Glossar „Rap-Lehrer:in, Lehrer:in-Rap“: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Aight''' – Kurzform von ''alright (engl.):'' in Ordnung; häufig am Ende einer Zeile in Texten benutzt und steht für ok oder als Bestätigung in der Rap-Sprache | |||
= B = | |||
'''B-Boy/B-Girl''' – (Subst.) von ''Break-Boy bzw. -Girl (engl.),'' ein männlicher oder weiblicher Breakdancer | |||
'''Battle''' – (Subst.) von ''battle (engl.),'' Kräftemessen zwischen zwei Gegnern, z.B. zwischen B-Boys, und Bewertung dessen durch Publikum | |||
'''Beef''' – (Subst.) Feindseligkeiten oder Streit zwischen Menschen/Jugendlichen | |||
'''Biographiearbeit''' – (Unterrichtsmethode) Erinnerungsarbeit, in welcher Menschen in ihre Erinnerungen eintauchen und ihre erlebten Erfahrungen in Gesprächen, Übungen und persönlichen Materialien mitteilen; Ermöglichung Ereignisse zu memorien und verarbeiten; Methode für den Unterricht | |||
'''biten''' – (Verb) von ''to bite (engl.):'' beißen; abkupfern, kopieren von Texten, Styles und anschließendes Verkaufen als eigenes Produkt | |||
'''Boasting''' – Hervorheben von stereotypischen Bildern, Machtkonstellationen, hierarchischen Strukturen und Gewaltandrohung | |||
'''bounce''' –für bouncen (engl.); damit sind die zum Takt typischen Körperbewegungen der Hip-Hop- und Rap-Musik gemeint | |||
'''bro''' – Kurzform von brother (engl.), also Bruder | |||
= C = | |||
'''Chabo''' – (Subst.) Junge | |||
'''chillen''' – (Verb): abhängen; entspannen | |||
'''Credibility''' – (Subst.) für ''Glaubwürdigkeit'' (engl.): in Bezg auf Rap/Hip-Hop bspw. die Glaubwürdigkeit, dass jemand wirklich durchlebt hat, was in den Texten vermarktet wird und nicht nur so tut | |||
= D = | |||
'''Dissing''' – gegen Kontrahenten gerichtete herabwürdigende Gesten | |||
'''Dope''' – (Subst.) von der ursprünglichen Bedeutung „Doping“ (Aufputschmittel), häufig verwendetes Synonym für Cannabis oder Haschisch | |||
'''down sein''' – (Verb) schlecht drauf/traurig sein (engl.) | |||
= E = | |||
'''Empowerment-Strategie Hip-Hop/Rap''' – Strategien und Maßnahmen, zur individuellen und kollektiven Selbstermächtigung von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen (als Identitäts-, Biographiearbeit, Betonung des Stolzes) | |||
= F = | |||
'''Faker''' – (Subst.) von ''fake'' (engl.)'':'' jmd. der vortäuscht, etwas zu sein oder zu können | |||
'''fett''' – Form der Begeisterung: Steht für super, großartig; Durchaus oft in der Jugendsprache wiederzufinden | |||
'''Flexen''' – angeben, auf Statussymbole und Gesten bezogen, v.a. auf Musikvideos im Rap/Hip-Hop bezogen | |||
'''Flow''' – (Subst.) von ''Fließen'' (engl.); ist das Ergebnis/Zusammenspiel von Stimme, Melodie, Beat, Betonung, Aussprache und Text des Rappers | |||
'''Frauenfeindlichkeit''' – Oberbegriff für soziokultureller Einstellungsmuster der geringeren Wertigkeit der Frauen gegenüber Männern; im Rap/Hip-Hop oft durch Begriffe und Darstellungsweisen in Texten und Musikvideos reproduziert/gefördert | |||
'''Freestyle''' – (Subst.) von ''Freistil'' (engl.); Freestyle ist einmalig, da Texte nicht aufgeschrieben werden; improvisiertes Rappen oder Breaken; verbreitet sind auch Freestyle-Battles | |||
'''fronten''' – (Verb) von to ''front'' (engl.): etwas vorspielen jmdm. gegenüber, Vortäuschung von nicht Vorhandenem und Herausforderung anderer | |||
= G = | |||
'''Gangsta-Rap''' – ein Genre der Rapmusik, welches klischeehaft und recht gewaltorientiert das Umfeld eines Gangsters (Mitglied einer Jugendgang/Jugendgruppe) beschreibt; durch Hip-Hop der Westküste und Südstaaten der USA vorbehalten | |||
