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'''<big>Klimawandel</big>'''





Version vom 6. Juni 2019, 12:29 Uhr

Klimawandel



Natürlicher Klimawandel: Der Treibhauseffekt

Der Treibhauseffekt ist die Voraussetzung für das Leben auf der Erde. Die Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche beträgt dank des Treibhauseffekts lebensfreundliche 15° Celsius, ohne ihn würde sie bei -18° Celsius liegen. Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid und Methan bewirken in der Erdatmosphäre seit jeher einen Treibhauseffekt, der einen entscheidenden Einfluss auf das Klima hat: Die Gase wirken wie eine Schutzschicht, welche die kurzwellige Sonnenstrahlung nahezu ungehindert passieren lässt und die langwellige Strahlung der Erdoberfläche teilweise zurückhält.

Vom Menschen verursachter Klimawandel

Dieser an sich sehr positive Treibhauseffekt wird heute jedoch durch den Menschen, beziehungsweise durch die vom Menschen verursachten Emissionen, stark beeinflusst: Wir werden so mit einer immer schnelleren Erwärmung der Atmosphäre konfrontiert. Weltweit ist die durchschnittliche Temperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um rund 0,74 Grad Celsius gestiegen. Klimaforscher rechnen sogar mit einem Temperaturanstieg um bis zu 5 Grad Celsius bis 2100. Werden langfristige Temperaturmessungen gegenübergestellt, zeigt sich eine deutliche Tendenz: Seit den 1980er Jahren lagen die Mittelwerte eines Jahrzehnts stehst über dem der vorangegangenen Dekade.

Dieser durch den Menschen verursachte Klimawandel wird seit den 1980er Jahren wissenschaftlich erforscht und diskutiert. Klimaforscher weltweit sind sich einig, dass die beobachtete Erwärmung nicht mehr mit dem normalen Treibhauseffekt erklärt werden kann. Vielmehr werden durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe zur Energiegewinnung, durch die Massentierhaltung und die intensive Landwirtschaft deutlich mehr Treibhausgase freigesetzt, so dass die globale Erwärmung immer weiter angetrieben wird. Somit ist unsere moderne Lebensweise in der Industriegesellschaft der Grund für die Erwärmung.

Inzwischen ist allgemein bekannt, dass durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas große Mengen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) freigesetzt werden.

Mögliche Folgen des Klimawandels

Endangered arctic - starving polar bear

Der Klimawandel ist längst kein Zukunftsszenario mehr, sondern schon heute Realität. Schließlich können wir die Folgen des Klimawandels bereits weltweit spüren. Gletscher schmelzen in alarmierender Geschwindigkeit. Schwere Stürme oder Überschwemmungen verwüsten ganze Landstriche. Große Trockenheit wechselt sich mit sintflutartigen Niederschlägen ab. Aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung werden sich solche extremen Wetterereignisse immer häufiger zeigen. Durch die Ausbreitung der Wüsten, zunehmende Stürme und Hochwasser und durch den ansteigenden Meeresspiegel werden immer mehr Menschen in Zukunft ihre Heimat verlieren.

Klimapolitik: viel versprochen – wenig umgesetzt

Klimawandel braucht Politikwandel, 2018 (cropped)

Den Klimawandel aufhalten – das hatten sich schon viele Politiker auf die Fahnen geschrieben, doch dabei ist es bisher leider geblieben: 1997 sollte das Kyoto-Protokoll den Durchbruch in der Klimapolitik bringen. Erstmals wurden verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in den Industrieländern festgelegt. Im Kyoto-Protokoll einigten sich die Unterzeichner-Staaten verbindlich auf eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 5,2 Prozent bis 2012 im Vergleich zu 1990.

Auch wenn Deutschland und Europa ihr Zwischenziel erfüllen konnten, nimmt weltweit der Emissionsausstoß zu. Das liegt vor allem an einigen Industrieländern, die keine Verpflichtungen eingehen, und Schwellenländer, die sich zum Wohle ihrer boomenden Wirtschaft gegen eine Reduktion des CO2-Ausstoßes entscheiden. Entsprechend unzureichend empfinden viele die in der zweiten Verpflichtungsperiode (2013-2020) des Kyoto-Protokolls festgelegten Ziele. Die Europäische Union hat sich hier zu einer Emissions-Verringerung um 20 Prozent verpflichtet - was jedoch in globaler Relation wirkungslos bleiben dürfte.