Quest im Deutschunterricht/LP Argumentieren/Rucksack: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. Januar 2024, 18:15 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Infotext zum Argumentieren
Wir argumentieren, wenn wir mit dem, was wir für richtig halten, auf Widerstand stoßen, also z.B. dann, wenn uns jemand widerspricht. Erst dann fühlen wir uns dazu veranlasst, unsere Meinung zu begründen.
Beispiel: Erst als behauptet wurde, dass die Erde eine Kugel sei (These), haben die Menschen - natürlich vergeblich - angefangen, nach Argumenten für ihre Ansicht zu suchen, dass sie eine Scheibe wäre (Gegenthese).
Meistens verfolgen wir ein Ziel, z.B. unsere Gesprächspartner*innen von unserer Meinung oder unserer Ansicht zu überzeugen oder sie zumindest dazu zu bringen, unsere Meinung oder unsere Ansicht zu verstehen. Da unsere Gesprächspartner dasselbe Ziel haben, kommt es zu einem Austausch von Argumenten. Denn jede Seite möchte zeigen, dass ihre Meinung oder ihre Ansicht richtig ist. Ein solcher Austausch heißt Diskussion.
Wir können unterschiedliche Ziele verfolgen, wenn wir diskutieren. In der Regel ist die Diskussion erst beendet, wenn das Ziel erreicht worden ist. In dem Fall bewerten wir die Diskussion dann auch als erfolgreich.
Wir diskutieren, wenn wir uns auf etwas einigen wollen oder müssen. Beispiel: Was machen wir am Wandertag? Am Ende einer solchen Diskussion steht meistens die Einigung auf eine "Lösung". Das kann auch ein Kompromiss sein.
Wir diskutieren, wenn wir etwas klären wollen. Beispiele: Wie können wir ein bestimmtes Problem lösen? Wie können wir eine Textstelle interpretieren? Am Ende der Diskussion stehen meistens mehrere "Lösungen".
Ein Beispiel ist die Diskussion um Smartphones im Unterricht (Thema).
Die Schülerin Bea behauptet, dass es sinnvoll sei, die Geräte im Unterricht zu nutzen (These), ihr Mitschüler Timo dagegen meint, dass man besser keine Smartphones im Unterricht nutzen sollte (Gegenthese).
Bea sucht nun nach Gründen, warum es sinnvoll sein kann, Smartphones im Unterricht zu verwenden (Pro-Argumente, also Argumente für die These). Sie sagt z.B.: "Wir müssen lernen, dass man die Smartphones auch anders nutzen kann als für Spiele und Tic Toc. Ansonsten gehen sie uns als wichtige Arbeitswerkzeuge auch für unsere berufliche Zukunft verloren."
Timo sammelt dagegen Argumente, die zeigen sollen, dass der Unterricht besser ohne Smartphones funktioniert (Contra-Argumente, also Argumente gegen die These und für die Gegenthese). Timo sagt: "Wir sind durch die Smartphones zu sehr vom Unterricht abgelenkt."
Unsere Argumente werden stärker, wenn wir sie durch Beispiele, Zitate oder Belege, wie z.B. Zahlen aus einer Umfrage, stützen.
Beispiele:
Bea nutzt einen Beleg: Wir müssen lernen, dass man die Smartphones auch anders nutzen kann als für Spiele und Tic Toc. Ansonsten gehen sie uns als wichtige Arbeitswerkzeuge auch für unsere berufliche Zukunft verloren. Ich habe gelesen, dass 66% der Berufstätigen das Internet für ihren Beruf brauchen. Und das werden sicher noch mehr.
Timo nutzt ein Beispiel: Wir sind durch die Smartphones zu sehr vom Unterricht abgelenkt. Wenn ich Hausaufgaben mache und das Handy in Reichweite ist, dann gucke ich auch immer wieder, ob eine Nachricht gekommen ist, und kann mich deswegen nicht richtig konzentrieren.
In Gesprächen mit anderen müssen wir bestimmte "Gesprächsaufgaben" erfüllen. Beim Argumentieren sind das andere Aufgaben als beim Erzählen oder beim Erklären. Zu diesen Aufgaben gehört:
- Ich sage meine Meinung oder äußere eine Ansicht oder eine Behauptung.
- Ich begründe meine Meinung, meine Ansicht oder meine Behauptung durch Argumente.
- Ich stütze meine Begründungen (Argumente) mit Beispielen, Zitaten oder Belegen.
- Ich höre meinen Gesprächspartnern zu.
Ich gehe auf die Beiträge meiner Gesprächspartner ein, indem ich zustimme, widerspreche oder zugestehe, dass ich ihren Argumenten zumindest zum Teil zustimme.