'''Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF)''' – Menschen, die aufgrund eines gemeinsamen Merkmals in Gruppen eingeteilt, abgewertet und diskriminiert werden (z.B. Ausländer, Frauen, etc.) | |||
= H = | |||
'''haten''' – (Verb) von to ''hate'' (engl.): hassen; meint grundloses Schlechtmachen unter Hip-Hopern | |||
'''Hood''' – steht für das Viertel in dem man wohnt: ''neighbourhood'' (engl. Nachbarschaft) | |||
'''Hookline''' – der Refrain im Hip-Hop/Rap | |||
= M = | |||
'''Mary Jane''' – von. ''Marihuana'' (engl.): weibliche Personifizierung der Droge. Findet in mehreren Hip-Hop/Rap-Texten Ausdruck | |||
'''MC''' – (aus dem Englischen: master of ceremony) ist allgemein eine Person, die an einem Battle teilnimmt (z.B. ein Hip-Hop-Künstler) | |||
= O = | |||
'''Opp''' – von ''opponent'' (engl.): Gegner, meist aus einer verfeindeten Gang | |||
= P = | |||
'''Peace''' – (Subst.) für ''Frieden'' (engl.): ist im Szenejargon die meistgenutzte Abschiedsformel. Wenn sich bspw. zwei Freunde verabschieden, demonstrieren sie oft zusätzlich das typische V-Victory-Handzeichen | |||
'''Punchline''' – von Pointe (engl.): meist humorvolle Textzeile, die den Gegner hart treffen soll | |||
'''Punk(s)''' – als Schimpfwort im Rap/Hip-Hop gebraucht, jedoch kaum auf politische Meinung zu beziehen | |||
'''Pussy''' – oft (abfällige) Bezeichnung für Frauen oder als Diss an Männer für „Feigling“ | |||
= S = | |||
'''Sexismus''' – Vorstellung, dass ein Geschlecht dem anderen überlegen sei, v.a. Frauen durch Männer in der Rap/Hip-Hop Szene durch Äußerungen und Kleidung der Frau | |||
'''spitten''' – (Verb) von ''spucken'' (engl.): Rap-Technik, bei der die Wörter aufeinander gereimt werden, die fast identisch gesprochen werden; Wörter können aber unterschiedliche Bedeutungen haben | |||
'''strugglen''' – (Verb) von ''to struggle'' (engl.: mit etwas ringen): Probleme haben, mit etwas im Leben zurechtzukommen | |||
'''Swag''' als Beschreibung/Synonym für eine beneidenswert charismatisch-positive Ausstrahlung | |||
= T = | |||
'''tight''' – (Adj.) von engl. ''tight'' (engl.: eng, fest): in Bezug auf einen Künstler oder dessen Produkt verwendet und heißt so viel wie sehr gut; im Slang Werke der Szene steht dieses Wort jedoch auch als Synonym für betrunken | |||
= W = | |||
'''Wannabe''' – Ein „Möchtegern Hip-Hopper“, also Menschen, die nur so tun als wären sie „hart“ | |||
= Y = | |||
'''Yo''' – kollegiale Grußformel; Nutzung auch als Füllwort bspw., wenn ein Rapper anfängt zu rappen | |||
'''Verwendete Quellen''' | |||
Matthias Kemter (2021): No Front / Fronten: Bedeutung und Verwendung des Jugendworte'','' <nowiki>https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.no-front-bedeutung-und-verwendung-mhsd.bb07b34e-fdab-4840-81d0-a01f4a70b806.html</nowiki> [abgerufen am 10.07.2022]. | |||
Wissen.de (2021): Homie, <nowiki>https://www.wissen.de/fremdwort/homie</nowiki> [abgerufen am 15.06.2022]. | |||
Jonathan Ullrich (2008): Jugendsprache: Chillen im Bildungsschuppen'','' <nowiki>https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/jugendsprache-chillen-im-bildungsschuppen-art-4476543</nowiki> [abgerufen am 15.06.2022]. | |||
Pia Heckmann (2021): "Props gehen raus": Bedeutung und Herkunft des Begriffs'','' <nowiki>https://praxistipps.focus.de/props-gehen-raus-bedeutung-und-herkunft-des-begriffs_129150</nowiki> [abgerufen am 10.07.2022]. | |||
