests, körperlichen Fitnesstests o. Ä. unterziehen, damit man sicher sein konnte, dass sie unter der anstrengenden Arbeit nicht zusammenbrechen würden.

Auch die Unternehmen mussten schon Wochen oder Monate vor der Ankunft der Arbeiter einen Antrag auf die Arbeitskräfte stellen, da die Nachfrage sehr groß war. Bei der Ankunft wurden die Arbeiter dann vom Arbeitsamt den Unternehmen zugeteilt, die die komplette Reise finanzierten.

Die Arbeiter wurden dann in „Wohnheimen“ oft direkt auf dem Werkgelände untergebracht, wo sie mit anderen Arbeitern zusammen lebten. Jeder Gastarbeiter hatte Anspruch auf ein Bett, einen Hocker, ein Stück Tischplatte, drei Quadratmeter Boden zum Wohnen und zehn Kubikmeter Luft zum Atmen. So die „Richtlinien des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung“.

Quellen: [Bundeszentrale für politische Bildung]

[deutschlandfunk]

[Youtube]

[inforadio]

[zeitklicks]