Studsemgym-saar/didaktische modelle/MY: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. März 2020, 21:21 Uhr
Lehrer als Eklektiker!?
Wofür werden didaktische Modelle benötigt?
- die wichtigsten Elemente von Unterricht sollen erfasst werden
- es sind theoretische Modelle zum Beschreiben des Unterrichts ...
- ... in seinem Aufbau, seinen Absichten und seinem Ablauf ( = Explikationsmodell)
- ... in seiner Planung ( = Handlungsmodell)
- → bilden eine Mittlerposition zwischen Theorie und Praxis
Die Vielfalt der Modelle
40 didaktische Modelle, die zu vier "Theoriefamilien" reduziert werden können:
- Bildungstheoretische Ansätze: zentrale Punkte sind Auswahl, Anordnung und Explikation der Inhalte des Unterrichts, Methodenfragen werden nachgeordnet betrachtet
- Lehrtheoretische Ansätze: die Lehrkraft analysiert die Lerngruppe und entscheidet auf dieser Grundlage über Ziele, Inhalte, Methoden und Medien
- Kommunikations- und interaktionstheoretische Ansätze: die Interaktionsstrukturen im Klassenzimmer stehen im Mittelpunkt (Inhaltsdimension und analysierende Perspektive der Lehrkraft sind nachgeordnet)
- Konstruktivistische Ansätze: Lernen ist ein aktiver und konstruierender Prozess, der von Lehrkräften nur angeregt werden kann
Suche nach Gemeinsamkeiten der verschiedenen didaktischen Modelle führt zu einer eklektischen Vorgehensweise.
Definition: Als Eklektizismus (von griech. eklektos, „ausgewählt“) bezeichnet man Techniken und Methoden, die sich unterschiedlicher Systeme bedienen und deren Elemente neu zusammensetzen.
Das eklektische Modell in Verbindung mit seinen Theorieelementen:
- Analyse der Ausgangslage für die Lehr-Lern-Situation
- orientiert sich vorwiegend am didaktischen Dreieck (Lehrkraft - Schüler - Stoff- Kontext)
- es bestehen Wechselwirkungen zwischen der Lehrkraft (und ihren Zielen und Wünschen), dem Schüler (und seinem Vorwissen und seiner Vorerfahrung), sowie dem Unterrichtsstoff
- weiter sind gesellschaftliche und politische Bedingungen bei der Analyse zu beachten
- Planung der Lehr-Lern-Situation
- orientiert sich vorwiegend am didaktischen Sechseck
- Wechselwirkungen zwischen Zielen, Inhalte, Methoden, Medien, Raum und Zeit
- Durchführung der Lehr-Lern-Situation
- orientiert sich vorwiegend am didaktischen Dreieck
- Wechselwirkungen zwischen Lehrperson (v.a. hinsichtlich der Rolle der Lehrkraft im Unterricht), dem Schüler (v.a. mit dem Blick auf die Schüleraktivierung und dem Grad der Selbstständigkeit) und dem Unterrichtsstoff
- Evaluation der Lehr-Lern-Situation
- hinsichtlich des Prozesses (ADDIE, kurz für Analyze, Design, Develop, Implement, Ecaluate): Evaluierung der Durchführung/des Ablaufs
- hinisichtlich des Resultates: erneute Betrachtung der Ausgangslage mithilfe des didaktischen Dreiecks
Fazit
- Versuch eines integrativen Arbeitsmodells aus Vielfalt der didaktischen Modelle
- Versuch Einheit didaktischer Modelle zu generieren
- Möglichkeit Lernprozesse grundlegend zu analysieren und zu planen
- Verknüpfung von bestehenden Theoriefamilien mit empirischer Bildungsforschung