Wikipedia (2022): Hip-Hop-Jargon, <nowiki>https://de.wikipedia.org/wiki/Hip-Hop-Jargon#:~:text=%20Hip-Hop-Jargon%20%28Auswahl%29%20%201%20Aight%20–%20Kurzform,der%20eine%20Person%20bezeichnet%2C%20die%20vor...%20More%20</nowiki> [abgerufen am 10.06.2022] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2022, 13:19 Uhr
A
Aight – Kurzform von alright (engl.): in Ordnung; häufig am Ende einer Zeile in Texten benutzt und steht für ok oder als Bestätigung in der Rap-Sprache
B
B-Boy/B-Girl – (Subst.) von Break-Boy bzw. -Girl (engl.), ein männlicher oder weiblicher Breakdancer
Battle – (Subst.) von battle (engl.), Kräftemessen zwischen zwei Gegnern, z.B. zwischen B-Boys, und Bewertung dessen durch Publikum
Beef – (Subst.) Feindseligkeiten oder Streit zwischen Menschen/Jugendlichen
Biographiearbeit – (Unterrichtsmethode) Erinnerungsarbeit, in welcher Menschen in ihre Erinnerungen eintauchen und ihre erlebten Erfahrungen in Gesprächen, Übungen und persönlichen Materialien mitteilen; Ermöglichung Ereignisse zu memorien und verarbeiten; Methode für den Unterricht
biten – (Verb) von to bite (engl.): beißen; abkupfern, kopieren von Texten, Styles und anschließendes Verkaufen als eigenes Produkt
Boasting – Hervorheben von stereotypischen Bildern, Machtkonstellationen, hierarchischen Strukturen und Gewaltandrohung
bounce –für bouncen (engl.); damit sind die zum Takt typischen Körperbewegungen der Hip-Hop- und Rap-Musik gemeint
bro – Kurzform von brother (engl.), also Bruder
C
Chabo – (Subst.) Junge
chillen – (Verb): abhängen; entspannen
Credibility – (Subst.) für Glaubwürdigkeit (engl.): in Bezg auf Rap/Hip-Hop bspw. die Glaubwürdigkeit, dass jemand wirklich durchlebt hat, was in den Texten vermarktet wird und nicht nur so tut
D
Dissing – gegen Kontrahenten gerichtete herabwürdigende Gesten
Dope – (Subst.) von der ursprünglichen Bedeutung „Doping“ (Aufputschmittel), häufig verwendetes Synonym für Cannabis oder Haschisch
down sein – (Verb) schlecht drauf/traurig sein (engl.)
E
Empowerment-Strategie Hip-Hop/Rap – Strategien und Maßnahmen, zur individuellen und kollektiven Selbstermächtigung von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen (als Identitäts-, Biographiearbeit, Betonung des Stolzes)
F
Faker – (Subst.) von fake (engl.): jmd. der vortäuscht, etwas zu sein oder zu können
fett – Form der Begeisterung: Steht für super, großartig; Durchaus oft in der Jugendsprache wiederzufinden
Flexen – angeben, auf Statussymbole und Gesten bezogen, v.a. auf Musikvideos im Rap/Hip-Hop bezogen
Flow – (Subst.) von Fließen (engl.); ist das Ergebnis/Zusammenspiel von Stimme, Melodie, Beat, Betonung, Aussprache und Text des Rappers
Frauenfeindlichkeit – Oberbegriff für soziokultureller Einstellungsmuster der geringeren Wertigkeit der Frauen gegenüber Männern; im Rap/Hip-Hop oft durch Begriffe und Darstellungsweisen in Texten und Musikvideos reproduziert/gefördert
Freestyle – (Subst.) von Freistil (engl.); Freestyle ist einmalig, da Texte nicht aufgeschrieben werden; improvisiertes Rappen oder Breaken; verbreitet sind auch Freestyle-Battles
fronten – (Verb) von to front (engl.): etwas vorspielen jmdm. gegenüber, Vortäuschung von nicht Vorhandenem und Herausforderung anderer
G
Gangsta-Rap – ein Genre der Rapmusik, welches klischeehaft und recht gewaltorientiert das Umfeld eines Gangsters (Mitglied einer Jugendgang/Jugendgruppe) beschreibt; durch Hip-Hop der Westküste und Südstaaten der USA vorbehalten
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) – Menschen, die aufgrund eines gemeinsamen Merkmals in Gruppen eingeteilt, abgewertet und diskriminiert werden (z.B. Ausländer, Frauen, etc.)