Wir können unseren Gesprächspartnern zeigen, dass wir diese Aufgaben erfüllen, indem wir bestimmte sprachliche Mittel benutzen. An diesen sprachlichen Mitteln können sie erkennen, welche Aufgabe wir gerade erledigen.
Wenn wir zum Beispiel sagen: "Ich denke, dass wir unsere Handys im Unterricht benutzen sollten.", können unsere Gesprächspartner an ich denke erkennen, dass wir unsere Meinung sagen. Weitere Beispiele findet ihr hier.
Mündliches Argumentieren unterscheidet sich in einigen Punkten vom schriftlichen Argumentieren:
Weil wir unsere Gesprächspartner in der Regel sehen und hören, können wir neben unserer Sprache auch unsere Hände und unsere Mimik nutzen, um zu kommunizieren. Wir setzen auch unsere Stimme ein, wenn wir z.B. etwas besonders betonen wollen.
In alltäglichen Gesprächen lassen wir manchmal eine der Gesprächsaufgaben weg. So nennen wir beispielsweise ein Beispiel (=Stützung) und verzichten auf die Begründung unserer Position durch das Argument: Ich finde es keine gute Idee, Smartphones auch im Unterricht zu nutzen. Wenn ich Hausaufgaben mache und mein Smartphone neben mir liegt, gucke ich immer nach, ob ich eine Nachricht erhalten habe oder so. Meistens verstehen unsere Gesprächspartner trotzdem, auf welches Argument wir uns beziehen (Wenn ich mein Smartphone im Unterricht nutze, werde ich vom durch private Nutzungsmöglichkeiten abgelenkt.). Falls nicht, können wir uns in der Regel darauf verlassen, dass sie sofort nachfragen. Das geht beim schriftlichen Argumentieren nicht.
Beim mündlichen Argumentieren lassen wir aus demselben Grund auch manchmal die sprachlichen Mittel weg, mit denen wir die Gesprächsaufgaben anzeigen: So könnte Bea sagen: Wir sollten auf jeden Fall unsere Smartphones im Unterricht nutzen dürfen! und damit auf das Anzeigen der Positionierung durch z.B. ich finde verzichten.
Sammlung sprachlicher Mittel
Hier könnt ihr die Sammlung ausdrucken und ergänzen.
Ich denke, die Schule sollte den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellen.
Ich meine, die Schule sollte den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellen.
Ich glaube, die Schule sollte den Klassen digitale geräte zur Verfügung stellen.
Ich bin dafür, dass die Schule den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellt.
Ich bin dagegen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen.
Ich finde es gut, dass die Schule den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellt.
Ich finde es nicht gut, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen.
Ich fände es gut, wenn die Schule den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellen würde.
Ich fände es nicht gut, wenn die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte mitbrächten.
Ich sehe es kritisch, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen.
Meiner Meinung nach sollte die Schule den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellen.
Meiner Ansicht nach sollte die Schule den Klassen digitale Geräte zur Verfügung stellen.
Ich bin dafür, dass die Schule den Klassen digitale Geräte für den Unterricht zur Verfügung stellt ...
... ,weil sich nicht alle Familien solche Geräte leisten können.
... . Nicht alle Familien können sich solche Geräte leisten.
Nicht alle Familien können sich digitale Geräte leisten. Deswegen/Deshalb bin ich dafür, dass die Schule solche Geräte zur Verfügung stellen.
Wenn die Schule den Klassen keine digitalen Geräte zur Verfügung stellt, (dann) müssen die Familien welche anschaffen. Aber nicht alle können sich das leisten.
Ein Argument für BYOD ist, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte bereits gut kennen.
Ein Argument gegen BYOD ist, dass sich nicht alle Familien solche Geräte leisten können.
Selbsttests
... und zustimmen:
Du hast Recht, wenn du sagst, dass die Schülerinnen und Schüler ihr eigenen Geräte bereits gut kennen.
Es stimmt, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte bereits gut kennen.
Ich sehe das auch so wie du.
... und widersprichen:
Das stimmt nicht, dass die Schülerinnen und Schüler im Unterricht abgelenkt werden.
Das sehe ich anders.
... und etwas zugestehen:
Einerseits kennen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte bereits gut. Andererseits werden sie von dem, was sie privat dort eingerichtet haben, schnell abgelenkt.
Obwohl die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte bereits gut kennen, werden sie von dem, was sie privat dort eingerichtet haben, schnell abgelenkt.
Zwar kennen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte bereits gut. Aber sie werden von dem, was sie privat dort eingerichtet haben, schnell abgelenkt.