H
haten – (Verb) von to hate (engl.): hassen; meint grundloses Schlechtmachen unter Hip-Hopern
Hood – steht für das Viertel in dem man wohnt: neighbourhood (engl. Nachbarschaft)
Hookline – der Refrain im Hip-Hop/Rap
M
Mary Jane – von. Marihuana (engl.): weibliche Personifizierung der Droge. Findet in mehreren Hip-Hop/Rap-Texten Ausdruck
MC – (aus dem Englischen: master of ceremony) ist allgemein eine Person, die an einem Battle teilnimmt (z.B. ein Hip-Hop-Künstler)
O
Opp – von opponent (engl.): Gegner, meist aus einer verfeindeten Gang
P
Peace – (Subst.) für Frieden (engl.): ist im Szenejargon die meistgenutzte Abschiedsformel. Wenn sich bspw. zwei Freunde verabschieden, demonstrieren sie oft zusätzlich das typische V-Victory-Handzeichen
Punchline – von Pointe (engl.): meist humorvolle Textzeile, die den Gegner hart treffen soll
Punk(s) – als Schimpfwort im Rap/Hip-Hop gebraucht, jedoch kaum auf politische Meinung zu beziehen
Pussy – oft (abfällige) Bezeichnung für Frauen oder als Diss an Männer für „Feigling“
S
Sexismus – Vorstellung, dass ein Geschlecht dem anderen überlegen sei, v.a. Frauen durch Männer in der Rap/Hip-Hop Szene durch Äußerungen und Kleidung der Frau
spitten – (Verb) von spucken (engl.): Rap-Technik, bei der die Wörter aufeinander gereimt werden, die fast identisch gesprochen werden; Wörter können aber unterschiedliche Bedeutungen haben
strugglen – (Verb) von to struggle (engl.: mit etwas ringen): Probleme haben, mit etwas im Leben zurechtzukommen
Swag als Beschreibung/Synonym für eine beneidenswert charismatisch-positive Ausstrahlung
T
tight – (Adj.) von engl. tight (engl.: eng, fest): in Bezug auf einen Künstler oder dessen Produkt verwendet und heißt so viel wie sehr gut; im Slang Werke der Szene steht dieses Wort jedoch auch als Synonym für betrunken
W
Wannabe – Ein „Möchtegern Hip-Hopper“, also Menschen, die nur so tun als wären sie „hart“
Y
Yo – kollegiale Grußformel; Nutzung auch als Füllwort bspw., wenn ein Rapper anfängt zu rappen
Verwendete Quellen
Matthias Kemter (2021): No Front / Fronten: Bedeutung und Verwendung des Jugendworte, https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.no-front-bedeutung-und-verwendung-mhsd.bb07b34e-fdab-4840-81d0-a01f4a70b806.html [abgerufen am 10.07.2022].
Wissen.de (2021): Homie, https://www.wissen.de/fremdwort/homie [abgerufen am 15.06.2022].
Jonathan Ullrich (2008): Jugendsprache: Chillen im Bildungsschuppen, https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/jugendsprache-chillen-im-bildungsschuppen-art-4476543 [abgerufen am 15.06.2022].
Pia Heckmann (2021): "Props gehen raus": Bedeutung und Herkunft des Begriffs, https://praxistipps.focus.de/props-gehen-raus-bedeutung-und-herkunft-des-begriffs_129150 [abgerufen am 10.07.2022].
Wikipedia (2022): Hip-Hop-Jargon, https://de.wikipedia.org/wiki/Hip-Hop-Jargon#:~:text=%20Hip-Hop-Jargon%20%28Auswahl%29%20%201%20Aight%20–%20Kurzform,der%20eine%20Person%20bezeichnet%2C%20die%20vor...%20More%20 [abgerufen am 10.06.2022]